Der Reichstag hat nun grünes Licht für den Regierungsentwurf zur neuen Kernenergie in Schweden gegeben. Neue Reaktoren werden gebaut, mehr als zehn Reaktoren dürfen gleichzeitig in Betrieb sein.
Der schwedische Reichstag teilt die Einschätzung der Regierung, dass die fossilfreie Kernenergie weiterhin eine zentrale Rolle im schwedischen Energiemix spielen sollte. Hauptgrund hierfür ist ein zu erwartender höherer Strombedarf in Kombination mit dem zwingenden Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, nicht zuletzt aus »Klimagründen«. Nach Ansicht der Mehrheit im Reichstag trägt die Kernenergie auch dazu bei, dass das schwedische Energiesystem stabil und vorhersehbar funktionieren kann.
Die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen ermöglichen neue Kernenergie, indem sie neue Reaktoren an anderen Standorten als den Kernkraftwerken in Forsmark, Ringhals und Oskarshamn zulassen und den gleichzeitigen Betrieb von mehr als zehn Reaktoren ermöglichen. Primär soll die Entwicklung hin zu kleineren Reaktoren gehen, was wiederum bedeutet, dass die Nutzung der Kernenergie in Zukunft möglicherweise anders und dezentraler sein wird.
Da der Bedarf an Wärme über das ganze Land verteilt ist, gibt es Gründe, den Bau von Reaktoren an anderen Orten als den heutigen Reaktorstandorten zuzulassen. Auch der bestehende und künftige Bedarf an Strom und Wasserstoff ist an anderen Orten als den heutigen Reaktorstandorten zu finden. Durch die räumliche Nähe der Stromerzeugung zu den Nutzern verringert sich auch die Belastung des Übertragungsnetzes. Ein weiterer Grund für die Erschließung von Kernenergiestandorten an neuen Standorten besteht darin, dass die heute zugelassenen Standorte von den bestehenden Kernenergieunternehmen kontrolliert werden, was neue Akteure vom Markt fernhält.
Die Gesetzesänderungen sollen am 1. Januar 2024 in Kraft treten.
Quelle: freiewelt.net
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