Gewalt­kri­mi­na­lität erschüttert Schweden vor den Wahlen

Am 11. Sep­tember 2022 fanden in Schweden Par­la­ments­wahlen statt. Gleich­zeitig wird das Land von einer Welle der Gewalt­kri­mi­na­lität erschüttert, wie sie in der modernen skan­di­na­vi­schen Geschichte noch nie dage­wesen ist.

(von Peder Jensen)

Zum ersten Mal steht die Kri­mi­na­lität bei den Wählern im Vorfeld der Wahlen ganz oben auf der Liste der wich­tigsten Anliegen. “Es wird eine ganz besondere Art von schwe­di­schen Wahlen mit einem sehr unge­wöhn­lichen Thema an der Spitze der Tages­ordnung”, sagte Henrik Ekengren Oscarsson, Pro­fessor für Poli­tik­wis­sen­schaft an der Uni­ver­sität Göteborg, der Zeitung Dagens Nyheter. Ein­und­vierzig Prozent der Befragten gaben an, dass Recht und Ordnung die wich­tigsten Themen in der Gesell­schaft und auch die wich­tigsten poli­ti­schen Themen sind.

Patrik Öhberg, Poli­tik­wis­sen­schaftler am SOM-Institut, erklärt: “Dies ist der erste Wahl­kampf der Neuzeit, in dem das Thema so weit oben auf der Tages­ordnung steht, dass alle Par­teien, ob sie wollen oder nicht, darüber dis­ku­tieren müssen.” Davon könnten die Moderate Partei, die Christ­de­mo­kraten oder die Schwe­den­de­mo­kraten pro­fi­tieren. Auf der anderen Seite des poli­ti­schen Spek­trums könnte es für die Links­partei, die Grünen und die regie­renden Sozi­al­de­mo­kraten von Nachteil sein.

Die Sozi­al­de­mo­kra­tische Partei steht seit 2014 an der Spitze der schwe­di­schen Regierung. In diesen acht Jahren ist die Kri­mi­na­lität lan­desweit weiter auf ein uner­träg­liches Niveau gestiegen. In den letzten Jahren gab es in Schweden wöchentlich, manchmal sogar mehrmals pro Woche, Anschläge mit Bomben, Hand­gra­naten oder anderen Sprengkörpern.

Im November 2021 trat Minis­ter­prä­sident Stefan Löfven als Par­tei­vor­sit­zender und Pre­mier­mi­nister zurück, und Mag­dalena Andersson wurde Schwedens erste Pre­mier­mi­nis­terin. Im April 2022 kam es in meh­reren schwe­di­schen Städten zu gewalt­tä­tigen Aus­schrei­tungen und Angriffen von Mus­limen auf die Polizei, als der anti-isla­mische Aktivist Rasmus Paludan ver­suchte, Exem­plare des Korans zu ver­brennen. Andersson räumte dar­aufhin ein, dass man­gelnde Inte­gration zur Banden­gewalt bei­getragen habe und sagte, es gebe “starke Kräfte, die bereit sind, alles zu tun, um unserer Gesell­schaft zu schaden”.

“Wir haben zuge­lassen, dass die Segre­gation so weit fort­ge­schritten ist, dass es in Schweden jetzt Par­al­lel­ge­sell­schaften gibt”, sagte Andersson laut Afton­bladet. “Wir leben im selben Land, aber in völlig unter­schied­lichen Rea­li­täten… Die Inte­gration war zu schlecht, während wir eine große Migration hatten. Auch die Gesell­schaft war zu schwach.”

Andere, die jahr­zehn­telang zuge­lassen haben, dass diese Pro­bleme weit­gehend unkon­trol­liert wachsen, sind mit Ver­spätung zu dem­selben Schluss gekommen. Ulf Krist­ersson, Vor­sit­zender der liberal-kon­ser­va­tiven Mode­raten Partei, war im August 2022 Mit­ver­fasser einer Kolumne, in der er zugab, dass “Schweden die Kon­trolle über die Kri­mi­na­lität ver­loren hat. Während die Gewalt immer schlimmer wird, werden die Täter immer jünger”.

Leider hat jede ein­zelne im schwe­di­schen Par­lament (Riksdag) ver­tretene Partei zu den aktu­ellen Pro­blemen bei­getragen, wobei die rechts­ge­rich­teten Schwe­den­de­mo­kraten eine Aus­nahme bilden.

Selbst Main­stream-Medien wie die BBC geben zu, dass Schweden eine der höchsten Raten von Schuss­waf­fen­morden in Europa auf­weist. In einem offi­zi­ellen schwe­di­schen Regie­rungs­be­richt aus dem Jahr 2021 heißt es, dass jedes Jahr vier von einer Million Ein­wohnern in Schweden bei Schie­ße­reien ums Leben kommen. Der euro­päische Durch­schnitt liegt bei 1,6 Men­schen pro Million Ein­wohner. Sta­tis­tiken zeigen, dass 85 % der an töd­lichen Schie­ße­reien in Schweden betei­ligten Ver­däch­tigen ent­weder im Ausland geboren sind oder einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund haben. In letzter Zeit haben sich Bom­ben­an­schläge und Schie­ße­reien auch außerhalb der großen Städte aus­ge­breitet. Nach einer Reihe von Schie­ße­reien in der klei­neren Stadt Örebro sagte der ört­liche Poli­zeichef, dass es dort nicht nur mehr Banden gebe, sondern dass diese auch gewalt­tä­tiger geworden seien. “Wo sie vor 10 Jahren viel­leicht noch jemanden ver­prügelt haben, sind sie dazu über­ge­gangen, sich gegen­seitig in die Beine zu schießen”, sagte Mattias Forssten gegenüber Reuters. “Jetzt schießen sie sich gegen­seitig in den Kopf.”

Am 19. August wurden nach einer Schie­ßerei in Malmö, der dritt­größten Stadt Schwedens, ein Mann getötet und eine Frau mit schweren Ver­let­zungen in ein Kran­kenhaus ein­ge­liefert. Der Angriff ereignete sich in Emporia, einem großen Ein­kaufs­zentrum. Nach Angaben der Polizei hatte der ermordete Mann bekannte Ver­bin­dungen zu einer kri­mi­nellen Bande. Die ver­letzte Frau scheint jedoch eine unbe­tei­ligte Pas­santin gewesen zu sein. Der Täter gab an einem belebten Nach­mittag in einem der größten Ein­kaufs­zentren des Landes zahl­reiche Schüsse ab. Er hätte leicht viele andere Men­schen ver­letzen oder töten können, selbst wenn dies unab­sichtlich geschehen wäre.

Ein 15-jäh­riger Junge wurde fest­ge­nommen und hat den Mord in Malmö zuge­geben. Leider ist er bei weitem kein Ein­zelfall. Von den mehr als 8.200 Per­sonen, die die schwe­dische Polizei Ende 2021 als Mit­glieder kri­mi­neller Banden zählte, waren fast 15 % unter 18 Jahre alt. Einige Banden rekru­tieren gezielt Teenager. Nach dem schwe­di­schen Rechts­system können sie auf­grund ihres jungen Alters mit mil­deren Strafen rechnen und mög­li­cher­weise sogar eine Gefäng­nis­strafe ver­meiden. Die Gefäng­nisse in Schweden sind bereits über­füllt.

Die schwe­dische Polizei, die mit einer mas­siven Ver­bre­chens­welle kon­fron­tiert ist, ist über­fordert und per­sonell unter­be­setzt. Eine beun­ru­hi­gende Anzahl von Morden wird nie auf­ge­klärt, während viele kleinere Straf­taten nahezu unge­straft bleiben.

Schweden hat sich in nur zwei Gene­ra­tionen von einem der sichersten Länder der Welt zu einem der gefähr­lichsten Länder Europas ent­wi­ckelt. Im gleichen Zeitraum hat die Mas­sen­ein­wan­derung die schwe­dische Bevöl­kerung dra­ma­tisch ver­ändert. 1,2 Mil­lionen der Wahl­be­rech­tigen bei den Wahlen im Sep­tember 2022 sind außerhalb Schwedens geboren – etwa 200.000 Aus­länder mehr als bei der letzten Wahl 2018. Fast jeder vierte Erst­wähler zwi­schen 18 und 21 Jahren ist ent­weder im Ausland geboren oder hat zwei im Ausland geborene Eltern. Im Zentrum von Malmö hat fast jede zweite Person, die zum ersten Mal wählen darf, einen aus­län­di­schen Hintergrund.

Mus­li­mische Ein­wan­derer wählen in Schweden, wie auch in anderen euro­päi­schen Ländern, über­wiegend die Sozi­al­de­mo­kraten oder andere sozia­lis­tische oder linke Par­teien. Inzwi­schen sind sie jedoch so zahl­reich und selbst­be­wusst geworden, dass sie auch ihre eigenen poli­ti­schen Par­teien gründen. Mikail Yüksel, ein tür­kisch­stäm­miger Muslim, ist Vor­sit­zender der Partiet Nyans, die in Städten wie Malmö eine große Anhän­ger­schaft hat. Yüksel hat dafür plä­diert, ein Kunstwerk des ver­stor­benen schwe­di­schen Künstlers Lars Vilks zu ver­brennen, weil es angeblich Isla­mo­phobie darstellt.

Basem Mahmoud ist ein Imam, der in dem stark mus­li­misch geprägten Viertel Rosengård in Malmö tätig ist. Er bezeichnete Juden als “Nach­kommen von Schweinen und Affen”, sagte, er zitiere “nur den Koran”, und freut sich auf “die große Schlacht”, wenn alle Nicht-Muslime gezwungen sein werden, sich den Mus­limen zu unter­werfen. Er hat auch die brutale Ermordung des fran­zö­si­schen Lehrers Samuel Paty im Jahr 2020 ver­teidigt, der von einem tsche­tsche­ni­schen Muslim ent­hauptet wurde, nachdem er Stu­denten in einem Kurs über Mei­nungs­freiheit unter­richtet hatte.

In einer Predigt im Februar 2022 atta­ckierte Mahmoud schwe­dische Schulen und Sozi­al­ein­rich­tungen und erklärte, die Muslime würden das Land über­nehmen. “Schweden gehört uns”, sagte er. “Es gehört uns, ob sie [die Schweden] es wollen oder nicht. In zehn bis fünfzehn Jahren gehört es uns.”

Schweden hat jah­relang Dschi­ha­disten sowohl impor­tiert als auch expor­tiert. Einige Muslime sind nach 2014 aus Europa in den Nahen Osten gereist, um den selbst­er­nannten Isla­mi­schen Staat, die wohl bru­talste Ter­ror­or­ga­ni­sation der Welt, zu unter­stützen. Während viele von ihnen dort starben, kehrten einige der Über­le­benden in den letzten Jahren nach Europa zurück. Sie haben direkt oder indirekt brutale ter­ro­ris­tische Anschläge, Mas­saker, Ent­haup­tungen und Skla­ven­ver­stei­ge­rungen unter­stützt. Dennoch wurden viele von ihnen nach ihrer Rückkehr nach Schweden nicht ernsthaft bestraft. Einige Gemeinden boten ihnen sogar kos­tenlose Füh­rer­scheine und Wohn­bei­hilfen an, um diese hart­ge­sot­tenen Dschi­ha­disten wieder in die schwe­dische Gesell­schaft zu integrieren.

Anfang 2022 wurde ein Mann wegen Bedrohung der Polizei ange­klagt, nachdem er auf seinem Balkon in Broby, einer Stadt mit etwa 3 000 Ein­wohnern in Süd­schweden, eine Art Flagge des Isla­mi­schen Staates auf­ge­hängt hatte. Er sagte der Polizei, dass er sie ent­haupten würde, behauptete aber später, dass sie einen per­sön­lichen Rache­feldzug gegen ihn führten.

Norberg, eine alte Berg­bau­ge­meinde in Mit­tel­schweden, hat etwa 4.500 Ein­wohner. Im April 2022 wurde dort ein ver­mutlich aus Afgha­nistan stam­mender Mann in den 40ern ver­haftet, der eine Frau ver­ge­waltigt und ver­sucht hatte, sie zu ermorden, indem er sie in einen alten Berg­werks­schacht stieß. Der Mann war mit der Migra­ti­ons­welle 2015 nach Schweden gekommen und hatte keine Auf­ent­halts­ge­neh­migung erhalten, war aber dennoch im Land geblieben. Er hatte offenbar eine Schwedin gebeten, ihn zu hei­raten. Als sie sich wei­gerte, ver­ge­wal­tigte er sie und stieß sie anschließend etwa 20 Meter tief in einen Minen­schacht. Als er später zurück­kehrte und fest­stellte, dass die Frau noch lebte, begann er sie mit Steinen zu bewerfen, um sie zu töten. Wie durch ein Wunder über­lebte die Frau und wurde, nachdem sie zwei Tage lang in der ver­las­senen Mine gelegen hatte, gerettet. Der Angreifer hat mög­li­cher­weise auch seine frühere Ehefrau getötet.

Im Juli 2022 wurde ein 9‑jähriges schwe­di­sches Mädchen Opfer eines bru­talen Mord­ver­suchs auf einem Spiel­platz in der nord­schwe­di­schen Stadt Skel­lefteå. Sie wurde ver­ge­waltigt und anschließend ins Koma geprügelt. Der Ver­dächtige war ein Ein­wan­derer aus Äthiopien. Er gab zunächst an, 13 Jahre alt zu sein, ist aber wahr­scheinlich einige Jahre älter. Erst eine Woche vor dem Mord­versuch hatte er eine unbe­fristete Auf­ent­halts­ge­neh­migung in Schweden erhalten, obwohl er in der ört­lichen Gemein­schaft als “wan­delnde Hand­granate” bezeichnet wurde.

Schweden hat eine der schlimmsten Ver­ge­wal­ti­gungs­raten der Welt. Im Jahr 2018 ent­hüllte der staat­liche Fern­seh­sender SVT, dass 58 % der Männer, die in den letzten fünf Jahren in Schweden wegen Ver­ge­wal­tigung und ver­suchter Ver­ge­wal­tigung ver­ur­teilt wurden, im Ausland geboren wurden. Einige der bru­talsten Ver­ge­wal­ti­gungs­fälle betrafen mus­li­mische oder afri­ka­nische Einwanderer.

Black Axe ist eine inter­na­tionale und äußerst gewalt­tätige kri­mi­nelle Orga­ni­sation mit Wurzeln in Nigeria. Sie ist eine der vielen riva­li­sie­renden kri­mi­nellen Banden, die dabei sind, sich in Schweden zu eta­blieren. Einem offi­zi­ellen Poli­zei­be­richt aus dem Jahr 2019 zufolge gibt es allein in Stockholm min­destens 50 ver­schiedene kri­mi­nelle Banden, die derzeit in der Stadt aktiv sind. Sie werden auch immer aggres­siver und gewalt­tä­tiger. In den skan­di­na­vi­schen Ländern gab es tra­di­tionell keine starken Gruppen des orga­ni­sierten Ver­bre­chens, die mit der Mafia in Süd­italien ver­gleichbar gewesen wären. Heute gibt es in Schweden Dut­zende ver­schie­dener Gruppen oder Clans, die mit­ein­ander um die Kon­trolle über den lokalen Markt für Drogen, Schutz­gelder oder andere illegale Akti­vi­täten kon­kur­rieren. Einigen von ihnen ist es sogar gelungen, eine kri­mi­nelle Infra­struktur mit Ver­bin­dungen zu Anwälten oder Ver­wal­tungs­an­ge­stellten auf­zu­bauen. Fast alle von ihnen wurden seit den 1970er Jahren in das Land impor­tiert. Viele dieser Kri­mi­nellen haben einen eth­ni­schen Hin­ter­grund aus weitaus bru­ta­leren und zyni­scheren Gesell­schaften in der isla­mi­schen Welt oder in Afrika. Die sanften skan­di­na­vi­schen Gefäng­nisse schrecken sie nicht ab.

Leider beschränken sich diese Pro­bleme nicht mehr nur auf die Groß­städte. Sie breiten sich auch in klei­neren Städten und sogar in länd­lichen Gebieten in ganz Schweden aus. Kalmar, eine relativ kleine mit­tel­al­ter­liche Stadt von his­to­ri­scher Bedeutung, hat mehrere töd­liche Ban­den­schie­ße­reien erlebt.

Im Dezember 2019 wurde ein 60-jäh­riger schwe­di­scher Fami­li­en­vater mit einer Machete ermordet, als drei mas­kierte Männer ein Restaurant in der Stadt Gis­laved überfielen.

Den Schweden, die ihre Familien vor Gewalt­ver­brechen schützen wollen, gehen die Orte aus, an die sie ziehen können – es sei denn, sie ent­scheiden sich, ihr Hei­matland ganz zu ver­lassen, wie es einige bereits tun.

—————————————-

Peder Jensen ist ein nor­we­gi­scher Autor und Essayist.


Quelle: gatestoneinstitute.org