„Kör­per­er­kun­dungsraum“ in AWO-Kita nach Eltern­auf­stand durch Lan­des­ju­gendamt abgesagt

Die AWO gehört zu den Orga­ni­sa­tionen, die sich kraft poli­tisch kor­rekter Grund­haltung zu allem berechtigt und für unan­greifbar hält. Vet­tern­wir­schaft inklusive – aber das ist unter Links­grünen offenbar ganz normal, wie wir am Bei­spiel von Herrn Habecks Wirt­schafts­mi­nis­terium lernen durften. Frank­furts Ober­bür­ger­meister Peter Feldmann verhalf seiner Frau zu einer üppig bezahlten Blitz­kar­riere samt Dienst­wagen in der AWO. Die pseu­do­staat­liche Orga­ni­sation ist in ver­schiedene Skandale ver­wi­ckelt. Jetzt kommt sie auch noch wegen geplanter För­derung von Kin­dersex in Verruf: Ein AWO Kin­der­garten wollte eine Fum­mel­kammer für die Kleinen. Das wurde glück­li­cher­weise verhindert.

Die Eltern der Kinder bekamen einen Brief von der Kita im Han­no­ver­schen Raum, der die Ein­richtung eines Körper-Erkun­dungs­raums ankün­digte und auf Nach­frage auch noch behauptete, das sei vom Kul­tus­mi­nis­terium so bestimmt worden. Wie sich her­aus­stellte, ist das nicht wahr. Auf einen Eltern­auf­stand hin zeigte sich, dass es sich bei dem Projekt zwar um den Alleingang des Kita-Leiters han­delte, das Konzept aber durchaus in die Denke der AWO passt. Der Vor­stands­vor­sit­zende der AWO Han­nover, Dirk von der Osten, meinte dazu nämlich nur: „Der Ihnen vor­lie­gende Eltern­brief wurde von dem Leiter der Kita aus einem internen Ent­wurfs­papier ent­wi­ckelt, ohne Abstimmung mit seiner Dienst- und Fach­auf­sicht her­aus­ge­geben und stellt nicht die Trä­ger­meinung dar. Die Erkundung des eigenen Körpers ist ein Bestandteil kind­licher Ent­wicklung, bei der sie auch lernen, eigene Grenzen zu erkennen, sie deutlich zu äußern, Scham zu ent­wi­ckeln. Kinder spielen dazu auch Rol­len­spiele in ihren Grup­pen­räumen. Darin sehen wir keine Kindeswohlgefährdung.“

Die Eltern sahen das kom­plett anders. In der Eltern-Chat­gruppe des betref­fenden Kin­der­gartens machten sie ihrem Ärger Luft: „Das ist mit Abstand das Wider­lichste, was ich je gelesen habe“ oder „Ich möchte nicht, das meine Tochter von Jungs begrapscht wird!“. Und wieder schimmert der Unter­ta­nen­geist durch, selbst dann, wenn’s an die eigenen Kinder geht: „Ich bin erschüttert. Uns wurde gesagt, dass das vom Kul­tus­mi­nis­terium so bestimmt worden sei. Da waren wir als Eltern schon ein­ge­schüchtert. Was hat man da noch für Mög­lich­keiten, wenn man das nicht möchte?“

Dabei hatte doch die Kita-Leitung extra zur Beru­higung der Eltern ein Regelwerk von zehn Punkten für den Drei­kä­sehoch-Darkroom auf­ge­stellt: Alles unter strenger Auf­sicht! Lesen Sie selbst:

  1. Jedes Kind ent­scheidet selber, ob und mit wem es kör­per­liche und sexuelle Spiele spielen will.
  2. Alle Kinder, vor allem im Kin­der­gar­ten­alter, kennen die Orte in der Ein­richtung, wo Nacktheit und Kör­per­er­kun­dungen statt­finden können.
  3. Mädchen und Jungen strei­cheln und unter­suchen sich nur so viel, wie es für sie selbst und andere Kinder angenehm ist.
  4. Kein Kind tut einem anderen dabei weh.
  5. Kein Kind steckt einem anderen etwas in die Kör­per­öff­nungen (Po, Vulva, Mund, Nase, Ohr) oder leckt am Körper eines anderen Kindes.
  6. Der Alters­ab­stand der betei­ligten Kinder ist aller­höchstens zwei Jahre
  7. Ältere Kinder, Jugend­liche und Erwachsene dürfen sich an den Dok­tor­spielen nicht beteiligen.
  8. „Stop“ sagen ist jederzeit möglich und wir in jedem Fall respektiert.
  9. Hilfe holen ist kein Petzen
  10. Wenn nicht genug päd­ago­gische Fach­kräfte da sind, um die Ein­haltung der Regeln zu gewähr­leisten, kann es zu Spiel­ein­schrän­kungen kommen, z.B. dass sich die Kinder nicht nackt aus­ziehen dürfen.

Das. Ist. gruselig.

Nicht einmal, weil die Kinder das tun „dürfen“. Sondern eher die „wohl­mei­nende“ Ver­ge­wal­tigung. Es ist nunmal so, dass Kinder auch manchmal die berühmten „Dok­tor­spiele“ machen. Aber: Inter­es­san­ter­weise nicht vor den Augen von Erwach­senen. Sie schlüpfen dazu in eine „Rolle“, so dass sie es eigentlich ja gar nicht sie selber sind, die das tun. Sie wollen auch nicht, dass Erwachsene das bemerken, weil sie sehr wohl einen Instinkt dafür haben, dass das nichts „Öffent­liches“ ist. Die Kinder haben ein „Scham­gefühl“ und ziehen sich auf ihre Spiel­rollen zurück, sie wollen nicht gefragt werden, was sie da machen, sie könnten es auch nicht erklären. Ein Hauch von Per­sön­lich­keits­ab­spaltung, die sie davor schützt, über das, was sie da instinktiv tun, nach­zu­denken. Ist das böse? Darf man das? Egal, man hat halt nur Doktor gespielt. Niemand weiß es, und man war es ja auch gar nicht selbst.

Es ist gru­selig, dass in der Kita Erwachsene mit dem Fein­gefühl eines Bull­dozers darüber hin­weg­walzen. Sie trampeln in diese heim­lichen Spielchen mit ideo­lo­gisch ver­siertem Auf­sichts­per­sonal und strengen Regeln, machen das heim­liche und scheue Erkunden zu „öffentlich“ über­wachten und von mit oben gere­gelten „Sex­spielen“, die sie wie ein Fuß­ball­spiel abpfeifen können. Die Herr­schaft der Bes­ser­wisser soll schon in diesem Alter bis tief ins Intimste eta­bliert werden. Die scheuen Begeg­nungen unter dem Radar der Erwach­senen werden ins Schein­wer­fer­licht gerückt, gemaß­regelt und bewertet. Eine Über­ra­schung ist das nicht, sondern typisch für die linksgrün-hyper­au­toritäre Verbots- und Pseu­do­tugend-Ideo­logie, die scheinbar wohl­wollend daher­kommt, in Wirk­lichkeit aber schon die kleinsten Men­schen bis in die innersten Bereiche kon­trol­lieren will.

Der „Köper­er­kun­dungsraum“ sei nötig, weil die Kinder das sonst heimlich im Gebüsch oder im Waschraum machen. Ja, genau, sie wollen eben nicht gesehen werden dabei. Schon gar nicht von Erwachsenen.

Dieses „Modell“ des Kör­per­er­kun­dungs­raumes ist sogar gefährlich. In den Twit­ter­foren bringt es eine Xtina — wenn auch sehr pro­vokant – auf den Punkt: „‘ Punkt 10′ sollte kein Problem sein — es finden sich sicherlich ein paar Pädo­phile, die gern bereit sind, nackten Kin­der­gar­ten­kindern bei ’ Punkt 3’ zuzu­sehen und dafür noch gutes Gehalt zu beziehen! Fach­kräf­te­mangel ? Wohl kaum. Einfach mal bei den Kirchen anfragen …“ oder ein Axel F. Berg: „Keine Auf­regung. Kann ja mal pas­sieren, dass man Päd­agogie mit Pädo­philie ver­wechselt. Aber merk­würdige Fan­tasien muss man schon haben, um darauf zu kommen.“

Tat­sächlich könnte eine solche Ein­richtung ein Magnet für Pädo­phile sein, die sich ganz herzig und kin­delieb bewerben und wenn sie die Stelle bekommen, sich immer sehr auf ihre Auf­sichts­tä­tigkeit freuen.

Das nie­der­säch­sische Kul­tus­mi­nis­terium teilte am Samstag den auf­ge­brachten Eltern und der Öffent­lichkeit mit, dass dieses päd­ago­gische Konzept das Kin­deswohl gefährde und „keinen Bestand“ habe. Auch die AWO distan­ziert sich von dem „päd­ago­gi­schen Konzept“. Der Brief an die Eltern sei nicht genehmigt gewesen. Der Leiter der ins Gerede gekom­menen Kita hat erfreu­li­cher­weise gekündigt. Nun soll auf Auf­for­derung des Jugend­amtes Nie­der­sachsens die AWO ihr päd­ago­gi­sches Konzept und ihr Kin­der­schutz­konzept sofort über­ar­beiten. Und zwar mit externer Beratung. Die AWO hat das umgehend zugesichert.

Der NDR berichtet in einem „á propos“-Nachsatz:

„In den AWO-Kin­der­ta­ges­stätten gebe es keine Räume, in denen Kinder zu Nacktheit oder Kör­per­er­kun­dungs­spielen auf­ge­fordert oder moti­viert würden, betonte der AWO-Vor­stands­vor­sit­zende. Aller­dings ent­halte die bis­herige interne Arbeits­hilfe der Kita-Fach­be­ratung einen Text­bau­stein zu Regeln für “Kör­per­er­kun­dungs­spiele” von Kindern, die aus Fach­ma­ga­zinen von Pro­Fa­milia stamme. Diese Arbeits­hilfe werde nun über­prüft.“ 

Sieh an. Mal wieder die üblichen Ver­däch­tigen. Die Pro­Fa­milia ist bezüglich dieses The­men­kreises schon länger in der Kritik. Bereits Ende der Neun­ziger wurde Pro Familia wegen der Bespre­chung des Buches “Die Lust am Kind” des Autors und Sozio­logen Rüdiger Lautmann (1994) kri­ti­siert. Unter dem Titel „Pädo­philen-Pro­pa­ganda in wis­sen­schaft­licher Tarnung“ schreibt der Spiegel: „Mit­glieder von Pro Familia sollen zeit­weise Teil der pädo­phi­len­freund­lichen Arbeits­ge­mein­schaft Humane Sexua­lität e. V. (AHS) gewesen sein.“

Wir dürfen auf die „externen Berater“ für das neue „päd­ago­gi­sches Konzept und Kin­der­schutz­konzept“ gespannt sein.