Endlich darf man wieder mal Karneval feiern, wenngleich der in manchen Städten auch eher bescheiden ausfällt. Die früher so aufwändig gestalteten Themenwagen wagen rar, berittene Gruppen gab es kaum, meistens sprangen die Jecken zu Fuß durch die Straßen, wenig Blumensträußchen oder Süßigkeiten flogen an die Straßenränder, die Stadtkassen sind leer, aber an den Straßenrändern standen die kostümierten Kinder und freuten sich. So sah es auch in Hannover aus. Die Leute wollten nach drei Jahren Krise und Lockdowns mal Spaß haben. Den wollten ihnen die Klimakleber aber nicht gönnen. Sie wollten den Hannoveraner Familien auch dieses Jahr den Karneval versauen.
Die „Aktivisten“ der „letzten Generation“ wollten den Karneval für ihre Weltuntergangsreligion kapern, aber die Hannoveraner Polizei wusste sofort, was da geplant war, als sie die zwölf Klima-Gläubigen mit ihren riesigen, gelben Pappmachée-Klebertuben sahen und sprachen einen Platzverweis aus. Einer der Chaoten konnte noch auf die Straße und verschweinste sie mit Klebstoff, aber der trocknete nicht schnell genug und der langhaarige Sandalenträger wurde aus dem Weg gezogen. Zum Glück noch bevor der Karnevalszug überhaupt startete. Die Hannoveraner waren’s zufrieden und konnten den Tag genießen.
Im Oberbergischen Morsbach waren die professionellen Spaßverderber auch unterwegs, um „d’r Zoch“ zu stören, am besten ihn sogar verhindern. Aber auch hier kam ihnen die Polizei dazwischen. Tausende Karnevalisten säumten die Straße, und hier gab es auch liebevoll gestaltete Wagen, 18 Stück an der Zahl, zwischendrin auch ein bisschen Sonne und gute Stimmung. Im Video kann man sehen, wie die Leute Spaß hatten und wie flott die wutplärrenden Klimakleber von der Straße geräumt wurden. Sogar ein Wagen machte die Klimakleber zum Thema mit dem Spruch „Auf der Suche nach Planet B – hier sind alle kleben geblieben“:
Wie man aber an diesen Aufnahmen sehen kann, wurde der Karnevalsumzug doch ein voller Erfolg.
Auch hübsch: Die Wiener Polizei hat ihre Strategie im Umgang mit den nervigen Klimaklebern geändert. Anstelle sich von den Herrschaften herumjagen zu lassen, überließen sie die „Letzte Generation“ offenbar ihrem selbstgewählten Schicksal, dem Anspruch ihres Mottos auch gerecht zu werden. Anstelle wieder auf Befehl der Oberschicht-Gören anzurücken und sich den Tort anzutun, diese Nervensägen mühsam wegzuschleifen — und das immer und immer wieder, weil die ja sich immer wieder hinsetzen, kaum dass sie weggeräumt werden – ließen sie die „Aktivisten“ einfach an der Praterbrücke kleben, weil sie kein Hindernis für den Verkehr dargestellt haben, meldet OE24.at. Die Klimaaktivisten hatten beabsichtigt, dass durch das Polizeiaufgebot mit Leitern und großem Materialaufwand die A23 komplett gesperrt werden müsste. Doch sie durften einfach dort oben in der zugigen Kälte sitzenbleiben.
Aber auch das ist nicht recht, nörgelt diese allerletzte Generation los. Auf Twitter beschwerte sie sich bitterlich darüber, dass sie die anwesende Polizei sie „bewusst zurückgelassen“ habe. Die Beamten seien zunächst mithilfe einer Drehleiter der Feuerwehr angerückt und hätten einen der Umweltschützer beim Loslösen verletzt, schildert der Sprecher. Schließlich hätten sich die anderen selbst befreien und alle vier über die Leiter des Überkopfwegweisers absteigen müssen.
Die Reaktionen darauf unter den Tweets zeigen, dass diese Aktivisten auf wenig Gegenliebe beim Volk treffen. Von „Oooh … Taschentücher!“ oder „heult leise!“, „Und immer schön angeklebt bleiben — Tag und Nacht und Tag und Nacht … Danke Polizei!“ bis „Wo ist das Problem? Habt ihr euch angeklebt, um von Polizei gerettet zu werden? Ihr wolltet ein Zeichen setzen, seid freiwillig rauf geklettert und angeklebt. Dann könnt ihr auch freiwillig aufhören. Von wegen … mimi.. uns zurück gelassen! Denkt vorher?“ ist alles dabei.
Sehr schön auch: „Die Menschen, die sich für das Überleben von uns allen einsetzen, holen da gerade die Menschen runter, die sich dafür bezahlen lassen, sie in Gefahr zu bringen.“
Uns so geht es dahin. Offenbar erfreuen sich die Lebensretter keiner Sympathien. So ging auch die neueste Aktion vor dem Bundeskanzleramt in Berlin nach hinten los. Dort sägte die „letzte Generation“ einen kleinen Baum auf einem Kiesplatz vor dem Bundeskanzleramt ab, um auf die Waldrodung aufmerksam zu machen. Es ist den Helden der Klimarettung wohl nicht bewusst, dass ausgerechnet in Naturschutzgebieten auf den bewaldeten Hügeln, wo es noch Wind gibt, mehrere fußballfeldgroße Flächen einfach weggeholzt werden, um dort Großwindanlagen hinzustellen, in den Myriaden von Insekten und Tausende Vögel geschreddert werden. Wenn sie also auf Twitter Alarm schlagen …
… dann kann man nur noch „kognitive Dissonanz“ diagnostizieren. N‑tv berichtet dass der Bezirksstadtrat, Frau Dr. Almut Neumann, nannte diese Baum-Absäg-Heldentat „absurd“:
„In einem Twitter-Beitrag des Bezirksamts Mitte heißt es: ‚Unsere Stadtbäume sind in Zeiten der Klimakrise essentiell, um unsere Städte herunterzukühlen & Schatten zu spenden. Alle, die das Klima wirklich schützen wollen, sollten sich daher für mehr Bäume einsetzen und nicht neu gepflanzte Bäume wieder fällen.‘ Den Schaden des Rot-Ahorn-Baums beziffert das Amt mit 10.000 Euro, gegen die Beteiligten sei Strafanzeige gestellt worden.“
Die „Letzte Generation“ begeht Straftaten am laufenden Band und fühlt sich trotzdem als Helden. Nach jüngsten Angaben des Berliner Senats beantragte die Staatsanwaltschaft gegen Demonstranten bislang 511 Strafbefehle und erhob 7 Anklagen. Allein die 10.000 € für das Bäumchen dürften auch einige Sponsoren vergrällen.
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