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Korrupt: Wie Pfizer mit gekauften Studien die Öffent­lichkeit täuscht und Wis­sen­schaft zerstört

Man soll es nicht glauben, aber wir haben noch ein Weih­nachts­ge­schenk mitgebracht.
Am 24. Dezember 2023 wurde die fol­gende Studie auf medRxiv veröffentlicht:

Tartof, Sara Y., Jeff M. Slezak, Timothy B. Frankland, Laura Puzniak, Vennis Hong, Bradley K. Ackerson, Julie A. Stern, Sarah Simmons, Luis Jodar, and John M. McLaughlin (2023). BNT162b2 XBB1. 5‑adapted Vaccine and COVID-19 Hos­pital Admis­sions and Ambu­latory Visits in US Adults. medRxiv: 2023-12. 

Die Studie ist ein Weih­nachts­ge­schenk für Pfizer, dem Pharma-Unter­nehmen, das wie Moderna auf großen Teilen der eigens erstellten Geschenk­pa­ckungen für COVID-19 Shots sitzen geblieben ist, einfach deshalb, weil sich her­um­ge­sprochen hat, dass die Spritz­brühen von Pfizer/Biontech und die von Moderna nichts taugen und man sich die nicht vor­handene Wirkung mit realen Neben­wir­kungen einkauft.

Um so erstaun­licher ist die Studie von Tartof et al. (2023), denn die Leute kommen zu dem fol­genden Ergebnis:

“Receipt of a BNT162b2 XBB1.5‑adapted vaccine, however, was asso­ciated with signi­fi­cantly reduced risk of deve­loping a range of COVID-19 out­comes during the early part of the 2023–2024 viral respi­ratory season—with the strongest pro­tective effects seen against hos­pital admission. These two fin­dings help reaffirm current recom­men­da­tions for broad age-based use of annually updated COVID-19 vac­cines. Uptake of this 2023–2024 for­mu­lation of COVID-19 vac­cines, however, remains low, and tar­geted and tailored inter­ven­tions to con­ti­nuously improve annual COVID-19 uptake are warranted.”

In kurz: Wer sich mit BNT162b2XBB1.5, dem auf XBB1.5 ange­passten COVID-19 Shot von Pfizer spritzen lässt, hat, so behaupten es die Autoren, ein gerin­geres Risiko, wegen COVID-19 hos­pi­ta­li­siert zu werden. Dieses Ergebnis basiert auf Daten für 24.007 Pati­enten des Gesund­heits­un­ter­nehmens, also einem Unter­nehmen, das sein Geld mit der Krankheit anderer Leute ver­dient, Kaiser Per­ma­nente mit Sitz in Kali­fornien, die wegen einer akuten Atem­wegs­er­krankung behandelt werden bzw. wurden.

Die Behauptung, dass ein Shot BNT162b2X1.55 ange­passte Spritz­brühe eine geringere Wahr­schein­lichkeit, hos­pi­ta­li­siert zu werden, nach sich zieht, ist indes eine Falsch­aussage, wie ein Blick auf die Ergeb­nis­ta­belle, die die Autoren in den Sup­ple­mentary Mate­rials ver­stecken, zeigt:

Zu sehen sind die errech­neten Wahr­schein­lich­keiten für den in der ersten Spalte ange­ge­benen “Impf-“Zustand der Pati­enten im Ver­gleich zu Pati­enten, die einen Shot XBB1.5 BNT162b2 erhalten haben. 1.583 (6,6% der Pati­enten) haben einen solchen Shot erhalten. Und er liegt für die 1.583 Pati­enten im Median 30 Tage zurück, wobei die Pro­banden für die ersten 14 Tage, die dem Shot nach­folgen, als unge­impft gelten. Ein mitt­ler­weile uralter Trick, um die Ergeb­nisse gut­zu­rechnen, auf den man indes nicht ein­gehen muss, weil die Ergeb­nisse sich ohnehin als Schrott erweisen.

Betrachten Sie nur die jeweilige Reihe für 18 bis 64jährige und bleiben wir bei der Hos­pi­ta­li­sierung, weil sich das einzige von den Autoren gefeierte Ergebnis auf Hos­pi­ta­li­sierung bezieht: In keinem Fall bleiben die in Klammern ange­ge­benen Werte auf einer Seite der Parität von 1, alle weisen Werte unter 1 und über 1 aus. Zur Erklärung: Der Wert “1” gibt an, dass kein Unter­schied in der Wahr­schein­lichkeit, hos­pi­ta­li­siert zu werden, zwi­schen dem jewei­ligen Impf­status, der in der ersten Spalte ange­geben ist und einem zusätz­lichen Shot mit BNT162b2XBB1.5 besteht. Werte unter 1 weisen ein für die jeweils benannten Impf­status-Inhaber höheres Risiko im Ver­gleich zu XBB1.5 ange­passt Gespritzten aus. Werte über 1 geben die umge­kehrte Infor­mation: XBB1.5 Gespritze haben nun ein höheres Risiko. Wenn der Wer­te­be­reich ÜBER DIE PARITÄT von 1 reicht, dann haben die ent­spre­chenden Pati­enten SOWOHL ein gerin­geres ALS AUCH ein höheres Risiko. Und das ist offen­sicht­licher Quatsch, den nur inter­pre­tiert, wer der Sta­tistik nicht firm ist oder dafür bezahlt wird, Junk zu berichten und sich für Geld lächerlich macht.

Nun könnte man ein­wenden, dass die Ergeb­nisse für 65+jährige valide aus­sehen, ein Einwand, den man einer­seits mit dem Verweis auf feh­lende Gütemaße parieren könnte, hätte man nicht eine weitere Tabelle aus den Sup­ple­mentary Mate­rials, die zeigt, dass die Autoren sta­tis­tische Luft­nummern als tolles Ergebnis ver­kaufen wollen. Diese Tabelle:

Dar­ge­stellt sind wieder Wahr­schein­lich­keiten für einen Arzt­besuch oder eine Hos­pi­ta­li­sierung im Falle eines Atem­weg­in­fekts, der als COVID-19 per PCR-Test gelabelt wurde. Ver­glichen werden die­je­nigen, denen ein Shot BNT162b2XBB1.5 ver­passt, wurde mit Unge­impften, mit den 2.717 Pati­enten im Sample, die sich jeder Form von COVID-19 Shot wider­setzt haben. Alle Werte brechen die Parität. Egal, ob unter oder über 65jährige betrachtet werden, in keinem Fall kann das Ergebnis inter­pre­tiert werden, weil das Ergebnis zugleich ein gerin­geres und ein höheres Risiko ausweist.

Offen­kun­diger Quatsch, den, um es zu wie­der­holen, nur ver­breitet, wer zu dumm ist, seine eigenen Ergeb­nisse zu inter­pre­tieren oder dafür bezahlt wird, sich lächerlich zu machen.

Bezahlt ist das Stichwort.
Wer hat die Studie von Tartof et al. bezahlt?

Nun, raten Sie!
Richtig: Pfizer!

Nicht nur, hat Pfizer diese Studie bezahlt, Pfizer hat auch die Inter­pre­tation der Ergeb­nisse finan­ziert, also sicher­ge­stellt, dass die Inter­pre­tation so gedehnt wird, dass man eine Erfolgs­meldung daraus zimmern kann, einfach dadurch, dass drei der Autoren der Studie bei Pfizer ange­stellt sind:

Nun könnte man ein­wenden, dass mit Kaiser Per­ma­nente ein Unter­nehmen Mit­ar­beiter an die Studie gesetzt hat, das einer kor­rekten Dar­stellung der Wirk­lichkeit ver­pflichtet ist, obschon nicht klar ist, warum Kaiser Per­ma­nente das sein sollte. Aber geschenkt.

Also haben wir unter­sucht, wie ver­netzt “Kaiser Per­ma­nente” mit Pfizer ist. Dazu muss man wissen, dass für viele “Gesund­heits­an­bieter” Pati­enten nicht nur Pati­enten, sondern Assets sind, die sie ein­setzen können, und zwar im Rahmen medi­zi­ni­scher For­schung, so wie eigene Gebäude und Ärzte im Rahmen medi­zi­ni­scher For­schung ein­ge­setzt werden können, so intensiv, dass die medi­zi­nische For­schung, kli­nische Trials mit anderen Worten, zu einem eigenen Standbein des Ein­kommens für die ent­spre­chenden Unter­nehmen wird. Ergo haben wir gesucht, wie intensiv die Zusam­men­arbeit auf diesem Gebiet zwi­schen Pfizer und Kaiser Per­ma­nente ist. Sie ist extrem intensiv: 501 kli­nische Trials, die Pfizer als Sponsor finan­ziert hat, wurden in Räum­lich­keiten und/oder mit Pati­enten von Kaiser Per­ma­nente durchgeführt.

 

Quelle: Cli­nical Trials

Die Ver­flech­tungen der Geschäfts­in­ter­essen zwi­schen Pfizer und Kaiser Per­ma­nente sind so intensiv, dass es einem Wunder gleichkäme, wenn am Ende einer von beiden durch­ge­führten “For­schung” ein reales und kor­rektes Ergebnis stünde.

Verengt man die Suche weiter und berück­sichtigt nur die kli­ni­schen Trials, die BNT162b2 zum Gegen­stand hatten bzw. haben, dann finden sich 11 Trials, die mit Per­sonal, Pati­enten und in Räum­lich­keiten von Kaiser Per­ma­nente durch­ge­führt wurden bzw. werden. Und diese Leute, die an posi­tiven Nach­richten über BNT162b2 Geld ver­dienen, denken im Ernst, man würde auf ihre “For­schungs­er­geb­nisse” hereinfallen?

Das mag für die Sys­tem­presse gelten, aber nicht für ScienceFiles.

Der Artikel erschien zuerst hier: sciencefiles.org