Am Montag treffen sich die Innen- und Migrationsminister der EU-Staaten in informeller Atmosphäre in Prag, um über den Umgang mit den Waffenmengen aus dem Ukraine-Krieg zu beraten. Man befürchtet, dass die Waffenschieberei in der Ukraine massiv zunimmt und Kriminelle in dem ohnehin korrupten Staat jede Menge Geschäfte machen.
Die Berichte über Waffenschiebereien in der Ukraine sind vielschichtig. Von NATO- und EU-Ländern an Kiew gelieferte Waffen, von einfachen Schusswaffen bis hin zu schwerem Kriegsgerät, ging nicht nur in den Kämpfen verloren, sondern wurde auch von vielen Stellen in der ukrainischen Administration meistbietend im wahrsten Sinne des Wortes verscherbelt. Zahlreiche Meldungen westlicher Medien über diese Geschehnisse haben jetzt die EU wachgerüttelt. Man befürchtet, dass vor allem Kriminelle die extrem weit verbreitete Korruption in der Ukraine ausnutzen, um sich umfangreich Waffen zu beschaffen.
»Wir wissen aus Erfahrung, dass dies oft nach oder während eines Krieges geschieht. Wir müssen von Anfang an vorbereitet sein«, sagte die EU-Kommissarin für Inneres und Migration, Ylva Johansson, vor Beginn des Treffens, schreibt Europaportalen.
Man habe noch in schlechter Erinnerung, dass nach den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien große Mengen Waffen unter anderem nach Schweden geschmuggelt worden, sagte der Migrations- und Integrationsminister des Landes, Anders Ygeman.
Die EU solle nun die von EU- und NATO-Staaten an die Ukraine verschenkten Wafen aufkaufen und vernichten, so sein Vorschlag. Nur so könne man verhindern, dass das Gleiche wie während und nach den Balkan-Kriegen noch einmal passiert.
Als mahnenden Beispiel führte er ein Vorkommniss vom vergangenen Juni an. Da wurde bei der Second-Hand-Kette Björkåfrihet in Göteborg eine scharfe Panzerabwehrwaffe aufgefunden. Diese Waffe war vom gleichen Typ wie die, welche von der Regierung und Magdalena Andersson in die Ukraine geschickt wurden.
Quelle: freiewelt.net