Orga­ni­sierte Gewalt, False Memory Foun­dation & »Falsche Erin­ne­rungen« — Teil 1

SCHÜTZT UNSERE KINDER VOR DER PÄDO-LOBBY! (TEIL 1)

EIN­LEITUNG VON GUIDO GRANDT:

Mein inzwi­schen über drei Jahr­zehnte anhal­tender Kampf gegen die Ver­schwö­rungs­theorie, es würde KEINEN „ritu­ellen“ und damit auch sexu­ellen und sadis­ti­schen Kin­des­miss­brauch in der okkult-sata­nis­ti­schen Szene geben, ist noch längst nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil!

Dem­nächst werden auch die Fakten und Namen der Ver­harm­loser und der oft damit ein­her­ge­henden „Pädo-Lobby“ ent­hüllt, die skru­pellos behaupten, sexueller/ritueller Miss­brauch würde den Kindern von The­ra­peu­tinnen ein­ge­redet! Das ist nichts anderes als Täter­schutz und ein erneuter Miss­brauch der kind­lichen Opfer!

Ohne Frage, gibt es ver­einzelt solche Fälle. Aber genauso ohne Frage gibt es viele solche Fälle, in denen Kinder im okkult-sata­nis­ti­schen Umfeld gequält, miss­braucht und sogar getötet wurden.

Schon einmal hat keiner geglaubt, dass es in der Katho­li­schen oder Evan­ge­li­schen Kirche schwere sexuelle Pädo­kri­mi­na­lität gibt. Und schon einmal hat keiner geglaubt, dass Kinder in Ver­liese ein­ge­sperrt, sexuell miss­braucht und „aus­ge­liehen“ und später bes­tia­lisch ermordet werden. Der Fall Dutroux hat gezeigt, dass genau das stattfand und irgendwo wei­terhin stattfindet.

Im Kampf gegen die ver­dam­mungs­würdige Pädo-Lobby, die auch hier­zu­lande immer mäch­tiger wird, möchte ich auf meinem Blog nach­folgend  einer Betrof­fenen die Gele­genheit dazu geben, ihre eigenen Erfah­rungen und Recherchen zu diesem Thema kund zu tun.

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EIN GAST­BEITRAG von »good4know«

 

Die Autorin „good4know“ ist kein The­rapeut, Arzt, stu­dierter Psy­chologe o.ä, sondern selbst Betroffene von einer kom­plexen PTBS und einer dis­so­zia­tiven Identitätsstörung.

Vorwort

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Diesen Beitrag möchte ich heute an alle Men­schen richten, welche Infor­ma­tionen generell neutral gegen­über­ge­stellt sind.

Hierbei ver­suche ich mich an einer Analyse der False Memory Bewegung. Dabei möchte ich vor­rangig einen Blick auf die Gründer, sowie Mit­glieder eben jener und deren Hin­ter­gründe legen. Des Wei­teren werde ich auf­ge­stellte Thesen anhand wis­sen­schaft­licher Studien unter­suchen. Hierbei soll es jedoch nicht um eine pau­schale Dis­kre­di­tierung der FMSF-Bewegung gehen, sondern um eine Fallanalyse.

Ent­spre­chende Quellen sind an ver­schie­densten Stellen ver­linkt. Dabei weise ich auf die grün hin­ter­legten Text­stellen hin.

Wer gründete die ‚False Memory Foundation‘?

Die Freyd’s

Laut Wiki­pedia wurde die (False Memory Syn­drome) Foun­dation 1992 in den USA „von der pro­mo­vierten Erzie­hungs­wis­sen­schaft­lerin Pamela Freyd und [ihrem Mann] dem Mathe­ma­tiker Peter Freyd  ins Leben gerufen“.

Peter Freyd wurde 1990 privat von seiner Tochter, der Psy­cho­login, Jen­nifer Freyd beschuldigt, sie während der Kindheit sexuell miss­braucht zu haben. Sie erin­nerte sich zudem, wie er kleine Kinder zur Belus­tigung seiner Freunde zwang, nackt mit einem Playboy-Hasen­schwänzchen herum zu hüpfen.

Sie schrieb u.A. ein sehr inter­es­santes Buch zu diesem Thema: Blind to Betrayal: Why We Fool Our­selves We Aren’t Being Fooled (Das Trauma des Verrats)

Ralph Under­wager

Weitere Mit­be­gründer waren Ralph Under­wager und seine Frau Hollida Wake­field. Ralph Under­wager war ein Geist­licher und Psy­chologe, der in den 80er und 90ern als Zeuge der Ver­tei­digung für Erwachsene auftrat, die des „fal­schen“ sexu­ellen Miss­brauchs beschuldigt wurden. Er selbst wurde beschuldigt, ein Unter­stützer der Pädo­philie, auf­grund kon­tro­verser Äuße­rungen, zu sein.

Eine dieser Äuße­rungen erschien im Artikel „Moving Forward: A Childhood Sexual Abuse and Their Sup­porters“, welche auch seine Kar­riere bei der FSMF beendete (während seine Frau jedoch ein Mit­glied blieb).

Im Paidika (= kanppenhaft, eine Zeit­schrift, die eine Reihe pädo­philer Akti­visten ver­öf­fent­lichte) – Interview sagte er auf die Frage: „Ist die Wahl der Pädo­philie für Sie eine ver­ant­wort­liche Ent­scheidung für den Ein­zelnen?“ :

„Sicherlich ist es ver­ant­wortlich. Als ich Men­schen, die sich für Pädo­philie ent­scheiden, besser kennen und ver­stehen lernte, fiel mir auf, dass sie sich zu sehr von anderen Men­schen defi­nieren lassen. Das ist nor­ma­ler­weise eine im Wesent­lichen negative Defi­nition. Pädo­phile ver­bringen viel Zeit und Energie damit, ihre Wahl zu ver­tei­digen. Ich glaube nicht, dass ein Pädo­philer das tun muss. Pädo­phile können kühn und mutig behaupten, was sie wählen. Sie können sagen, dass sie den besten Weg zur Liebe finden wollen. Ich bin auch Theologe und als Theologe glaube ich, dass es Gottes Wille ist, dass es Nähe und Inti­mität, Einheit des Flei­sches, zwi­schen den Men­schen gibt. Ein Pädo­philer kann sagen: „Diese Nähe ist für mich innerhalb der Ent­schei­dungen, die ich getroffen habe, möglich.“ Pädo­phile sind zu defensiv. Sie gehen herum und sagen: „Ihr Leute da draußen sagt, dass das, was ich wähle, schlecht ist; dass es nicht gut ist. Du tust mir all diese Dinge an und bringst mich ins Gefängnis, du tust mir all diese schreck­lichen Leiden an. Ich muss meine Liebe als auf die eine oder andere Weise uner­laubt defi­nieren“ . Was ich denke, ist, dass Pädo­phile behaupten können, dass das Streben nach Inti­mität und Liebe das ist, was sie wählen. Mit Kühnheit können sie sagen: „Ich glaube, das ist tat­sächlich Teil Gottes Willen.“ Sie haben das Recht, diese Aus­sagen für sich als per­sön­liche Ent­scheidung zu treffen. Ob sie nun andere Men­schen über­zeugen können, dass sie Recht haben, ist eine andere Sache. „

Under­wager und seine Frau sagten später, es wäre alles nur zum Besten der Kinder gewesen [erinnert nur mich das an das Kentler-Expe­riment?]. Under­wager sagte wei­terhin, dass der sexuelle Miss­brauch an Frauen „gut für sie sei“ . Er sagte zudem in über 200 Fällen des sexu­ellen Miss­brauchs von Kindern in den USA; Groß­bri­tannien; Neu­seeland und Aus­tralien für die Ver­tei­digung der Täter aus.

Thesen und deren Folgen in den 90ern

Freyd und Under­wager taten sich zusammen um eine Ver­ei­nigung zu gründen, welche Opfern ihre Erin­ne­rungen absprach. Die FMSF sagt, es gäbe keine For­schungen, die belegen würden, dass Erin­ne­rungen ver­gessen werden könnten (was fak­tisch falsch ist, dazu später mehr). Die angeb­lichen Opfer sexu­ellen Miss­brauchs wären nie Opfer dessen gewesen. All ihre Erin­ne­rungen wurden statt­dessen durch geld­gierige The­ra­peuten indu­ziert. Der mut­maß­liche Täter wäre also in Wahrheit das Opfer.

1992 führte das zu den soge­nannten „Memory-Wars“ . Infolge dessen wurden ange­sehene The­ra­peuten wie z.B. Kathy Snowden, Benett Braun und Judith Peterson in Rechts­strei­tig­keiten ver­wi­ckelt. Die Ver­si­che­rungen han­delten hier nach einem juris­tisch typi­schen Vorgang und ver­suchten die Ange­le­gen­heiten außer­ge­richtlich zu klären. Dies hatte zur Folge, dass die The­ra­peuten jedoch erst recht schuldig wirkten.

Weiter stellte die Fach­zeit­schrift „Treating Abuse Today“ , welche sich mit der Behandlung von sexu­ellen Miss­brauch beschäf­tigte, eine Zeitlang ihr Erscheinen ein. Grund waren Dro­hungen gegen den Her­aus­geber der Zeit­schrift von Seitens einiger Eltern, die des Miss­brauchs ihrer Kinder, durch eben jene, beschuldigt wurden.

Auch die Presse unter­stützte die FMSF, trotz dass diese keine stich­hal­tigen Beweise für ihre Thesen vor­legen konnte. Aus Angst dis­kre­di­tiert, dif­fa­miert und bedroht zu werden oder gar die Appro­bation ent­zogen zu bekommen, zogen sich immer mehr The­ra­peuten von dieser The­matik zurück. Bis hin zur Ver­wei­gerung Betroffene zu behandeln.

Die Foun­dation wurde 2019 auf­gelöst. Doch bis heute werden ihre wis­sen­schaftlich nicht bewie­senen Thesen von Ver­tretern benutzt, um Opfern Erin­ne­rungen abzu­sprechen und sie als Lügner zu diskreditieren.

Die Auf­ar­beitung von Gewalt in den 80ern

Gewalt in der Ehe und Miss­brauch an Kindern spielen noch nicht so lange eine bedeu­tende Rolle in der Gesell­schaft, wie wir heute ver­muten würden. Erst in den 80er Jahren, mit Einzug der Eman­zi­pierung, begann das öffent­liche Ver­ständnis dafür, dass es durchaus Gewalt gegen Frauen auch in der Ehe gab und gibt. So galt es lange Zeit als völlig normal Frauen wie Ware zu ver­hei­raten und zu ver­kaufen. Teil­weise geschieht dies noch heute in vielen Ländern. Im Zuge der Eman­zi­pierung wurden z.B. Inter­views mit Frauen geführt, welche nicht ver­standen warum eine Frau eigene Rechte, unab­hängig vom Mann, haben sollte. Während viele Frauen und Männer für die Gleich­be­rech­tigung ein­traten, gab es auch ebenso viele, die all dies als „Mumpitz“ abtaten.

Als mög­liche Begründung für die kon­tro­verse Denk­weise dieser Frauen, möchte ich gerne die gesell­schaftlich, kind­liche Prägung (Bezie­hungs­qua­lität und kind­liche Koope­ra­tions- und Bil­dungs­be­reit­schaft: Eine Studie in Kin­der­garten und Grund­schule) anführen. Wem als junges Kind bspw. dar­gelegt wird, Frauen wären weniger wert als der Mann, der über­nimmt später eben jenen Glau­benssatz. Ebenso wie ein junges Kind den Glau­benssatz über­nimmt, es wäre selbst Schuld am Miss­brauch. Als Kind ver­fügen wir noch nicht über die kognitive Fähigkeit der Selbst­re­flexion (s. Jean Piaget), wer oder was gut oder schlecht für uns ist. Wir glauben bis zu einem gewissen Alter bedin­gungslos, was uns sug­ge­riert wird.

Jahr­zehn­telang galt der Miss­brauch an jungen Kindern als ein Tabu­thema, wenn er auch bereits seit der Antike bekannt und doku­men­tiert ist. Ebenso wurde über die Gewalt an Frauen in der Ehe geschwiegen. Doch wer würde heute abstreiten, dass es Männer gibt, die ihre Frauen schlagen?

Da in jenen Jahren dieses Thema erstmals öffentlich dis­ku­tiert wurde, häuften sich pro­por­tional auch die Fälle von Vor­würfen und Schil­de­rungen, da sich ver­mehrt Frauen trauten, erstmals über die erlebte Gewalt zu sprechen. Eben­falls nahm im gleichen Zeitraum daher auch die Dia­gnose der DIS rasant zu. Mit zuneh­mender Ver­breitung der FMSF-Theorien schwand jedoch auch wieder die Glaub­wür­digkeit der Opfer in der öffent­lichen Wahr­nehmung. Dar­auf­folgend wurde vielen Betrof­fenen die Mög­lichkeit auf eine adäquate Behandlung verwehrt.

Von Ver­tretern der FMSF-Theorie wird die Existenz der Dis­so­zia­tiven Iden­ti­täts­störung angezweifelt.

Ich habe euch ver­linkt, um was es bei der DIS geht.

Kurz zusam­men­ge­fasst handelt es sich dabei um eine schwere Trau­ma­fol­ge­störung, welche nur durch lang­an­hal­tende Gewalt in frühster Kindheit ent­stehen kann und in der Auf­spaltung meh­rerer Per­sön­lich­keits­an­teile mündet.

Trotz nach­ge­wie­sener Echtheit der DIS, wäre diese jedoch von The­ra­peuten, aus kom­mer­zi­ellen Zwecken, frei erfunden. Men­schen mit DIS seien hoch mani­pu­lierbar und sehr leicht hyp­no­ti­sierbar (Bliss, 1984). Dies hätte zur Folge, dass sie sehr emp­fänglich für Sug­ges­tiv­for­mu­lie­rungen der The­ra­peuten wären. Trauma­erin­ne­rungen seien daher nicht echt, sondern ein­ge­redet. Hinzu käme, dass die Pati­enten den The­ra­peuten zu gefallen wün­schen und demnach sagen würden, was diese hören wollten. Hiermit ließen sich die ent­spre­chenden Sym­ptomen der DIS erklären, so die These der FSMF. (Merskey, 1992).

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Behaup­tungen zur DIS

Per­sönlich kommt mir da aller­dings die Frage auf, wer sich diese kom­plexen Sym­ptome ein­fallen ließ und warum sie sich weltweit, in unter­schied­lichen Regionen und Zeit­epochen, gleichen, wenn es diese Erkrankung so gar nicht gibt? Aus­schließen möchte ich hier aber nicht, dass eine DIS, sowie andere Erkran­kungen, in Ein­zel­fällen durchaus gefälscht werden kann. (Dazu gleich mehr).

Eine andere These der Skep­tiker gibt wieder, dass „angeblich“ Betroffene sehr gute Schau­spieler wären und so auch The­ra­peuten hinters Licht führen würden. Dabei unter­stellt die FMSF Pati­enten jedoch pau­schal eine Mittäterschafft.

Auch hier ergeben sich mir weitere Fragen: Wenn die The­ra­peuten durch gekonntes Schau­spiel hinters Licht geführt würden, wäre es jedoch nicht sehr nahe­liegend, dass sie dem Pati­enten falsche Erin­ne­rungen sug­ge­rieren, da diese ja bereits mit einer Lüge in die The­rapie kämen. Ande­rer­seits spricht die Tat­sache DIS-Sym­pto­ma­tiken zu erfinden, nicht gleich auch dafür, kein Miss­brauchstrauma erlitten zu haben. Im Gegenteil liegt die Ver­mutung nahe, dass der Patient eben nicht vollends gesund ist, falls er so etwas falsch dar­stellt. Worin dies begründet ist, müsste natürlich erst umfang­rei­chend und indi­vi­duell geprüft werden. Das Eine schließt das Andere jedoch nicht aus.

Hierzu auch ein Hinweis an DIS-Betroffene, welche sich z.B. in Selbst­hil­fe­gruppen gegen­seitig des Lügens bezich­tigenIst euch bewusst, dass ihr die Argu­mente der False Memory Foun­dation nutzt? Also eben jenen, die auch euch eure Erin­ne­rungen und euer Erleben absprechen?

Wie­der­legung diverser Behauptungen

In meh­reren Unter­su­chungen wurden (Kampman, 1976; Leavitt, 1947; Spanos et al., 1986) alter­nie­rende Iden­ti­täten vor­über­gehend im expe­ri­men­tellen Setting nachgespielt.

„In der Studie von Kampman (1976) wurden aus­ge­wählte, hoch­gradig hyp­no­ti­sierbare Pro­banden ange­wiesen, in ein Alter vor Ihrer Geburt zurück­zu­kehren; Sie sind jemand anderes, woanders [S.2201 die ursprüng­liche Stich­probe) konnten auf diese Anregung reagieren, eine sekundäre Per­sön­lichkeit zu schaffen“

(Braun, 1984d, S. 194)

Braun jedoch kri­ti­sierte das Vor­gehen der Unter­su­chungen. „Per­sön­lich­keits­an­teile“ , welche während einer Hypnose mit einen eigenen Namen ver­sehen und ange­sprochen werden können, seien nicht gleich­be­deutend mit den alter­nie­renden Iden­ti­täten einer DIS.

Ver­gleiche zwi­schen in Hypnose geschaf­fenen und echten Alter­na­tiv­per­sön­lich­keiten (Braun, 1984d; Kluft, 1982) belegten zwar die Mög­lichkeit, dass unter Hypnose Per­sön­lich­keits­frag­mente geschaffen werden können, jedoch kei­nes­falls kom­plett alter­nie­rende Iden­ti­täten mit einer eigen­stän­diger Funktion. Den ent­spre­chenden Bei­spielen fehle es an „affek­tiver Tiefe“ ; einer eigenen, kon­gru­enten Lebens­ge­schichte; an einem kon­ti­nu­ier­lichen Sprachstil und typisch moto­ri­schen Ver­hal­tens­weisen wie sie in echten mul­tiplen Per­sön­lich­keiten gefunden werden. Weiter zeigten Unter­suchen, dass unab­hängig der ver­wen­deten Methode (Hypnose oder nicht, etc.) die Sym­ptom­prä­sen­tation, sowie die Anzahl und Struktur der sich wech­selnden Per­sön­lich­keiten bei Betrof­fenen einer DIS unver­ändert blieben (Braun, 1984; Putnam 1986 und 1989; Ross, 1989). Leavitt (1998) konnte zudem auf­zeigen, das auch nicht das Fern­sehen oder andere Medien ver­ant­wortlich für die von Pati­enten berich­teten Sym­ptome und Erleb­nisse (z.B. ritu­eller Gewalt) seien.

Unter­su­chungen zu Simu­lanten und Schauspielern

In foren­si­schen Unter­su­chungen wies Kluft (1987) Unter­schiede zwi­schen echten Pati­enten und Simu­lanten auf. Hier wurde fest­ge­stellt, das Simu­lanten Unsi­cher­heiten in moto­ri­schen Bewe­gungen zeigten, wenn Themen außerhalb des foren­si­schen Kon­textes besprochen wurden, die sich nicht mehr straf­mil­dernd aus­wirken konnten. ( Brown 1998; James 1998; Din­widdie 1993).

In wei­teren Unter­su­chungen (Hopper, 2002) mit Schau­spielern konnte auch diese These widerlegt werden.

5 DIS-Paten­tinnen wurden anhand 15 ver­schie­dener Teil­per­sön­lich­keiten auf die Kohärenz der EEG-Ströme ihres Gehirns unter­sucht. Jene wurden mit 5 (x15) voll aus­ge­bil­deten Schau­spielern ver­glichen. Hier fanden sich signi­fi­kante Unter­schiede der EEG-Kohärenz zwi­schen der All­tags­per­sön­lichkeit (Host) und den anderen Per­sön­lich­keiten, welche sich bei Schau­spielern nicht finden ließen. Diese Inko­härenz wird daher als dia­gnos­ti­sches Merkmal der Existenz der DIS ange­sehen. (Braun 1997, sowie Bremner 1996)

Kluft (1984) erwähnt weiter, dass Betroffene Ten­denzen auf­weisen, ver­schiedene Sym­ptome zu ver­heim­lichen (wie Blackouts, Stimmen hören, Stimm­farben-Unter­schiede, usw.) und dieses Vor­gehen für Simulanten/Schauspieler eher unge­wöhnlich sei. Auch die immer häu­figer doku­men­tierten Fälle von Kindern mit DIS machten ein Vor­täu­schen dieser eher unwahr­scheinlich, da jene über die dafür not­wen­digen kogni­tiven und emo­tio­nalen Fähig­keiten, bzw. das ent­spre­chende Wissen, noch nicht verfügten.

Unter­schiede der DIS zu Simu­lanten und Schauspielern

Die Dis­so­ziative Iden­ti­täts­störung spiegelt die Unfä­higkeit wider, ver­schiedene Aspekte der Iden­tität, des Gedächt­nisses und des Bewusst­seins zu integrieren.“

(DSM-IV, 1996, S. 551)

Sys­te­ma­tische Unter­su­chungen fanden signi­fi­kante Ver­än­de­rungen zwi­schen den unter­schied­lichen Per­sön­lich­keiten von DIS-Betrof­fenen (u.a. Putnam 1986; North, 1993) und ver­glichen diese mit simu­lie­renden oder hyp­no­ti­sierten Kon­troll­per­sonen (Putnam, 1984b).

Beob­achtet wurden dabei:

  • Unter­schiede im Blut­druck, Atmung, Haut­wi­der­stand und Herzrate (Putnam, 1990)
  • unter­schied­liche Wirk­samkeit gleicher Medikamente
  • unter­schied­liche All­ergien und Nah­rungs­un­ver­träg­lich­keiten, sowie Alkoholverträglichkeit
  • Ver­än­de­rungen in der Seh­fä­higkeit (Seh­stärke, Augen­mus­kel­spannung oder Schielen)
  • ver­än­derte Hand­schriften oder Händigkeit
  • unter­schied­liche soma­tische Sym­ptome (Kopf­schmerzen, die eine andere Per­sön­lichkeit bspw. nicht hatte)
  • Unter­schiede in der Farb­wahr­nehmung und der Schmerzempfindlichkeit
  • Unter­schiede in den Gehirn­strömen (Ludwig, 1972; Hopper, 2002)

Dieses Fehlen gemein­samer phy­sio­lo­gi­scher Variablen legt nahe, dass die MPD- und die Kon­troll­per­sonen ihre phy­sio­lo­gi­schen Ver­än­de­rungen des Per­sön­lich­keits­zu­stands durch unter­schied­liche Mecha­nismen her­vor­riefen … Cha­rak­te­ris­ti­scher­weise zeigen MPD-Pati­enten (ver­altete
Namens­gebung der heu­tigen DIS-Dia­gnose) eine größere Varia­bi­lität in ihren Reak­tionen als die Kon­troll­gruppe und können idio­syn­kra­tische phy­sio­lo­gische Phä­nomene auf­weisen, die bei Kon­troll­per­sonen nicht beob­achtet werden
 “ (Putnam, 1984b, S. 492).

Grund dafür sein die Unter­schiede in der Mus­kel­spannung, so Coons (1984) und Putnam (1984).

Neuere Unter­su­chungen stellten eine Kom­or­bi­dität mit ver­schie­denen Per­sön­lich­keits­stö­rungen fest. Dabei ran­gierten die meisten zwi­schen 30–60%. Inter­es­san­ter­weise wies die his­trio­nische Per­sön­lich­keits­störung nur eine Kom­or­bi­dität von 8,7% auf. So lässt sich auch diese nicht auto­ma­tisch als Erklärung für eine „gefälschte“ DIS heranziehen.

MRT-Studien zur Fest­stellung der DIS

Es wurde eine Pati­entin mit DIS im MRT (und s. HIER) unter­sucht, welche frei­willig zwi­schen der All­tags­per­sön­lichkeit und einem jungen Kind hin und her switchen konnte. Dabei wurde die Akti­vität unter­schied­licher Gehirn­be­reiche beobachtet.

In einer wei­teren Studie wurden Gehirn­scans an 75 weib­lichen Stu­di­en­teil­nehmern durch­ge­führt. 32 von ihnen hatten eine unab­hängig bestä­tigte DIS-Dia­gnose. Dazu gab es eine Kon­troll­gruppe von 43 gesunden Pro­banden. Merkmale wie Bil­dungs­jahre, Alter und Abstammung wurden genau abgestimmt.

Die For­scher konnten mit einer Genau­igkeit von 73%, welche signi­fikant über der als Zufall gel­tenden Genau­igkeit liegt, die Gruppen unterscheiden.

➡️ Die DIS lässt sich sowohl im MRT nach­weisen (siehe dazu auch Neu­ro­imaging-Tech­niken zur Behandlung von DIS), wie auch lassen sich unter­schiedlich aktive Gehirn­areale erkennen, wenn ver­schiedene Per­sön­lich­keiten im Körper wechseln. Auch hier liegt der Unter­schied zu Schau­spielern, bei welchen diese Abwei­chungen in der Kon­troll­gruppe nicht fest­ge­stellt werden konnten.

MRT-Ergeb­nisse zur Dissoziation

The Science Times berichtete im Jahr 2020 davon, dass For­scher des ‚McLean Hos­pitals‘ Hin­weise zu trau­ma­be­dingten Dis­so­zia­tionen auf Gehirn­scans ent­deckten. Mit Hilfe einer künst­lichen Intel­ligenz wurden die Ergeb­nisse der Gehirn­scans von 63 Frauen, welche in der Kindheit sexuell miss­braucht wurden und an einer PTBS litten, ausgewertet.

Dr. Lauren Lebois ver­kündete, dass ihre Ergeb­nisse dazu bei­getragen haben, „einen ‚Fin­ger­ab­druck‘ der Dis­so­ziation im Gehirn zu iden­ti­fi­zieren, der als objek­tives Dia­gno­se­werkzeug ver­wendet werden könnte“ .

Der Schocker

MRT-Studien zu Missbrauch

Anhand von 15 weib­lichen Pati­en­tinnen mit DIS und 23 Pro­banden ohne DIS (oder einer anderen psy­chi­schen Störung) wurde das Volumen des Hip­po­campus im MRT gemessen.

Das Ergebnis war, das sich das Volumen des Hip­po­campus bei DIS-Pati­enten um 19,2% kleiner und das Volumen der Amygdala um 31,6% kleiner als jenes von Gesunden darstellte.

Weitere MRT-Studien zeigten das PTBS-Betroffene, welche kör­per­lichen und/oder sexu­ellen Miss­brauch in der Kindheit aus­ge­setzt waren, eine kleinere Hip­po­cam­pus­größe haben als Gesunde oder Per­sonen, die zwar ein Trauma erlitten, aber keine PTBS entwickelten.

➡️ Sexu­eller Miss­brauch ist also im MRT nachweisbar

Sind DIS-Betroffene leichter hypnotisierbar?

Hier möchte ich Putnam und Carlson (1998, S. 46) zitieren:

„Sowohl in der All­ge­mein­be­völ­kerung als auch in trau­ma­ti­sierten Stich­proben sind Hyp­no­ti­sier­barkeit und Dis­so­zia­ti­ons­fä­higkeit, gemessen an aktu­ellen Skalen, nur schwach ver­wandte Kon­strukte und haben stärkere Bezie­hungen zu Absorption und Fan­ta­sie­n­eigung als mit­ein­ander. Der stich­pro­ben­grö­ßen­ge­wichtete Kor­re­la­ti­ons­ko­ef­fi­zient zwi­schen Stan­dard­maßen der Hyp­no­ti­sier­barkeit und Dis­so­zia­ti­vität beträgt nur r = 0,12 und erklärt weniger als 2 % der Varianz. Die Daten belegen, dass Hyp­no­ti­sier­barkeit, wie in den hier vor­lie­genden Stan­dard­maßen defi­niert, nicht der Mecha­nismus ist, welcher bei trau­ma­ti­sierten Men­schen mit einem höheren Dis­so­zia­ti­onsgrad zugrunde liegt.“

Heißt: Bei 2 von 100 Pro­banden konnte ein geringer Zusam­menhang zwi­schen Dis­so­ziation und leich­terer Hyp­no­ti­sier­barkeit und Sug­ges­ti­bi­lität fest­ge­stellt werden. Bei 98% konnte sich kein Zusam­menhang finden lassen.

Quelle: https://good4know.de/false-memory-foundation-eine-analyse/

FORT­SETZUNG FOLGT!


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de