Der weltweit wachsende Plastikmüll ist eine Gefahr für die gesamte Umwelt. Wir produzieren ohne Ende Müll, aber Plastik verrottet nicht. Es braucht nur ein kleines Stück Plastik, um eine Schildkröte zu töten. Und es sind nicht nur Meerestiere, die durch den Plastikmüll verenden, sondern bei einer Autopsie im Magen eines toten Hirsches, wurden Plastiktüten und anderer Müll gefunden. Auch die Nahrung der Eisbären besteht bereits zu 25% aus Plastik, was zum Tod der Tiere führen kann. In Sri Lanka starben wieder Elefanten, weil sie auf der Suche nach Futter auf Müllhalden Plastik gefressen hatten. Bereits 20 Elefanten sind auf diese grausame Weise gestorben. Asiatische Elefanten sind eh vom Aussterben bedroht.
Elefanten mit Magen voller Plastik auf einer Mülldeponie in Sri Lanka tot aufgefunden
Nach dem Ende des Bürgerkrieges boomt der Tourismus auf Sri Lanka. Ein Segen für die schöne Insel, bringt der Tourismus Arbeitsplätze und Wohlstand. Doch der Fluch sind die Berge von Müll. Im April 2017 starben bei einer Katastrophe viele Menschen, als ein 90 Meter hoher Müllberg in Sri–Lanka ins Rutschen geriet und etwa 40 Häuser unter sich begrub. Die Müllkippe von Kolonnawa wuchs täglich um rund 800 Tonnen Müll, insgesamt sollen dort etwa 23 Millionen Tonnen Abfall gelagert gewesen sein. Sri Lanka erließ daraufhin mehrere Gesetze, um so den Müll zu verringern, darunter auch sämtlich Plastiktüten und Styropor-Behälter.
Und trotz Protest aus Indien und anderen Ländern, die Sri Lanka mit Plastikartikeln versorgten, verhängte Sri Lanka ein Importverbot von Plastik zum Schutz für Elefanten und andere Wildtiere. Ein Einfuhrverbot gibt es auch für Spielzeug und Haushaltsgegenstände aus Plastik. „Plastik landet auf Mülldeponien in Sri Lanka und tötet Elefanten“, so der Umweltminister Mahinda Amaraweera in 2020.
Autopsien haben ergeben, dass Plastik in die Mägen der Elefanten gelangt
Wilde Elefanten sind intelligente Kreaturen , die für ihr unübertroffenes Einfühlungsvermögen in die Tierwelt bekannt sind. Doch die Konflikte zwischen Menschen und Elefanten nehmen zu.
„Wir bekämpfen sie auf unseren Feldern, in unseren Städten und Dörfern, in unseren Gärten, unseren Häusern, unseren Küchen und in unseren Schränken. Wir bekämpfen sie mit Schusswaffen, Fallen, Gift, Wut und Lynchmobs. Die Kämpfe fordern Opfer auf beiden Seiten. Allzu bequem vergessen wir Eines: Wir haben damit angefangen. Weltweit und insbesondere in verarmten Gegenden vermehrten wir uns wie Viren und griffen immer mehr in ihren Lebensraum ein. Wir machten ihre Wälder dem Erdboden gleich, dämmten ihre Wasserwege ein, bevölkerten ihren Lebensraum mit lauten Lebewesen – wir drangen in jeden Aspekt ihres Lebens ein. Haben wir wirklich geglaubt, dass es keine Vergeltung hierfür geben würde?!“, schrieb Ranjit Lal, nachdem immer mehr Elefanten durch Angriffe von Menschen ums Leben kamen.
Plastikverschmutzung schadet der Umwelt und tötet Tiere auf der ganzen Welt. Zwei weitere Elefanten sind gestorben, nachdem sie große Mengen Plastik von einer offenen Mülldeponie gefressen haben.
Etwa 20 Elefanten sind in den letzten acht Jahren gestorben, nachdem sie Plastik auf der Müllkippe im Dorf Pallakkadu im Bezirk Ampara, etwa 130 Meilen (210 km) östlich der Hauptstadt Colombo, gefressen hatten. Durch den Verlust und die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums sind sie zunehmend gefährdet. Viele wagen sich auf der Suche nach Nahrung immer näher an menschliche Siedlungen heran, und einige werden, wie auch in Indien von Bauern getötet, die wütend über die Schäden an ihrer Ernte sind.
Wie Associated Press berichtet , befindet sich die Deponie in der Nähe des Dorfes Pallakkadu im Osten des Landes. Ein von AP befragter Tierarzt sagte, die beiden verstorbenen Elefanten hätten große Mengen Polyethylen, Lebensmittelverpackungen und andere Kunststoffe verschluckt. Erschwerend kommt hinzu, dass in ihren Körpern keine Anzeichen von Nahrung gefunden wurden, die Elefanten normalerweise fressen.
Der AP zufolge hat die Zerstörung des natürlichen Lebensraums der Elefanten sie gezwungen, näher an die Menschen und ihre Mülldeponien heranzuziehen. Auf der verzweifelten Suche nach Nahrung haben die Elefanten Mülldeponien betreten, um ihr Glück zu versuchen. Dabei laufen die asiatischen Elefanten jedoch Gefahr, Dinge zu fressen, die nicht für den Verzehr bestimmt sind, wie Plastik oder andere scharfe Gegenstände.
Obwohl die Regierung Sri Lankas seit mindestens vier Jahren plant, Kunststoffe in offenen Deponien zu recyceln und Elektrozäune um die Deponien herum zu installieren, um dieses Chaos von vornherein zu verhindern, sind diese Bemühungen noch nicht vollständig umgesetzt worden. Das Dorf Pallakkadu, in dem Abfälle aus neun Dörfern gesammelt werden, hatte einst einen Elektrozaun um die Deponie errichtet. Dieser wurde jedoch vom Blitz getroffen und ist seit 2014 weder repariert noch ersetzt worden. Außerdem werden die Abfälle auf dieser Deponie nicht richtig recycelt.
Auf anderen Mülldeponien in Sri Lanka hat die Regierung riesige Gräben um die Deponien gegraben, um Elefanten fernzuhalten, berichtet die Daily Sabah.
Doch Sri Lanka ist sie bei weitem nicht der einzige Ort, an dem Müll zu einer tödlichen Nahrung für die Tiere geworden ist. Mindestens acht Elefanten starben 2016, nachdem sie giftigen Plastikmüll aus einer offenen Mülldeponie in Victoria Falls, Simbabwe, gefressen hatten. Ein weiterer 3,5 Tonnen schwerer Elefant nach dem Verzehr von Plastik in Thailand.
Das Plastikproblem erstreckt sich auch auf andere Wildtiere.
Meeresschildkröten sind bekannt dafür, dass sie gerne Plastik fressen, unter anderem weil es nach Nahrung riecht. Konflikte zwischen Mensch und Tier aufgrund des Verlusts von Lebensraum sind ebenfalls ein weltweites Problem. So wurde eine sibirische Stadt aufgrund des schwindenden Meereises wiederholt von Eisbären auf der Suche nach Nahrung überrannt.
Netzfrau Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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