Deutschland und Europa schauen heute gebannt auf Berlin. Das Schicksal des Landes und seiner Menschen könnte heute eine Wende zum Besseren oder zum Beginn eines Fiaskos bringen. Zigtausende Traktoren werden heute überall in Deutschland unterwegs sein, nicht nur in Berlin. In jedem Bundesland wird es Sperrungen und Kundgebungen der Bauern geben, die – zu Recht! – gegen die neuen Abgaben auf die Barrikaden gehen. Im Vorfeld gab es eine Auseinandersetzung zwischen dem Bauernverband und der Polizei. Die wollte den Bauern nicht erlauben, 25 Autobahnauffahrten zu sperren.
Polizei wollte Blockade der Auffahrten auf die Autobahnen verhindern
Rund um Berlin und landesweit wollen die Bauern bestimmte Autobahnauffahrten blockieren, und mit ihren Treckern zu den Versammlungsorten zu kommen, wo sie auf ihre existenziellen Probleme aufmerksam machen werden. Die Polizei verlangte für die Genehmigung, dass diese Sperren alle 30 Minuten wieder geöffnet werden. Die Bauern klagten dagegen vor dem Verwaltungsgericht Berlin und bekamen Recht. Die Polizei legte Beschwerde dagegen ein, doch die nächste Instanz, das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg, fällte eine Eil-Entscheidung: Die Bauern haben Recht. Henrik Wendorff, der Präsident des Bauernverbandes sagte der BILD, dass das Gericht in der ständigen Schließung und Öffnung der besagten Auffahrten eine größere Gefährdung sehe, weil das Hin- und Wegräumen der Barrikaden und der ständig vor den Auffahrten sich stauende Verkehr für Chaos und mehr Gefahr bedeute, als die Schließung bestimmter Auffahrten.
Natürlich versicherte der Bauernpräsident, dass eine Rettungsgasse für Notfälle an den Auffahrten offengehalten werde. Die Polizei und die Rettungswagen könnten selbstverständlich jederzeit durch. Verboten ist den Bauern auch, Autobahnabfahrten zu blockieren.
Zuerst aber gab es eine „Allgemeinverfügung“ die grundsätzlich alle möglichen Versammlungen sowie Behinderungen durch Versammlungen verboten haben – ohne dabei auf die Bauern einzugehen (gegen die es aber eigentlich gerichtet war). Doch die Gerichte haben das gekippt und gesagt, dass die Bauern sehr wohl genauso das Recht haben, zu demonstrieren, wie jeder andere. Es ist doch nur noch peinlich, dass so eine Allgemeinverordnung gerade mal drei Tage vor den Bauernprotesten erlassen wird, um den Landwirten alles zu verbieten. Bei den Herrschaften Klimaklebern ist das erstaunlicherweise niemandem eingefallen. Hier dazu mehr:
Bauern und Transportunternehmen — Protestaktionen in allen Bundesländern
Die Bauern haben angekündigt, Deutschland lahm zu legen und das werden sie auch machen. Von Berlin bis Aachen, von der Nord- und Ostsee bis mach Bayern – morgen werden sie zeigen, wie viele es sind, deren Existenzen und Höfe auf dem Spiel stehen und damit auch unsere Ernährung, unsere „LEBENS“-Mittel. Wer jetzt über die Bauern schimpft, hat nichts begriffen. Wir müssen in unser aller Interesse genau jetzt an ihrer Seite stehen. Eine ganze Woche werden sie ihren Protest deutlich machen und uns verständlich machen, wohin wir alle kommen, wenn es keine Bauern mehr gibt.
Auch der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) will sich den Protesten anschließen, denn auch denen droht ein Desaster. Die CO2-Steuern und Mautzahlungen müssen sie auf ihre Preise draufschlagen, wenn sie überleben wollen. Was natürlich bedeutet, dass die Endprodukte, die im Laden stehen, ebenfalls teurer werden. Eine Entwicklung, die voraussehbar ist. Wir erinnern uns doch noch daran, was die gestörten Lieferketten in der Coronazeit an leeren Regalen verursacht haben. Das ist nichts gegen das, was an Mangel und horrenden Preisen auf uns zukommt, wenn die Bauern und Transporteure nicht mehr arbeiten können, weil sie unter den Steuern und Abgaben pleite gehen und aufgeben müssen.
Man kann es in einem Satz sagen: Ein so schlechte Regierung hatten wir noch nie. Was nach dem schrecklichen Zweiten Weltkrieg in der dritten Generation aufgebaut worden ist, hat erst Merkel und nun die Berliner Ampelregierung in wenigen Jahren zerstört.
„Essen muss bezahlbar bleiben!“
Auch der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) schließt sich den Bauern an. Im Rahmen der nun anstehenden Aktionswoche veranstaltet der Verband unter dem Motto „Ohne uns kein Essen“. Dabei wird darauf aufmerksam gemacht, „dass geplante und bereits erfolgte Steuererhöhungen und Subventionsstreichungen das Alltagsleben der Menschen massiv verteuern, den Betrieben schaden und deshalb rückgängig gemacht werden müssen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Alle teilnehmenden Branchenverbände wollen, dass das Essen bezahlbar bleibt. Ohne Bauern kein Essen aber auch ohne Wirte kein Essen, sagte DEHOGA- Bayern Präsidentin Angela Inselkammer: „Wer Steuervergünstigungen bei Agrardiesel streicht oder Steuern auf landwirtschaftliche Maschinen einführen will, verteuert unsere Lebensmittel. Wer Steuern auf Essen in Restaurants von 7 auf 19 Prozent erhöht, der führt Betriebe in den Ruin, zerstört regionale Wertschöpfungsketten, vernichtet Arbeitsplätze und nimmt insbesondere denjenigen, die keine Besserverdienenden sind, Lebensqualität. Durch die Mehrwertsteuererhöhung auf Speisen werden Teile der Bevölkerung von Essen als soziale Teilhabe ausgeschlossen, stehen familiengeführte, mittelständische Betriebe vor dem wirtschaftlichen Aus und wird die Gastronomie als Teil der Lösung hin zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität zerstört.“
Die Steuer auf Essen ausgerechnet jetzt mehr als zu verdoppeln, wo die Lebensmittel sowieso schon so teuer geworden sind, ist vollkommen deplatziert und eine Ausbeutung der eh schon gebeutelten Bürger, Bauern und Wirte. Aber auch Bäcker, Metzger und Müller haben laut Bayerischem Handwerkstag ihre Unterstützung der Auftaktdemonstration am Montag in München angekündigt.
Wo geschieht was? Ein Überblick für unsere Leser
Welche Straßen am Montag blockiert sind wird hier in den verschiedenen Bundesländern veröffentlicht. BILD hat eine Übersicht veröffentlicht.
Für die einzelnen Bundesländer gibt es folgende Meldungen (alphabetisch):
BADEN-WÜRTTEMBERG
Allein in der Region Heilbronn soll es mehrere Konvois mit jeweils zehn bis 100 Fahrzeugen, primär Traktoren, geben. Rund um Ulm ist am Montag mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Bauern wollen mit ihren Traktoren über Bundesstraßen und Autobahnzubringer (A7 und A8) tuckern. Zu einer Kundgebung in Ravensburg werden 1.000 Traktoren erwartet. Dazu Schlepperfahrten rund um Heilbronn, Ludwigsburg und in Reutlingen. In mindestens 13 Kommunen im Landkreis Heilbronn, darunter die großen Kreisstädte Neckarsulm, Eppingen und Bad Rappenau werden betroffen sein, wie die „Heilbronner Stimme“ bereits berichtet. Genaueres hier.
Im Ostallgäu ist die wichtige Bundesstraße B12 am kommenden Montag zwischen Geisenried und Kraftisried wegen der Demonstration der Landwirte komplett in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Das teilt das Landratsamt Ostallgäu mit. Die Vollsperrung soll von 8 Uhr bis 12.30 Uhr dauern
BAYERN
Laut bayerischem Innenminister Joachim Herrmann sind in Bayern ab Montag 208 Versammlungen mit Tausenden Traktoren angemeldet. Darunter sind auch Großkundgebungen in München, Augsburg und Nürnberg am Montag, Mittwoch und Freitag. Außerdem soll es Traktorkorsos geben, Sternfahrten, Kundgebungen — und auch Blockaden auf Auf- und Zufahrten von Autobahnen und Bundesstraßen. Zum Teil geht es bereits früh um 5 Uhr los, wie zum Beispiel im Landkreis Kelheim. Allein dort soll es laut Landratsamt Demonstrationen an 24 Standorten geben. Die Bauern wollten dabei mit ihren Traktoren vor allem die Auffahrten zu Bundesstraßen und zur Autobahn A93 blockieren. Das Landratsamt Haßberge in Unterfranken warnt, dass Auffahrten auf Autobahnen, insbesondere die A70, sowie Zufahrten zu Bundesstraßen stark eingeschränkt und teilweise nicht möglich sein werden.
Ein Schwerpunkt liegt am Montag auch in Mittelfranken. Die Landwirte haben Aktionen in Roth, Erlangen, Ansbach und Gunzenhausen angekündigt. Größere Kundgebungen soll es auch in Regensburg, Nördlingen und Sonthofen geben. In Deggendorf haben bereits am Freitag 850 Traktoren eine Sternfahrt veranstaltet.
Genaue Orte und Veranstaltungen hier.
BERLIN
Hier wird es besonders eng: Das Bildungsministerium Brandenburg rechnet mit Problemen auf Schulweg, In Berlin selbst ist die Straße des 17. Juni gesperrt. Geplant sind unter anderem die Blockaden aller Auffahrten der A24 im Nordwesten des Landes. In der Uckermark sollen sieben Autobahn-Auffahrten blockiert werden, unter anderem an der A20. Darüber hinaus wird für den 15. Januar 2024 eine Sternfahrt von Traktoren und Landmaschinen aus dem gesamten Bundesgebiet zu einer Versammlung im Berliner Stadtzentrum angekündigt.
BREMEN/NIEDERSACHSEN
Die niedersächsischen Landwirte wollen am Montag zu einer Sternfahrt nach Bremen aufbrechen. Erwartet werden bis zu 2.000 Landwirte mit ihren Treckern alleine in der Stadt. Doch auch in weiteren Städten in Niedersachsen sind Aktionen geplant. Auch die Polizeidirektion Oldenburg rechnet am Montag ebenfalls mit erheblichen Beeinträchtigungen des Verkehrs in der Region durch die angekündigten Demonstrationen. Überall in Niedersachsen stehen die Felder unter Wasser und die Landwirte sind bereits jetzt schon in Not. Deshalb werden hier besonders viele Bauern teilnehmen. Genauere Einzelheiten gibt es hier.
BRANDENBURG
In Brandenburg Blockade von Autobahnauffahrten geplant, betroffen u.a. A24 und A20.
Mit Treckern wollen Landwirte etwa im Nordwesten Brandenburgs Auffahrten zur Autobahn 24, die Hamburg mit Berlin verbindet, ab Montagmorgen blockieren. Protestaktionen sind laut Landesbauernverband auch an Supermärkten und Tankstellen sowie vor der Staatskanzlei in Potsdam vorgesehen. In Ostbrandenburg werden die Auffahrten zur A11 und A12 sowie mehrere Bundesstraßen zumindest vorübergehend dicht sein. Außerdem sind Traktorenkorsos durch mehrere Orte geplant.
Straßenblockaden in Potsdam-Mittelmark:
Folgende Strecken sind am Montag betroffen, zwischen 9 und 13 Uhr:
- Landesstraße 90 über Werder und Geltow auf der B1 in Richtung Potsdam
- Potsdam West, Zeppelinstraße, Breite Straße, Lange Brücke und das Leipziger Dreieck
- Heinrich-Mann-Allee, Nuthethal und Saarmund
- Horstweg, die Großbeerenstraße und die Friedrich-Engels-Straße zum Leipziger Dreieck
- B2: Am Brauhausberg Richtung Michendorf und Beelitz
- Werder (Havel), Plantagenplatz
Straßenblockaden in der Prignitz: Folgende Autobahnauffahrten, Kreuzungen und Kreisverkehre sind vom Protest betroffen, zwischen 8 und 11 Uhr. In Kyritz sollen sämtliche Zufahrtstraßen bereits ab 6 Uhr blockiert werden:
- A14: bei Groß Warnow und Karstädt
- A24: bei Falkenhagen und Putlitz
- B5: Kreisverkehr bei Dargardt
- B5: Kreisverkehr nach Postlin, Straßen, Kreuzungen, Zufahrten und Kreisverkehr in Perleberg, Wittenberge und Bad Wilsnack
- B5: Kreuzung zur Pritzwalker Straße in Perleberg von 6 bis 20 Uhr
- B5 + B198: Mahnfeuer zwischen Perleberg und OT Quitzow
- B5/B195: am Westprignitzer Einkaufszentrum (WEZ) in Wittenberge
Havelland: Folgende Strecken sind am 8. Januar vom Protest betroffen, ab 9 Uhr.
- Mahnwache: Rhinow, Friesacker Straße 6 (Tankstelle)
- Mahnwache: Friesack, Berliner Allee 2a (Tankstelle)
Dahme-Spreewald: Autobahnauffahrt A12 wahrscheinlich blockiert
Mehr zu weiteren Blockaden hier
HAMBURG
Jeweils 250 bis 300 Traktoren sollen am Montagmorgen aus Schleswig-Holstein kommend in Langenhorn, Rahlstedt und Bergedorf die Landesgrenze passieren und zu einer Abschlusskundgebung in der Hamburger Innenstadt fahren, wie die Polizei mitteilte.
HESSEN
Die größte hessische Protestaktion ist am Montag in Wiesbaden geplant. Zwischen 500 und 800 Traktoren werden erwartet. Die Route führt auch an der Hessischen Staatskanzlei vorbei. Dort findet ab 12 Uhr eine Kundgebung statt. Im Verlauf der Woche sind zahlreiche weitere, regionale Aktionen in Hessen geplant, etwa in Kassel, Frankfurt, Limburg und dem Untertaunus.
MECKLENBURG-VORPOMMERN
Nach Informationen des Landesbauernverbands wird es Protestaktionen an mehr als 50 Autobahnzufahrten geben – allerdings zeitgleich nur an jeder zweiten für zwei Stunden mit anschließendem Wechsel, sodass der Verkehr an den jeweils freien Anschlussstellen fließen kann. Die Blockaden sollen nur im Zeitfenster von 6 bis 9 Uhr stattfinden. Es werden keine Autobahnabfahrten, sondern nur Auffahrten blockiert. An den Anschlussstellen Pasewalk Süd (A20), Rostock-Nord (A19) und Rostock, Anschluss A19 zur B105 sind Versammlungen untersagt.
In mehreren Städten hat die Initiative “Unternehmeraufstand MV” Autokorsos angemeldet, etwa in Neubrandenburg, Rostock, Güstrow, Wismar oder Schwerin. Auch in Stralsund sind laut zuständigem Landkreis Proteste angemeldet.
NIEDERSACHSEN
Es sind Blockaden, Kundgebungen und Schleichfahrten geplant, darunter Braunschweig, Cloppenburg, Cuxhaven, Göttingen oder der Heidekreis. Die Stadt Hannover und die Region sollen voraussichtlich die ganze Woche von Protestaktionen betroffen sein. Betroffen sind voraussichtlich auch die Autobahnen 7 und 27 sowie der Wesertunnel.
NORDRHEIN-WESTFALEN
Am Niederrhein wollen die Landwirte mit ihren Traktoren zahlreiche Straßen, Kreuzungen und Autobahnauffahrten blockieren. So soll im Kreis Viersen ein Konvoi aus Traktoren gebildet werden, der in Krefeld enden soll. Dort sollen zwischen 150 und 200 Fahrzeuge zusammenkommen.
Im Münsterland sollen am Montag mehr als 1.000 Trecker unterwegs sein, unter anderem in Münster, Greven, Saerbeck, Nottuln und Coesfeld. Auch Zufahrten auf die Autobahn A1 sollen blockiert werden.
Ostwestfahlen: In Minden haben die Landwirte angekündigt, den Berufsverkehr zu stören. Im Kreis Höxter und Kreis Paderborn, ist für Montag eine Sternfahrt mit dem Ziel Paderborn angekündigt. Dabei demonstrieren nicht nur Bauern, sondern auch Handwerker, Spediteure und Einzelhändler. Es werden etwa 600 Teilnehmer sein. Auch Landwirte aus Gütersloh wollen sich an den Protesten beteiligen.
Bergisches Land: Von Wermelskirchen nach Bergisch Gladbach wird am Montag ein Bauernprotestzug fahren. Die Zufahrten zu der Autobahn 1 im Bereich Wermelskirchen und Remscheid könnten im Lauf des Tages blockiert werden. Außerdem solidarisieren sich die Speditionen. Angekündigt ist eine “Entschleunigungsfahrt” von Radevormwald nach Gummersbach. Ab 9.30 Uhr wird es auch einen Korso aus Treckern und LKW von Wipperfürth nach Gummersbach geben.
Ruhrgebiet und Südwestfalen: Im Ruhrgebiet am Montag bewegen sich die Bauern entlang der A1. Ab 7.30 Uhr fährt ein Traktor-Korso durch Duisburg fahren. Um 11 Uhr startet ein Trecker-Convoi von Unna nach Geseke, wobei 1.500 Fahrzeuge entlang der Bundesstraße 1 fahren. Bauern vom Ennepe-Ruhr-Kreis fahren mit ihren Treckern nach Schwelm. In Lünen sind Proteste angekündigt. Im Kreis Olpe fahren die Trecker aus der Kreisstadt über Finnentrop nach Lennestadt. Davon sind drei Bundesstraßen betroffen. Im Hochsauerland bewegen sich die Bauern aus Sundern, Eslohe, Brilon und Winterberg zum Flugplatz Meschede-Schüren. Es werden mehrere hundert Teilnehmer erwartet. In Wittgenstein findet eine Demo mit Treckern in Erndtebrück-Schameder statt. In Lüdenscheid gibt es am Montag eine Demo mit bis zu 500 Teilnehmern mit ihren Treckern.
Rheinland: In Köln: Traktor-Konvoi am Montagmorgen um 8 Uhr vom Eifeltor zur Deutzer Brücke. Bonn: ebenfalls Treckerkonvois durch die Stadt. In Dormagen wird es einen Schlepper-Konvoi mit 50 Fahrzeugen geben. Auch in Solingen sind Bauernproteste angekündigt.
Aachen & Eifel: In Düren rollen 1.000 Demonstranten für einen “Fahrstreik”. Dazu wird der Verkehr auf der A4 zwischen Merzenich und Langerwehe lahmgelegt.
RHEINLAND-PFALZ
Die Landwirte machen ernst. Mehr als 10.000 rheinland-pfälzische Bauern beteiligen sich voraussichtlich am Montag an der Protestwoche. Das rheinland-pfälzische Innenministerium sprach bis zum Nachmittag von 95 angemeldeten Protestaktionen mit rund 10.000 Teilnehmern. Der Bauern- und Winzerverband will am Montag in allen 14 Landkreisen Demonstrationen und Kundgebungen durchführen. Im Großraum Mainz werden mindestens 40, also so gut wie alle Autobahnauffahrten ab 6.00 Uhr blockiert.
Im Leiningerland (Kreis Bad Dürkheim) wollen Landwirte die A6-Auffahrten in Grünstadt und Wattenheim versperren. Die Abfahrten sollen jedoch frei bleiben, damit Rettungskräfte im Ernstfall ungehindert durchkommen. Die A6 selbst soll wohl nicht lahmgelegt werden. Danach fahren die Bauern über die Sammelstelle auf dem Dürkheimer Wurstmarktplatz und die A650 in Richtung Ludwigshafen. Die Veranstalter dort rechnen mit rund 200 Traktoren.
Landwirte aus dem Kreis Kusel werden am Montag in aller Frühe beide Autobahnauffahrten bei Waldmohr blockieren. Beide Autobahnauffahrten Waldmohr auf die A6 sind daher ab 6 Uhr gesperrt.
Auch die Stadt und der Kreis Kaiserslautern ist betroffen. In der Nord- und Westpfalz wird es wohl zu Behinderungen kommen. Von 6 bis etwa 8 Uhr werden die in der Region liegenden Zufahrten zu den Autobahnen A6, A62, A63 und A8 mit Traktoren blockiert werden. Laut Veranstalter soll es dann zu Protesten in Kaiserslautern kommen. Das Polizeipräsidium in Mainz teilt mit, dass man aus Sicherheitsgründen vorsorglich die A63 im Donnersbergkreis ab Göllheim bis zum Kreuz Alzey in Fahrtrichtung Mainz sperren wolle.
In der Südpfalz sollen laut der Stadt Landau, der Kreise Germersheim und Südliche Weinstraße folgende Auffahrten blockiert werden: auf der A65 die Auffahrt Rohrbach/Herxheim, Kandel-Nord, Kandel-Süd sowie Edenkoben, auf der B10 die neue Auffahrt Godramstein und Landau-Nord, auf der B38 der Zubringer zur A65 Landau-Süd sowie die B9-Auffahrten Jockgrim/Industriegebiet und Rülzheim-Nord.
THÜRINGEN
Der Thüringer Bauernverband geht davon aus, dass sich ab 5 Uhr morgens bis zu 1.000 Traktoren und andere Zugfahrzeuge aus allen Regionen auf den Weg nach Erfurt machen. Der Bauernverband plant, alle Traktoren ab 8 Uhr auf dem Juri-Gagarin-Ring in Erfurt zu versammeln, der ab 6 Uhr gesperrt ist. Um 11 Uhr beginnt eine Kundgebung an der Kreuzung zur Löberstraße. Die Polizei rechnet ab 5 Uhr morgens thüringenweit mit Verkehrsbehinderungen. Besonders betroffen sind diese Straßen:
- Autobahn 4 in Richtung Erfurt (Schwerpunkte bei Gera und am Hermsdorfer Kreuz)
- Autobahn 9 in Richtung Hermsdorfer Kreuz
- Bundesstraße 4 zwischen Nordhausen und Erfurt
- Bundesstraße 7 zwischen Altenburg und Schmölln (Versammlungen an den A4-Auffahrten Schmölln und Ronneburg)
- Bundesstraße 7 zwischen Gotha und Erfurt
- Bundesstraße 88 in Richtung Jena
- Bundesstraße 176 zwischen Bad Langensalza und Andisleben
- Bundesstraße 243 bei Mackenrode (LK Nordhausen) aufgrund einer Versammlung von Landwirten
- Bundesstraße 247 zwischen Teistungen und Bad Langensalza
SAARLAND
Auch im Südwesten soll es am Montag eine Sternfahrt geben. Die abschließende Kundgebung in Saarbrücken soll um 14.45 Uhr entweder auf dem Schlossplatz oder dem St. Johanner Markt stattfinden. Die eigentliche Sternfahrt startet zwar erst gegen 13.00 Uhr. Aufgrund der Anfahrt von hunderten Landwirten zu den Startpunkten geht die Polizei aber schon früher von Beeinträchtigungen aus.
SACHSEN-ANHALT
Zwei Trecker-Sternfahrten führen am Montag nach Magdeburg und Halle. In der Landeshauptstadt steuern bis zu 2000 Landwirte mit 600 Traktoren und Lkw den Landtag am Domplatz an. Einen Trecker-Korso soll es auch in Bernburg (Salzlandkreis) geben. Im Burgenlandkreis ist ein Konvoi von Naumburg nach Weißenfels geplant. Dann gibt es eine Sternfahrt nach Riegelsberg, Güdingen und Burbach. Startpunkte der Sternfahrt sind die Autobahnauffahrten in Riegelsberg-Süd, nahe der Mettlacher Straße in Saarbrücken-Burbach und in der Nähe des Globus in Güdingen, laut Polizei werdenl 500 Fahrzeuge an der Protestfahrt zum Saarbrücker Schloss teilnehmen. Am Schloss ist um 14.45 Uhr eine Abschlusskundgebung geplant. Die Franz-Josef-Röder-Straße und Teile der Stengelstraße werden mittags ab 12.00 Uhr für den Verkehr gesperrt. Mehrere Autobahnanschlüsse, so zum Beispiel in Freisen, Braunshausen, Waldmohr und Perl werden gesperrt.
SACHSEN
Am Montag sind Aktionen wie Autokorsos, eine Demonstration an der Elbbrücke in Torgau und auch Proteste an Autobahnauffahrten geplant. Im Landkreis Görlitz fanden schon am Sonntagnachmittag die ersten Blockaden an der A4 statt.
In Ostsachsen haben die ersten Proteste von Landwirten begonnen. Rund 30 Traktoren versammelten sich an den Auffahrten Görlitz und Kodersdorf zur A4.
Wie die Polizeidirektion Leipzig mitteilte, müssen sich die Menschen auf umfangreiche Verkehrsbehinderungen einstellen. Die Polizei richtet ein Bürgertelefon ein. Eine Übersicht der angemeldeten Versammlungen in der Landeshauptstadt Dresden ist auf der Webseite der Stadt zusammengefasst.
In Chemnitz ist unter dem gleichen Titel eine Kundgebung der LSV an der A72 geplant sowie eine Demonstration der Bürgerinitiative “Chemnitz steht auf” im Stadtzentrum. Im Erzgebirgskreis gibt es 36 angemeldeten Versammlungen an mindestens 97 Orten. In Zwickau sind aktuell 23 Versammlungen angezeigt, darunter Straßenblockaden sowie ein Autokorso. Eine genaue Übersicht findet sich hier. Im Vogtlandkreis sind sämliche Autobahnauffahrten bis 15 Uhr gesperrt sowie zeitweise Bundes- und Staatsstraßen. Es wird auch Spontankorsos von Landmaschinen in Klingenthal, Schöneck und Markneukirchen geben. Von Adorf ist ein Autokorso nach Plauen geplant. Weitere Informationen des Vogtlandkreises finden Sie hier. Region Bautzen und Görlitz: Blockade der Autobahn-Anschlussstelle Görlitz, der grenzüberschreitende Verkehr muss in dieser Zeit auf die Übergänge Stadtbrücke und Hagenwerder ausweichen. Von Bautzen nach Dresden sowie von Bischofswerda nach Dresden sind außerdem Autokorsos mit jeweils 40 und 20 Fahrzeugen geplant.
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Im ganzen Land soll es durch langsam fahrende Trecker-Kolonnen zu Verkehrsbehinderungen kommen. Heftig wird es auf der A7: Das Bündnis „Land schafft Verbindung“ will Montag sämtliche Auffahrten zwischen Hamburg und Dänemark blockieren. Die Kolonnenfahrten sind in den Kreisen Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg, Segeberg, Stormarn und im Herzogtum Lauenburg geplant.
A7: Ab 6 Uhr wollen Landwirte die Auffahrten zur A7 blockieren. Laut “Land schafft Verbindung” sind alle Autobahnauffahrten von der dänischen Grenze bis nach Hamburg für Protestaktionen angemeldet. A210 jeweils von 6 — 18 Uhr kommt es auf der A210 zu Beeinträchtigungen.
- Bredenbek: Auffahrten beidseitig
- Melsdorf: Auffahrten beidseitig
- Rendsburg/Kiel: Marie-Curie-Straße, Osterrönfeld
- Schacht-Aufdorf: Auffahrten beidseitig
Zu den genauen Informationen zu den Kreisen Dithmarschen, Herzogtum Lauenburg, Nordfriesland, Ostholstein, Pinneberg, Plön, Rendsburg Eckernförde, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Kiel, Flensburg, Lübeck geht es hier.
Bitte unterstützt die Bauern und ärgert Euch nicht über Verkehrshindernisse. Zeigt ihnen Eure Solidarität. Es geht hier um sehr viel mehr, als um ein paar Stunden Blockade und Ärger über Verspätungen. Es geht um uns alle.
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