Otto von Bismarck, Ölgemälde, gemeinfrei

Will Baerbock Bis­marck aus dem kol­lek­tiven Gedächtnis streichen?

Ein Raum im Außen­mi­nis­terium heißt „Bis­marck-Zimmer“. Eine gute Wahl, fand man damals, als man sich in der Nach­kriegszeit an die oberste Regel des großen Staats­mannes erin­nerte: „Friede mit den Nachbarn! Namentlich mit Russland!“ Das stört natürlich heute, wo man mit aller Gewalt Russland bis auf’s Äußerste reizt und sehenden Auges in einen Dritten Welt­krieg steuert. Frau Außen­mi­nis­terin Baerbock, deren poli­tische Arbeit in Umfragen stets schlechte Noten ein­fährt, hat das Por­trait des großen Staats­mannes abge­hängt und den Saal in „Saal der Deut­schen Einheit“ umbe­nannt. 

Otto Eduard Leopold von Bis­marck-Schön­hausen, Graf von Bis­marck-Schön­hausen, ab 1871 Fürst von Bis­marck, ab 1890 auch Herzog zu Lau­enburg, war ein deut­scher Poli­tiker und Staatsmann. Von 1862 bis 1890 – mit einer kurzen Unter­bre­chung im Jahr 1873 – war er in Preußen Minis­ter­prä­sident, von 1867 bis 1871 zugleich Bun­des­kanzler des Nord­deut­schen Bundes.

Die Umbe­nennung des Bis­marck-Zimmers trage „der Tat­sache Rechnung, dass das Aus­wärtige Amt seine Tra­di­ti­ons­linie maß­geblich in der demo­kra­ti­schen Geschichte Deutsch­lands ver­ankert sieht“, heißt es in einer Mit­teilung der Pres­se­stelle des Aus­wär­tigen Amtes. Die anti­deutsche, links­ge­richtete Presse bejubelt das als „längst über­fällig“. His­to­riker, wie Sven Felix Kel­lerhoff zeigen dafür wenig Ver­ständnis. Das Aus­wärtige Amt ist übrigens von Otto von Bis­marck gegründet worden, um damit dem Frieden in Europa und der Welt zu dienen. Das passt halt grad gar nicht.

Dass die woken Links­grünen das toll finden, ist keine Über­ra­schung. Ein großer, deut­scher Staatsmann und Patriot? Da kommt Schaum vor den Mund. Schon seit langem werden Bis­marck-Denk­mäler ver­un­staltet und beschmiert, es gibt viele Ach-so-poli­tisch-Kor­rekte, die ihn tat­sächlich bei den Nazis ver­orten. Dass wir Otto von Bis­marck die fort­schritt­lichsten Sozi­al­ge­setze der Welt und die Trennung von Staat und Kirche zu ver­danken haben, wissen sie gar nicht.

Die Ver­mittlung des Friedens denke ich mir nicht so,
dass wir nun bei diver­gie­renden Ansichten den Schieds­richter spielen
(…), sondern ich denke mir sie bescheidener,
(…) mehr die eines ehr­lichen Maklers, der das Geschäft wirklich zustan­de­bringen will.

(Reichs­tagsrede Bis­marcks vom 19.3.1878)

Dass er der Weg­be­reiter für die deut­schen Kolonien war, wird ihm heute übel genommen. Damals hatten (fast) alle euro­päi­schen Länder Kolonien in Afrika. Es ging nicht um Ras­sismus, sondern um Res­sourcen. Deutschland hat damals das­selbe getan, wie alle anderen Kolo­ni­al­mächte. Nur, dass sich weder Groß­bri­tannien noch Frank­reich, Nie­der­lande, Belgien, Italien oder Spanien usw. irgendwie jemals dafür ent­schuldigt oder geschämt haben – oder heute Denk­mäler beschmieren. Die ganzen Ame­ri­ka­ni­schen Länder waren Kolonien und die Urein­wohner sind zu großen Teilen aus­ge­rottet worden. Und dennoch regt sich keiner hier auf, dass man die damalige, brutale Land­nahme in den USA heute noch feiert.

Aus dama­liger Sicht waren Kolonien dringend geboten, wenn man nicht von den anderen Kolo­ni­al­mächten wirt­schaftlich abge­hängt werden wollte. Und das Kai­ser­reich ver­suchte auch, die Bildung und den Lebens­standard der dor­tigen Bevöl­kerung zu ver­bessern. Otto von Bis­marck unter­schied sich hier nicht von allen anderen euro­päi­schen Staats­männern, deren Denk­mäler immer noch geehrt werden.

Die deutsche, heuch­le­rische, maximal-into­le­rante Über­gut­men­schen-Manie ist eine besondere Spielart des Maso-Ras­sismus: Oh, Welt! Sieh uns an! Wir Deut­schen sind so gut und mora­lisch über­legen, dass wir uns selbst keinen Fehler ver­zeihen und bis in die „letzte Gene­ration“ unsere Selbst­gei­ßelung Euch als höchste Tugend vor­führen. Denn es ist einer sooo edlen Sorte Mensch, wie uns links­grünen Deut­schen, nicht würdig, auch nur einen kleinen Flecken auf der weißen Moral­weste zu haben. Wir sind das Lamm, das die Sünden der Vor­fahren und der Welt auf sich nimmt. Tut es uns gleich, denn am deut­schen Wesen soll die Welt genesen!

Eine Haltung, die man in anderen Ländern bes­ten­falls belä­chelt, deret­wegen man uns auch nicht für ganz dicht im Kopf hält und die man schlech­tes­ten­falls gna­denlos aus­nutzt: Ver­ständlich: „Wenn die Deut­schen so blöd sind, dann sollen sie halt bluten. Sie wollen es ja so.“ Die Briten drücken es so aus: „Die Deut­schen hat man ent­weder an der Kehle oder auf dem Schoß.“ Die heu­tigen woken Links­grünen schaffen beides gleichzeitig.

Die BILD fragte bei der Pres­se­stelle des Aus­wär­tigen Amtes an, warum der Saal umbe­nannt werde:

„Auf BILD-Anfrage hieß es aus der Pres­se­stelle des Aus­wär­tigen Amtes schmal­lippig: Der neue Name trage „der his­to­ri­schen Ent­wicklung des Raums Rechnung, in dem zu DDR-Zeiten das Politbüro der SED tagte“. 

Soll das heißen, dass man die Tra­di­tionen und Ver­hal­tens­weisen des SED-Regimes damit ehren will? Dass man die DDR und ihre Politik höher wert­schätzt als Bis­marck? Das SED-Politbüro war mora­lisch höher­ste­hender? Echt jetzt? Oder ist es die Umsetzung dieser Bismarck’schen Empfehlung

Etwas mehr Sozialismus
wird sich der Staat bei unserem Reiche
über­haupt ange­wöhnen müssen.

Reichs­tagsrede Bis­marcks, 12.6.1882

 Was eine traurige Vor­stellung. Da kommt ein ver­wöhntes Bür­ger­töch­terlein aus bes­ser­ge­stelltem Hause, gerade einer Kader­schmiede der hyper-kapital-kom­mu­nis­ti­schen Great-Reset-Riege ent­sprungen und maximal pro­te­giert und gepampert daher, die nicht mal zwei gerade Sätze her­aus­bringt. Und sie rui­niert im Auftrag der bru­t­al­ka­pi­ta­lis­ti­schen Groß­macht USA und Klaus Schwabs WEF den Wohl­stand und Frieden in Europa. Sie schadet zig-Mil­lionen Men­schen in Deutschland, Europa und Ost­europa. Sie schickt mit Waffen und Kriegs­trei­berei Hun­dert­tau­sende in den Tod. Sie schmiedet Deutschland im Namen des WEF um zum Sarg­nagel Europas und treibt den Kon­tinent in einen ver­nich­tenden (Wirtschafts)Krieg mit Russland und seinen Ver­bün­deten. Und sie  maßt sich an, Otto von Bis­marcks Andenken aus dem Gedächtnis zu tilgen? Selbst George Orwell fiele die Brille von der Nase. Und Otto von Bismark dreht sich so schnell im Grabe herum, dass er eine ganze Wind­kraft­anlage ersetzt.

Die Politik ist keine Wis­sen­schaft, die man lernen kann,
sie ist eine Kunst, und wer sie nicht kann,
der bleibt besser davon.

Reich­stagrede Bis­marcks, 29.1.1886