Der Krieg um acht Mil­li­arden Köpfe

Zu den großen Gefahren, mit denen wir heute kon­fron­tiert sind, gehören zen­tra­li­sierte Regie­rungen, die die Gesell­schaft bis ins Kleinste kon­trol­lieren, die wach­sende Aus­sicht auf einen glo­balen Krieg, die wach­sende Aus­sicht auf eine erzwungene Kapi­tu­lation und den Ersatz einer ver­nünf­tigen Debatte und der freien Mei­nungs­äu­ßerung durch staatlich sank­tio­nierte “Nar­rative” und Zensur: Eine tota­litäre Regierung scheint nicht mehr weit ent­fernt zu sein. Dies ist eine neue Art von Krieg gegen die Zivil­be­völ­kerung, in dem es um die Kon­trolle über ihre Köpfe geht.

Die Strö­mungen, die uns über­schwemmen, scheinen poten­ziell kata­strophal zu sein. In nur wenigen Jahren hat die Welt die COVID-19-Pan­demie, erzwungene Lock­downs der Regie­rungen, extreme wirt­schaft­liche Schwan­kungen, Roh­stoff­knappheit und die Ver­suche des Welt­wirt­schafts­forums, diese Kri­sen­kaskade als Vorwand für einen struk­tu­rellen “Great Reset” zu nutzen, bei dem der welt­weite Lebens­mittel- und Ener­gie­ver­brauch ent­spre­chend den “Klimaschutz”-Zielen einer nicht gewählten Kabale streng regu­liert werden kann, durchlebt. Die Regie­rungen ver­lassen sich zunehmend auf die Kon­trolle öffent­licher “Nar­rative” und die Ver­un­glimpfung abwei­chender Meinungen.

Während Gesund­heits­bü­ro­kraten und Poli­tiker behaup­teten, sie würden “der Wis­sen­schaft folgen”, schloss die obli­ga­to­rische Befolgung ein­sei­tiger Vor­schriften eine ver­nünftige, in gutem Glauben geführte Debatte aus. Das vor­her­sehbare Ergebnis: Die töd­lichen Folgen des Wuhan-Virus wurden durch die töd­lichen Folgen einer fehl­ge­lei­teten öffent­lichen Politik, die zur Bekämpfung des Virus ein­ge­führt wurde, noch ver­schlimmert. Schüler, deren Schulen geschlossen wurden, leiden nun unter den lebens­langen Folgen des Lern­aus­falls. Pati­enten, deren recht­zeitige Dia­gnosen und Prä­ven­tiv­maß­nahmen ver­hindert wurden, leiden nun unter den schwä­chenden Folgen einer unbe­han­delten Krankheit. Kleine Unter­nehmen, die längere Schlie­ßungen nicht ver­kraften konnten, sind für immer ver­schwunden. Die Erspar­nisse der Mit­tel­schicht, die einst für uner­wartete “Regentage” oder die zukünftige Aus­bildung der Kinder reser­viert waren, sind ver­siegt. Die Kre­dit­kar­ten­schulden nehmen zu, während immer mehr Men­schen mit weniger Geld aus­kommen müssen. Die “Sicher­heits­netze” der staat­lichen Wohl­fahrts­pro­gramme haben sich auf­ge­bläht, so dass die Natio­nal­staaten ver­schul­deter denn je sind, sich aber auch als zu löchrig erwiesen haben (oft fließen die benö­tigten Mittel direkt auf die Bank­konten von Wahl­kampf­spendern der Unter­nehmen, Lob­by­isten von Inter­es­sen­gruppen und aus­län­di­schen Hackern), als die Schwächsten der Gesell­schaft über Wasser zu halten. Die Recht­fer­ti­gungen der Regie­rungen für eine rück­sichtslose Steuer‑, Geld- und Kre­dit­po­litik in kurz­fris­tigen Not­si­tua­tionen haben die Aus­sichten der Staaten auf lang­fristige Zah­lungs­fä­higkeit und die Wahr­schein­lichkeit, dass sie in der Lage sind, stabile Wäh­rungen zu bewahren, geschwächt. Doch trotz des Schadens, den ihre Hand­lungen ange­richtet haben, haben sich die Regie­rungen nicht dafür ent­schuldigt, dass sie eine solch lebens­ver­än­dernde Politik durch­ge­setzt und Kri­tiker zum Schweigen gebracht haben. Es scheint, als hätten die “Nar­ra­tiv­erfinder” den offi­zi­ellen Stand­punkt ein­ge­nommen, dass sie gar nicht falsch liegen können.

Geo­po­li­tische Kon­flikte bringen die inter­na­tionale Ordnung der Nach­kriegszeit ins Wanken. Während die “Klimawandel”-Politik der USA und der Euro­päi­schen Union bereits die Kosten für Energie, Lebens­mittel und vieles andere in die Höhe getrieben hat, hat Russ­lands Ein­marsch in der Ukraine den finan­zi­ellen Schmerz der ein­fachen Europäer nur noch ver­größert und gefährdet die Sicherheit des Kon­ti­nents im wei­teren Sinne. Chinas ter­ri­to­riale Ambi­tionen bedrohen den Frieden in TaiwanJapan, ganz Süd­ost­asien und darüber hinaus. Die Bemü­hungen der Ver­ei­nigten Staaten, die euro­päi­schen NATO-Mit­glied­schaften zu erweitern und gleich­zeitig ihre Ein­satz­ziele auf den indo­pa­zi­fi­schen Raum aus­zu­dehnen, stellen so gut wie sicher, dass die USA, China und Russland auf Kol­li­si­onskurs bleiben.

Poli­tische Ent­schei­dungs­träger können nicht umhin, Par­al­lelen zu den schnell fal­lenden geo­po­li­ti­schen Domi­no­steinen zu sehen, die innerhalb weniger schick­sal­hafter Wochen den Ersten und Zweiten Welt­krieg ein­lei­teten. Sie kommen nicht umhin, die untragbare Anhäufung von Staats­schulden in der ganzen Welt und die Lawine von Inves­ti­ti­ons­de­ri­vaten zu sehen, die auf schwachen Wäh­rungen balan­cieren, die von jeg­lichem realen Wert in Gold oder Silber abge­koppelt sind, und sie fürchten die Risiken einer schweren Depression. Sie können nicht umhin, den rus­si­schen Revan­chismus und die chi­ne­sische ter­ri­to­riale Expansion als Zeichen dafür zu sehen, dass die Groß­mächte einen gefähr­lichen Weg ein­ge­schlagen haben. Je ner­vöser die poli­ti­schen Ent­schei­dungs­träger über die Zukunft sind, desto mehr scheinen sie sich für die Durch­setzung eines Standard-“Narrativs” ein­zu­setzen, das sie kon­trol­lieren können.

Es war natürlich die Deto­nation von zwei Atom­spreng­köpfen über Hiro­shima und Nagasaki, die den Kampf im Pazi­fikraum beendete und den Zweiten Welt­krieg mit einem Aus­ru­fe­zeichen beendete.

Jetzt stehen wir auf einem neu­ar­tigen Schlachtfeld. Genau wie bei den Atom­waffen gibt es für die Zivil­be­völ­kerung keine Mög­lichkeit, sich vor den Aus­wir­kungen dieses Krieges zu ver­stecken. Die Waf­fen­systeme sind über das Internet ver­teilt, auf Mobil­te­le­fonen instal­liert und auf jedem Com­pu­terchip aktiv, um digitale Infor­ma­tionen zu ver­folgen, aus­zu­tau­schen und in die ganze Welt zu ver­breiten. Anstelle von Spreng­stoff und Kugeln schwirren kon­kur­rie­rende “Nar­rative” an uns vorbei. Das Ausmaß der Kam­pagne, mit der kon­trol­liert werden soll, welche Infor­ma­tionen wir sehen, wie wir diese Infor­ma­tionen ver­ar­beiten und was wir letzt­endlich denken und sagen, lässt selbst die wirk­samsten psy­cho­lo­gi­schen Ope­ra­tionen der Ver­gan­genheit anti­quiert und rudi­mentär erscheinen. Während die “gegen­seitige sichere Zer­störung” bisher erfolg­reich als Abschre­ckung gegen einen Atom­krieg diente, haben die ver­lo­ckenden Mög­lich­keiten der Regie­rungen, Pro­gramme zur mas­sen­haften digi­talen Über­wa­chung und Kom­mu­ni­kation ein­zu­setzen, um Lügen zu ver­breiten, Mei­nungen zu mani­pu­lieren und das mensch­liche Ver­halten zu beein­flussen, eine Art “gegen­seitige sichere Dys­topie” geschaffen, “in der die Men­schen ein ent­mensch­lichtes, angst­volles Leben führen”.

In den 1930er Jahren redete Adolf Hitler mit unbän­diger Energie und thea­tra­li­scher Gestik vor Zehn­tau­senden von Sturm­truppen, Hit­ler­jugend und Nazi-Par­tei­gängern. Heute ist die erhöhte Bühne des Dik­tators durch Twitter, Facebook, YouTube, TikTok und überall sonst ersetzt worden, wo ein Online-Publikum zu finden ist. Die visu­ellen Reize, die Hitlers Massen in ihren Bann zogen, werden heute durch die Frei­setzung von lust­stei­gernden Endor­phinen repro­du­ziert, die ins Gehirn strömen, nachdem jede “poli­tisch kor­rekte” Online-Aussage mit der Zustimmung von Fremden “belohnt” wurde, die für sofor­tigen Ruhm sorgen. Online-“Influencer” sind zu gän­se­hau­ter­re­genden Mit­tels­männern für Mas­sen­pro­pa­gan­da­kam­pagnen geworden, die an einem Tag mehr Men­schen berühren als ein Jahr­zehnt von Hitlers Reden. In einem Zeit­alter, in dem Infor­ma­tionen noch nie so leicht zugänglich waren, wird die Welt mit Lügen überschwemmt.

Anstatt die öffent­liche Debatte und rationale Argu­mente zu fördern, treiben die Regie­rungen das ständige Trommeln des “Nar­rativs” über alles andere. Ent­weder akzep­tiert ein Bürger gehorsam die umfang­reichen und ein­schnei­denden COVID-19-Vor­schriften der Regierung, oder er wird als “COVID-Leugner” bezeichnet. Ein Bürger akzep­tiert ent­weder gehorsam die umfang­reichen und auf­dring­lichen “Klimawandel”-Vorschriften der Regierung, oder er wird als “Kli­ma­leugner” abge­stempelt. Ein Bürger akzep­tiert ent­weder Hunter Bidens “Laptop aus der Hölle” als “rus­sische Des­in­for­mation”, oder er wird als “Russland-Sym­pa­thisant” abge­stempelt. Wer es wagt, etwas anderes zu sagen, kann aus den sozialen Medien ver­bannt, beruflich sank­tio­niert oder sogar ent­lassen werden. Nur hat sich keines dieser eta­blierten “Nar­rative” als wahr erwiesen.

Im Nach­hinein ist klar, dass die Lock­downs mehr Gesundheits‑, Bil­dungs- und Wirt­schafts­pro­bleme aus­gelöst haben, als sie lösten. Während Europa mit einer sich aus­wei­tenden Ener­gie­krise kon­fron­tiert ist, die seine Bevöl­kerung der Kälte aus­setzt, ist klar, dass die “Kli­ma­wandel”-Politik die­je­nigen töten kann, die sie angeblich schützen soll. Und wie Elon Musks kürzlich ver­öf­fent­lichte interne Twitter-Kom­mu­ni­kation beweist, wurden auf Bidens Laptop nicht nur echte Nach­richten während einer Prä­si­dent­schaftswahl zen­siert. Poli­tische Äuße­rungen wurden auch durch die gemein­samen Bemü­hungen des FBI und von mehr als 50 Geheim­dienst­mit­ar­beitern unter Ver­letzung des ersten Ver­fas­sungs­zu­satzes zen­siert. In jedem Fall erwies sich das “Nar­rativ” ent­weder als irre­füh­rende Pro­pa­ganda oder als glatte Lüge. Dennoch wurden sie von Online-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­formen geschaffen und auf­recht­erhalten, die die Lügen ver­brei­teten und die Wahr­heiten ausschlossen.

Da die glo­balen Ereig­nisse zunehmend die west­liche Sta­bi­lität bedrohen, zeigen die Regie­rungen keine Neigung, eine Vielfalt von Stand­punkten oder Dis­kus­sionen zuzu­lassen. Je schwer­wie­gender das Problem ist, desto mehr scheinen sie sich einem ein­zigen, über­grei­fenden “Nar­rativ” ver­pflichtet zu fühlen. Anders­den­kende werden ver­achtet. Ver­nünftige Argu­mente werden ver­höhnt. Von den Bürgern wird erwartet, dass sie die von der Regierung geneh­migten, online ver­brei­teten Bot­schaften munter akzep­tieren, oder sie ris­kieren den Zorn der Technokratie.

Dieser Krieg um acht Mil­li­arden Köpfe bedeutet, dass die Bürger wach­samer denn je sein müssen, wenn es darum geht, zu ver­ar­beiten und zu bewerten, was sie sehen und lesen. Ob sie es wollen oder nicht, sie sind jederzeit den Angriffen der­je­nigen aus­ge­setzt, die sie mani­pu­lieren und kon­trol­lieren wollen. Wie im letzten Jahr­hundert sind wir von tota­li­tärer Pro­pa­ganda umgeben, die rou­ti­ne­mäßig als “die Wahrheit” getarnt wird. In diesem Jahr­hundert jedoch scheinen sich Reich­weite und Ausmaß der Mas­sen­in­dok­tri­nation endlos auszudehnen.

—————————————–

JB Shurk schreibt über Politik und Gesellschaft.


Quelle: gatestoneinstitute.org