Eröff­nungs­feier der olym­pi­schen Spiele: Woke Geis­terbahn oder Satanismus?

Das sin­nen­frohe Frank­reich, einst ein Begriff für Eleganz, schöne Frauen, exzel­lenter Küche und ver­fei­nerter Kultur, ist ein Müll­haufen geworden. Nicht nur, dass ganze Stadt­teile zu Slum-ähn­lichen Gebieten geworden sind, weil Obdachlose und Zuwan­derer aus den afri­ka­ni­schen Kolonien in Zelten zwi­schen Abfall in den Straßen hausen. Die wurden offenbar vor der Olym­piade mit großem Aufwand ent­fernt, um die Stadt etwas auf­ge­räumter zu prä­sen­tieren. Das wäre es aber gar nicht nötig gewesen, denn die Eröff­nungs­feier war kaum weniger schockierend.

Nach der offi­zi­ellen Eröffnung trafen nach und nach die Dele­ga­tionen per Schiff die Seine entlang ein, als erstes, wie immer, die Griechen, weil sich ja die Olym­piade auf diese antike, grie­chische Tra­dition beruft.

Der erste Höhe­punkt der Show war Lady Gaga. Sie ist schrill, sie nennt sich zu Recht Trash-Künst­lerin und ist in der US-Ame­ri­ka­ni­schen LGBTQ+Szene ver­wurzelt. Aber sie bietet schon eine gut gemachte Show: Die Welt als eine riesige, fran­zö­sische Revue. Okay. Dann ein spek­ta­kulär-furio­serer Cancan-Tanz, wowww! Très Français! For­mi­dable! Weltstar Céline Dion singt zur Eröffnung in einem sil­bernen Lametta-Kleid.

Es gab eine Filmshow, die eben­falls sehr fran­zö­sische Film­kunst prä­sen­tierte (gott­seidank keine Fran­zö­sisch-pol­nische sozi­al­kri­tische Copro­duktion, bei der niemand ver­steht, worum es eigentlich geht) und  … natürlich Pariser Mode. So weit, so gut, teil­weise sehr eigen­willig, aber gut, man muss ja auch etwas pro­vo­zieren. Die Stadt selbst ist wirklich sehr beein­dru­ckend mit rie­sigen Repro­duk­tionen von Bild­zi­taten aus Werken des Louvre entlang der Seine deko­riert, die den Besucher teils anzu­schauen scheinen oder den Ort, wo sie instal­liert sind ver­fremden, teils Bilder inter­na­tio­naler Künstler zum Thema Sport zeigen.

Spät­rö­mische Dekadenz ist geradezu spar­ta­nisch-fromm dagegen

Dann aber, bei der Eröff­nungs­feier, kam es hagel­dicke. Wahr­scheinlich musste es so kommen, schon bei der EM in Deutschland bekam das Thema LGBTQ+ eine solche Gewichtung, dass es manchem die Lust daran verdarb. Aber es geht ja heut­zutage bei jeder grö­ßeren Sache immer erst­einmal darum, dass das Ganze poli­tisch korrekt ist und erst danach um die betref­fende Sache. Jeder bemüht sich, seine Bekennt­nisse zur Regen­bogen-Vielfalt-Diversity-Queer-Toleranz noch einen Tacken schriller als alle anderen auf­zu­führen, und bei Gott, Paris hat den Diversity-Wett­bewerb haushoch gewonnen.

In der Kulisse einer alten Burg wurde bei einem Metal-Konzert sprit­zendes Blut sym­bo­lisch in Form blut­roter Flat­ter­bänder gezeigt und eine Marie-Antoi­nette mit ihrem abge­hackten Kopf in den Händen … und ein apo­ka­lyp­ti­scher Roboter-Reiter durch­querte die Stadt auf der Seine und eine Roboter-Rei­terin über­brachte die Olym­pische Fahne, die auch noch ver­kehrt herum auf­ge­hängt wurde. Dann gab es Tanz-Auf­füh­rungen, bei denen oben auf einem Podest voll­kommen unmo­ti­viert – oder eben nicht unmo­ti­viert – ein gol­dener Rin­derkopf (das goldene Kalb?) prangte. Auch dem „Mythen­metzger“ sieß das seltsam auf, und in seiner sehr sachlich vor­sich­tigen Art kom­men­tiert er hier das, was nicht zu über­sehen ist:

 

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Nichts gegen eine Tra­vestie-Show, die stets mit einem zwin­kernden Augen­auf­schlag agiert und keine wirklich roten Linien über­schreitet. Was aber da zu sehen war, das war so ein­deutig mit so vielen Sym­bolen von glas­klarem Sata­nismus und Ver­höhnung des Chris­tentums gespickt, dass es nicht mehr miss­ver­standen werden kann. Ich wage einmal zu fragen, was pas­siert wäre, hätte diese Eröff­nungs­feier in einer so vul­gären Weise den Islam ver­höhnt. Das mag man sich gar nicht aus­denken, was dann pas­siert wäre.

Das „Letzte Abendmahl“ mit Drag­queens, einem nackten, blauen Bacchus und einem Kind

Was als gewagte und anstößige vulgäre „Party“ begann, mündete in eine Drag­queen-Parodie auf das letzte Abendmahl, was mehr als auf­fällig an das Bild des Renais­sance ‑Künstlers Leo­nardo da Vinci erinnert – und erinnern sollte. An der Stelle Jesu sitzt eine kor­pu­lente Drag­queen mit einem Kirmes-Hei­li­gen­schein und die Apostel sind natürlich alles Drag­queens und extrem schrill und auf­reizend zurecht­ge­macht. Es war eine ganz klare Pro­vo­kation gegen das Chris­tentum gedacht und aufgeführt.

Als Höhe­punkt kam dann noch ein nicht mehr junger Mann, nackt, aber mit hell­blauer Farbe bemalt und Blu­men­kranz auf dem Kopf und einer Blu­men­gir­lande, die not­dürftig sein Gemächt ver­steckte. Diese Figur ist eins zu eins deckungs­gleich mit der Figur des Bacchus, der Gott des Weines, des Rau­sches, des Wahn­sinns und der Zügel­lo­sigkeit und Extase. In der­grie­chi­schen Mytho­logie ist es Dio­nysos. Bacchus ist römisch und im Gegensatz zu dem schönen, jungen Grie­chengott eher ein dick­licher, betrun­kener Mann oder ein pum­me­liger, eben­falls betrun­kener Knabe. Er wird immer nackt dar­ge­stellt mit einem Kranz von Wein­blättern und Trauben um den Kopf und einer weitere Wein­ranke zum ver­decken seiner Geni­talien und ruht in Gemälden oft auf einem Bett von Blumen. Diese Details stimmen zu haar­genau und machen stutzig, auch wenn die Trauben spie­gelnde Kügelchen sind. Es passt zu gut und vor allem in Bezug auf das „letzte Abendmahl“.

Um das zu ver­stehen, muss man ein bisschen aus­holen. Es ist interessant.

Bacchus by Hendrick Goltzius
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Ori­ginal public domain image from Statens Museum for Kunst

Bacchus von Hendrick Goltzius, gemeinfrei

 

Das Antike Rom und der berühmte Bacchanalienskandal

Im Jahr 186 v.Chr. gab es eine Art Sekte, bei denen Männer und Frauen nächtens ihrer Zügel­lo­sigkeit freie Bahn ließen. Der römische Geschichts­schreiber Livius ver­fasste einen Bericht darüber. Er kri­ti­sierte die Bac­chanten heftig, beschrieb sie als eine gefäh­liche Sekte, die eine Art Mys­terium in ihrem ent­fes­selten Wahn sahen. Rabiate Besäuf­nisse, zügel­loser Sex jeder Art, auch mit Kindern, Schreien und Toben und Orgien, die auch in Gewalt aus­uferten, kenn­zeich­neten die bac­chan­ti­schen Orgien, wie der Livius sie beschrieb.

Seiner Über­lie­ferung nach, waren es Leute, die „jede denkbare Lider­lichkeit aus­übten, und nicht nur das: Gift­mi­scherei, Urkun­den­fäl­schung, Ver­leumdung, alle mög­lichen Ver­brechen bis hin zu blankem Mord“ habe man aus­ge­heckt und betrieben: „Vieles geschah durch Verrat, das meiste durch Gewalt, doch blieb es geheim, da man die Schreie der Opfer über dem Tosen der Trommeln und Cymbeln nicht hörte“: „multa dolo, pleraque per uim aude­bantur. occu­lebat uim quod prae ulu­la­tibus tym­pan­o­rumque et cym­ba­lorum str­epitu nulla uox qui­ri­t­antium inter stupra et caedes exaudiri poterat.“

Doch irgendwann kam dann alles ans Tages­licht, als ein Wai­senkind, Publius Aebutius, von seinem Stief­vater um sein Erbe gebracht, aus dem Weg geräumt oder unschädlich gemacht werden sollte. Zu diesem Zweck wollte seine Mutter den Jungen unter den Ein­fluss der Bac­chanten bringen. Sie habe ein Gelübde gemacht, ihren Sohn dem Bacchus zu weihen, als der Sohn schwer krank war, hieß es. Eine ehe­malige Sklavin der Mutter, Hispala Fecenia, erfuhr davon und weil sie vor ihrer Frei­lassung diese Mutter zu den bac­chan­ti­schen Orgien begleiten musste, war sie Zeuge der Gräss­lich­keiten geworden, die da auf­ge­führt wurden. Diese Nächte seien „eine Brut­stätte jeder Art von Ver­derbnis“ (cor­rup­te­larum omnis generis … offi­cinam) gewesen, Sie warnte den jugend­lichen Publius, dass man ihn an einen Priester über­geben werde, der ihn an einem geheimen Ort bringe, wo, übertönt von Trommeln und Cymbeln, niemand seine Schreie höre. Der Knabe brachte dar­aufhin seinen Fall vor den römi­schen Konsul Spurius Pos­tumius Albinus.

„All­ge­meine Pro­mis­kuität und homo­se­xuelle Libertinage“

Der ließ sich von der ehe­ma­ligen Sklavin dann – mit etwas Nach­druck und Garantien für ihre Sicherheit vor der Rache der Bac­chanten – berichten, was was sie genau bei diesen Orgien gesehen und erlebt habe. Sie berichtete, dass dort alle Laster zu finden seien: „All­ge­meine Pro­mis­kuität, homo­se­xuelle Liber­tinage, Wahnsinn und Raserei“. Dass es so etwas wie Frevel nicht gebe, sei das oberste Motto des Kultes. Das war das Fanal zur Aus­merzung der Bac­chanten. Wer sich nicht an Morden, Kin­des­miss­brauch oder Ver­ge­wal­ti­gungen beteiligt hatte, ver­büßte lediglich Haft. Die, denen Ver­brechen zur Last gelegt wurde, wurden getötet – wobei man das teil­weise ihren Familien überließ.

Inter­essant: Die römi­schen Konsuln wandten sich auch an das Volk, warnten vor dem Kult und der Teil­nahme daran und pran­gerten ins­be­sondere an, dass sich hier junge Männer „in einem Las­ter­sumpf wälzten“, die später in ihrem Leben mit der Waffe in der Hand ihr Vaterland ver­tei­digen sollten.

Zurück zur heu­tigen Pariser Olympia-Eröff­nungs­feier: Ein Kind, was zwi­schen den Drag-Queens als Apostel des letzten Abend­mahles Jesu sitzt und dann kommt ein Bacchus, der das Schlüs­sel­element zu dem ganzen Sze­nario bildet? Das „Letzte Abendmahl“ ist ein ele­mentar wich­tiger Bestandteil der katho­li­schen Kirche, in dem der Sohn Gottes, bereit, sich für die Erlösung der Menschheit zu opfern und zur Ver­gebung aller Sünden, den Wein zu seinem Blut und das Brot zu seinem Leib wandelt … soll das Auf­tauchen des Bacchus das heilige „Letzte Abendmahl“ zu einem Bac­chanal verkehren? 

Es hagelt Kritik von allen Seiten

Ungarns Regie­rungschef Orbán sieht in dieser höchst frag­wür­digen Dar­stellung eine „Ent­le­digung“ der „meta­phy­si­schen Bin­dungen an Gott, das Vaterland und die Familie“ in west­lichen Ländern. Er sieht darin einen Mangel an öffent­licher Moral. Und das habe, so Orbán, dazu geführt, dass „west­liche Werte, die lange als uni­versell galten“, von vielen Ländern der Welt zunehmend als inak­zep­tabel ange­sehen und abge­lehnt werden.

Auch die rus­sische Regie­rungs­spre­cherin kri­ti­sierte harsch, dass bei der Eröff­nungs­feier „Apostel durch Trans­ves­titen dar­ge­stellt“ worden seien und damit ein „für Christen hei­liges Motiv“ ver­un­glimpft wurde.

Die „Frän­kische Lan­des­zeitung“ berichtet, dass die fran­zö­sische Bischofs­kon­ferenz die Eröff­nungs­feier eben­falls scharf kri­ti­sierte. Die Zere­monie habe „leider auch Szenen ent­halten, in denen das Chris­tentum ver­spottet und ver­höhnt wurde, was wir zutiefst bedauern“.

Javier Tebas von der spa­ni­schen Fußball-Liga tobte, berichtet die „WELT“ und schimpfte in der spa­ni­schen Zeitung Marca: „Inak­zep­tabel, respektlos, schändlich. Die Ver­wendung des Bildes des letzten Abend­mahls bei den Olym­pi­schen Spielen in Paris ist eine Belei­digung für uns Christen. Wo bleibt der Respekt vor dem reli­giösen Glauben?“

Die fran­zö­sische EU-Abge­ordnete Marion Maréchal stellte in einem Tweet auf X klar, was sie allen Christen auf dieser Welt, sagen möchte:

“An alle Christen der Welt, welche die #Paris2024-Zere­monie ver­folgen und sich durch diese Drag­queen-Parodie des “Letzten Abend­mahls” beleidigt fühlen, sei gesagt: Dass da nicht Frank­reich spricht, sondern eine linke Min­derheit, die zu jeder Pro­vo­kation bereit ist.“

 

Die katho­lische Zeitung „Die Tagespost“ zitiert den Bischof und Texaner Joseph Strickland. Der US-Ame­ri­kaner hatte auf seinem Account diese Vor­stellung als einen „neuen Tief­punkt für die mensch­liche Gesell­schaft“ bezeichnet:

 

Aber einen gibt es, der auf dieses Fiasko auch noch stolz ist: Prä­sident Emmanuel Macron: