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All we need is LOVE !!!

von Anya Stössel

LIEBE – sie ist überall, genau wie eine Radio­fre­quenz, und genau wie bei einem Radio geht es einzig und allein um die Ein­stellung. Wenn wir uns in unserem Inneren auf LIEBE aus­richten, dann finden wir sie auch überall in unserem Leben und ziehen auf diese Weise immer mehr LIEBE in unser Leben. 

Immer wieder erreichen mich Zuschriften von Lesern, die mein Buch „Bewusst(er)leben!“ gelesen haben und mir berichten, dass besonders das Kapitel LIEBEN ihre Herzen und vor allem ihren Lebens­alltag sehr berührt hat.

Oft kommen die Zuschriften von Men­schen, die alleine leben und von der Gesell­schaft, Freunden, Familie, aber auch durch Bücher und Filme, immer wieder den Ein­druck ver­mittelt bekommen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, nur weil sie keinen Lebens­partner haben und den „Rich­tigen“, um den es in all den roman­ti­schen Hol­lywood-Filmen und Lie­bes­ro­manen geht, einfach nicht finden können.

Von klein auf bekommen wir die Idee ver­mittelt, dass zum wahren Glück im Leben der richtige Lebens­partner von­nöten ist, den es auf unserer Reise durch die mensch­liche Existenz zu finden gilt. Unzählige Men­schen haben kaum noch etwas anderes im Kopf als diesen Partner zu finden – oder zumindest jemanden zum „Aus­tausch von Kör­per­flüs­sig­keiten“, wie es in einem Lied der Fan­tas­ti­schen Vier so schön heißt. Sie haben das Gefühl, dass ihr Leben wertlos ist, wenn sie nicht einen Partner vor­weisen können – wenn schon kein Lebens­partner, dann doch bitte wenigstens ein sexu­eller Partner –, der als Beweis dafür dient, dass man selbst lie­benswert ist.

Einen Partner zu „suchen“ macht meiner Erfahrung nach keinen Sinn. Das „Finden“ geschieht von ganz alleine und oft, wenn man es am wenigsten erwartet, wenn der richtige Zeit­punkt da ist und man sich darauf kon­zen­triert, seinen eigenen bevor­zugten Tätig­keiten nach­zu­gehen – wodurch man auto­ma­tisch auch authen­tisch ist, was bei dem ganzen Thema eine ganz wichtige Rolle spielt.

Vor­sicht! Man sollte LIEBE nicht mit Sex ver­wechseln – das ist ein anderes Kapitel in meinem Buch „Bewusst(er)leben!“. Genauso wie es LIEBE ohne Sex gibt, gibt es leider auch Sex ohne LIEBE, wobei es aller­dings wun­der­schön und magisch ist, wenn man LIEBE und Sex gleich­zeitig erleben darf, was vor einigen Jahren im Nor­malfall noch wie selbst­ver­ständlich zusam­men­ge­hörte, wobei Gegen­tei­liges eher die Aus­nahme war. Aber nicht nur was das angeht, haben sich die Dinge sehr geändert…

Im Fol­genden möchte ich Ihnen den Anfang des Kapitels LIEBEN aus meinem Buch „Bewusst(er)leben!“ vor­stellen, passend zur Weih­nachtszeit – zum Fest der LIEBE!

 

LIEBEN

(Aus­schnitt aus dem Buch „Bewusst(er)leben!“ von Anya Stössel) 

Bewusster lieben ist etwas, das mein Leben von Grund auf geändert hat! Von allen Kapiteln dieses Buches ist dies mein abso­lutes Lieb­lings­ka­pitel, und das aus einem ganz ein­fachen Grund: Wenn alle Men­schen lernen, bewusster zu lieben und mit dem Thema LIEBE bewusst umzu­gehen, dann wandelt sich dieser wun­der­schöne Planet im Hand­um­drehen zu einem unbe­schreiblich licht­vollen Paradies, und all das unnötige Leiden hat ein Ende! 

Wenn wir LIEBE fühlen, sind wir voller Freude und Licht und so stark, dass es nichts gibt, das uns irgend­etwas anhaben könnte. Wir strahlen diese Freude und dieses Licht aus und stecken andere sozu­sagen damit an, da ihnen in der Gegenwart dieser reinen und posi­tiven Energie gar nichts anderes übrig bleibt. Das ist wie beim Lachen und beim Lächeln. Die meisten Men­schen lächeln auto­ma­tisch zurück, wenn sie freundlich ange­lä­chelt werden. Die wenigsten bleiben davon unbe­rührt und kehren sich schlecht gelaunt ab. Und auch Lachen hat eine anste­ckende Wirkung, die so stark ist, dass einige Men­schen sogar Lach-Treffen orga­ni­sieren, um sich dort mit anderen Men­schen zu treffen, um gemeinsam zu lachen, was nach­ge­wie­se­ner­maßen sehr gesund­heits­för­derlich ist – und außerdem zum Schreien komisch.

LIEBE ist das schönste aller Gefühle, die wir zu fühlen imstande sind, und gleich­zeitig der beste Schutz vor jeder wie auch immer gear­teten Gefahr. Wer von LIEBE erfüllt ist, der wird immer eine Lösung finden für jedes noch so groß erschei­nende Problem, für jede Her­aus­for­derung. LIEBE macht uns stark, selbst­be­wusst und mächtig. LIEBE ist so stark, dass sie mit ihrem Licht alles um sich zum Strahlen bringt. Wer so viel Dun­kelheit in sich trägt, dass er sich weigert, dieses Licht auf sich wirken und in sich hinein zu lassen, der wird sich zurück­ziehen und jeden Ort, an dem diese hohe und reine Energie herrscht, ver­lassen bezie­hungs­weise meiden. Richtig düstere Gesellen halten es in der Gegenwart von LIEBE nicht lange aus, und so schützt die LIEBE all jene, die sich für sie geöffnet und sich mit ihr ver­bunden und ver­bündet haben.

LIEBE ist etwas, das so gut wie jeder begehrt und fühlen möchte. Jeder will geliebt werden, und jeder will auch selbst lieben! Und doch bringt das Thema LIEBE so viel Leid in das Leben unzäh­liger Men­schen, die oft gar nicht ver­standen haben, was LIEBE eigentlich ist, und ständig aufs Neue ent­täuscht werden, weil sie durch eine falsche Erwar­tungs­haltung fehl­ge­leitet sind. Sie dürsten ver­zweifelt nach LIEBE, suchen diese aber an der fal­schen Stelle, anstatt zu rea­li­sieren, dass die Kraft der LIEBE jederzeit überall vor­handen ist und allen frei zur Ver­fügung steht. LIEBE ist überall! Man kann das ver­gleichen mit jemandem, der Angst hat zu ver­dursten, obwohl er gerade gleich­zeitig in einem See schwimmt und von Wasser umgeben ist.

Das ist ähnlich wie beim Atmen. Oft sind wir völlig außer Atem, wenn wir uns sehr ange­strengt haben, oder wir ver­gessen, richtig zu atmen, weil wir so furchtbar beschäftigt sind, oder wir halten den Atem an, weil wir gespannt zuhören oder etwas uns so über­rascht hat, dass wir für einen Moment ver­gessen zu atmen. Viele Men­schen atmen aber auch generell den ganzen Tag über nicht ent­spannt und tief ein und aus, sondern haben aus den ver­schie­densten Gründen über die Jahre eine viel zu flache Atmung ent­wi­ckelt, sodass die Sau­er­stoff­auf­nahme dadurch ein­ge­schränkt ist. Aber die Mög­lichkeit, ganz ent­spannt und tief durch­zu­atmen und unseren Körper optimal mit Sau­er­stoff zu ver­sorgen, ist jederzeit vor­handen! Wir müssen es nur tun!

Und genauso ist es mit der LIEBE! Die Mög­lichkeit, LIEBE zu fühlen, ist überall und jederzeit vor­handen! Wir müssen uns nur dafür öffnen und uns dafür ent­scheiden und unsere Auf­merk­samkeit auf LIEBE richten! Nun ja – zuge­geben – auch hier gilt: Übung macht den Meister! Der Mensch ist ein „Gewohn­heitstier“, und da wir uns – in den meisten Fällen über einen sehr langen Zeitraum hinweg – daran gewöhnt haben, mit dem Thema LIEBE anders umzu­gehen, braucht es mit­unter ein bisschen Übung, diesen neuen Umgang mit dem Thema LIEBE zu erlernen und sich mehr und mehr daran zu gewöhnen, einfach immer und jederzeit in LIEBE zu sein! Es ist garan­tiert die Mühe wert!

Als ich klein war, dachte ich immer, dass LIEBE etwas ist, das von außen kommt, etwas, das man von anderen bekommt und das man sich erst ver­dienen muss. Und dieser Irr­glaube scheint die ganze Welt zu beherr­schen und unzählige Men­schen unglücklich zu machen, die oft ihr ganzes Leben danach aus­richten und alles Mög­liche zu tun bereit sind, um endlich von irgend­je­mandem geliebt zu werden.

Zuerst wollen wir von den Eltern geliebt werden, und viele Kinder würden alles dafür tun, um sicher­zu­stellen, dass sie von ihren Eltern geliebt werden. Kaum sind wir im rich­tigen Alter – und bei viel zu vielen geschieht dies noch viel früher –, kämpfen wir mit allen Mitteln darum, einen Partner zu finden, der uns die so sehr begehrte LIEBE gibt. Oft wird LIEBE mit Sicherheit gleich­ge­setzt. Wenn wir jemanden haben, der uns liebt und der sich um uns kümmert und uns hilft, wenn wir in Not sind, dann fühlen wir uns sicher, dann ist unser Leben abge­si­chert – zumindest solange sich daran nichts ändert…

Nun, bei Kindern ist diese Ein­stellung absolut nach­voll­ziehbar, da sie tat­sächlich auf das Wohl­wollen ihrer Eltern ange­wiesen sind, ohne deren Hilfe sie nur sehr schwer über­leben können. Sie sind von ihnen abhängig, da die Eltern die Macht haben, das Leben ihrer Kinder sehr angenehm oder eben auch sehr unan­genehm zu gestalten. Ein Erwach­sener sollte dahin­gegen in der Lage sein, selbst für seinen Lebens­un­terhalt zu sorgen und daher frei sein von der Not­wen­digkeit, irgend­je­mandem gefallen oder sich ver­stellen zu müssen.

Vor hundert Jahren war die Situation sicherlich noch eine andere, und gerade Frauen waren darauf ange­wiesen, jemanden zu finden, der sie attraktiv findet und sich für sie ent­scheidet und sie hei­ratet, damit sie in ehren­voller Weise aus dem elter­lichen Haus her­aus­kommen konnten, um dann gemeinsam mit ihrem Ehemann ein eigenes Leben zu beginnen und für ihre eigene Zukunfts­ab­si­cherung Kinder in die Welt zu setzen. Damals mussten die Frauen jemanden finden, der sie beschützt und sich um sie kümmert. Die Erwar­tungen seitens der Familie und auch der Gesell­schaft waren groß und setzten sowohl Frauen als auch Männer unter Druck, diesen Erwar­tungen Folge zu leisten, um in dieser Gesell­schaft zu über­leben. Aber diese Zeiten sind vorbei! Heut­zutage haben wir – zumindest in unseren Brei­ten­graden – die Freiheit, uns für ein selbst­be­stimmtes Leben zu ent­scheiden und sind nicht mehr dazu gezwungen, uns von der Gesell­schaft in irgend­welche Rollen drängen zu lassen, sondern können unser Leben zu einem großen Teil frei und selbst gestalten.

Wie kommt es also, dass die meisten Men­schen so sehr darauf fokus­siert sind, andere Men­schen – oder zumindest einen anderen Men­schen – dazu zu bringen, sie zu lieben? Ich glaube, dass heut­zutage in erster Linie die Film­in­dustrie dafür ver­ant­wortlich ist, die in unzäh­ligen Filmen auf ver­schie­denste Weise dem Zuschauer sug­ge­riert, dass er nur dann ein erfolg­reiches und ange­se­henes Mit­glied der Gesell­schaft sein kann, wenn er einen Lebens­partner hat. Von all den Filmen, die ich in meinem Leben gesehen habe, erinnere ich mich an lediglich einen ein­zigen, in dem es um eine Frau ging, die sich bewusst nicht auf eine Part­ner­schaft ein­lassen wollte, weil sie davon über­zeugt war, dass es sie von ihrem Ziel ablenken und sie bremsen würde. Und das Happy End war nicht, dass sie in den Armen von irgend­einem Mann endete, sondern dass sie tat­sächlich ihr Ziel erreichte und sehr glücklich war.

Wir bekommen durch unzählige Filme unentwegt sug­ge­riert, dass wir nur dann einen Wert haben, dass wir nur dann als normal gelten und akzep­tiert werden, wenn wir einen Lebens­partner vor­weisen können und so aller Welt beweisen können, dass es jemanden gibt, der uns liebt, der damit sozu­sagen den Beweis dafür liefert, dass wir ein lie­bens­werter Mensch sind. In der Welt der Bücher wird das­selbe mit Hilfe von Romanen gemacht, die diese Rolle bereits zu Zeiten über­nahmen, als es noch gar keine Filme gab.

Auch wenn die Film­in­dustrie uns glauben machen will, dass sie nur unser Bestes im Sinne hat und uns glücklich machen will, ver­ur­sacht sie doch in Wahrheit genau das Gegenteil. Ent­weder geht es um Gewalt oder aber um die Sehn­sucht nach LIEBE bezie­hungs­weise um uner­füllte LIEBE. Mil­lionen von Men­schen glauben, dass sie wertlos sind, weil sie alleine leben und keinen Lebens­partner haben, was sie in den Augen der Gesell­schaft zu geschei­terten Exis­tenzen abstempelt.

Diese „Hollywood“-Erwartungshaltung, den einen rich­tigen Partner fürs Leben finden zu müssen, sorgt für so viel Leid und Elend auf der Welt, dass es mir wie Blas­phemie erscheint, wie eine Belei­digung der LIEBE selbst, als würden wir der LIEBE sagen: „Wenn Du nicht in der Form erscheinst, wie ich es will, dann bist Du gar nichts wert!“ LIEBE wird auf diese Weise instru­men­ta­li­siert, um Men­schen unglücklich zu machen. Es gibt so viel Unglück auf der Welt wegen fal­scher Erwar­tungen in Bezug auf die LIEBE.

Ich habe in meinem Leben so einige Bezie­hungen gehabt und dabei auch so einiges mit­ge­macht, aller­dings auch sehr viele wun­der­schöne Momente erlebt, und ich will keine dieser Erfah­rungen missen, denn sie haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Ich will hier auch ganz sicher nicht behaupten, dass es keine glück­lichen Bezie­hungen gibt oder dass alle, die in einer Beziehung sind, diese nur deshalb aus­halten, weil sie Angst davor haben, alleine zu sein. LIEBE mit einem anderen Men­schen zu teilen, gemeinsam zu leben und gemeinsam zu wachsen, kann wun­der­schön sein, und ich wünsche jedem, dass er das erleben darf. Wenn sich aber das ganze Leben nur noch darum dreht, dieses eine Ziel zu erreichen, den per­fekten Partner zu finden, damit man dann endlich respek­tiert wird und glücklich sein kann, weil man ja ansonsten furchtbar unglücklich ist, weil man ja alleine nichts wert ist, dann hat das Ganze nicht mehr viel mit LIEBE zu tun und beweist, wie krank wir heute mit dem Thema LIEBE umgehen.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Männer, die ich in meinem Leben am meisten geliebt habe und mit denen ich am glück­lichsten war, einfach wie aus dem Nichts in meinem Leben auf­ge­taucht sind, als ich es am wenigsten erwartet hatte. Man kann die LIEBE nicht suchen, aber sie kann einen finden, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Und so etwas kann dann „für immer“ sein, aber es kann eben auch nur für eine bestimmte Zeit sein, in der man gemeinsam leben und wachsen kann und die man genießen kann und sollte und die man auch im Nach­hinein noch schätzen sollte.

Eine Beziehung ist nicht wertlos, nur weil sie nach einer gewissen Zeit wieder endet und nicht „für immer“ gehalten hat. Wichtig sind die Erfah­rungen, die wir gemeinsam machen, und die Erin­ne­rungen, die uns für immer bleiben. Es ist wie mit dem Leben selbst. Unser Leben ist ja auch nicht wertlos, nur weil es irgendwann vorbei ist. Auf die Erfah­rungen kommt es an. Und dieses „für immer“ ist ja auch nicht wirklich für immer… Die Beziehung endet spä­testens dann, wenn einer von beiden stirbt, und in der Regel sucht der andere sich dann nach einer gewissen Zeit wieder einen neuen Lebens­partner. Auch dieses „für immer“ ist eine weitere dieser Hol­lywood-Erwar­tungs­hal­tungen, die zu so viel unnö­tigem Leid führt, wenn Men­schen in Selbst­mitleid ver­sinken, weil ihre Beziehung nicht für immer gehalten hat und sie jetzt wieder vor dem­selben Dilemma stehen, einen neuen Partner finden zu müssen, um wieder ein akzep­tiertes Mit­glied der Gesell­schaft sein zu können und um nicht alleine sein zu müssen. Und plötzlich werden die letzten zwanzig Jahre ihres Lebens als „ver­schwendete Zeit“ abge­stempelt, nur weil diese Beziehung nicht für immer gehalten hat und nun zu Ende ist.

Auch dieser Punkt, nicht alleine sein zu wollen, spielt meines Erachtens eine wichtige Rolle bei diesem Thema. Die meisten Men­schen halten es nicht aus, mit sich selbst alleine zu sein – ver­mutlich weil sie mit ihrem Leben unzu­frieden sind –, und brauchen daher immer in irgend­einer Form Gesell­schaft, um sich von ihrem eigenen Dasein abzu­lenken. Ent­weder beschäf­tigen sie sich auf ver­schie­densten Social-Media-Platt­formen mit dem Leben anderer Men­schen, oder sie schauen sich das Leben anderer in irgend­welchen Filmen an, anstatt endlich mal ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen und daraus etwas Sinn­volles zu machen. Manche treffen sich auch irgendwo mit Freunden und Bekannten zum gemein­samen „Abhängen“.

Wenn man dann endlich einen Partner gefunden hat, spart einem das viel Geld und Mühe, da man jetzt zu Hause bleiben kann und auch dort von sich selbst und seinem Leben abge­lenkt wird. Und das ist es leider, was in den meisten Bezie­hungen abläuft. Beide lenken sich gemeinsam und gegen­seitig von ihrem wahren Lebensziel ab, um statt­dessen gemeinsam „her­um­zu­hängen“, wie man so unschön sagt, und die „Zeit tot­zu­schlagen“, und meistens kommt dabei nicht viel Bedeu­tungs­volles heraus. Sie teilen das Bett, essen gemeinsam und ver­bringen zusammen unzählige Stunden vor dem Fern­seher – und oft bedröhnen sie sich dabei zusätzlich auch noch mit Alkohol oder anderen Drogen und rauchen eine Ziga­rette nach der anderen. Dabei ist gerade Zeit, also unsere Lebenszeit, mit das Wert­vollste, das wir haben in unserem Leben. Jede Minute, die ver­streicht, hat das Potential für große und bedeu­tungs­volle Momente, und sie ist unwie­der­bringlich ver­gangen, wenn wir sie einfach so bedeu­tungslos ver­streichen lassen. Unsere Lebenszeit ist uner­setzlich und damit unbe­schreiblich wertvoll.

Natürlich weiß auch ich, dass es glück­liche Paare gibt, die wirklich gemeinsam etwas erreichen, gemeinsam wachsen und lernen und die gemeinsame Pro­jekte umsetzen, und ich habe die größte Achtung davor und emp­finde sehr viel Respekt und Bewun­derung für diese Men­schen! Wenn sie dann auch noch in der Lage sind, gemeinsam Kinder in die Welt zu setzen und diese auch gemeinsam auf­zu­ziehen und dabei wei­terhin zusammen glücklich zu sein, dann bewundere ich das sogar noch umso mehr, denn ich weiß – nicht zuletzt aus eigener Erfahrung –, dass viele Bezie­hungen daran zer­brechen, dass beide Partner plötzlich ihr eigenes Wohl dem eines anderen Men­schen, also dem Kinde, unter­ordnen müssen und sich das eigene gewohnte Leben plötzlich von grundauf ändert. Unzählige Bezie­hungen zer­brechen daran, dass der Mann nun nicht mehr nur noch Mann, sondern plötzlich auch Vater ist und die geliebte Frau plötzlich eine Mutter. Nach und nach lernen sie ein­ander immer besser kennen, und die wahre Ein­stellung zu vielen Themen, die zuvor für beide niemals von Bedeutung waren, kommt plötzlich zu Bewusstsein, sodass beide es nun sozu­sagen mit einer ganz anderen Person zu tun haben als zuvor.

Ich emp­fehle allen Paaren, die sich dazu ent­schieden haben, Kinder in die Welt zu setzen, sich mit so vielen Themen wie möglich, die dann auf sie zukommen werden – wie zum Bei­spiel Ernährung, Aus­bildung, reli­giöse Erziehung, impfen oder nicht impfen (Ich per­sönlich halte über­haupt gar nichts von Imp­fungen!!!) –, bereits im Vorfeld aus­ein­an­der­zu­setzen, um her­aus­zu­finden, ob sie sich in den wich­tigsten Punkten einig sind bezie­hungs­weise einigen können, sodass die junge Familie somit eine größere Chance hat auf ein glück­liches Zusam­men­leben. Es ist eine gehörige Her­aus­for­derung für jede Beziehung, gemeinsam durch die Zeit der Schwan­ger­schaft zu gehen, und gerade in den ersten Jahren fordern Kinder natur­gemäß einen Großteil der Auf­merk­samkeit, die zuvor dem Partner galt.

Und doch gibt es meiner Meinung nach nichts Grö­ßeres im Leben, und wir können durch die Eltern­schaft so unendlich viel lernen – nicht zuletzt auch über unsere eigene Kindheit und Ent­wicklung. Gleich­zeitig können wir die stärkste LIEBE erleben, die es auf Erden gibt. Die Mutter meines Sohnes zu sein, ist für mich das größte Glück auf Erden, und die schönste Zeit in meinem Leben hat begonnen, als er das Licht der Welt erblickte – trotz all der Mühen und Schwie­rig­keiten, die es mit sich bringt, wenn man allein­er­ziehend ist. Um nichts auf der Welt würde ich diese Erfahrung missen wollen.

Aber nun zurück zu jener Mehrheit der Men­schen, die allen Hol­lywood-Erwar­tungen zum Trotz eben nicht in einer funk­tio­nie­renden und glück­lichen Part­ner­schaft leben und auf der stän­digen und oft ver­zwei­felten Suche nach LIEBE sind. Es gibt eine ein­fache Lösung für dieses Dilemma! Wir können uns so viel Ärger und so viel Zeit sparen, wenn wir ver­stehen, dass LIEBE überall vor­handen ist und uns vom Leben im Über­fluss bereit­ge­stellt wird. Wir können in der LIEBE baden wie in Wasser, sie tief ein­atmen und ebenso aus­atmen wie Luft und ganz und gar mit ihr eins werden.

Damit wir das tun können, müssen wir vor allem eines dringend lernen, und zwar uns selbst zu lieben und mit uns selbst glücklich und zufrieden zu sein, anstatt vom Leben zu erwarten, dass jemand anderes dies über­nimmt. Erst wenn wir das erreicht haben und uns selbst wirklich lieben und glücklich und zufrieden sind mit unserem Leben, erst dann haben wir – falls wir das dann über­haupt noch wollen – über­haupt erst eine Chance, eine glück­liche Beziehung mit einem anderen Men­schen ein­zu­gehen. Und auch dieser andere Mensch muss sich eben­falls erst einmal selbst lieben und mit sich selbst glücklich sein, um in der Lage zu sein, sich mit jemand anderem erfolg­reich zusam­men­zutun. Denn nur wer gelernt hat, sich selbst zu lieben, ist erfüllt von LIEBE und daher erst dann über­haupt auch in der Lage, LIEBE zu geben! Was man selbst nicht hat, das kann man auch nicht mit anderen teilen.

Um uns selbst lieben zu können, müssen wir uns zual­lererst einmal selbst ver­geben für all das, was wir in unserem Leben so ange­stellt haben. Wir müssen uns ein­ge­stehen, dass wir die Ver­gan­genheit nicht ändern können, und die volle Ver­ant­wortung für das Hier und Jetzt über­nehmen und ab sofort unser Bestes tun. Sobald wir davon aus­gehen, dass wir die Ver­ant­wortung für etwas haben, können wir es auch ändern. Wenn es etwas gibt, das wir wie­der­gut­machen können, dann sollten wir das tun, und wenn das aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, dann müssen wir uns einfach selbst ver­geben, da wir ja schließlich ein­ge­sehen haben, dass wir etwas hätten anders tun sollen. Wir müssen uns selbst ver­geben bezie­hungs­weise der Person, die wir damals waren, und ein­sehen, dass wir es damals wirklich nicht besser wussten, aber inzwi­schen viel gelernt haben. Und dann besteht unsere Wie­der­gut­ma­chung eben darin, dass wir es ab sofort wieder gut machen.

All we need is LOVE! Als ich einmal ver­standen hatte, dass LIEBE die Antwort auf all meine Fragen, die Lösung für all meine Pro­bleme bezie­hungs­weise Her­aus­for­de­rungen ist und es das Beste ist – sowohl für mich als auch für die ganze Welt –, wenn ich es schaffe, kon­ti­nu­ierlich in der Lie­bes­fre­quenz zu sein, beschloss ich, genau daran zu arbeiten. Und ich arbeite wei­terhin fort­während jeden Tag daran und freue mich immer wieder über jeden noch so kleinen Fortschritt.

Ein wich­tiger Schritt auf diesem Weg ist unter anderem, die Fähigkeit zu ent­wi­ckeln, auch unsere „Feinde“ zu lieben, also Gegner bezie­hungs­weise Men­schen, die uns etwas angetan haben. In der letzten Kon­se­quenz ist es ein Akt der LIEBE, dass diese Men­schen – während sie für sich selbst schlechtes Karma ver­ur­sachen, das ihnen früher oder später um die Ohren fliegen bezie­hungs­weise in irgend­einer Form Unbe­hagen bereiten wird – uns die Mög­lichkeit bieten, zu lernen und durch Ver­gebung und Ver­ständnis LIEBE zu gene­rieren und unse­rer­seits Karma abzu­tragen. Das soll jetzt aber bitte keine Ent­schul­digung oder gar Auf­for­derung dazu sein, los­zu­ziehen und anderen „selbstlos“ Böses anzutun, um ihnen beim Abar­beiten ihres Karmas „zu helfen“ – das ist nichts für bewusste Men­schen –, aber im Grunde ist es genau das, was da geschieht.

Die Aufgabe eines bewussten Men­schen besteht darin, diese Gele­genheit zu nutzen, um Ver­gebung zu üben und Ein­füh­lungs­ver­mögen und Ver­ständnis für die Situation des anderen auf­zu­bringen, der ja aus irgend­einem Grunde glaubte, das Richtige zu tun. Im Grunde glaubt ja jeder immer, dass das, was er tut, das Richtige ist, sonst würde man es ja nicht tun. Wenn es uns gelingt zu ver­stehen, warum jemand uns etwas antut oder angetan hat, was also der Grund für sein Handeln ist, dann fällt es uns natürlich leichter, ihm zu ver­geben. Und dieser Akt der Ver­gebung ist auch für uns selbst sehr wichtig, damit wir den Schmerz und den Groll los­lassen können, den wir ansonsten wei­terhin in uns tragen und nähren und der uns davon abhält, in LIEBE zu sein. Bei Ver­gebung geht es gar nicht so sehr um die Person, die uns ver­letzt hat, sondern viel mehr um uns selbst und darum, los­lassen zu können, denn Hass hält uns in der Ver­gan­genheit gefangen. Wenn wir ver­geben können, können wir durch die Situation lernen und wachsen bezie­hungs­weise über die Situation hin­aus­wachsen und stärker werden.

Alles, was wir tun, jede ein­zelne Handlung, ist ent­weder ange­trieben durch Angst oder aber durch LIEBE. Und so hin­ter­frage ich bei allem, was ich mache, was meine Moti­vation dahinter ist und ob ich etwas aus Angst oder aus LIEBE mache.

Wer in der Fre­quenz der LIEBE sein und bleiben will, muss vor allem erst einmal lernen, sich selbst zu lieben! Das kann ich gar nicht oft genug wie­der­holen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich mich früher defi­nitiv nicht selbst geliebt habe. Ich habe meine Auf­merk­samkeit ständig nur auf all das gerichtet, was mir nicht gefiel. Zum Bei­spiel mochte ich mein Aus­sehen nicht. Ich hatte hell­blondes und glattes Haar, wollte aber lieber schwarze und gelockte Haare haben. Ich hatte fettige und groß­porige Haut und viel zu viele Pickel. Meine Nase fand ich zu groß, die Lippen zu dick, die Hüfte zu breit… kurz: Alles, was nicht meinen Ide­al­vor­stel­lungen ent­sprach bezie­hungs­weise den klas­si­schen Hol­lywood-Erwar­tungs­hal­tungen oder auch den Ide­al­vor­stel­lungen der mich umge­benden Men­schen, wurde von mir abge­lehnt. Und obwohl ich damals bereits ein ziemlich inter­es­santes Leben führte und auch sicherlich nicht unan­sehnlich war, hatte ich immer das Gefühl, dass die anderen Kinder in der Schule viel lie­bens­werter waren als ich, weil sie ent­weder besser aus­sahen und schönere Kleidung trugen oder aus reichem Hause kamen.

Meine Nase ist übrigens gar nicht so groß und auch meine Lippen sind nicht besonders dick. Nur weil irgendein Teenager, die ja für ihr Takt­gefühl berühmt sind, das irgendwann einmal zu mir gesagt hat, als ich selbst noch ein Teenager und daher sehr sen­sibel und beein­flussbar war, ist das noch lange nicht wahr. Ver­mutlich hat er das nur gesagt, um mich zu ver­letzen, aus welchem Grund und mit welcher Moti­vation auch immer. Oft tun Men­schen so etwas, um von ihren eigenen Mängeln bezie­hungs­weise Eigen­schaften, die sie an sich selbst nicht mögen, abzu­lenken. Viel­leicht war es auch ein simples Ener­gie­spiel und puber­täres Kräf­te­messen. Im Grunde läuft ja immer, wenn wir mit anderen kom­mu­ni­zieren, auf sub­tiler Ebene ein gewisses Ener­gie­spiel ab. In einem meiner Lieb­lings­bücher, „Die Pro­phe­zei­ungen von Celestine“ von James Red­field, wird das wun­derbar erklärt. Nachdem sich Freunde von mir – eben­falls im Teen­ager­alter – darüber lustig gemacht hatten, wie ich tanze, habe ich zum Bei­spiel so gut wie nie mehr in der Öffent­lichkeit getanzt. In diesem Alter sind wir sehr beein­flussbar und leicht ver­letzlich, und es ist unsere Aufgabe, diese Traumen zu über­winden und zu heilen, wenn bezie­hungs­weise falls wir sie später als Erwachsene erkennen sollten, sodass wir uns selbst wieder ein Stückchen mehr in LIEBE annehmen können.

Es gibt viele Mög­lich­keiten, den Körper und das eigene Aus­sehen zu ändern, wenn man mit etwas unzu­frieden ist, und ich rede hier ganz bestimmt nicht von plas­ti­scher Chir­urgie, von der ich ganz und gar nichts halte, sondern von Ände­rungen im Bereich der schlechten Ange­wohn­heiten bezie­hungs­weise unge­sunden Lebens­ge­wohn­heiten und im Bereich Sport und Ernährung und auch in Bezug auf die eigene Ein­stellung. Es ist erstaunlich, was durch einige Ände­rungen in diesen Bereichen möglich ist und wie sehr sich das Aus­sehen, und damit die ganze Aus­strahlung eines Men­schen, dadurch verändert.

Wir müssen unbe­dingt lernen, uns selbst zu lieben, wie wir sind, denn nur wenn wir uns selbst lieben, sind wir über­haupt erst in der Lage, LIEBE auch von anderen anzu­nehmen und zu erleben und dann auch mit anderen zu teilen. Und dabei geht es nicht nur um unser Aus­sehen, sondern vor allem auch bezie­hungs­weise viel mehr noch um unsere Gewohn­heiten und unseren Cha­rakter. Wenn wir uns darin üben und uns daran gewöhnen, immer öfter und immer mehr lie­bevoll zu sein und zu handeln, dann sind wir auch immer mehr voller LIEBE, also erfüllt von LIEBE.