Bauerproteste in Berlin (Screenshot Youtube)

Was geschieht heute in Berlin? Deutschland und die Welt schaut auf Berlin und unsere Bauern

Deutschland und Europa schauen heute gebannt auf Berlin. Das Schicksal des Landes und seiner Men­schen könnte heute eine Wende zum Bes­seren oder zum Beginn eines Fiaskos bringen. Zig­tau­sende Trak­toren werden heute überall in Deutschland unterwegs sein, nicht nur in Berlin. In jedem Bun­desland wird es Sper­rungen und Kund­ge­bungen der Bauern geben, die – zu Recht! – gegen die neuen Abgaben auf die Bar­ri­kaden gehen. Im Vorfeld gab es eine Aus­ein­an­der­setzung zwi­schen dem Bau­ern­verband und der Polizei. Die wollte den Bauern nicht erlauben, 25 Auto­bahn­auf­fahrten zu sperren.

Polizei wollte Blo­ckade der Auf­fahrten auf die Auto­bahnen verhindern

Rund um Berlin und lan­desweit wollen die Bauern bestimmte Auto­bahn­auf­fahrten blo­ckieren, und mit ihren Tre­ckern zu den Ver­samm­lungs­orten zu kommen, wo sie auf ihre exis­ten­zi­ellen Pro­bleme auf­merksam machen werden. Die Polizei ver­langte für die Geneh­migung, dass diese Sperren alle 30 Minuten wieder geöffnet werden. Die Bauern klagten dagegen vor dem Ver­wal­tungs­ge­richt Berlin und bekamen Recht. Die Polizei legte Beschwerde dagegen ein, doch die nächste Instanz, das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Berlin-Bran­denburg, fällte eine Eil-Ent­scheidung: Die Bauern haben Recht. Henrik Wen­dorff, der Prä­sident des Bau­ern­ver­bandes sagte der BILD, dass das Gericht in der stän­digen Schließung und Öffnung der besagten Auf­fahrten eine größere Gefährdung sehe, weil das Hin- und Weg­räumen der Bar­ri­kaden und der ständig vor den Auf­fahrten sich stauende Verkehr für Chaos und mehr Gefahr bedeute, als die Schließung bestimmter Auffahrten.

Natürlich ver­si­cherte der Bau­ern­prä­sident, dass eine Ret­tungs­gasse für Not­fälle an den Auf­fahrten offen­ge­halten werde. Die Polizei und die Ret­tungs­wagen könnten selbst­ver­ständlich jederzeit durch. Ver­boten ist den Bauern auch, Auto­bahn­ab­fahrten zu blockieren.

Zuerst aber gab es eine „All­ge­mein­ver­fügung“ die grund­sätzlich alle mög­lichen Ver­samm­lungen sowie Behin­de­rungen durch Ver­samm­lungen ver­boten haben – ohne dabei auf die Bauern ein­zu­gehen (gegen die es aber eigentlich gerichtet war). Doch die Gerichte haben das gekippt und gesagt, dass die Bauern sehr wohl genauso das Recht haben, zu demons­trieren, wie jeder andere. Es ist doch nur noch peinlich, dass so eine All­ge­mein­ver­ordnung gerade mal drei Tage vor den Bau­ern­pro­testen erlassen wird, um den Land­wirten alles zu ver­bieten. Bei den Herr­schaften Kli­maklebern ist das erstaun­li­cher­weise nie­mandem ein­ge­fallen. Hier dazu mehr:

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Bauern und Trans­port­un­ter­nehmen — Pro­test­ak­tionen in allen Bundesländern

Die Bauern haben ange­kündigt, Deutschland lahm zu legen und das werden sie auch machen. Von Berlin bis Aachen, von der Nord- und Ostsee bis mach Bayern – morgen werden sie zeigen, wie viele es sind, deren Exis­tenzen und Höfe auf dem Spiel stehen und damit auch unsere Ernährung, unsere „LEBENS“-Mittel. Wer jetzt über die Bauern schimpft, hat nichts begriffen. Wir müssen in unser aller Interesse genau jetzt an ihrer Seite stehen. Eine ganze Woche werden sie ihren Protest deutlich machen und uns ver­ständlich machen, wohin wir alle kommen, wenn es keine Bauern mehr gibt.

Auch der Bun­des­verband Güter­kraft­verkehr Logistik und Ent­sorgung (BGL) will sich den Pro­testen anschließen, denn auch denen droht ein Desaster. Die CO2-Steuern und Maut­zah­lungen müssen sie auf ihre Preise drauf­schlagen, wenn sie über­leben wollen. Was natürlich bedeutet, dass die End­pro­dukte, die im Laden stehen, eben­falls teurer werden. Eine Ent­wicklung, die vor­aus­sehbar ist. Wir erinnern uns doch noch daran, was die gestörten Lie­fer­ketten in der Coro­nazeit an leeren Regalen ver­ur­sacht haben. Das ist nichts gegen das, was an Mangel und hor­renden Preisen auf uns zukommt, wenn die Bauern und Trans­por­teure nicht mehr arbeiten können, weil sie unter den Steuern und Abgaben pleite gehen und auf­geben müssen.

Man kann es in einem Satz sagen: Ein so schlechte Regierung hatten wir noch nie. Was nach dem schreck­lichen Zweiten Welt­krieg in der dritten Gene­ration auf­gebaut worden ist, hat erst Merkel und nun die Ber­liner Ampel­re­gierung in wenigen Jahren zerstört.

 

„Essen muss bezahlbar bleiben!“

Auch der Hotel- und Gast­stät­ten­verband (DEHOGA) schließt sich den Bauern an. Im Rahmen der nun anste­henden Akti­ons­woche ver­an­staltet der Verband unter dem Motto „Ohne uns kein Essen“. Dabei wird darauf auf­merksam gemacht, „dass geplante und bereits erfolgte Steu­er­erhö­hungen und Sub­ven­ti­ons­strei­chungen das All­tags­leben der Men­schen massiv ver­teuern, den Betrieben schaden und deshalb rück­gängig gemacht werden müssen“, heißt es in einer Pres­se­mit­teilung. Alle teil­neh­menden Bran­chen­ver­bände wollen, dass das Essen bezahlbar bleibt. Ohne Bauern kein Essen aber auch ohne Wirte kein Essen, sagte DEHOGA- Bayern Prä­si­dentin Angela Insel­kammer: „Wer Steu­er­ver­güns­ti­gungen bei Agrar­diesel streicht oder Steuern auf land­wirt­schaft­liche Maschinen ein­führen will, ver­teuert unsere Lebens­mittel. Wer Steuern auf Essen in Restau­rants von 7 auf 19 Prozent erhöht, der führt Betriebe in den Ruin, zer­stört regionale Wert­schöp­fungs­ketten, ver­nichtet Arbeits­plätze und nimmt ins­be­sondere den­je­nigen, die keine Bes­ser­ver­die­nenden sind, Lebens­qua­lität. Durch die Mehr­wert­steu­er­erhöhung auf Speisen werden Teile der Bevöl­kerung von Essen als soziale Teilhabe aus­ge­schlossen, stehen fami­li­en­ge­führte, mit­tel­stän­dische Betriebe vor dem wirt­schaft­lichen Aus und wird die Gas­tro­nomie als Teil der Lösung hin zu mehr Nach­hal­tigkeit und Regio­na­lität zerstört.“ 

Die Steuer auf Essen aus­ge­rechnet jetzt mehr als zu ver­doppeln, wo die Lebens­mittel sowieso schon so teuer geworden sind, ist voll­kommen deplat­ziert und eine Aus­beutung der eh schon gebeu­telten Bürger, Bauern und Wirte. Aber auch Bäcker, Metzger und Müller haben laut Baye­ri­schem Hand­werkstag ihre Unter­stützung der Auf­takt­de­mons­tration am Montag in München angekündigt.

Wo geschieht was? Ein Über­blick für unsere Leser

Welche Straßen am Montag blo­ckiert sind wird hier in den ver­schie­denen Bun­des­ländern ver­öf­fent­licht. BILD hat eine Über­sicht ver­öf­fent­licht.

Für die ein­zelnen Bun­des­länder gibt es fol­gende Mel­dungen (alpha­be­tisch):

BADEN-WÜRT­TEMBERG
Allein in der Region Heil­bronn soll es mehrere Konvois mit jeweils zehn bis 100 Fahr­zeugen, primär Trak­toren, geben. Rund um Ulm ist am Montag mit erheb­lichen Ver­kehrs­be­hin­de­rungen zu rechnen. Bauern wollen mit ihren Trak­toren über Bun­des­straßen und Auto­bahn­zu­bringer (A7 und A8) tuckern. Zu einer Kund­gebung in Ravensburg werden 1.000 Trak­toren erwartet. Dazu Schlep­per­fahrten rund um Heil­bronn, Lud­wigsburg und in Reut­lingen. In min­destens 13 Kom­munen im Land­kreis Heil­bronn, dar­unter die großen Kreis­städte Neckarsulm, Eppingen und Bad Rap­penau werden betroffen sein, wie die „Heil­bronner Stimme“ bereits berichtet. Genaueres hier.

Im Ost­allgäu ist die wichtige Bun­des­straße B12 am kom­menden Montag zwi­schen Gei­senried und Kraft­isried wegen der Demons­tration der Land­wirte kom­plett in beide Fahrt­rich­tungen gesperrt. Das teilt das Land­ratsamt Ost­allgäu mit. Die Voll­sperrung soll von 8 Uhr bis 12.30 Uhr dauern

BAYERN
Laut baye­ri­schem Innen­mi­nister Joachim Herrmann sind in Bayern ab Montag 208 Ver­samm­lungen mit Tau­senden Trak­toren ange­meldet. Dar­unter sind auch Groß­kund­ge­bungen in München, Augsburg und Nürnberg am Montag, Mittwoch und Freitag. Außerdem soll es Trak­tor­korsos geben, Stern­fahrten, Kund­ge­bungen — und auch Blo­ckaden auf Auf- und Zufahrten von Auto­bahnen und Bun­des­straßen. Zum Teil geht es bereits früh um 5 Uhr los, wie zum Bei­spiel im Land­kreis Kelheim. Allein dort soll es laut Land­ratsamt Demons­tra­tionen an 24 Stand­orten geben. Die Bauern wollten dabei mit ihren Trak­toren vor allem die Auf­fahrten zu Bun­des­straßen und zur Autobahn A93 blo­ckieren. Das Land­ratsamt Haß­berge in Unter­franken warnt, dass Auf­fahrten auf Auto­bahnen, ins­be­sondere die A70, sowie Zufahrten zu Bun­des­straßen stark ein­ge­schränkt und teil­weise nicht möglich sein werden.

Ein Schwer­punkt liegt am Montag auch in Mit­tel­franken. Die Land­wirte haben Aktionen in Roth, Erlangen, Ansbach und Gun­zen­hausen ange­kündigt. Größere Kund­ge­bungen soll es auch in Regensburg, Nörd­lingen und Sont­hofen geben. In Deg­gendorf haben bereits am Freitag 850 Trak­toren eine Stern­fahrt veranstaltet.
Genaue Orte und Ver­an­stal­tungen hier.

BERLIN
Hier wird es besonders eng: Das Bil­dungs­mi­nis­terium Bran­denburg rechnet mit Pro­blemen auf Schulweg, In Berlin selbst  ist die Straße des 17. Juni gesperrt. Geplant sind unter anderem die Blo­ckaden aller Auf­fahrten der A24 im Nord­westen des Landes. In der Uckermark sollen sieben Autobahn-Auf­fahrten blo­ckiert werden, unter anderem an der A20. Darüber hinaus wird für den 15. Januar 2024 eine Stern­fahrt von Trak­toren und Land­ma­schinen aus dem gesamten Bun­des­gebiet zu einer Ver­sammlung im Ber­liner Stadt­zentrum angekündigt.

BREMEN/NIEDERSACHSEN
Die nie­der­säch­si­schen Land­wirte wollen am Montag zu einer Stern­fahrt nach Bremen auf­brechen. Erwartet werden bis zu 2.000 Land­wirte mit ihren Tre­ckern alleine in der Stadt. Doch auch in wei­teren Städten in Nie­der­sachsen sind Aktionen geplant. Auch die Poli­zei­di­rektion Oldenburg rechnet am Montag eben­falls mit erheb­lichen Beein­träch­ti­gungen des Ver­kehrs in der Region durch die ange­kün­digten Demons­tra­tionen. Überall in Nie­der­sachsen stehen die Felder unter Wasser und die Land­wirte sind bereits jetzt schon in Not. Deshalb werden hier besonders viele Bauern teil­nehmen. Genauere Ein­zel­heiten gibt es hier.

BRAN­DENBURG
In Bran­denburg Blo­ckade von Auto­bahn­auf­fahrten geplant, betroffen u.a. A24 und A20.

Mit Tre­ckern wollen Land­wirte etwa im Nord­westen Bran­den­burgs Auf­fahrten zur Autobahn 24, die Hamburg mit Berlin ver­bindet, ab Mon­tag­morgen blo­ckieren. Pro­test­ak­tionen sind laut Lan­des­bau­ern­verband auch an Super­märkten und Tank­stellen sowie vor der Staats­kanzlei in Potsdam vor­ge­sehen. In Ost­bran­denburg werden die Auf­fahrten zur A11 und A12 sowie mehrere Bun­des­straßen zumindest vor­über­gehend dicht sein. Außerdem sind Trak­to­ren­korsos durch mehrere Orte geplant.

Stra­ßen­blo­ckaden in Potsdam-Mittelmark:

Fol­gende Strecken sind am Montag betroffen, zwi­schen 9 und 13 Uhr:

  • Lan­des­straße 90 über Werder und Geltow auf der B1 in Richtung Potsdam
  • Potsdam West, Zep­pe­lin­straße, Breite Straße, Lange Brücke und das Leip­ziger Dreieck
  • Heinrich-Mann-Allee, Nuthethal und Saarmund
  • Horstweg, die Groß­bee­ren­straße und die Friedrich-Engels-Straße zum Leip­ziger Dreieck
  • B2: Am Brau­hausberg Richtung Michendorf und Beelitz
  • Werder (Havel), Plantagenplatz

Stra­ßen­blo­ckaden in der Pri­gnitz: Fol­gende Auto­bahn­auf­fahrten, Kreu­zungen und Kreis­ver­kehre sind vom Protest betroffen, zwi­schen 8 und 11 Uhr. In Kyritz sollen sämt­liche Zufahrt­straßen bereits ab 6 Uhr blo­ckiert werden:

  • A14: bei Groß Warnow und Karstädt
  • A24: bei Fal­ken­hagen und Putlitz
  • B5: Kreis­verkehr bei Dargardt
  • B5: Kreis­verkehr nach Postlin, Straßen, Kreu­zungen, Zufahrten und Kreis­verkehr in Per­leberg, Wit­ten­berge und Bad Wilsnack
  • B5: Kreuzung zur Pritz­walker Straße in Per­leberg von 6 bis 20 Uhr
  • B5 + B198: Mahn­feuer zwi­schen Per­leberg und OT Quitzow
  • B5/B195: am Westp­ri­g­nitzer Ein­kaufs­zentrum (WEZ) in Wittenberge

Havelland: Fol­gende Strecken sind am 8. Januar vom Protest betroffen, ab 9 Uhr.

  • Mahn­wache: Rhinow, Frie­sacker Straße 6 (Tank­stelle)
  • Mahn­wache: Friesack, Ber­liner Allee 2a (Tank­stelle)

Dahme-Spreewald: Auto­bahn­auf­fahrt A12 wahr­scheinlich blockiert
Mehr zu wei­teren Blo­ckaden hier

HAMBURG
Jeweils 250 bis 300 Trak­toren sollen am Mon­tag­morgen aus Schleswig-Hol­stein kommend in Lan­genhorn, Rahl­stedt und Ber­gedorf die Lan­des­grenze pas­sieren und zu einer Abschluss­kund­gebung in der Ham­burger Innen­stadt fahren, wie die Polizei mitteilte.

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HESSEN
Die größte hes­sische Pro­test­aktion ist am Montag in Wies­baden geplant. Zwi­schen 500 und 800 Trak­toren werden erwartet. Die Route führt auch an der Hes­si­schen Staats­kanzlei vorbei. Dort findet ab 12 Uhr eine Kund­gebung statt. Im Verlauf der Woche sind zahl­reiche weitere, regionale Aktionen in Hessen geplant, etwa in Kassel, Frankfurt, Limburg und dem Untertaunus.

MECK­LENBURG-VOR­POMMERN
Nach Infor­ma­tionen des Lan­des­bau­ern­ver­bands wird es Pro­test­ak­tionen an mehr als 50 Auto­bahn­zu­fahrten geben – aller­dings zeit­gleich nur an jeder zweiten für zwei Stunden mit anschlie­ßendem Wechsel, sodass der Verkehr an den jeweils freien Anschluss­stellen fließen kann. Die Blo­ckaden sollen nur im Zeit­fenster von 6 bis 9 Uhr statt­finden. Es werden keine Auto­bahn­ab­fahrten, sondern nur Auf­fahrten blo­ckiert. An den Anschluss­stellen Pasewalk Süd (A20), Rostock-Nord (A19) und Rostock, Anschluss A19 zur B105 sind Ver­samm­lungen untersagt.

In meh­reren Städten hat die Initiative “Unter­neh­mer­auf­stand MV” Auto­korsos ange­meldet, etwa in Neu­bran­denburg, Rostock, Güstrow, Wismar oder Schwerin. Auch in Stralsund sind laut zustän­digem Land­kreis Pro­teste angemeldet.

NIE­DER­SACHSEN
Es sind Blo­ckaden, Kund­ge­bungen und Schleich­fahrten geplant, dar­unter Braun­schweig, Clop­penburg, Cux­haven, Göt­tingen oder der Hei­de­kreis. Die Stadt Han­nover und die Region sollen vor­aus­sichtlich die ganze Woche von Pro­test­ak­tionen betroffen sein. Betroffen sind vor­aus­sichtlich auch die Auto­bahnen 7 und 27 sowie der Weser­tunnel.

NORD­RHEIN-WEST­FALEN
Am Nie­der­rhein
wollen die Land­wirte mit ihren Trak­toren zahl­reiche Straßen, Kreu­zungen und Auto­bahn­auf­fahrten blo­ckieren. So soll im Kreis Viersen ein Konvoi aus Trak­toren gebildet werden, der in Krefeld enden soll. Dort sollen zwi­schen 150 und 200 Fahr­zeuge zusammenkommen.

Im Müns­terland sollen am Montag mehr als 1.000 Trecker unterwegs sein, unter anderem in Münster, Greven, Saerbeck, Nottuln und Coesfeld. Auch Zufahrten auf die Autobahn A1 sollen blo­ckiert werden.

Ost­west­fahlen: In Minden haben die Land­wirte ange­kündigt, den Berufs­verkehr zu stören. Im Kreis Höxter und Kreis Paderborn, ist für Montag eine Stern­fahrt mit dem Ziel Paderborn ange­kündigt. Dabei demons­trieren nicht nur Bauern, sondern auch Hand­werker, Spe­di­teure und Ein­zel­händler. Es werden etwa 600 Teil­nehmer sein. Auch Land­wirte aus Gütersloh wollen sich an den Pro­testen beteiligen.

Ber­gi­sches Land: Von Wer­mels­kirchen nach Ber­gisch Gladbach wird am Montag ein Bau­ern­pro­testzug fahren. Die Zufahrten zu der Autobahn 1 im Bereich Wer­mels­kirchen und  Rem­scheid könnten im Lauf des Tages blo­ckiert werden. Außerdem soli­da­ri­sieren sich die Spe­di­tionen. Ange­kündigt ist eine “Ent­schleu­ni­gungs­fahrt” von Rade­vormwald nach Gum­mersbach. Ab 9.30 Uhr wird es auch einen Korso aus Tre­ckern und LKW von Wip­per­fürth nach Gum­mersbach geben.

Ruhr­gebiet und Süd­west­falen: Im Ruhr­gebiet am Montag bewegen sich die Bauern entlang der A1. Ab 7.30 Uhr fährt ein Traktor-Korso durch Duisburg fahren. Um 11 Uhr startet ein Trecker-Convoi von Unna nach Geseke, wobei 1.500 Fahr­zeuge entlang der Bun­des­straße 1 fahren. Bauern vom Ennepe-Ruhr-Kreis fahren mit ihren Tre­ckern nach Schwelm. In Lünen sind Pro­teste ange­kündigt. Im Kreis Olpe fahren die Trecker aus der Kreis­stadt über Fin­nentrop nach Len­ne­stadt. Davon sind drei Bun­des­straßen betroffen. Im Hoch­sauerland bewegen sich die Bauern aus Sundern, Eslohe, Brilon und Win­terberg zum Flug­platz Meschede-Schüren. Es werden mehrere hundert Teil­nehmer erwartet. In Witt­gen­stein findet eine Demo mit Tre­ckern in Ernd­te­brück-Scha­meder statt. In Lüden­scheid gibt es am Montag eine Demo mit bis zu 500 Teil­nehmern mit ihren Treckern.

Rheinland: In Köln: Traktor-Konvoi am Mon­tag­morgen um 8 Uhr vom Eifeltor zur Deutzer Brücke. Bonn: eben­falls Tre­cker­konvois durch die Stadt. In Dor­magen wird es einen Schlepper-Konvoi mit 50 Fahr­zeugen geben. Auch in Solingen sind Bau­ern­pro­teste angekündigt.

Aachen & Eifel: In Düren rollen 1.000 Demons­tranten für einen “Fahr­streik”. Dazu wird der Verkehr auf der A4 zwi­schen Mer­zenich und Langerwehe lahm­gelegt.

RHEINLAND-PFALZ
Die Land­wirte machen ernst. Mehr als 10.000 rheinland-pfäl­zische Bauern betei­ligen sich vor­aus­sichtlich am Montag an der Pro­test­woche. Das rheinland-pfäl­zische Innen­mi­nis­terium sprach bis zum Nach­mittag von 95 ange­mel­deten Pro­test­ak­tionen mit rund 10.000 Teil­nehmern. Der Bauern- und Win­zer­verband will am Montag in allen 14 Land­kreisen Demons­tra­tionen und Kund­ge­bungen durch­führen. Im Großraum Mainz werden min­destens 40, also so gut wie alle Auto­bahn­auf­fahrten ab 6.00 Uhr blockiert.

Im Lei­nin­gerland (Kreis Bad Dürkheim) wollen Land­wirte die A6-Auf­fahrten in Grün­stadt und Wat­tenheim ver­sperren. Die Abfahrten sollen jedoch frei bleiben, damit Ret­tungs­kräfte im Ernstfall unge­hindert durch­kommen. Die A6 selbst soll wohl nicht lahm­gelegt werden. Danach fahren die Bauern über die Sam­mel­stelle auf dem Dürk­heimer Wurst­markt­platz und die A650 in Richtung Lud­wigs­hafen. Die Ver­an­stalter dort rechnen mit rund 200 Traktoren.

Land­wirte aus dem Kreis Kusel werden am Montag in aller Frühe beide Auto­bahn­auf­fahrten bei Waldmohr blo­ckieren. Beide Auto­bahn­auf­fahrten Waldmohr auf die A6 sind daher ab 6 Uhr gesperrt.

Auch die Stadt und der Kreis Kai­sers­lautern ist betroffen. In der Nord- und West­pfalz wird es wohl zu Behin­de­rungen kommen. Von 6 bis etwa 8 Uhr werden die in der Region lie­genden Zufahrten zu den Auto­bahnen A6, A62, A63 und A8 mit Trak­toren blo­ckiert werden. Laut Ver­an­stalter soll es dann zu Pro­testen in Kai­sers­lautern kommen. Das Poli­zei­prä­sidium in Mainz teilt mit, dass man aus Sicher­heits­gründen vor­sorglich die A63 im Don­ners­berg­kreis ab Göllheim bis zum Kreuz Alzey in Fahrt­richtung Mainz sperren wolle.

In der Süd­pfalz sollen laut der Stadt Landau, der Kreise Ger­mersheim und Süd­liche Wein­straße fol­gende Auf­fahrten blo­ckiert werden: auf der A65 die Auf­fahrt Rohrbach/Herxheim, Kandel-Nord, Kandel-Süd sowie Edenkoben, auf der B10 die neue Auf­fahrt Godram­stein und Landau-Nord, auf der B38 der Zubringer zur A65 Landau-Süd sowie die B9-Auf­fahrten Jockgrim/Industriegebiet und Rülzheim-Nord.

 

THÜ­RINGEN
Der Thü­ringer Bau­ern­verband geht davon aus, dass sich ab 5 Uhr morgens bis zu 1.000 Trak­toren und andere Zug­fahr­zeuge aus allen Regionen auf den Weg nach Erfurt machen. Der Bau­ern­verband plant, alle Trak­toren ab 8 Uhr auf dem Juri-Gagarin-Ring in Erfurt zu ver­sammeln, der ab 6 Uhr gesperrt ist. Um 11 Uhr beginnt eine Kund­gebung an der Kreuzung zur Löber­straße. Die Polizei rechnet ab 5 Uhr morgens thü­rin­genweit mit Ver­kehrs­be­hin­de­rungen. Besonders betroffen sind diese Straßen:

 

  • Autobahn 4 in Richtung Erfurt (Schwer­punkte bei Gera und am Herms­dorfer Kreuz)
  • Autobahn 9 in Richtung Herms­dorfer Kreuz
  • Bun­des­straße 4 zwi­schen Nord­hausen und Erfurt
  • Bun­des­straße 7 zwi­schen Altenburg und Schmölln (Ver­samm­lungen an den A4-Auf­fahrten Schmölln und Ronneburg)
  • Bun­des­straße 7 zwi­schen Gotha und Erfurt
  • Bun­des­straße 88 in Richtung Jena
  • Bun­des­straße 176 zwi­schen Bad Lan­gen­salza und Andisleben
  • Bun­des­straße 243 bei Mackenrode (LK Nord­hausen) auf­grund einer Ver­sammlung von Landwirten
  • Bun­des­straße 247 zwi­schen Teis­tungen und Bad Langensalza

SAARLAND

Auch im Süd­westen soll es am Montag eine Stern­fahrt geben. Die abschlie­ßende Kund­gebung in Saar­brücken soll um 14.45 Uhr ent­weder auf dem Schloss­platz oder dem St. Johanner Markt statt­finden. Die eigent­liche Stern­fahrt startet zwar erst gegen 13.00 Uhr. Auf­grund der Anfahrt von hun­derten Land­wirten zu den Start­punkten geht die Polizei aber schon früher von Beein­träch­ti­gungen aus.

SACHSEN-ANHALT

Zwei Trecker-Stern­fahrten führen am Montag nach Mag­deburg und Halle. In der Lan­des­haupt­stadt steuern bis zu 2000 Land­wirte mit 600 Trak­toren und Lkw den Landtag am Dom­platz an. Einen Trecker-Korso soll es auch in Bernburg (Salz­land­kreis) geben. Im Bur­gen­land­kreis ist ein Konvoi von Naumburg nach Wei­ßenfels geplant. Dann gibt es eine Stern­fahrt nach Rie­gelsberg, Güdingen und Burbach. Start­punkte der Stern­fahrt sind die Auto­bahn­auf­fahrten in Rie­gelsberg-Süd, nahe der Mett­lacher Straße in Saar­brücken-Burbach und in der Nähe des Globus in Güdingen, laut Polizei werdenl 500 Fahr­zeuge an der Pro­test­fahrt zum Saar­brücker Schloss teil­nehmen. Am Schloss ist um 14.45 Uhr eine Abschluss­kund­gebung geplant. Die Franz-Josef-Röder-Straße und Teile der Sten­gelstraße werden mittags ab 12.00 Uhr für den Verkehr gesperrt. Mehrere Auto­bahn­an­schlüsse, so zum Bei­spiel in Freisen, Brauns­hausen, Waldmohr und Perl werden gesperrt.

SACHSEN

Am Montag sind Aktionen wie Auto­korsos, eine Demons­tration an der Elb­brücke in Torgau und auch Pro­teste an Auto­bahn­auf­fahrten geplant. Im Land­kreis Görlitz fanden schon am Sonn­tag­nach­mittag die ersten Blo­ckaden an der A4 statt.

In Ost­sachsen haben die ersten Pro­teste von Land­wirten begonnen. Rund 30 Trak­toren ver­sam­melten sich an den Auf­fahrten Görlitz und Kodersdorf zur A4.

Wie die Poli­zei­di­rektion Leipzig mit­teilte, müssen sich die Men­schen auf umfang­reiche Ver­kehrs­be­hin­de­rungen ein­stellen. Die Polizei richtet ein Bür­ger­te­lefon ein. Eine Über­sicht der ange­mel­deten Ver­samm­lungen in der Lan­des­haupt­stadt Dresden ist auf der Web­seite der Stadt zusammengefasst.

In Chemnitz ist unter dem gleichen Titel eine Kund­gebung der LSV an der A72 geplant sowie eine Demons­tration der Bür­ger­initiative “Chemnitz steht auf” im Stadt­zentrum. Im Erz­ge­birgs­kreis gibt es 36 ange­mel­deten Ver­samm­lungen an min­destens 97 Orten. In Zwickau sind aktuell 23 Ver­samm­lungen ange­zeigt, dar­unter Stra­ßen­blo­ckaden sowie ein Auto­korso. Eine genaue Über­sicht findet sich hier. Im Vogt­land­kreis sind säm­liche Auto­bahn­auf­fahrten bis 15 Uhr gesperrt sowie zeit­weise Bundes- und Staats­straßen. Es wird auch Spon­tan­korsos von Land­ma­schinen in Klin­genthal, Schöneck und Mark­neu­kirchen geben. Von Adorf ist ein Auto­korso nach Plauen geplant. Weitere Infor­ma­tionen des Vogt­land­kreises finden Sie hier. Region Bautzen und Görlitz: Blo­ckade der Autobahn-Anschluss­stelle Görlitz, der grenz­über­schrei­tende Verkehr muss in dieser Zeit auf die Über­gänge Stadt­brücke und Hagen­werder aus­weichen. Von Bautzen nach Dresden sowie von Bischofs­werda nach Dresden sind außerdem Auto­korsos mit jeweils 40 und 20 Fahr­zeugen geplant.

SCHLESWIG-HOL­STEIN

Im ganzen Land soll es durch langsam fah­rende Trecker-Kolonnen zu Ver­kehrs­be­hin­de­rungen kommen. Heftig wird es auf der A7: Das Bündnis „Land schafft Ver­bindung“ will Montag sämt­liche Auf­fahrten zwi­schen Hamburg und Dänemark blo­ckieren. Die Kolon­nen­fahrten sind in den Kreisen Dith­mar­schen, Steinburg, Pin­neberg, Segeberg, Stormarn und im Her­zogtum Lau­enburg geplant.

A7: Ab 6 Uhr wollen Land­wirte die Auf­fahrten zur A7 blo­ckieren. Laut “Land schafft Ver­bindung” sind alle Auto­bahn­auf­fahrten von der däni­schen Grenze bis nach Hamburg für Pro­test­ak­tionen ange­meldet. A210 jeweils von 6 — 18 Uhr kommt es auf der A210 zu Beeinträchtigungen.

  • Bre­denbek: Auf­fahrten beidseitig
  • Melsdorf: Auf­fahrten beidseitig
  • Rendsburg/Kiel: Marie-Curie-Straße, Osterrönfeld
  • Schacht-Aufdorf: Auf­fahrten beidseitig

Zu den genauen Infor­ma­tionen zu den Kreisen Dith­mar­schen, Her­zogtum Lau­enburg, Nord­friesland, Ost­hol­stein, Pin­neberg, Plön, Rendsburg Eckern­förde, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Kiel, Flensburg, Lübeck geht es hier.

Bitte unter­stützt die Bauern und ärgert Euch nicht über Ver­kehrs­hin­der­nisse. Zeigt ihnen Eure Soli­da­rität. Es geht hier um sehr viel mehr, als um ein paar Stunden Blo­ckade und Ärger über Ver­spä­tungen. Es geht um uns alle.