Im „Pandemiejahr“ 2020 begann das „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ) seine Arbeit. Die Mittel kommen aus dem Bundesforschungsinstitut und die FGZ hat elf Standorte in zehn Bundesländern. Aufgabe ist es, das Auseinanderdriften sozialer und ethnischer Schichten und Gesellschaftsteile, die verschiedenen „Lebenswirklichkeiten“, natürlich die Zunahme von Populismus und Polarisierung zu untersuchen. Insbesondere die Entwicklung, die den Zusammenhalt und die Demokratie bedrohen. Gleich zu Beginn sei bemerkt: Die Ergebnisse, die im ersten Forschungsbericht dieser vernetzten Wissenschaftler gewonnen wurden, sind etwa so überraschend, wie dass es nachts dunkel wird.
Was da unter dem Titel „Entkoppelte Lebenswelten? Erster Zusammenhaltsbericht des FGZ untersucht die Zusammensetzung sozialer Bekanntenkreise in Deutschland“ auf mehreren Universitätsseiten vorgestellt und besprochen wird, würde jeder von uns aus dem Stehgreif heraus auch gesagt haben, nur nicht so schön wissenschaftlich formuliert.
Was genau wollte man also herausfinden?
„Zwischen vielen Menschen in Deutschland existieren kaum mehr Berührungspunkte, sie bleiben unter sich und bewegen sich in alltagsweltlichen ‚Blasen‘ – so lautet eine populäre Zeitdiagnose. Der heute vorgestellte erste Zusammenhaltsbericht des Forschungsinstituts ‚Gesellschaftlicher Zusammenhalt‘ untersucht, was an dieser weitverbreiteten Annahme dran ist und welche Rolle die Zusammensetzung der Bekanntenkreise für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland spielt.“
Ganz brandneues Forschungsergebnis: „Gleich und Gleich gesellt sich gern“
„Große Teile der Bevölkerung in Deutschland verfügen über homogene Bekanntenkreise – und dies beeinflusst auch ihre Weltsichten und Erfahrungen. Die stärkste Tendenz zur Netzwerksegregation findet sich demnach unter AfD- sowie Grünen-Wähler:innen, außerdem unter hochgebildeten, muslimischen sowie ländlichen Bevölkerungsgruppen. Der Bericht ist das Ergebnis einer repräsentativen Längsschnittstudie mit mehr als 12.000 Befragten.“
Echt jetzt? Zuerst einmal die Übersetzung für die Leser, die mit dem hochtrabenden Blabla nichts anfangen können. Was da steht heißt: Die meisten Leute in Deutschland mögen einen Bekanntenkreis, in dem sie mit Leuten zu tun haben, die ähnlich wie sie sind und denken.
Um zu wissen, dass das die Weltsicht und Erfahrungen beeinflusst, braucht man eigentlich keinen akademischen Hintergrund. Deshalb reagieren seit Urzeiten Eltern besorgt, wenn ihre Kinder „in falsche Kreise“ geraten. Wie man auch weiß, kann so ein Einfluss auch den weiteren Lebensweg stark beeinflussen.
„Netzwerksegregation“ heißt nichts anderes, als hauptsächlich in einer Blase Gleichgesinnter zu leben und zu agieren. Auch das ist ur-menschlich. Ein bekanntes Beispiel sind die Gemeinden der Amische. Auch das Christentum entstand in kleinen Gemeinden der Gläubigen und breitete sich von da als Weltreligion aus. Jeder Karnickel- oder Dackelzüchterverein macht das in gewisser Weise auch.
Menschen haben schon immer in Blasen gelebt. Das ist vollkommen normal. Man hat ja eigentlich nie die Zeit und die Möglichkeiten gehabt, sich ständig nach allen Seiten mit ständig neuen Menschen und sozialen Gruppen zu beschäftigen. Man lebt sein Leben und hat seine Familien‑, Freunde- und Bekanntenkreise. Gesellschaftlich neu ist nur, dass diese „Blasen“ mehr und mehr zu „Kampfgemeinschaften“ mutiert sind, also in sich abgeschlossene und willentlich ausschließende Gruppen.
Es gibt nach gängiger Lebenserfahrung vier Hauptursachen zur in sich abgeschlossenen Netzwerk- oder Gemeinschaftsbildung: Man steht unter Druck und Verfolgung und sucht Schutz, Zuspruch und Solidarität in einer Gruppe Gleichgesinnter, also „gemeinsam sind wir stark und stützen einander“. Oder man sieht sich als die besseren „Gerechten und Wissenden“ und will unter sich bleiben und sich vom Pöbel abheben. Dritter Grund: Die Gruppe sieht sich als Kampfverband für einen hehren und edlen Auftrag. Vierter Grund: Man ist schlicht und einfach aufgrund von Entfernungen zu allen anderen eine eng zusammenlebende Gemeinschaft, wo alle mit allen naturgemäß interagieren, was zusammenschweißt. Auch gemeinsame Feinde sind sehr gemeinschaftsstiftend.
Die geschlossenen Gruppen und Netzwerke sind auch ohne Wissenschaft bekannt
Insofern sind die besonders zur „Netzwerksegregation“ neigenden Bevölkerungsgruppen auch schon im Vorhinein klar erkennbar, ohne dass man 12.000 Leute befragen und eine Menge Geld verbrennen muss. Die Studie benennt vier Gruppen, meine Anmerkung dazu in Klammern:
- AfD-Wähler (Verfemte, Verfolgte, die wütend darüber sind, überall ausgegrenzt zu werden)
- Grün-Wähler (Wissende, die Andersdenkende zutiefst verachten, Bekehrer-Wahn)
- Hochgebildete (geben sich aus Elitebewusstsein nicht mit einfachem Volk ab)
- Muslime (Unbeliebt und verfemt, aber wahre, ausersehene Gläubige)
- Landbevölkerung (Dorfgemeinschaft als Lebens- und Wirtschaftsraum)
Soweit, so wenig überraschend. Was für bahnbrechende, wissenschaftliche Erkenntnisse haben die Universitäten mit unseren Steuergeldern gewinnen können?
Akademikergeschwurbel und grenzenlose Naivität
Im Text der mit-forschenden Uni Frankfurt erfahren wir, was denn konkret untersucht werde sollte:
„Mit der ersten Erhebungswelle der langfristig angelegten FGZ-Zusammenhaltsstudie (Social Cohesion Panel) liegt nun erstmals ein sehr großer, repräsentativer Datensatz für Deutschland vor, der es möglich macht, ein breites Spektrum an Einstellungen, Erfahrungen, Emotionen und Praktiken von Menschen aus allen sozialen Gruppen, Milieus und Regionen im Kontext ihrer Lebensweisen und soziostrukturellen Hintergründe differenziert zu analysieren. Auf dieser Basis können auch erstmals empirisch gesicherte Rückschlüsse zu Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Bezug auf die Bedeutung der Zusammensetzung von Bekanntenkreisen der Befragten vorgelegt werden. Diese Befunde liefern wichtige Einblicke in die Verbreitung und Wirkungsweise der in den Medien viel zitierten alltagsweltlichen „Blasen“.
Die erste, sehr wichtige Information daraus: Dieser Zirkus wird noch jahrelang gehen und noch viel Geld verschlingen, da „langfristig angelegt“. Aber schön, dass das Unternehmen einen schicken Namen hat: „Social Cohesion Panel“ – Paneel für sozialen Zusammenhalt.
Zum Zweiten: So groß ist ein Datensatz von 12.000 Befragten nicht, insbesondere, wenn man angeblich alle sozialen Gruppen, Milieus und Regionen befragt. Und Huiii! Im „Kontext ihrer Lebensweisen und soziostrukturellen Hintergründe differenziert analysiert“ haben die Wissenschaftler auch noch?! Epochal, möchte man da sagen. Eine völlig neue Erkenntnis zu diesen „soziostrukturellen, differenziert analysierten Hintergründen“ aus dieser Studie möchte ich Ihnen, liebe Leser, doch noch servieren:
„Unser Bericht zeigt, dass es die sprichwörtlichen ‚Filterblasen‘ auch in der ‚analogen Welt‘ gibt: Menschen, deren soziale Bekanntenkreise eher homogen zusammengesetzt sind, denken, fühlen und handeln auch anders als Personen, die sich in eher gemischten Netzwerken bewegen. Letzteres kann helfen, Verständnisbarrieren und Feindseligkeiten zwischen sozialen Gruppen abzubauen.“
Ei, wie fein. Da werden wir also alle zu den unterschiedlichsten besetzten Stuhlkreisen eingeladen, um die Verständnisbarrieren zwischen AfD-Wählern und Grünen durch die Moderation einer Gemischte-Netzwerk-Person abzubauen. Die LGBTQ+-Community geht zu den Muslimen und erzählt denen, wie wunderbar und großartig eigentlich doch Queer-Sein ist. Das sollten die Muslime doch wirklich endlich mal akzeptieren und dass sie mal ihre Religion überdenken sollten. Wie wundervoll, dann ziehen Grüne, Muslime, AfD und Akademiker und alles, was queer ist oder sich als Fuchs oder Alien definiert, in trauter Einigkeit los und paradieren für gegenseitiges Verständnis durch die Dörfer der piefigen Landbewohner. Und morgen kommt der Weihnachtsmann. Wie naiv kann man denn sein?
Woher kommt denn diese „Netzwerksegregation“ überhaupt?
Da fragt man sich schon, ob diese Wissenschaftler noch alle Latten am Zaun haben. Insbesondere, wenn man sich einmal vergegenwärtigt, woher diese „Netzwerksegregation“ kommt. Die Antwort ist klar zu sehen und jeder weiß es.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie wurde und wird ein Drittel der deutschen Bevölkerung ständig niedergemacht und ausgegrenzt, weil diese Bürger eine hastig zusammengenagelte, gentherapeutische „Impfung“ abgelehnt haben und die Corona-Maßnahmen kritisierten: Die Ungeimpften. Obwohl sie von Anfang an Recht hatten, wurden sie niedergemacht, beschimpft, bedroht, als Mörder hingestellt, und sie zu hassen war staatsbürgerliche Pflicht. Bis heute werden die wissenschaftlichen Beweise gegen die Impfung, die Lockdowns und das Maskentragen negiert, unterdrückt, vertuscht. Wer die Tatsachen öffentlich macht, wird drangsaliert und ruiniert, die Opfer der Impfung ignoriert. Diese Gesellschaftsspaltung zwischen Impfskeptikern und Impffanatikern ist die Tat und Schuld derselben Regierung, die jetzt langfristige Forschungen über den Gesellschaftlichen Zusammenhalt finanziert.
Die LGBTQ+-Community, zum Beispiel, wird extrem hofiert, zum „Hype“ hochstilisiert, jede Kritik an den Unantastbaren zum Verbrechen, egal, welche Geschmacklosigkeiten bei den Paraden durch die Straßen öffentlich dargeboten wurden. Diese Community wird gehätschelt ohne Ende und wer jemanden von ihnen mit dem falschen „Gender“ anspricht, kann fünfstellige Summen an Strafe zahlen. Das erzeugt natürlich auch Ablehnung bei der Allgemeinheit. Die reagiert mit Boykotts (Budweiser-Bauchlandung) und Abkapselung.
Die ungeregelte Migration führt zu erheblichen Spannungen und einer deutlich erhöhten Kriminalitätsrate, Messermorden und Vergewaltigungen. Jetzt noch massiv verschärft durch den Israel-Palästina-Krieg. Die Städte zittern vor den Pro-Palästina-Protesten der Muslime, und die Politik schwört Israel unverbrüchliche Treue. Auch hier geraten die verschiedenen Haltungen in der aufgeheizten Stimmung aneinander. Die leiseste Kritik an Israels Vorgehen ist gleich „Antisemitismus“.
Obwohl die schon heftig geschönten BKA-Lageberichte zur Ausländerkriminalität doch nicht das Ausmaß ganz vertuschen können, wird jeder als Rassist und Nazi niedergemacht, der seinen Unmut über die nicht mehr existente innere Sicherheit laut formuliert. Dass deutsche Rentner, die ein Leben lang für ihre Rente gearbeitet haben, nicht genug zu essen haben, während die ungebetenen Zuwanderer die Früchte dieser arbeitsreichen Generation geschenkt bekommen, sorgt ebenfalls für Zorn.
Die Grünen mit ihrem Klimaterror haben der Jugend die Panik in den Kopf gehämmert, dass wir alle in einer Generation spätestens wegen des schrecklichen Klimawandels als Skelette auf dem heißen Asphalt der Straßen liegen. Deshalb kleben sich die jungen Leute, die das eins zu eins glauben, auf die Straße und denken wirklich, dass sie das Recht dazu haben, weil wir sonst alle morgen verglühen. Das wiederum bringt die arbeitende Bevölkerung auf die Palme und einzelne rasten auch aus und zerren diese Klimakleber von der Straße.
Die Inflation und Verarmung durch Deindustrialisierung unseres einst so starken Landes ruiniert endlich, nach dem ersten Schlag durch die Corona-Eindämmungsmaßnahmen, Deutschlands Industrie und Bürger nun komplett. Das Klima wird sowieso nicht gerettet, aber Deutschland liegt sehr bald am Boden. Die Grünen sind mit deutscher Gründlichkeit effektiver als der Zweite Weltkrieg samt Morgenthau-Plan. Die Anhänger der Grünen sehen sich nun in Diskussionen oft mit Vorwurf konfrontiert, am Niedergang Deutschlands schuld zu sein.
Der Ukrainekrieg hat Deutschland nicht nur eine weitere Heerschar Flüchtlinge geschenkt, die man kaum noch unterbringen kann, sondern auch die nächste Kontroverse in der Gesellschaft. Wer nicht beim Namen „Putin“ schon ansatzlos Gift und Galle spuckt, ist ein Verbrecher und Vollidiot. Selbst gesicherte historische Fakten, wie die Vorgänge 2014 beim Maidan und der seitdem unaufhörlich unter dem internationalen Radar fortgeführte Krieg gegen die russischstämmigen Zivilisten im Donbass wird einfach wegignoriert. Putin war’s. Ende der Durchsage.
Die deutsche Regierung manövriert unser Land auf Befehl der USA in den Dritten Weltkrieg. Russenhass von durch die antirussische Propaganda Aufgehetzten macht den anständigen, russischen Mitbürgern immer öfter das Leben schwer. Das interessiert aber die Politik nicht, die ansonsten jeglichen Hass und Hetze mit Stumpf und Stiel und irren Strafen ausrotten will.
Die AfD hat mittlerweile ein Wählerpotenzial von um die 20 Prozent im Durchschnitt, in den Neufünfländern ist die Partei teilweise schon die stärkste Kraft. Ihr Parteiprogramm ist letztendlich nicht anders, als das der CDU vor 1990. Und dennoch werden AfD-Politiker bedroht, ignoriert, marginalisiert, beleidigt, als Nazis hingestellt, angegriffen, niedergeschlagen, mit Giftspritzen injiziert und unter der Flagge der Demokratie auf undemokratischste Weise möglichst von allem ausgeschlossen. Das stößt immer mehr Bürgern sehr sauer auf und viele wählen allein deswegen die AfD.
Das sind nur die wichtigsten Spaltpilze, die aus den Gräben wuchern, die hauptsächlich die Politik gegraben hat. Soviel Zerstörung hat noch niemand in der Regierungsverantwortung für die Bundesrepublik zuwege gebracht, und die Gräben werden noch immer tiefer. Ausgerechnet die Regierungen – Frau Dr. Angela Merkel inbegriffen – haben ganze Arbeit darin geleistet, überall Wut, Zorn, Resignation, Verzweiflung, Not, Krankheit und Unzufriedenheit zu erzeugen. Natürlich schließen sich dann Gruppen zusammen, die einander in solchen Zeiten vertrauen und beistehen. Man hilft einander, weil es der Staat nicht tut. Und dazu braucht es Vertrauen. Das entsteht aus ähnlichen Ansichten und Interessen. Sie können das „Blasen“ nennen, es ist einfach eine Notwendigkeit.
Wir brauchen keine wissenschaftlichen Forschungen, um das zu wissen.
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