Deutschland und die Schweiz: ein Ver­gleich der Aus­wir­kungen der aktu­ellen Gesetz­gebung auf Online Glücksspiele

Ist Gambling in meinem Land legal? Darf ich mich bei einem Online Casino anmelden und kann ich hier fair und sicher spielen? Diese Fragen stellen sich nicht nur die Spieler in Deutschland, sondern auch in der Schweiz. Beide Länder machen es Freunden des Glücks­spiels nicht einfach, den Geset­zes­dschungel zu durchschauen.

Neue Gesetze, Vor­schriften und Regu­lie­rungen sind oft schwierig zu ver­stehen, aber sehr wichtig, steht doch der Schutz der Spieler im Mit­tel­punkt. Sehen wir uns die aktu­ellen Richt­linien in den beiden Ländern genauer an.

Die Glücks­spiel­ge­setze der Schweiz

Wie sieht die Situation in der Schweiz aus? Hier gibt es derzeit 11 Spiel­banken, die ihre Spiele im Internet auf legale Weise anbieten dürfen. Sie gehören alle zu einem lokalen Schweizer Casino und arbeiten mit einer Kon­zes­si­ons­er­wei­terung der Eid­ge­nös­si­schen Spiel­ban­ken­kom­mission, kurz ESBK.

Das erste Spiel­ban­ken­gesetz stammt aus dem Jahr 2000 und wurde am 1. Januar 2019 von einer neuen Version des Geld­spiel­ge­setzes abgelöst. Damit wurde das Casi­no­spiel legal, aller­dings nur bei Spiel­banken mit einer Konzessionserweiterung.

Die Schweiz erlaubt seinen natio­nalen Spielern nur eine Anmeldung bei einem der 11 legalen Online Casinos. Alle Betreiber mit einer euro­päi­schen Lizenz werden blo­ckiert. Grund dafür ist unter anderem, dass diese Online Casinos keine Abgaben in der Schweiz zahlen.

Oft sind es Casi­nofans, die einen Casino Bonus ohne Ein­zahlung nutzen wollen und sich nicht sicher sind, ob es legal ist, ein Konto bei diesem Betreiber zu erstellen. Natürlich wollen die Spieler auch sicher­gehen, dass sie in einer fairen Umgebung spielen können und Gewinne aus­be­zahlt werden. Wer sich bei einem Online Casino Schweiz regis­triert, ist als Schweizer immer auf der sicheren Seite und kann faire Spiele erleben und Gewinne abheben. Wer sich auf einer Seite eines aus­län­di­schen Betreibers anmeldet und spielt, macht sich zwar nicht strafbar, hat aber keinen Rechts­schutz in der Schweiz.

Bis Ende Oktober 2022 läuft in der Schweiz eine Neu­vergabe der Spiel­ban­ken­kon­zes­sionen. Wer eine Kon­zession erhalten möchte, muss ich um Spie­ler­schutz und Ver­ant­wor­tungs­volles Spielen kümmern, einen trans­pa­renten Spiel­ablauf bieten und die Spiel­ban­ken­abgabe ver­richten. Die EBSK setzt sich dafür ein, dass dem ille­galen Spiel Einhalt geboten wird und stellt Sozi­al­schutz- oder Geld­wä­sche­be­stim­mungen in den Fokus ihrer Bemühungen.

Das neue Glücks­spiel­gesetz in Deutschland

Das Online Glücks­spiel in Deutschland war lange ein Buch mit sieben Siegeln und die Lage ist seit 21. Juli 2021 für Casi­nofans nicht ein­facher geworden. Das neue Glücks­spiel­gesetz hat den Online Casinos strenge Regeln auf­erlegt, sodass sich viele aus dem deut­schen Markt zurück­ge­zogen haben und oft nur mehr Sport­wetten oder Spiel­au­to­maten anbieten. Doch welche strengen Vor­gaben werden nun Online Spiel­banken auferlegt:

  • Wer ein legales Online Casino in Deutschland betreiben möchte, darf keine Live Casino Spiele wie Rou­lette oder Blackjack zur Ver­fügung stellen. Jackpot Slots dürfen eben­falls nicht mehr ange­boten werden.
  • Spieler dürfen monatlich nicht mehr als 1.000 € einzahlen.
  • Für Ein­sätze an den Slots gilt ein Maximum von 1 € pro Runde und zwi­schen den Dre­hungen müssen min­destens fünf Sekunden liegen.

Viele Spiel­banken stellten im Internet nur mehr Slots zur Ver­fügung und durften sich auch nicht mehr Online Casinos nennen. Ein Zustand, der vielen Anbietern nicht gefallen hat. Kein Wunder, dass zahl­reiche Betreiber dem deut­schen Glücks­spiel­markt den Rücken gekehrt haben. Es besteht jedoch die Chance, sich für die neue Glücks­spiel­lizenz zu bewerben. Aller­dings wurde bis dato keine einzige deutsche Lizenz vergeben.

Einen Son­derweg ging vor Jahren die Glücks­spiel­be­hörde von Schleswig-Hol­stein. Nach einer Reform des Lan­des­rechts vergab die Behörde lokale Glücks­spiel­li­zenzen. Diese behielten bis zum Inkraft­treten des neuen deut­schen Glücks­spiel­staats­ver­trages ihre Gül­tigkeit. Dessen Libe­ra­li­sierung hat dazu geführt, dass Deutschland nun erstmals Online Casinos und Online Poker von pri­vaten Anbietern erlaubt.

Viele Spieler sind ver­un­si­chert und wissen nicht, ob sie auch bei einem Anbieter spielen können, der mit einer euro­päi­schen Lizenz wie von der Malta Gaming Aut­hority oder der Isle of Man Super­vision Com­mission arbeitet. Fakt ist, dass sich Spieler hier sehr wohl regis­trieren und ein­zahlen können. Auch Fairness bei den Spielen und SSL-Ver­schlüs­se­lungen bei den Zah­lungen sind Grund­vor­aus­setzung. Tritt ein Problem auf, so gibt es Schlich­tungs­stellen, an denen man sich wenden kann – aller­dings in Europa und nicht in Deutschland.

Eine Beson­derheit bietet die Glücks­spiel­lizenz von Curaçao den Casino-Betreibern. Spieler können in den von der Glücks­spiel­be­hörde lizen­zierten Casinos mit Kryp­to­wäh­rungen wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin und anderen digi­talen Assets ein­zahlen. Keine andere Behörde hat sich bis heute dazu ent­schlossen, diese Zah­lungs­op­tionen den Online Spiel­banken zu erlauben. Viele Spieler aus der Schweiz und aus Deutschland schätzen es, Kryp­to­wäh­rungen für Ein­zah­lungen und Abhe­bungen in einem Online Casino nutzen zu können. Trans­ak­tionen sind schnell, anonym und sehr sicher.

 

pixabay.com © Aid­anHowe (CCO Creative Commons)