Schützenpanzer Marder 1A3 des 4. Panzergrenadierbataillon bei einer Waffenshow, Wikimedia Commons, Sonaz, CC BY-SA 2.0 DE

Klamm­heimlich: Sub­ven­tionen für deut­schen Koh­le­aus­stieg fließen in „Waf­fen­spenden“

Einem Medi­en­be­richt zu Folge plant die Bun­des­re­gierung, Geld aus den Sub­ven­tionen für den Koh­le­aus­stieg für den Bau neuer Waf­fen­fa­briken abzuzweigen.

Ziel ist es angeblich, die BRD mit mehr Waffen zu ver­sorgen und Arbeits­plätze in Regionen zu schaffen, die vom Koh­le­aus­stieg betroffen sind.

Öko-Sub­ven­tionen für Rüstungsgüter

Die Bun­des­re­gierung plant, bestehende Sub­ven­tionen für die Abschaffung von Koh­le­kraft­werken „umzu­leiten“, um Rüs­tungs­her­stellern beim Bau neuer Pro­duk­ti­ons­an­lagen zu unter­stützen. Dies berichtet die Nach­rich­ten­agentur Bloomberg unter Berufung auf eine, mit der Ange­le­genheit ver­traute Personen.

Die Gespräche zwi­schen Bund und Ländern zielen darauf ab, die Bun­deswehr mit mehr Waffen und Munition aus­zu­statten und Arbeits­plätze in Regionen zu schaffen, die vom Aus­stieg aus der Kohle betroffen sind, so die Bloomberg-Quellen, die anonym bleiben wollen.

Die Pro­bleme der schlechten Aus­stattung der Bun­deswehr sind seit Jahren hin­länglich bekannt. Im Rahmen der, von Bun­des­kanzler Olaf Scholz (SPD) ver­kün­deten „Zei­ten­wende“ hatte die Bun­des­re­gierung im ver­gan­genen Jahr Mili­tär­aus­gaben in Höhe von 100 Mil­li­arden Euro für den Ausbau und die Moder­ni­sierung der Bun­deswehr beschlossen. Durch die „eif­rigen Spenden“ an die Ukraine ist dies nun umso not­wen­diger geworden.

Der deutsche Rüs­tungs­konzern Rhein­metall hatte im Dezember 2022 bekannt gegeben, man erweitere die Muni­ti­ons­pro­duktion, um Lie­fer­eng­pässe zu besei­tigen, die durch die Waf­fen­lie­fe­rungen Deutsch­lands an die Ukraine ent­standen wären.

Raschere Pro­duktion für die Ukraine?

Das Unter­nehmen inves­tiert laut Bloomberg mehr als 10 Mil­lionen Euro in eine neue Pro­duk­ti­ons­linie am Standort in Unterlüß bei Hamburg. Die Anlage soll Munition für die 30 selbst fah­renden Flug­ab­wehr­ka­nonen „Gepard“ pro­du­zieren, die die Bun­des­re­gierung in die Ukraine liefern wolle.

Seitens des Wirt­schafts­mi­nis­te­riums war man für eine Stel­lung­nahme nicht zu erreichen, ein Sprecher von Rhein­metall lehnte eine Stel­lung­nahme gegenüber Bloomberg ab.

Unab­hängig davon prüfe Rhein­metall den Bau einer wei­teren Fabrik zur Her­stellung von Grund­stoffen und Kom­po­nenten für Munition, im vom Koh­le­aus­stieg betrof­fenen Ost­sachsen, so Bloomberg. Die Pläne befänden sich jedoch noch in einem frühen Stadium.

Der Bund hatte noch unter der Vor­gän­ger­re­gierung beschlossen, den Struk­tur­wandel bis 2038 mit bis zu 40 Mil­li­arden Euro zu unter­stützen. Ziel sei es, aus den Koh­le­re­gionen „Zukunfts­re­gionen“ zu machen. Der damalige Bun­des­wirt­schafts­mi­nister Peter Alt­maier (CDU) erklärte damals, man wolle sowohl ein „wett­be­werbs­fä­higes Indus­trieland“ bleiben als auch die kli­ma­po­li­ti­schen Ziele erreichen.

Der Beitrag erschien bei „Unser Mit­tel­europa“.


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