SCHÜTZT UNSERE KINDER VOR DER PÄDO-LOBBY! (TEIL 1)
EINLEITUNG VON GUIDO GRANDT:
Mein inzwischen über drei Jahrzehnte anhaltender Kampf gegen die Verschwörungstheorie, es würde KEINEN „rituellen“ und damit auch sexuellen und sadistischen Kindesmissbrauch in der okkult-satanistischen Szene geben, ist noch längst nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil!
Demnächst werden auch die Fakten und Namen der Verharmloser und der oft damit einhergehenden „Pädo-Lobby“ enthüllt, die skrupellos behaupten, sexueller/ritueller Missbrauch würde den Kindern von Therapeutinnen eingeredet! Das ist nichts anderes als Täterschutz und ein erneuter Missbrauch der kindlichen Opfer!
Ohne Frage, gibt es vereinzelt solche Fälle. Aber genauso ohne Frage gibt es viele solche Fälle, in denen Kinder im okkult-satanistischen Umfeld gequält, missbraucht und sogar getötet wurden.
Schon einmal hat keiner geglaubt, dass es in der Katholischen oder Evangelischen Kirche schwere sexuelle Pädokriminalität gibt. Und schon einmal hat keiner geglaubt, dass Kinder in Verliese eingesperrt, sexuell missbraucht und „ausgeliehen“ und später bestialisch ermordet werden. Der Fall Dutroux hat gezeigt, dass genau das stattfand und irgendwo weiterhin stattfindet.
Im Kampf gegen die verdammungswürdige Pädo-Lobby, die auch hierzulande immer mächtiger wird, möchte ich auf meinem Blog nachfolgend einer Betroffenen die Gelegenheit dazu geben, ihre eigenen Erfahrungen und Recherchen zu diesem Thema kund zu tun.
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EIN GASTBEITRAG von »good4know«
Die Autorin „good4know“ ist kein Therapeut, Arzt, studierter Psychologe o.ä, sondern selbst Betroffene von einer komplexen PTBS und einer dissoziativen Identitätsstörung.
Vorwort
Diesen Beitrag möchte ich heute an alle Menschen richten, welche Informationen generell neutral gegenübergestellt sind.
Hierbei versuche ich mich an einer Analyse der False Memory Bewegung. Dabei möchte ich vorrangig einen Blick auf die Gründer, sowie Mitglieder eben jener und deren Hintergründe legen. Des Weiteren werde ich aufgestellte Thesen anhand wissenschaftlicher Studien untersuchen. Hierbei soll es jedoch nicht um eine pauschale Diskreditierung der FMSF-Bewegung gehen, sondern um eine Fallanalyse.
Entsprechende Quellen sind an verschiedensten Stellen verlinkt. Dabei weise ich auf die grün hinterlegten Textstellen hin.
Wer gründete die ‚False Memory Foundation‘?
Die Freyd’s
Laut Wikipedia wurde die (False Memory Syndrome) Foundation 1992 in den USA „von der promovierten Erziehungswissenschaftlerin Pamela Freyd und [ihrem Mann] dem Mathematiker Peter Freyd ins Leben gerufen“.
Peter Freyd wurde 1990 privat von seiner Tochter, der Psychologin, Jennifer Freyd beschuldigt, sie während der Kindheit sexuell missbraucht zu haben. Sie erinnerte sich zudem, wie er kleine Kinder zur Belustigung seiner Freunde zwang, nackt mit einem Playboy-Hasenschwänzchen herum zu hüpfen.
Sie schrieb u.A. ein sehr interessantes Buch zu diesem Thema: Blind to Betrayal: Why We Fool Ourselves We Aren’t Being Fooled (Das Trauma des Verrats)
Ralph Underwager
Weitere Mitbegründer waren Ralph Underwager und seine Frau Hollida Wakefield. Ralph Underwager war ein Geistlicher und Psychologe, der in den 80er und 90ern als Zeuge der Verteidigung für Erwachsene auftrat, die des „falschen“ sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurden. Er selbst wurde beschuldigt, ein Unterstützer der Pädophilie, aufgrund kontroverser Äußerungen, zu sein.
Eine dieser Äußerungen erschien im Artikel „Moving Forward: A Childhood Sexual Abuse and Their Supporters“, welche auch seine Karriere bei der FSMF beendete (während seine Frau jedoch ein Mitglied blieb).
Im Paidika (= kanppenhaft, eine Zeitschrift, die eine Reihe pädophiler Aktivisten veröffentlichte) – Interview sagte er auf die Frage: „Ist die Wahl der Pädophilie für Sie eine verantwortliche Entscheidung für den Einzelnen?“ :
„Sicherlich ist es verantwortlich. Als ich Menschen, die sich für Pädophilie entscheiden, besser kennen und verstehen lernte, fiel mir auf, dass sie sich zu sehr von anderen Menschen definieren lassen. Das ist normalerweise eine im Wesentlichen negative Definition. Pädophile verbringen viel Zeit und Energie damit, ihre Wahl zu verteidigen. Ich glaube nicht, dass ein Pädophiler das tun muss. Pädophile können kühn und mutig behaupten, was sie wählen. Sie können sagen, dass sie den besten Weg zur Liebe finden wollen. Ich bin auch Theologe und als Theologe glaube ich, dass es Gottes Wille ist, dass es Nähe und Intimität, Einheit des Fleisches, zwischen den Menschen gibt. Ein Pädophiler kann sagen: „Diese Nähe ist für mich innerhalb der Entscheidungen, die ich getroffen habe, möglich.“ Pädophile sind zu defensiv. Sie gehen herum und sagen: „Ihr Leute da draußen sagt, dass das, was ich wähle, schlecht ist; dass es nicht gut ist. Du tust mir all diese Dinge an und bringst mich ins Gefängnis, du tust mir all diese schrecklichen Leiden an. Ich muss meine Liebe als auf die eine oder andere Weise unerlaubt definieren“ . Was ich denke, ist, dass Pädophile behaupten können, dass das Streben nach Intimität und Liebe das ist, was sie wählen. Mit Kühnheit können sie sagen: „Ich glaube, das ist tatsächlich Teil Gottes Willen.“ Sie haben das Recht, diese Aussagen für sich als persönliche Entscheidung zu treffen. Ob sie nun andere Menschen überzeugen können, dass sie Recht haben, ist eine andere Sache. „
Underwager und seine Frau sagten später, es wäre alles nur zum Besten der Kinder gewesen [erinnert nur mich das an das Kentler-Experiment?]. Underwager sagte weiterhin, dass der sexuelle Missbrauch an Frauen „gut für sie sei“ . Er sagte zudem in über 200 Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern in den USA; Großbritannien; Neuseeland und Australien für die Verteidigung der Täter aus.
Thesen und deren Folgen in den 90ern
Freyd und Underwager taten sich zusammen um eine Vereinigung zu gründen, welche Opfern ihre Erinnerungen absprach. Die FMSF sagt, es gäbe keine Forschungen, die belegen würden, dass Erinnerungen vergessen werden könnten (was faktisch falsch ist, dazu später mehr). Die angeblichen Opfer sexuellen Missbrauchs wären nie Opfer dessen gewesen. All ihre Erinnerungen wurden stattdessen durch geldgierige Therapeuten induziert. Der mutmaßliche Täter wäre also in Wahrheit das Opfer.
1992 führte das zu den sogenannten „Memory-Wars“ . Infolge dessen wurden angesehene Therapeuten wie z.B. Kathy Snowden, Benett Braun und Judith Peterson in Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Die Versicherungen handelten hier nach einem juristisch typischen Vorgang und versuchten die Angelegenheiten außergerichtlich zu klären. Dies hatte zur Folge, dass die Therapeuten jedoch erst recht schuldig wirkten.
Weiter stellte die Fachzeitschrift „Treating Abuse Today“ , welche sich mit der Behandlung von sexuellen Missbrauch beschäftigte, eine Zeitlang ihr Erscheinen ein. Grund waren Drohungen gegen den Herausgeber der Zeitschrift von Seitens einiger Eltern, die des Missbrauchs ihrer Kinder, durch eben jene, beschuldigt wurden.
Auch die Presse unterstützte die FMSF, trotz dass diese keine stichhaltigen Beweise für ihre Thesen vorlegen konnte. Aus Angst diskreditiert, diffamiert und bedroht zu werden oder gar die Approbation entzogen zu bekommen, zogen sich immer mehr Therapeuten von dieser Thematik zurück. Bis hin zur Verweigerung Betroffene zu behandeln.
Die Foundation wurde 2019 aufgelöst. Doch bis heute werden ihre wissenschaftlich nicht bewiesenen Thesen von Vertretern benutzt, um Opfern Erinnerungen abzusprechen und sie als Lügner zu diskreditieren.
Die Aufarbeitung von Gewalt in den 80ern
Gewalt in der Ehe und Missbrauch an Kindern spielen noch nicht so lange eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft, wie wir heute vermuten würden. Erst in den 80er Jahren, mit Einzug der Emanzipierung, begann das öffentliche Verständnis dafür, dass es durchaus Gewalt gegen Frauen auch in der Ehe gab und gibt. So galt es lange Zeit als völlig normal Frauen wie Ware zu verheiraten und zu verkaufen. Teilweise geschieht dies noch heute in vielen Ländern. Im Zuge der Emanzipierung wurden z.B. Interviews mit Frauen geführt, welche nicht verstanden warum eine Frau eigene Rechte, unabhängig vom Mann, haben sollte. Während viele Frauen und Männer für die Gleichberechtigung eintraten, gab es auch ebenso viele, die all dies als „Mumpitz“ abtaten.
Als mögliche Begründung für die kontroverse Denkweise dieser Frauen, möchte ich gerne die gesellschaftlich, kindliche Prägung (Beziehungsqualität und kindliche Kooperations- und Bildungsbereitschaft: Eine Studie in Kindergarten und Grundschule) anführen. Wem als junges Kind bspw. dargelegt wird, Frauen wären weniger wert als der Mann, der übernimmt später eben jenen Glaubenssatz. Ebenso wie ein junges Kind den Glaubenssatz übernimmt, es wäre selbst Schuld am Missbrauch. Als Kind verfügen wir noch nicht über die kognitive Fähigkeit der Selbstreflexion (s. Jean Piaget), wer oder was gut oder schlecht für uns ist. Wir glauben bis zu einem gewissen Alter bedingungslos, was uns suggeriert wird.
Jahrzehntelang galt der Missbrauch an jungen Kindern als ein Tabuthema, wenn er auch bereits seit der Antike bekannt und dokumentiert ist. Ebenso wurde über die Gewalt an Frauen in der Ehe geschwiegen. Doch wer würde heute abstreiten, dass es Männer gibt, die ihre Frauen schlagen?
Da in jenen Jahren dieses Thema erstmals öffentlich diskutiert wurde, häuften sich proportional auch die Fälle von Vorwürfen und Schilderungen, da sich vermehrt Frauen trauten, erstmals über die erlebte Gewalt zu sprechen. Ebenfalls nahm im gleichen Zeitraum daher auch die Diagnose der DIS rasant zu. Mit zunehmender Verbreitung der FMSF-Theorien schwand jedoch auch wieder die Glaubwürdigkeit der Opfer in der öffentlichen Wahrnehmung. Darauffolgend wurde vielen Betroffenen die Möglichkeit auf eine adäquate Behandlung verwehrt.
Von Vertretern der FMSF-Theorie wird die Existenz der Dissoziativen Identitätsstörung angezweifelt.
Ich habe euch verlinkt, um was es bei der DIS geht.
Kurz zusammengefasst handelt es sich dabei um eine schwere Traumafolgestörung, welche nur durch langanhaltende Gewalt in frühster Kindheit entstehen kann und in der Aufspaltung mehrerer Persönlichkeitsanteile mündet.
Trotz nachgewiesener Echtheit der DIS, wäre diese jedoch von Therapeuten, aus kommerziellen Zwecken, frei erfunden. Menschen mit DIS seien hoch manipulierbar und sehr leicht hypnotisierbar (Bliss, 1984). Dies hätte zur Folge, dass sie sehr empfänglich für Suggestivformulierungen der Therapeuten wären. Traumaerinnerungen seien daher nicht echt, sondern eingeredet. Hinzu käme, dass die Patienten den Therapeuten zu gefallen wünschen und demnach sagen würden, was diese hören wollten. Hiermit ließen sich die entsprechenden Symptomen der DIS erklären, so die These der FSMF. (Merskey, 1992).
Behauptungen zur DIS
Persönlich kommt mir da allerdings die Frage auf, wer sich diese komplexen Symptome einfallen ließ und warum sie sich weltweit, in unterschiedlichen Regionen und Zeitepochen, gleichen, wenn es diese Erkrankung so gar nicht gibt? Ausschließen möchte ich hier aber nicht, dass eine DIS, sowie andere Erkrankungen, in Einzelfällen durchaus gefälscht werden kann. (Dazu gleich mehr).
Eine andere These der Skeptiker gibt wieder, dass „angeblich“ Betroffene sehr gute Schauspieler wären und so auch Therapeuten hinters Licht führen würden. Dabei unterstellt die FMSF Patienten jedoch pauschal eine Mittäterschafft.
Auch hier ergeben sich mir weitere Fragen: Wenn die Therapeuten durch gekonntes Schauspiel hinters Licht geführt würden, wäre es jedoch nicht sehr naheliegend, dass sie dem Patienten falsche Erinnerungen suggerieren, da diese ja bereits mit einer Lüge in die Therapie kämen. Andererseits spricht die Tatsache DIS-Symptomatiken zu erfinden, nicht gleich auch dafür, kein Missbrauchstrauma erlitten zu haben. Im Gegenteil liegt die Vermutung nahe, dass der Patient eben nicht vollends gesund ist, falls er so etwas falsch darstellt. Worin dies begründet ist, müsste natürlich erst umfangreichend und individuell geprüft werden. Das Eine schließt das Andere jedoch nicht aus.
Hierzu auch ein Hinweis an DIS-Betroffene, welche sich z.B. in Selbsthilfegruppen gegenseitig des Lügens bezichtigen: Ist euch bewusst, dass ihr die Argumente der False Memory Foundation nutzt? Also eben jenen, die auch euch eure Erinnerungen und euer Erleben absprechen?
Wiederlegung diverser Behauptungen
In mehreren Untersuchungen wurden (Kampman, 1976; Leavitt, 1947; Spanos et al., 1986) alternierende Identitäten vorübergehend im experimentellen Setting nachgespielt.
„In der Studie von Kampman (1976) wurden ausgewählte, hochgradig hypnotisierbare Probanden angewiesen, in ein Alter vor Ihrer Geburt zurückzukehren; Sie sind jemand anderes, woanders [S.2201 die ursprüngliche Stichprobe) konnten auf diese Anregung reagieren, eine sekundäre Persönlichkeit zu schaffen“
(Braun, 1984d, S. 194)
Braun jedoch kritisierte das Vorgehen der Untersuchungen. „Persönlichkeitsanteile“ , welche während einer Hypnose mit einen eigenen Namen versehen und angesprochen werden können, seien nicht gleichbedeutend mit den alternierenden Identitäten einer DIS.
Vergleiche zwischen in Hypnose geschaffenen und echten Alternativpersönlichkeiten (Braun, 1984d; Kluft, 1982) belegten zwar die Möglichkeit, dass unter Hypnose Persönlichkeitsfragmente geschaffen werden können, jedoch keinesfalls komplett alternierende Identitäten mit einer eigenständiger Funktion. Den entsprechenden Beispielen fehle es an „affektiver Tiefe“ ; einer eigenen, kongruenten Lebensgeschichte; an einem kontinuierlichen Sprachstil und typisch motorischen Verhaltensweisen wie sie in echten multiplen Persönlichkeiten gefunden werden. Weiter zeigten Untersuchen, dass unabhängig der verwendeten Methode (Hypnose oder nicht, etc.) die Symptompräsentation, sowie die Anzahl und Struktur der sich wechselnden Persönlichkeiten bei Betroffenen einer DIS unverändert blieben (Braun, 1984; Putnam 1986 und 1989; Ross, 1989). Leavitt (1998) konnte zudem aufzeigen, das auch nicht das Fernsehen oder andere Medien verantwortlich für die von Patienten berichteten Symptome und Erlebnisse (z.B. ritueller Gewalt) seien.
Untersuchungen zu Simulanten und Schauspielern
In forensischen Untersuchungen wies Kluft (1987) Unterschiede zwischen echten Patienten und Simulanten auf. Hier wurde festgestellt, das Simulanten Unsicherheiten in motorischen Bewegungen zeigten, wenn Themen außerhalb des forensischen Kontextes besprochen wurden, die sich nicht mehr strafmildernd auswirken konnten. ( Brown 1998; James 1998; Dinwiddie 1993).
In weiteren Untersuchungen (Hopper, 2002) mit Schauspielern konnte auch diese These widerlegt werden.
5 DIS-Patentinnen wurden anhand 15 verschiedener Teilpersönlichkeiten auf die Kohärenz der EEG-Ströme ihres Gehirns untersucht. Jene wurden mit 5 (x15) voll ausgebildeten Schauspielern verglichen. Hier fanden sich signifikante Unterschiede der EEG-Kohärenz zwischen der Alltagspersönlichkeit (Host) und den anderen Persönlichkeiten, welche sich bei Schauspielern nicht finden ließen. Diese Inkohärenz wird daher als diagnostisches Merkmal der Existenz der DIS angesehen. (Braun 1997, sowie Bremner 1996)
Kluft (1984) erwähnt weiter, dass Betroffene Tendenzen aufweisen, verschiedene Symptome zu verheimlichen (wie Blackouts, Stimmen hören, Stimmfarben-Unterschiede, usw.) und dieses Vorgehen für Simulanten/Schauspieler eher ungewöhnlich sei. Auch die immer häufiger dokumentierten Fälle von Kindern mit DIS machten ein Vortäuschen dieser eher unwahrscheinlich, da jene über die dafür notwendigen kognitiven und emotionalen Fähigkeiten, bzw. das entsprechende Wissen, noch nicht verfügten.
Unterschiede der DIS zu Simulanten und Schauspielern
„Die Dissoziative Identitätsstörung spiegelt die Unfähigkeit wider, verschiedene Aspekte der Identität, des Gedächtnisses und des Bewusstseins zu integrieren.“
(DSM-IV, 1996, S. 551)
Systematische Untersuchungen fanden signifikante Veränderungen zwischen den unterschiedlichen Persönlichkeiten von DIS-Betroffenen (u.a. Putnam 1986; North, 1993) und verglichen diese mit simulierenden oder hypnotisierten Kontrollpersonen (Putnam, 1984b).
Beobachtet wurden dabei:
- Unterschiede im Blutdruck, Atmung, Hautwiderstand und Herzrate (Putnam, 1990)
- unterschiedliche Wirksamkeit gleicher Medikamente
- unterschiedliche Allergien und Nahrungsunverträglichkeiten, sowie Alkoholverträglichkeit
- Veränderungen in der Sehfähigkeit (Sehstärke, Augenmuskelspannung oder Schielen)
- veränderte Handschriften oder Händigkeit
- unterschiedliche somatische Symptome (Kopfschmerzen, die eine andere Persönlichkeit bspw. nicht hatte)
- Unterschiede in der Farbwahrnehmung und der Schmerzempfindlichkeit
- Unterschiede in den Gehirnströmen (Ludwig, 1972; Hopper, 2002)
„Dieses Fehlen gemeinsamer physiologischer Variablen legt nahe, dass die MPD- und die Kontrollpersonen ihre physiologischen Veränderungen des Persönlichkeitszustands durch unterschiedliche Mechanismen hervorriefen … Charakteristischerweise zeigen MPD-Patienten (veraltete
Namensgebung der heutigen DIS-Diagnose) eine größere Variabilität in ihren Reaktionen als die Kontrollgruppe und können idiosynkratische physiologische Phänomene aufweisen, die bei Kontrollpersonen nicht beobachtet werden “ (Putnam, 1984b, S. 492).
Grund dafür sein die Unterschiede in der Muskelspannung, so Coons (1984) und Putnam (1984).
Neuere Untersuchungen stellten eine Komorbidität mit verschiedenen Persönlichkeitsstörungen fest. Dabei rangierten die meisten zwischen 30–60%. Interessanterweise wies die histrionische Persönlichkeitsstörung nur eine Komorbidität von 8,7% auf. So lässt sich auch diese nicht automatisch als Erklärung für eine „gefälschte“ DIS heranziehen.
MRT-Studien zur Feststellung der DIS
Es wurde eine Patientin mit DIS im MRT (und s. HIER) untersucht, welche freiwillig zwischen der Alltagspersönlichkeit und einem jungen Kind hin und her switchen konnte. Dabei wurde die Aktivität unterschiedlicher Gehirnbereiche beobachtet.
In einer weiteren Studie wurden Gehirnscans an 75 weiblichen Studienteilnehmern durchgeführt. 32 von ihnen hatten eine unabhängig bestätigte DIS-Diagnose. Dazu gab es eine Kontrollgruppe von 43 gesunden Probanden. Merkmale wie Bildungsjahre, Alter und Abstammung wurden genau abgestimmt.
Die Forscher konnten mit einer Genauigkeit von 73%, welche signifikant über der als Zufall geltenden Genauigkeit liegt, die Gruppen unterscheiden.
Die DIS lässt sich sowohl im MRT nachweisen (siehe dazu auch Neuroimaging-Techniken zur Behandlung von DIS), wie auch lassen sich unterschiedlich aktive Gehirnareale erkennen, wenn verschiedene Persönlichkeiten im Körper wechseln. Auch hier liegt der Unterschied zu Schauspielern, bei welchen diese Abweichungen in der Kontrollgruppe nicht festgestellt werden konnten.
MRT-Ergebnisse zur Dissoziation
The Science Times berichtete im Jahr 2020 davon, dass Forscher des ‚McLean Hospitals‘ Hinweise zu traumabedingten Dissoziationen auf Gehirnscans entdeckten. Mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz wurden die Ergebnisse der Gehirnscans von 63 Frauen, welche in der Kindheit sexuell missbraucht wurden und an einer PTBS litten, ausgewertet.
Dr. Lauren Lebois verkündete, dass ihre Ergebnisse dazu beigetragen haben, „einen ‚Fingerabdruck‘ der Dissoziation im Gehirn zu identifizieren, der als objektives Diagnosewerkzeug verwendet werden könnte“ .
MRT-Studien zu Missbrauch
Anhand von 15 weiblichen Patientinnen mit DIS und 23 Probanden ohne DIS (oder einer anderen psychischen Störung) wurde das Volumen des Hippocampus im MRT gemessen.
Das Ergebnis war, das sich das Volumen des Hippocampus bei DIS-Patienten um 19,2% kleiner und das Volumen der Amygdala um 31,6% kleiner als jenes von Gesunden darstellte.
Weitere MRT-Studien zeigten das PTBS-Betroffene, welche körperlichen und/oder sexuellen Missbrauch in der Kindheit ausgesetzt waren, eine kleinere Hippocampusgröße haben als Gesunde oder Personen, die zwar ein Trauma erlitten, aber keine PTBS entwickelten.
Sexueller Missbrauch ist also im MRT nachweisbar
Sind DIS-Betroffene leichter hypnotisierbar?
Hier möchte ich Putnam und Carlson (1998, S. 46) zitieren:
„Sowohl in der Allgemeinbevölkerung als auch in traumatisierten Stichproben sind Hypnotisierbarkeit und Dissoziationsfähigkeit, gemessen an aktuellen Skalen, nur schwach verwandte Konstrukte und haben stärkere Beziehungen zu Absorption und Fantasieneigung als miteinander. Der stichprobengrößengewichtete Korrelationskoeffizient zwischen Standardmaßen der Hypnotisierbarkeit und Dissoziativität beträgt nur r = 0,12 und erklärt weniger als 2 % der Varianz. Die Daten belegen, dass Hypnotisierbarkeit, wie in den hier vorliegenden Standardmaßen definiert, nicht der Mechanismus ist, welcher bei traumatisierten Menschen mit einem höheren Dissoziationsgrad zugrunde liegt.“
Heißt: Bei 2 von 100 Probanden konnte ein geringer Zusammenhang zwischen Dissoziation und leichterer Hypnotisierbarkeit und Suggestibilität festgestellt werden. Bei 98% konnte sich kein Zusammenhang finden lassen.
Quelle: https://good4know.de/false-memory-foundation-eine-analyse/
FORTSETZUNG FOLGT!
Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de
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