Es ist nach wie vor eine Schande. Eine Schande, die den Leidensweg des eigenen Volkes betrifft, der ohnehin im kollektiven Narrativ Deutschlands weitgehend vergessen wird. Obwohl es viele Millionen Menschen betrifft.
Unter anderem auch meine eigene Familie. Denn auch sie – väterlicherseits – gehörte zu den Flüchtlingen, die während des 2. Weltkriegs aus dem Osten des damaligen Deutschen Reichs, genauer aus Danzig, vertrieben wurden. Unsägliche Strapazen mussten sie, genauso wie die anderen erleiden. Schätzungen gehen davon aus, dass drei Millionen Frauen, Kinder und Alte bei diesem Vertreibungsverbrechen ums Leben kamen.
Und obwohl jeden Tag über Flüchtlinge aus der Ukraine, dem Nahen Osten oder Afrika ausführlich berichtet wird, gerät die Massenvertreibung der Deutschen durch die Alliierten immer mehr in Vergessenheit.
Und das ist politisch gewollt!
Bereits am 1. November 2021 echauffierte sich der Kommentator der Berliner Zeitung (BZ) folgendermaßen:
Quelle Bildzitat/Screenshot: https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/vertriebenen-museum-verkleinert-die-flucht-der-deutschen-1945
Und um das geht es laut Gunnar Schupelius:
„Das neue Dokumentationszentrum am Anhalter Bahnhof verfehlt seinen Zweck, weil die Leidensgeschichte der Flüchtlinge dort nicht ungeschminkt erzählt wird.
Am Anhalter Bahnhof zeigt ein neues Museum die Vertreibung von 14 Millionen Deutschen aus den Ostgebieten im Jahr 1945. Es trägt den sperrigen Titel „Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ und wurde am 21. Juni eröffnet.
Mit dem Museum wird eine Lücke in der öffentlichen Erinnerung gefüllt. Viele Menschen, die selbst oder deren Vorfahren Vertriebene sind, hatten sich ein solches Haus gewünscht.
Jahrzehntelang wurde über das Konzept diskutiert, 15 Jahre geplant. Streitpunkt war die Frage, ob mit der Schilderung der Vertreibung der Deutschen die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert werden würden.
Von dieser Furcht ist das Museum geprägt. Im ersten Obergeschoss geht es um Flucht und Vertreibung in der europäischen Geschichte insgesamt.“
Und:
„Erst in der zweiten Etage richtet sich das Augenmerk auf die Deutschen. Dort wird das NS-Regime erklärt und der Vernichtungskrieg der Wehrmacht im Osten, der der Vertreibung vorausging. Diese Einordnung ist richtig, doch kommt der Terror zu kurz, der 1945 über die Deutschen hereinbrach.
Die Menschen schleppten sich zu Fuß oder in Pferdewagen dahin. Hunderttausende wurden massakriert und ermordet. Die Frauen wurden vergewaltigt, Kinder verhungerten, erfroren und ertranken.
Von diesem absoluten Inferno ist vergleichsweise wenig zu sehen. Es fehlen die drastischen Schilderungen, die hier hingehören (…)
Das Dokumentationszentrum hat sich verrannt. Am Ende wird die Fluchterfahrung vieler Menschen relativiert. Ihre Leidensgeschichte aber muss man ungeschminkt erzählen können. Dafür ist dieses Museum eigentlich da.“
Genau das ist die große Schande: Die Verbrechen der Alliierten an den Deutschen, wie beispielsweise die Vertreibung, wird immer noch kleingeredet, verschwiegen, vertuscht.
Aus diesem Grund habe ich eine Buchreihe herausgebracht, die genau diese Verbrechen FAKTISCH mit einer JOURNALISTISCHEN ANALYSE belegt, aufzeigt.
Vor allem auch die grausigen Verbrechen an den Millionen Deutschen, die sich auf der Flucht vor einem gnadenlosen Feind befanden.
Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de
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