Für den Großteil der Geschichte war es nicht möglich, einen Reisenden oder Lasten auf dem Weg durch die Länder zu verfolgen. Außer Berichten von Poststellen und Gasthäusern gab es keine Möglichkeit zu wissen, wie eine Reise verlaufen ist. In den letzten hundert Jahren hat sich das allerdings rasant verändert. Ein elektronisches Fahrtenbuch kann heute, in Verbindung mit den Techniken der modernen Telekommunikation, ein nahezu lückenloses Überwachen eines Fahrzeuges möglich machen. Es gibt eine große Zahl an Varianten von Fahrtenschreibern mit unterschiedlichen Arbeitsmodi, die je nach Bedarf des Betreibers eines Fahrzeugs, Daten über eine Reise sammeln und weiterleiten.
Die Entwicklung der Fahrtverfolgung
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, waren Berichte über den Verlauf einer Reise lange Zeit sehr rar. Briefe, die unterwegs von einer Poststation abgesendet wurden, gaben recht unzuverlässig über den Verlauf einer Reise Auskunft. Die Erfindung des Telegrafen beschleunigte die Informationsweitergabe deutlich. Darauf folgte die Radiotechnologie. Die Verfeinerung dieser Technologie brachte uns schließlich das Internet zur automatisierten Versendung von Daten während der Reise, die eine Überwachung eines Fahrzeugs mit digitalem Fahrtenschreiber nahezu in Echtzeit erlaubt. Gleichzeitig kann auch immer mehr an Daten gespeichert werden, zu späteren Verwertung durch die Polizei oder den Besitzer des Fahrzeuges.
Die Speicherkapazität steigt
Die Aufzeichnung von Fahrtendaten vom Fahrtenschreiber ist durch die Erhöhung der Speicherkapazität der Speichermedien immer detaillierter geworden. Anfangs konnte in einem Brief nur festgehalten werden, wie lange man für eine Reise gebraucht hat und welche Besonderheiten unterwegs aufgetreten sind. Diese Logbuchaufzeichnung wurde mit mechanischen Fahrtenschreibern automatisiert, die Geschwindigkeit und Uhrzeit aufzeichneten.
Der digitale Fahrtenschreiber hat nun die Option, durch eine Verbindung mit Sensoren im Auto alle möglichen Daten aufzuzeichnen. Die Drehzahl lässt sich dokumentieren und auch die Nutzung von Beleuchtung und Radio lassen sich festhalten. Allerdings gilt auch für diese Form der Aufzeichnung, dass das Produkt von Speicherkapazität und Speicherlanglebigkeit nicht mit der Speicherkapazität wächst. Die Scheiben von mechanischen Fahrtenschreibern halten deutlich länger als die Festplatten der digitalen Fahrtenschreiber. Wer also über Jahre anhaltende Aufzeichnungen anfertigen will, der sollte entweder mechanische Fahrtenschreiber verwenden oder die Daten der digitalen Fahrtenschreiber ausdrucken. Hierbei ist zu beachten, dass mechanische Fahrtenschreiber bei Neufahrzeugen vom Gesetzgeber nicht mehr ausreichend anerkannt werden.
Der Fahrtenschreiber und die Privatsphäre
Mit dem Fahrtenschreiber werden einige Daten aufgezeichnet, die unter Umständen die Privatsphäre der Fahrer beeinträchtigen können. Allerdings hat der Gesetzgeber entschieden, dass die Gefahr, die von übermüdeten oder zu schnell fahrenden LKW-Fahrern ausgeht, zu groß ist und das unter diesen Umständen das Interesse der Gemeinheit im Vergleich mit dem Interesse der Fahrzeuglenker am Schutz ihrer Privatsphäre überwiegt. Mittlerweile sollen Fahrtenschreiber in allen möglichen Fahrzeugen installiert werden. Hier stellt sich die Frage ob der Informationshunger des Staates nicht ein wenig zu groß geworden ist.
Der Fahrtenschreiber als Weg der Prozessoptimierung
Unabhängig von den Bedenken um die Privatsphäre von Fahrzeugführern gibt es viel Vorteile für die Besitzer von Fahrzeugen oder auch von Fahrzeugflotten, die aus der Analyse der Daten der Fahrtenschreiber gewonnen werden können. Sollte ein Fahrer oft mit überhöhter Drehzahl oder überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sein, lässt sich das herausfinden und in Zukunft vermeiden. Tricks bei denen durch Fahrten mit überhöhter Drehzahl Treibstoff verschwendet wurde, der dann bei späteren Fahrten mit normaler Drehzahl unter der Hand verkauft wurde, sind durch Überwachung der Fahrdaten nicht mehr möglich. Lange Pausen, die zu einer verspäteten Auslieferung der transportierten Last führen, können ebenfalls vermieden werden. Durch eine Überwachung der Route während der Fahrt, kann die Zentrale eines Logistikunternehmen den Fahrern helfen eine bessere Route zu finden, sollten während der Fahrt plötzlich Hindernisse auftreten. So wird dem Fahrer ein wenig Arbeit abgenommen und er kann sich mehr darauf konzentrieren sicher auf der Straße unterwegs zu sein. Falls eine es zu einer Panne oder einem Unfall kommt, ermöglicht die direkte Verbindung zur Zentrale schnelle Hilfe.
Fazit
Der Fahrtenschreiber hat sich über die Jahre zu einem sehr vielseitigen Werkzeug der Fahrüberwachung entwickelt. Die Nutzung eines Fahrtenschreibers bringt einige Kosten mit sich. Allerdings werden die Kosten durch die Nützlichkeit der gesammelten Informationen aufgewogen. Lasten und Personen sind sicherer auf der Straße unterwegs und man kann seine Fahrzeuge auf der Straße überwachen. Bei Unfällen oder Pannen kann schnell Hilfe gesandt werden. Die Entscheidung über einen Fahrtenschreiber sollte recht leicht fallen, wenn man sie denn als Privatperson hätte und der Gebrauch nicht vorgeschrieben wäre.