Schon ab dem Silvesterabend zum 1. Januar wurde es bunt und multikulturell in den eh schon buntesten Vierteln Berlins. Und nicht nur da. In fast jeder großen Stadt in Europa lockerte die ungebremste Fröhlichkeit der „Gruppen von jungen Männern“ die überalterte, miefig-piefige Atmosphäre der deutsch-traditionellen Neujahrsnacht auf. Endlich Schluss mit dem langweiligen Auf-der-Straße-Rumstehen, Sekt trinken, ein paar harmlose Raketchen in die Luft schicken, Umarmungen und sich gegenseitig ein frohes neues Jahr wünschen. Wird doch angesichts Energiekosten, Inflation und Ukrainekrieg eh nichts draus, und da bietet die erfrischend-ursprüngliche Darbietung der jungen, temperamentvollen Männergruppen wenigstens Abwechslung.
Und so taten sich unsere willkommenen, jungen, männlichen Neubürger und Fachkräfte auch keinen Zwang an. Mal mit der flachen Hand in den Breiteller hauen, dass es spritzt … das ist dann eben so. Die munteren Aufforderungen, doch mit ihnen zu feiern, fassten die phlegmatischen Einheimischen unfairerweise als Gewalt, Körperverletzung und Zerstörungswut auf. Überall, wo die Lebensfreude und Dankbarkeit der netten, jungen Männer sich Bahn brach, setzte das Genörgel über demolierte Autos, brennende Mülleimer, gefährlich wild umherfliegende, explodierende Böller und ein paar zersplitterte Glasscheiben ein. Auch die Polizei verstand keinen Spaß, wenn sie überhaupt irgendwo auftauchte. In Brüssel zeigte sich die Polizei besonders humorlos und nahm in der Silvesternacht 160 Personen fest, in Antwerpen gab es ebenfalls mehrere Dutzend Festnahmen.
„Nach Angaben der Feuerwehr in Brüssel wurden an verschiedenen Orten der Stadt auch mutwillig Autos, Elektroroller und Müllcontainer in Brand gesteckt. Nach einer vorläufigen Bilanz waren unter anderen 26 Fahrzeuge und rund zwanzig Roller betroffen.“
„In der Silvesternacht haben Randalierer in Frankreich 690 Autos in Brand gesteckt. Das seien 21 Prozent weniger ausgebrannte Autos als beim vorherigen Jahreswechsel gewesen, sagte Innenminister Gérald Darmanin am Sonntag dem Sender BFMTV. Die Polizei sei konsequent gegen Unruhestifter vorgegangen, landesweit habe es 490 Festnahmen gegeben. In Frankreich waren mehr als 90.000 Polizisten im Einsatz, der Jahreswechsel sei in der Summe friedlich und ohne große Vorfälle verlaufen.“ (Na, also. Nur 690 Autos in Brand gesteckt, friedlicher geht’s ja gar nicht mehr.)
Die jungen Herren lassen tatsächlich sogar auch Ansätze erkennen, der LGBTQ+-Bewegung Sympathien entgegen zu bringen, bietet doch dieser gutgelaunte Jugendliche der Polizei auch liebevoll-intime Kontakte an: „Die Polizei kann unsere Eier lecken!“.
Integration wirkt:
Die jungen Männer waren mit viel Spaß bei der Sache. Wie zielsicher sie mit Feuerwerksraketen auf Passanten schießen können, ja sogar geschickt vorbeifahrende Autos treffen. Das sind massenhaft „highly-skilled“ Fachkräfte, die da brach liegen. Kein Wunder dass die Wirtschaft schwächelt. Zumindest könnten sie vielleicht die Wende in Osteuropa bringen? Denn noch etwas fällt auf: Während in Deutschland alles wegen umfassender Sicherheitsvorkehrungen erstickt wird und brachliegt, schaffen die jungen Herren beeindruckende Aktionen ohne jede Schutzkleidung, Arbeitszeitbeschränkungen, Sicherheitskontrollen usw.. Während unsere Hig-Tech Puma-Panzer schon beim ersten Probeeinsatz versagen und abfackeln und es nicht mal bis in die Ukraine schaffen, würden diese begeisterungsfähigen, jungen Helden so schnell durch nichts zu stoppen sein. Was für eine Verschwendung von Talenten!
Ist es nicht rührend, wie sich die zwei jungen Männer am Anfang des Videos freuen, dass es so knallt und gefährlich ist, denn dann fühlen sie sich ein bisschen wie im Krieg daheim? Das Video zeigt mehrere Städte, in denen die Fröhlichkeit allerdings leicht entgleist. Trotzdem schade, dass die integrierten Ausländer es den miefigen Deutschen gleich tun und so gar kein Verständnis für die junge Generation haben, die doch nur ein bisschen Spaß will.
Die Berliner waren wirklich nicht mehr zu übertreffen in ihrer übermütigen Freude, wie wir am Ende des Videos sehen können. Erinnern Sie sich, lieber Leser, wie nach 2015, der ersten Migrationswelle, die Übergutdeutschen uns alle ermahnten, bloß nicht in der Nähe von Flüchtlingsheimen zu böllern, weil das die Migranten, die ja teilweise aus Kriegs- und Unruhegebieten kommen, furchtbar traumatisieren könnte?
Interessanterweise kann man die über diese Geschehnisse der „gruppendynamischen Prozesse und des gesamtgesellschaftlichen Drucks“ (siehe letztes Video unten) auch auf verschiedene Weise berichten, indem man das weglässt, was zu vollkommen unbegründeten und wilden Behauptungen führt. Da berichtet der Feuerwehrmann Baris Coban:
Dann bricht seine Stellungnahme ab auf der ARD. Doch ursprünglich sagte er weiter:
Hier ist aber auf dem Sender rbb auch das, was Feuerwehrmann Baris Coban sonst noch zu sagen hatte:
Das sind natürlich Sätze, die gehen gar nicht. Also wirklich. Wahrscheinlich ist es im ARD-Sendehaus zu Problemen gekommen, weil man einen türkischstämmigen Feuerwehrmann ja eigentlich weder zensieren noch als rechtsradikalen, toxisch-männlichen Spaßverderber beschimpfen darf. (Aber dann siegte wohl doch der Schiss). Wie man das einfühlsam und richtig macht, zeigt Thomas Rosteck von der Tagesschau in einer an Ängstlichkeit und Inhaltsleere unübertroffenen Ausdruckskraft:
Ganz im Sinne der Verständigung mit den jungen Leuten, hat Imad Karim Teile aus den arabisch gerufenen Texten in den Videos übersetzt:
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