„Die Ukraine ist in eine russische Luftüberlegenheit hineingelaufen – Kiew macht Druck mit der Gegenoffensive — Russen verstärken Verteidigungslinien mit Minenfeldern“ titelt das Wallstreet Journal und damit ist es offiziell: die große ukrainische Gegenoffensive war ein Fehlschlag. Das WSJ berichtet, dass die russische Luftwaffe die ukrainischen Panzerkonvois mit westlicher Ausrüstung abschießen konnte und damit mehrere Angriffe vereiteln. Der bemüht „optimistische Ton“ ukrainischer Offizieller kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die groß angekündigte Gegenoffensive der Ukraine im Keim erstickt worden ist. Das Resümée der ersten Angriffswellen ist offensichtlich eine pure Katastrophe.
Die ukrainische Seite vermeldet angebliche Fortschritte, räumt aber ein, dass diese „noch keine direkte Bedrohung für die russischen Hauptverteidigungslinien darstellen. Diese seien über mehrere Monate in den Regionen Saporischschja und Donezk aufgebaut worden.“
Das mag ja sein, aber das muss ja dann auch der ukrainischen Armeeführung bekannt gewesen sein. Warum, wenn man das wusste, hat man die Männer sehenden Auges in ihr Verderben und in Minenfelder laufen lassen? Sogar die New York Times hatte schon davon berichtet, dass die russischen Streitkräfte schon in Erwartung und im Vorfeld des ukrainischen Angriffs ihre Disziplin und Koordination optimiert und sich gründlich vorbereitet haben. Dazu eine effektive und gut orchestrierte Luftunterstützung … die nur mangelhaft ausgebildeten und bewaffneten ukrainischen Truppen wurden schnurstracks in den Tod geschickt.
Das deckt sich mit den Informationen, die der altgediente und bestens vernetzte, pensionierte Colonel der US-Army, Professor der Politikwissenschaften, Militärhistoriker, Militärberater und Autor Douglas Macgregor in einem Interview mit dem Fox-Moderator Andrew (Judge) Napolitano mitteilte. Macgregor verfügte über valide Zahlen, und die sind grausam: Zirka 4.000 Mann auf ukrainischer Seite sind tot oder verwundet, 54 Panzer zerstört und 210 gepanzerte Mannschaftswagen, 134 Lastwagen, mehrere Kampfjets und zwei Hubschrauber. Das ist allein an Menschenleben mehr als das Zehnfache als auf russischer Seite: Auf der Seite der Russen wurden 71 Männer getötet und 210 verwundet und ihre Verteidigungslinien sind natürlich intakt. Und Macgregor bekräftigt, dass genau das passiert, was er von Anfang an hat kommen sehen – und wofür er damals harsch kritisiert wurde.
Macgregor sieht kommen, dass die seit etwa drei Wochen laufende ukrainische Frühjahrsoffensive, von der sich der Westen viel versprochen hatte, und die noch einige Tage weiter laufen soll, wahrscheinlich in sich zusammenbrechen wird. Sie haben überhaupt keine Bodengewinne machen können, sagt er, sie zeigen ein paar Ruinen die ‑zig Kilometer weit weg von der russischen Verteidigungslinie liegen, als Gebiete, die von den Ukrainern „eingenommen“ worden sein sollen, die aber nicht einmal in der Nähe des Schlachtfeldes liegen. Der Oberst hat Informationen, dass von der ukrainischen Armee nur noch Reste übrig sind:
👀 Col. Doug Macgregor Says ‘Washington Knows Ukraine is Close to Collapse’
“I don’t think there’s much left frankly and I think that’s reflected in the headlines that you’re getting out of Washington right now…Washington knows that Ukraine is close to collapse…The country… pic.twitter.com/Temid8S8nh
— Chief Nerd (@TheChiefNerd) June 15, 2023
Übersetzung des Tweets: Oberst Macgregor sagt: „Washington weiß, dass die Ukraine kurz vor dem Zusammenbruch steht.“
„Ich denke offen gesagt nicht, dass noch viel übrig ist und ich denke, das spiegelt sich auch in den Schlagzeilen wider, die Sie gerade aus Washington hören … Washington weiß, dass die Ukraine kurz vor dem Zusammenbruch steht … Das Land ist zerstört. Die Streitkräfte sind jenseits aller Vorstellungskraft geschwächt.“
Oberst Macgregor geht also davon aus, dass der Krieg in der Ukraine schon verloren ist für „den Westen“. Die Verluste der Ukrainer sind brutal und seiner Meinung nach bleibt von der ganzen Ukraine nicht mehr viel übrig. Die Ukrainer werden verheizt, das Land zerstört. Die Bedauernswerten werden mitleidlos ins Feuer geschickt – das Gegenteil dessen, „wofür wir Amerikaner“ – nach Macgregors Ansicht – stehen. Mit anderen Worten: Es gibt keine Chance für die ukrainische Seite, die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. „Jeder Versuch, einzudringen und anzugreifen, wird zu massiven Verlusten führen“.
Der Ausblick auf das, was kommen wird, geht aber noch weiter. Oberst Macgregor sieht darin auch den Beginn des Falls des Westens – und hier Deutschland an erster Stelle:
„Werfen Sie einen langen, genauen Blick auf Deutschland. Deutschland rutscht in eine lange, tiefe Rezession. Und das sollte niemanden überraschen. Billige Energie ist das Blut zum Leben der wissenschaftlichen Industrie und der Volkswirtschaften. Deutschland wurde von der eigenen Führung deindustrialisiert. Gestern habe ich gesehen, wie Scholz eine Rede halten wollte. Er konnte sie nicht halten. Er wurde von der Rednertribüne gebuht. Die Leute schrien und brüllten ihn an. Und er sagte immer wieder „Wir kämpfen gegen Putin! Wir müssen Putin bekämpfen!“ und die Leute sagten einfach „Blödsinn! Buh! Vergiss es!“ Die Deutschen haben nie geglaubt, dass – wie es heißt „Die Russen kommen!“. Niemand in Westeuropa glaubt das. Es ist Unsinn, den wir da verzapft haben. Ich komme noch mal darauf zurück: Wenn man davon ausgeht, dass die Russen inkompetent und unfähig sind, wie können sie dann gleichzeitig Osteuropa und Mitteleuropa erobern wollen? Das ist ein Haufen Blödsinn. Das gesamte Spiel steht im Westen kurz vor dem Aus und ich denke, dass es Deutschland sein wird, das den Ausschlag gibt. Erst dachte ich, dass es Frankreich sein würde, aber jetzt glaube ich, es wird Deutschland sein. Ich weiß nicht, wie die Scholz-Regierung das durchhalten und bleiben kann.“
Hier ein Ausschnitt des langen Gesprächs zwischen Judge Napolitano und Oberst Douglas Macgregor mit deutschen Untertiteln:
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Wir können nur hoffen und beten für die Ukrainer und die Russen, dass diese Metzelei an der Front endlich ein Ende hat. Russland ist nicht zu besiegen – und selbst wenn es so wäre, dann würde sich China aktiv einmischen. China kann und wird nicht riskieren, Russland an die Amerikaner fallen zu lassen. Denn dann hätte China den Feind sowohl an der Westfront seines Riesenreiches an der russisch-chinesischen Grenze stehen, als auch im Osten, am Pazifik, wo China und die USA sich belauern und provozieren, um die Kontrolle über das Südchinesische Meer zu haben, der wohl wichtigsten Seehandelsstrecke der Welt. China weiß es und bereitet sich schon lange aktiv auf einen – auch militärischen – Konflikt mit den USA vor.
Der „Westen“ kann und wird das nicht gewinnen. Für Europa wird es höchste Zeit, aus dem Konvoi des sinkenden (Schlacht-)Schiffs „US DOOM“ auszuscheren. Lasst die Rettungsboote zu Wasser und rudert nach Hause.
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