Dass man in den USA bei egal welchen Begegnungen mit der Polizei am besten nur noch die Arme hebt und alles tut, was verlangt wird, weiß eigentlich schon jeder Tourist. Da die Kriminalitätsrate in den Städten enorm hoch ist und Polizisten oft auch angegriffen werden, ist deren Aggressionslevel auch beachtlich. Immer wieder kommt es zu ausufernder Polizeigewalt. Insbesondere bei Afroamerikanern. Reflexartig werden daraufhin weiße Cops grundsätzlich zu Rassisten erklärt. Daher setzt man in den Schwarzenvierteln meist afroamerikanische Beamte ein. Das macht die Sache aber nicht besser: Wieder ist ein Schwarzer durch Polizeigewalt getötet worden – aber durch schwarze Polizisten.
Einer der bekanntesten Fälle war im Jahr 2020 der Tod von Mr. George Floyd, der, obwohl ein übler Krimineller und Gewalttäter, unter Drogeneinfluss (er hatte zum Zeitpunkt seiner Verhaftung die Substanzen Fentanyl und Methamphetamin (Crystal Meth) im Blut) eine Rangelei anfing, worauf die herbeigerufenen Polizisten völlig überzogen reagierten. Einer davon, Derek Chauvin, drückte ihn so zu Boden, dass er nicht mehr Atmen konnte und erstickte und einen Herzstillstand hatte.
Zu Recht wurden die Polizisten dafür hart bestraft. Zu Unrecht wurde der Kriminelle dann in den Medien als ein sanfter, friedliebender Mann Gottes gepriesen. Ein Dieb, Gewalttäter, Räuber, Betrüger, überfiel eine Schwangere in ihrem Haus, bedrohte sie mit einer Waffe und stand notorisch unter Drogen, was seine Beschaffungskriminalität begründete. Fünfmal wurde er zu Gefängnisstrafen verurteilt. Mr. Floyd war mindestens fünfmal in Haft gewesen, sein Lebenslauf ist gekennzeichnet von Drogenmissbrauch, Diebstahl, schwerem Raub, Waffen und Überfall auf eine hochschwangere Frau in ihrem Haus.
Wäre das Polizeiopfer ein Weißer mit demselben Lebenslauf gewesen, hätte man die Polizisten auch bestraft, aber das Opfer wäre nicht als ein von weißen Rassisten gemeuchelter Heiliger hochstilisiert worden, es wären keine riesigen Demos mit künstlerisch gestalteten Plakaten mit Konterfeis des Getöteten durch die Straßen gezogen, es hätte keine Aufstände, Brandschatzungen, Unruhen und Tote in den USA und Proteste Europa gegeben.
Der Fall des 29-jährigen Tyre Nichols könnte eine Wiederauflage werden. Nur, dass es diesmal keine weißen Cops waren, die einen Afroamerikaner töteten, sondern schwarze.
Es geschah am 7. Januar in der Stadt Memphis, dass die Polizei den jungen Mann bei einer abendlichen Verkehrskontrolle mit seinem Auto anhielt. Er war „wegen rücksichtslosen Fahrens“ aufgefallen. Doch anstelle sich friedlich überprüfen zu lassen und eine Strafe zu kassieren, kam es nach Auskunft der Beamten zu „Konfrontationen“, dem Einsatz von Tränengas und einem Fluchtversuch, der offenbar kurzfristig gelingt. Die Beamten holen ihn aber ein und bringen ihn zu Boden. Dann, so beweist das Video des Vorfalls, wurde Mr. Nichols von den fünf (schwarzen) Einsatzkräften brutal zusammengeschlagen. Dabei betont und versucht er ständig, den Cops klar zu machen, dass er nichts getan habe und nur auf dem Weg nach Hause sei. Der sechste Polizist (weiß) kam hinzu und setzte den Taser ein:
Die Beamten hatten Sanitäter angefordert, weil der Verprügelte sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmte und nach seiner Mutter rief. Die Sanitäter kamen zwar, begutachteten den zusammengeschlagenen Mann, leisteten aber keine Hilfe. Erst 19 Minuten später wird eine Trage herbeigerollt und der schwer verletzte Tyre Nichols wir in ein Krankenhaus gebracht. Seine inneren Verletzungen sind aber so schwer, dass er innerhalb von drei Tagen daran verstirbt. Die Sanitäter der örtlichen Feuerwehr werden wegen „nicht angemessener medizinischer Versorgung“, also unterlassener Hilfeleistung entlassen.
Fünf der Beamten wurden bereits vom Dienst suspendiert und wegen Mordes zweiten Grades (also Mord mit bedingtem Vorsatz, in der Gesetzgebung des Bundesstaates Tenessee eine Straftat zwischen Mord und Totschlag) angeklagt. Ein weiterer, weißer Beamter schoss einen Elektroschocker auf Mr. Nichols ab. Der suspendierte Polizist habe damit gegen mehrere interne Vorschriften verstoßen, ist aus einer Mitteilung der Polizeibehörde vom Freitag zu entnehmen.
Die Sondereinheit „Scorpion“, der alle fünf beschuldigten Polizisten angehörten, wird umgehend aufgelöst. Sie war erst 2021 gegründet worden, um die Kriminalität in besonders betroffenen Vierteln zu bekämpfen. Scorpion steht für „Street Crimes Operation to Restore Peace in Our Neighborhoods“. Ursprünglich bestand sie aus vier Einheiten mit jeweils zehn Sicherheitskräften. Polizeibeamte, die in solchen Einheiten ihren Dienst tun, sind oft in Zivil unterwegs und berüchtigt für harte, manchmal brutale Methoden.
Anders als im Fall von George Floyd, war Tyre Nichols offenbar ein rechtschaffener, junger Mann, der einen Job bei dem Logistikunternehmen FedEx hatte und sich in seiner Freizeit um seinen kleinen Sohn kümmerte. Er lebte bei seiner Mutter und seinem Schwiegervater. Eine entsetzliche Geschichte und eine Tragödie für ihn und seine ganze Familie. Selbstverständlich muss das alles rückhaltlos aufgeklärt werden. Es kann nicht sein, dass die US-Polizeibeamten eine Gefahr für die eigene Bevölkerung werden.
Was aber doch befremdlich ist, dass nun mit aller Gewalt aus dem verbrecherischen Verhalten der beteiligten Polizeibeamten eine „rassistische“ Tat konstruiert wird. Da man nun schwarzen Beamten aber kaum unterstellen kann, dass sie aus Hass und Verachtung einen Mann umbringen, weil er schwarz ist – wie sie selber auch – kamen Van Jones, Anwalt der Familie Nichols auf die Idee, ihnen sozusagen „indirekten Rassismus“ zu unterstellen, weil sie sich durch ihre Angehörigkeit zu den Sicherheitskräften zu einem Werkzeug eines rassistischen Systems machen, das seine weiße Vormachtstellung gegen Afroamerikaner mit ihrer Hilfe durchsetzen kann.
Das ist schon ziemlich willkürlich konstruiert. Demzufolge dürfte ein Farbiger nur noch Produkte von Unternehmen kaufen, die Farbigen gehören und in denen Farbige arbeiten. Sie dürften nur noch zu schwarzen Ärzten gehen, keine Steuern mehr bezahlen, keine Jobs annehmen, wie Busfahrer oder Straßenbauer, etc. etc., weil all diese Dinge das böse, weiße, anti-schwarze System am Leben erhalten.
Das ZDF gibt natürlich den linken Rassismus-Propagandisten Raum und belehrt den verwirrten Leser „warum auch schwarze Polizisten rassistisch handeln“. Der Sender folgt damit dem ultralinken Agitator Van Jones. Der drückt das so aus:
“Die Botschaft der Gesellschaft, dass schwarze Menschen unterlegen, unwürdig und gefährlich seien, kann nicht nur die Gedanken weißer Menschen infiltrieren, sondern auch die Gedanken schwarzer Menschen”, erklärt Jones. “Selbsthass ist echt”. Für Jones gibt es einen weiteren Grund für die Gewalt: “Schwarze Polizisten werden oft in Polizeidienststellen sozialisiert, die bestimmte Gegenden als Kriegsgebiet betrachten. In diesen Gegenden leben vor allem Schwarze, Braune und Menschen mit niedrigem Einkommen.”
In der Tat werden in afroamerikanischen Stadtteilen vorzugsweise schwarze Polizisten eingesetzt und zwar aus zwei Gründen: Einerseits fürchtet man die Unruhen, Aufstände und Rassismusvorwürfe, die regelmäßig für Probleme sorgen, wenn weiße Cops Schwarze verletzen, ob das nun erforderlich war oder viel zu brutal. Genau wegen der Rassismusvorwürfe will man den Einsatz weißer Beamter in Farbigenvierteln vermeiden. Zum Zweiten verhalten sich die Bewohner dieser Viertel etwas defensiver, wenn sie nicht gleich in dem Polizeibeamten einen Rassisten, weißen „Supremacist“ und ehemaligen Sklavenhalter sehen. Gerade junge, afroamerikanische Männer fühlen sich manchmal – insbesondere vor anderen – aufgestachelt, „den Weißen“ in Gestalt des „Unterdrücker-Cops“ mal zu zeigen, was sie für mutige Kerle sind.
Selbstverständlich ist echter Rassismus – d.h. Menschen nur wegen ihrer Hautfarbe als minderwertig anzusehen – dumm, primitiv und grundfalsch. In der „Causa Tyre Nichols“ berichten die US-Medien aber sehr objektiv. Hier wird das Thema „Rassismus“ kaum angesprochen. Es wird eher sehr sachlich der Ablauf der Geschehnisse diskutiert und rechtlich bewertet, und es wird eben grundsätzlich über Polizeigewalt diskutiert, was ja wohl offensichtlich nötig ist. An der grausamen Tat der Polizisten gibt es nichts zu beschönigen.
Das hindert das ZDF nicht daran, dem nun wirklich nicht in diesen Fall involvierten Publikum in Deutschland wieder einmal erzieherisch und mit erhobenem Moralzeigefinger „Rassismus“ um die Ohren zu hauen. Sehr hübsch: Öffnet man die ZDF-Webseite mit dem Artikel „USA: Wann endet Polizeigewalt gegen Schwarze?“ erscheint erst das überall übliche Schild mit der Bitte um Zustimmung zu Cookies usw., mit der ganzen Riege der niedlichen und beliebten Mainzelmännchen. Alle weiß und erkennbar heterosexuelle Jungs. Nanana … wenn das mal nicht rassistisch ist. Da ist der Femizid nicht weit.
Da ist man versucht zurückzufragen „Wann enden endlich die krampfhaften Versuche des ZDF hinter allem und jedem Rassismus zu sehen?“
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