Bür­gergeld: Aus­schlaf- oder Stillhalteprämie?

Aus­schlaf- oder Still­hal­te­prämie: Nicht nur die tota­li­tären Corona-Maß­nahmen und der Ukraine-Kon­flikt, sondern nun auch die Debatte um das Bür­gergeld zeigen, dass die Spann­weite der Posi­tionen unter den Machern und Lesern der „alter­na­tiven Medien“ groß ist. Nun hat Alex­ander Wal­lasch mit einer Kritik an Julian Rei­chelt eine Dis­kussion angeregt, die spannend werden könnte.

„Wer sich weigert zu arbeiten, sollte nicht MEHR Bür­gergeld bekommen, sondern weniger. Aber unsere Regierung erhöht die Aus­schlaf-Prämie um fette 12 Prozent.“ – so Julian Rei­chelt vor einigen Tagen in seinem ver­dienst­vollen neuen Inter­net­ma­gazin NIUS.

„Nie gegen die eigenen Leute“

Ihm hat Alex­ander Wal­lasch, ebenso seit vielen Jahren kluger und pro­fes­sio­neller Jour­nalist und Blogger im Bereich der alter­na­tiven Medien, heute Morgen geantwortet:

„Das ist paw­low­scher Reflex, Julian Rei­chelt – Die Kon­fron­tation muss ver­tikal gehen, nie gegen die eigenen Leute. Ich neide nie­mandem Sozi­al­hilfe. Sollten Sie auch nicht. Aber ich ver­fluche die­je­nigen, die das Land zer­stören. Das sind nicht Aishe und Achmed. Sondern Olaf und Robert.“

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Auch in der Corona-Dik­tatur unsolidarisch

In den Kom­men­taren zu Wal­l­aschs Tweet spiegelt sich gut das Mei­nungs­spektrum wieder, das hier derzeit auch unter den „Ver­nünf­tigen“ herrscht:

  • Sehe ich anders. Ich arbeite für Aishe und Achmed, während die sich einen faulen Lenz machen. Problem No 1 sind Olaf und Robert. Ich habe trotzdem keine Lust, für Aishe und Achmed buckeln zu gehen und mich dafür auch noch hassen zu lassen, während sie meine Heimat einnehmen.
  • Ich denke, es gibt ne Menge Aishes und Achmeds, denen die deutsche Gemein­schaft oder Gesell­schaft im Grunde am A… vor­beigeht. Das wurde mir während Corona klar: Kaum einer von denen war dabei bei den Demos gegen die Maß­nahmen. Die haben Test­center betrieben, das war’s.
  • Wer arbeitet, soll von seinem Lohn leben können. Wer keine Arbeit hat, dem muss geholfen werden. Wer behauptet, alle, die nicht arbeiten, wollen das so, der will hetzen und spalten. Der Feind sitzt oben und hat das gefickt ein­ge­schädelt. Das Spiel ist alt­be­kannt und erfolgreich.
  • Ich werde mir genau über­legen, ob ich Rei­chelt von der Liste nehme. Das geht mir ent­schieden zu weit! Das ist eine Dif­fa­mierung sozial Benach­tei­ligter und das ächte ich!
  • Na ja, sie selber (Regierung) haben sich doch auch gerade eine Zulage für die Preis­stei­ge­rungen „geleistet“- es wird belohnt, wer gehorcht & den Plan „ermög­licht“, die Erhöhung gibt’s jetzt auch nur, weil das Mas­ken­tragen und die Impf­kam­pagnen wieder los­gehen sollen.

Steuer und Bür­gergeld von poli­ti­scher Kor­rektheit abhängig

Letz­teres klingt wie eine Ver­schwö­rungs­theorie und auch ich hätte ver­mutlich hier sofort Ein­wände gesagt: „Jetzt mal wieder den Ball flach halten!“… Hätte ich nicht einen guten Bekannten, der seit Dezember in Berlin einen Antrag nach dem anderen auf ihm zuste­hendes Bür­gergeld stellt. Dies wird ihm immer wieder aus faden­schei­nigen Gründen ver­weigert bzw. der Prozess unendlich in die Länge gezogen („Es fehlt noch Papier XY“ – das schon dreimal ein­ge­reicht wurde, usw.).

Längere Zeit war er ratlos, was da vor sich geht, bis er darauf kam, dass auf den Kon­to­aus­zügen, die er ein­reichen musste, drei Monate lang einige kleinere Hono­rar­zah­lungen (zwi­schen 20 und 60 Euro) für die Erstellung von Gra­fiken von alter­na­tiven Medien ein­ge­gangen waren. Diese waren freilich so gering, dass sie weit unter der Grenze lagen, die für die Erteilung des Bür­ger­geldes als Aus­schluss­kri­terium gilt. Selbst­ver­ständlich wurde das bei den Ein­wänden nie erwähnt, sondern immer wieder neue, längst erfüllte For­de­rungen nach­ge­schoben, von einem Mit­ar­beiter an den anderen ver­wiesen usw.

„Ukrainer müsste man sein“

Seither lebt er prak­tisch vom Betteln bei Bekannten um immer neue „Kredite“, damit er über­haupt das Aller­nö­tigste um zu über­leben, bezahlen kann. Sein Lieb­lings­spruch seither: „Ukrainer müsste man sein!“

All das ist zwar kein Beweis, aber da ich die Vor­gänge von Anfang an (als Bekannter und Blogger) mit­be­kommen habe, ist für mich die Wahr­schein­lichkeit doch sehr hoch, dass nicht nur die Erhebung der Steuern, sondern auch die Ermög­li­chung des öko­no­mi­schen Über­lebens in Berlin von dem ser­vilen Unter­ta­nen­geist des jewei­ligen Bürgers abhängig ist.


Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com