Bahn­bre­chend: Zwei Fall­be­richte zeigen, wie 5G-Türme die Men­schen krank machen

Ein neuer Fall­be­richt über zwei zuvor gesunde Männer, die Sym­ptome des „Mikro­wel­len­syn­droms“ ent­wi­ckelten, nachdem ein 5G-Mobil­funkmast auf dem Dach ihres Büros instal­liert worden war, sowie ein ähn­licher Bericht, der im letzten Monat ver­öf­fent­licht wurde, zeigen, dass nicht-ioni­sie­rende 5G-Strahlung bei Men­schen ohne vor­herige elek­tro­ma­gne­tische Emp­find­lichkeit gesund­heit­liche Pro­bleme ver­ur­sachen kann.

Ein neuer Fall­be­richt zeigt, dass zwei zuvor gesunde Männer kurz nach der Instal­lation eines 5G-Mobil­funk­mastes auf dem Dach ihres Büros rasch typische Sym­ptome des „Mikro­wel­len­syn­droms“ entwickelten.

Laut dem Bericht, der am 4. Februar in den Annals of Cli­nical Case Reports ver­öf­fent­licht wurde, litten die Männer unter Kopf­schmerzen, Gelenk­schmerzen, Tin­nitus, abnor­maler Müdigkeit, Schlaf­stö­rungen, Haut­brennen, Angst­zu­ständen und Konzentrationsschwierigkeiten.

Die Befunde decken sich mit den Ergeb­nissen eines ähn­lichen Fall­be­richts, der im ver­gan­genen Monat in der­selben Zeit­schrift ver­öf­fent­licht wurde – und der zuvor in der schwe­di­schen Zeit­schrift Medi­cinsk Access erschienen war – und aus dem her­vorgeht, dass ein zuvor gesunder Mann und eine gesunde Frau ähn­liche Sym­ptome des Mikro­wel­len­syn­droms ent­wi­ckelten, kurz nachdem ein 5G-Mast auf dem Dach ihrer Wohnung instal­liert worden war.

Beide Berichte zeigen, dass die nicht-ioni­sie­rende Strahlung von 5G – die weit unter den behördlich zuläs­sigen Werten liegt – gesund­heit­liche Pro­bleme bei Per­sonen ver­ur­sachen kann, die in der Ver­gan­genheit keine elek­tro­ma­gne­tische Emp­find­lichkeit (EMS) hatten.

Die beiden Berichte scheinen die weltweit ersten Studien über die gesund­heit­lichen Aus­wir­kungen der 5G-Expo­sition auf den Men­schen zu sein, so die Autoren.

Der Haupt­autor der Fall­be­richte, Dr. Lennart Hardell – ein weltweit füh­render Wis­sen­schaftler auf dem Gebiet der Krebs­ri­siken durch Strahlung – sagte, die beiden Berichte seien „bahn­bre­chend“, weil sie als „erste Warnung vor einer Gesund­heits­gefahr“ dienten.

„Dies könnte bei 5G der Fall sein und diese Ergeb­nisse müssen ernst genommen werden“, sagte er.

„Die Men­schen sollten ihre Häuser nicht wegen 5G ver­lassen müssen“, sagte Hardell, ein Onkologe und Epi­de­miologe bei der Envi­ronment and Cancer Research Foun­dation, der mehr als 100 Arbeiten über nich­tio­ni­sie­rende Strahlung ver­fasst hat.

Nur die „Spitze des Eisbergs“

Hardell sagte gegenüber The Defender, dass die beiden Fall­studien wahr­scheinlich nur „die Spitze des Eis­bergs“ sind, wenn es um die Aus­wir­kungen von 5G auf die Gesundheit der Men­schen geht.

Da die gesund­heit­lichen Aus­wir­kungen von 5G nicht erforscht sind, wissen wir nicht, wie viele Men­schen durch 5G krank werden, so Hardell.

Mona Nilsson – Geschäfts­füh­rerin der schwe­di­schen Strah­len­schutz­stiftung und Mit­au­torin der Fall­be­richte – sagte, es sei ein „großer Skandal“, dass „5G seit meh­reren Jahren in Schweden und in den USA ein­ge­führt wird, ohne dass über­haupt eine Studie über die gesund­heit­lichen Aus­wir­kungen durch­ge­führt wurde.“

„Diese beiden Studien zeigen, dass 5G sehr gefährlich für die Gesundheit ist und dass die Wis­sen­schaftler und Ärzte, die seit Jahren vor schwer­wie­genden Folgen für die mensch­liche Gesundheit auf­grund eines vor­her­ge­sagten mas­siven Anstiegs der Mikro­wel­len­strahlung gewarnt haben … mit ihren Ein­schät­zungen richtig lagen“, so Nilsson weiter.

5G wirkt sich auf viele Organ­systeme aus

In dem Fall­be­richt vom Januar ersetzten Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­nehmen einen 3G/4G-Mobil­funkmast durch einen 5G-Mast auf dem Dach direkt über der Wohnung eines gesunden Mannes und einer gesunden Frau im Alter von 63 und 62 Jahren.

Einige Tage nach der Instal­lation des 5G-Mastes traten bei den beiden Bewohnern akute kör­per­liche Sym­ptome auf, die sie ver­an­lassten, auszuziehen.

Die kör­per­lichen Sym­ptome der Bewohner nahmen schnell ab oder ver­schwanden, als sie in ein Gebäude mit viel nied­ri­geren Strah­lungs­werten umzogen.

Mes­sungen in ihrer Wohnung ergaben extrem hohe Werte an nich­tio­ni­sie­render Strahlung in der gesamten Wohnung. Der höchste gemessene Wert lag bei über 2.500.000 Mikrowatt – der höchste Wert, den das ver­wendete Mess­gerät messen kann -, sodass die tat­säch­liche Strahlung noch höher gewesen sein könnte, so Hardell und Nilsson.

Die Ergeb­nisse des Berichts wider­sprechen den Beteue­rungen der schwe­di­schen Strah­len­schutz­be­hörde, dass die von einem Mobil­funkmast aus­ge­hende Strahlung unterhalb, hinter oder oberhalb des Turms relativ gering ist, fügte sie hinzu.

In dem Bericht vom Februar wurden die Erfah­rungen von zwei Männern im Alter von 57 und 42 Jahren geschildert, als auf dem Dach ihres Büros, in dem sie als Berater für Infor­ma­ti­ons­tech­no­logie und Management arbei­teten und manchmal schliefen, ein 3G/4G-Mast durch 5G-Geräte ersetzt wurde.

Die Männer zeigten kurz nach der Instal­lation des 5G-Mastes Sym­ptome und ent­schieden sich für einen Umzug, wor­aufhin sich ihre Sym­ptome ver­rin­gerten oder ganz verschwanden.

Hardell und Nilsson maßen im Büro der Männer ein Maximum von 1.180.000 Mikrowatt (μW/m2).

In beiden Fall­be­richten wurde der klas­sische „Pro­vo­ka­ti­onstest“ ver­wendet, der „in der Medizin not­wendig ist“, so Hardell, weil er deutlich die Sym­ptome zeigt, die auf­treten, wenn eine Person etwas aus­ge­setzt wird – etwa einem All­ergen, einem Medi­kament oder einer neuen Strahlungsmenge.

In seinem Kom­mentar zu den Ergeb­nissen sagte Hardell, er finde es inter­essant, dass 5G als „grund­le­gender bio­lo­gi­scher Mecha­nismus“ zu wirken scheine, weil es „so viele Organ­systeme“ betreffe.

„Wie ist es zu erklären, dass man kognitive Aus­wir­kungen, Herz­klopfen, Schlaf­pro­bleme und so weiter bekommt?

Die Per­sonen in den Fall­be­richten hatten keine Vor­ge­schichte von EMS, so dass sie nicht darauf vor­be­reitet waren, 5G als Ursache ihrer Krankheit zu ver­muten, fügte Hardell hinzu.

Berichte ebnen den Weg für eine genaue Klas­si­fi­zierung von 5G-Gesundheitsrisiken

Diese Art von For­schung ist laut Hardell von zen­traler Bedeutung, um den Ball ins Rollen zu bringen und eine ange­messene regu­la­to­rische Ein­stufung von 5G als Gesund­heits­risiko für den Men­schen vorzunehmen.

Im Jahr 2011 stufte die Inter­na­tionale Agentur für Krebs­for­schung (IARC) der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sation hoch­fre­quente elek­tro­ma­gne­tische Felder (RF-EMF) als „mög­li­cher­weise krebs­er­regend für den Men­schen (Gruppe 2B)“ ein. Und im Januar kün­digte die IARC an, dass sie „die Erstellung einer Risi­ko­be­wertung zu 5G-Expo­si­tionen koor­di­nieren“ wird, die 2025 ver­öf­fent­licht werden soll.

In der Zwi­schenzeit arbeiten Hardell und Nilsson bereits an ihrem dritten Fall­be­richt über die gesund­heit­lichen Aus­wir­kungen von 5G auf den Men­schen und hoffen, ihn nächsten Monat zu veröffentlichen.

Während sich ihre ersten beiden Berichte auf die gesund­heit­lichen Aus­wir­kungen kon­zen­trierten, die mit dem Leben unter einem 5G-Mast ver­bunden sind, sagten sie dem Defender, dass ihr nächster Fall­be­richt die gesund­heit­lichen Aus­wir­kungen doku­men­tieren wird, die Per­sonen erfahren, die auf der anderen Stra­ßen­seite eines Mastes leben.

„Das sind auch sehr alar­mie­rende [Situa­tionen]“, sagte Nilsson.

Nilsson sagte, dass sie bereits einen Messwert von 2,5 Mil­lionen Mikrowatt – „das ist der höchste Wert, den unser Mess­gerät messen kann“ – in 60 Metern Ent­fernung vom Turm erhalten haben, sodass Men­schen, die in diesem Bereich des Turms leben, von der Strahlung betroffen sein könnten.

Hardell betonte, dass Fall­be­richte im Laufe der Zeit einen großen Ein­fluss haben können. „Es [5G] erinnert mich an meine Studien über Phenoxy-Her­bizide und Dioxine – alles begann mit Fall­be­richten“, sagte Hardell.

Er bezeichnete die che­mi­schen Her­bizide als „Agent-Orange-Zeug“ und bezog sich dabei auf den Einsatz dieser Mittel durch das US-Militär während des Viet­nam­kriegs, um den Wald­be­stand und die Ernten der nord­viet­na­me­si­schen und Vietcong-Truppen zu vernichten.

In den 1970er-Jahren stellte Hardell fest, dass einige seiner Pati­enten, die in der schwe­di­schen Forst­wirt­schaft arbei­teten und mit dem Besprühen von Hart­hölzern mit diesen Her­bi­ziden betraut waren, eine seltene Form von Krebs, das soge­nannte Weich­teil­sarkom, entwickelten.

Also schrieb und ver­öf­fent­lichte er einen Fall­be­richt darüber, der zu wei­teren Studien führte.

„Der Wider­stand in der Forst­wirt­schaft, der Industrie und der Land­wirt­schaft war sehr groß“, sagte er.

Doch 20 Jahre später stufte die IARC diese Arten von Dioxinen als „krebs­er­regend für den Men­schen (Gruppe 1)“ ein, so Hardell.

Hardell sagte auch, dass seine Fall­studien von der US-Regierung ver­wendet wurden, um Viet­nam­kriegs­ve­te­ranen, die Agent Orange aus­ge­setzt waren, eine Ent­schä­digung zu gewähren.

RF-EMF-Richt­linien sind indus­trie­freundlich und basieren nicht auf wis­sen­schaft­lichen Erkenntnissen

Die Inter­na­tional Com­mission on Non-Ionizing Radiation Pro­tection (ICNIRP) ist eine private Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sation mit Sitz in München, die es geschafft hat, den Status der Zusam­men­arbeit“ mit der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sation zu erhalten, um die Richt­linien für HF-Strahlung weltweit zu har­mo­ni­sieren“, so Hardell in einem Artikel aus dem Jahr 2021.

Laut Hardell ernennt die ICNIRP ihre eigenen Mit­glieder und ist nicht transparent.

Die ICNIRP hat nur drei Artikel mit Richt­linien zur HF-EMF-Expo­sition ver­öf­fent­licht, sagte er.

„Nur ther­mische (erhit­zende) Wir­kungen von HF-Strahlung werden aner­kannt, wodurch alle Studien, die schäd­liche Wir­kungen bei nied­ri­geren nicht-ther­mi­schen Inten­si­täten zeigen, aus­ge­schlossen werden“, sagte Hardell.

Die ICNIRP-Richt­linien sind so fest­gelegt, dass sie sehr hohe Expo­si­ti­ons­werte zulassen, damit die Ein­führung dieser Tech­no­logie nicht behindert wird, sagte er und fügte hinzu, dass sie von der Industrie bevorzugt werden, während sie der mensch­lichen Gesundheit und der Umwelt schaden.

„Hardell fügte hinzu, dass die ICNIRP-Leit­linien von der Industrie in begut­ach­teten Artikeln nie in Frage gestellt wurden, was als grüner Schein für die Akzeptanz durch die Industrie gewertet werden muss.

Im Jahr 2020 sagte der stell­ver­tre­tende ICNIRP-Vor­sit­zende Eric van Rongen, Ph.D., dass 5G für den Men­schen sicher sei, solange die ICNIRP-Grenz­werte nicht über­schritten werden.

Van Rongen sagte auch, dass die ICNRIP-Richt­linien über die „Sicherheit von 5G“ „nach einer gründ­lichen Über­prüfung aller rele­vanten wis­sen­schaft­lichen Lite­ratur ent­wi­ckelt wurden.“

Nilsson sagte jedoch, dass die ICNIRP-Richt­linien auf der Grundlage des Durch­schnitts der HF-Werte über 6 Minuten ent­wi­ckelt wurden, was die tat­säch­liche Gefahr ver­schleiert, da 5G-Türme pul­sie­rende Signale aus­senden können.

Frühere For­schungen hätten gezeigt, dass die pul­sie­rende Strahlung ein zusätz­liches Risiko dar­stelle, so Nilsson.

Sie sagte, dass laut den Autoren einer 1971 durch­ge­führten Über­prüfung der bis dahin durch­ge­führten wis­sen­schaft­lichen EMF-Studien For­scher in der UdSSR, den USA und der Tsche­cho­slo­wakei unab­hängig von­ein­ander zu dem Schluss kamen, dass gepulste Strahlung bei Tieren größere bio­lo­gische Aus­wir­kungen haben kann – ein­schließlich Schä­digung der Organe und Tod – als die­selbe Fre­quenz, wenn sie nicht gepulst ist.

Nilsson sagte, es sei unwis­sen­schaftlich von van Rongen zu behaupten, dass Studien die Sicherheit von 5G in Bezug auf die mensch­liche Gesundheit bewiesen hätten.

„Eric van Rongen wird sich nicht auf solche Studien berufen können, weil es sie einfach nicht gibt!“ sagte Nilsson.


Quelle: pravda-tv.com