Wie in kaum einem anderen Land in der Welt wurde in Deutschland der Wiederaufbau und der Wiederaufstieg nach dem Zweiten Weltkrieg durch die USA bestimmt – bis hin zur Wiedervereinigung 1990. Und natürlich darüber hinaus.
Manche sprechen von der „US-Schutzmacht“ und ihrem „BRD-Schützling.“ Doch das trifft nicht den Kern der bilateralen Beziehungen. Die USA sind nicht nur eine „Schutzmacht“ und ein entscheidender „Partner“.
Denn die USA geben die transatlantische Linie seit jeher vor, dominieren und bestimmen sie. Dazu zählen auch die weiterhin rund 35.200 dauerhaft in Deutschland stationierten und von uns finanzierten US-Soldaten, wie einst in einer der vier Besatzungszonen nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
Über 70 Jahre danach verhalten sich die USA noch immer wie eine Besatzungsmacht. Kaum jemandem ist bekannt, dass die Amerikaner eine Fülle von Sonderrechten auf hiesigem Boden besitzen und diese auch in vollem Umfang in Anspruch nehmen.
Beispielsweise ist die Bundeswehr verpflichtet, die USA bei deren völkerrechtswidrigen militärischen Interventionen zu unterstützen. Zudem besitzen die Geheimdienste der Siegermächte auf deutschem Boden uneingeschränkte Bewegungs- und Handlungsfreiheit, können bei ihren Aktivitäten uneingeschränkt Informationen sammeln, so viele Agenten einsetzen, wie sie möchten – und deutsche Dienste für sich arbeiten lassen. Dabei gelten die hiesigen Gesetze unseres Landes für sie nicht. So dürfen die Geheimdienstmitarbeiter beispielsweise Waffen tragen. Selbst wenn sie Straftaten begehen, sind sie von der Strafverfolgung ausgenommen.
Letztlich wird das deutsche Denken und die deutsche Politik seit 1945 durch Propaganda und Umerziehung im Sinne der USA beeinflusst.
Die Amerikaner machen daraus auch gar keinen Hehl. Der Sicherheitsberater und Geostratege Zbigniew Brzezinski schrieb schon vor Jahren offen und unmissverständlich, dass Deutschland nicht nur Protektorat sei, sondern auch Vasall der Vereinigten Staaten von Amerika.
Tatsächlich?
Dass dies zutrifft, bekräftigte im Februar 2024 auch Donald Trumps Vize-Präsidentschaftskandidat J.D. Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz.
Dort las er nicht nur der rot-grün-dominierten deutschen Ampelregierung die Leviten, sondern erklärte auch noch einmal, was Deutschland und Europa für die USA sind.
J.D. Vance:
„Sie (die Deutschen/GG) deindustrialisieren Ihr eigenes Land und behaupten gleichzeitig, Putin müsse um jeden Preis besiegt werden. Wenn Putin um jeden Preis besiegt werden muss, dann hören Sie auf, Ihr eigenes Land im Namen einer lächerlichen Ökostrompolitik zu deindustrialisieren.“
„Aber ich glaube, dass Washington, zumindest die aktuelle Führung in Washington, die Tatsache, dass die Europäer völlig von uns abhängig sind, wirklich gut findet. Das ist kein Bündnis. Diese Leute sind keine zunehmenden Verbündeten. Sie sind Klientelstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika, die tun, was immer wir von ihnen wollen.“
Hier das Video:
Es schmerzt, das sagen zu müssen: Hier ist jedes Wort wahr. pic.twitter.com/YiMwu3HYib
— Jan Fleischhauer (@janfleischhauer) July 18, 2024
Genau so ist es!
Allerdings wird Ihnen die deutsche „US-Marionetten-Regierung“ natürlich ganz anders verkauft. Gleich gar von Kohl, Merkel, Scholz und Co.
Quellen: https://reitschuster.de/post/was-sie-ueber-trumps-vize-kandidaten-nicht-erfahren-sollen/ /// https://www.thepioneer.de/originals/thepioneer-expert/articles/die-deutsche-abhaengigkeit /// https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/usa-node/bilateral/204568 /// Peter Orzechowski: Besatzungszone: Wie und warum die USA noch immer Deutschland kontrollieren, Rottenburg 2019
Bereits im März 2023 schrieb ich:
Ganz allein, sozusagen fast konspirativ, flog Bundeskanzler Olaf Scholz Anfang März 2023 nach Washington zu einem „Vieraugen-Gespräch“ mit US-Präsident Joe Biden. Selbst die zumeist „gekaufte“, pardon, mitunter „bezahlte“ Hauptstadtjournaille, die normalerweise mitfliegen darf, um nachher Regierungskonform zu berichten, musste zuhause bleiben.
Ebenso der sonst übliche Wirtschaftstross. Nicht einmal ein Dolmetscher wurde bei dem 80-Minuten-Gespräch zugelassen.
Und das Bundeskanzleramt veröffentlichte keine Zusammenfassung, wie das sonst üblich ist.
Selbst die Mitteilung des Weißen Hauses war kurz:
Quelle Screenshot/Bildzitat: https://www.whitehouse.gov/briefing-room/statements-releases/2023/03/03/readout-of-president-joe-bidens-meeting-with-chancellor-olaf-scholz-of-germany/
Übersetzt: „Präsident Joseph R. Biden Jr. hieß heute Kanzler Olaf Scholz aus Deutschland im Weißen Haus willkommen, um die starke bilaterale Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland zu bekräftigen. Ein Jahr nach Russlands brutalem Einmarsch in der Ukraine diskutierten die Regierungschefs die fortgesetzten Bemühungen, der Ukraine humanitäre, wirtschaftliche, politische und Sicherheitsunterstützung zu gewähren, und die Bedeutung, die globale Solidarität mit der Ukraine aufrechtzuerhalten. Sie wiederholten ihre Verpflichtung, Russland Kosten für seine Aggression aufzuerlegen, solange es nötig sei. Die Regierungschefs tauschten auch Ansichten über andere globale Themen aus.“
Und Scholz twitterte brav:
Der Bundeskanzler bedankte sich also artig für „Freundschaft und Führungsstärke“ und das, obwohl höchstwahrscheinlich die Amerikaner mit die Finger im Spiel hatten, beim schwersten Terror-Akt gegen Deutschland: Die Sprengung der Nord Stream Pipelines, die die Energiesicherheit des ganzen Landes und damit der deutschen Bürger gefährdet!
Vor rund einem Jahr sagte Biden, man werde Nord Stream 2 zu verhindern wissen. Und Scholz – er reagierte mit abwesendem Lächeln, obwohl diese Anschläge die größte politische und moralische Demütigung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg ist.
Was ist das für ein Kanzler, der eigentlich einen Eid zum „Wohle des deutschen Volkes“ geschworen hat?
Stattdessen kehrte Scholz nach dem jüngsten Washington-Besuch mit einer mehr als kruden Geschichte bezüglich der Nord Stream-Sabotage zurück: Mit der Segelyacht zur Pipeline-Sprengung!
Wer’s glaubt wird selig. Kein Wort davon, dass die Amerikaner oder andere Verbündete für diesen Terror-Akt verantwortlich sein könnten. Niemand anderes kommt infrage – außer die Ukraine natürlich selbst. Mithilfe der Amerikaner, Briten oder Skandinavier versteht sich, die einzig die Mittel dazu besitzen, eine solche aufwendige Operation in 70 Metern Tiefe durchzuführen.
Jedenfalls war diese Verschwörungstheorie in Scholz „Pflichtenheft“, das ihm Biden wohl mitgegeben hat. Nicht das erste mal!
Rückblick: Schon am 20. Februar 2022 wurde der Bundeskanzler von Joe Biden auf „Kriegskurs“ gegen Russland gebracht.
Damals schrieb ich:
Es gibt unzählige Verschwörungstheorien darüber, dass Deutschland nach wie vor ein besetztes Land sei oder seine Rechtsstaatlichkeit nicht bestehe. Das ist natürlich Unsinn. Dennoch kann sich Deutschland keineswegs einer völligen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten rühmen.
Jüngstes Beispiel trug sich auf offener Bühne des aktuellen Ukraine-Russland-Konflikts zu. Diesbezüglich wurde Bundeskanzler Olaf Scholz von den Amerikanern geradezu »eingehegt« und auf die Konfrontation mit Russland »ausgerichtet.«
Am 15. Februar 2022 traf sich erstmals SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz mit Wladimir Putin, dem Präsidenten der Russischen Föderation zu hochrangigen Konsultationen in Moskau. Wenig überraschend wurde auch der russische Truppenaufmarsch mit 130.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine und Weißrussland thematisiert.
Hinsichtlich der angespannten Situation bekundete Scholz: »Die diplomatischen Möglichkeiten sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Jetzt muss es darum gehen, entschlossen und mutig an einer friedlichen Auflösung dieser Krise zu arbeiten.« Die Suche nach diplomatischen Lösungen sei ein zentraler Grund seiner Reise zuvor nach Kiew und dann nach Moskau.
Doch der Bundeskanzler sagte noch viel mehr. Und das direkt an Putins Adresse gerichtet: »Für uns Deutsche, aber auch für alle Europäer ist klar, dass nachhaltige Sicherheit nicht gegen Russland, sondern nur mit Russland erreicht werden kann.«
Also noch einmal: Eine nachhaltige Sicherheit könnte nur »mit« und nicht »gegen« die Russen verwirklicht werden.
Das sind zentrale Sätze von Scholz Rede bei seinem Besuch in Moskau. Sie signalisierten sogar den Beginn eines Dialogs zur Entspannung.
Doch kaum kehrte der Kanzler in die Heimat zurück, folgte schon einen Tag später, nämlich am 16. Februar 2022, ein Telefonat mit US-Präsident Joe Biden. Wohlgemerkt neun beziehungsweise acht Tage vor dem Angriff und Einmarsch der Russen am 24. Februar 2022 in die Ukraine.
In der diesbezüglichen Erklärung des Bundespresseamts zum Scholz-Biden-Telefonat hieß es mit scharfen Worten: »Russland müsse echte Schritte zur Deeskalation einleiten. Im Falle einer weiteren militärischen Aggression gegen die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine habe Russland mit außerordentlich gravierenden Konsequenzen zu rechnen.«
Das hörte sich natürlich ganz anders an, als zuvor in Moskau verlautbart. Denn dort war ja noch die Arbeit an einer »friedlichen Auflösung« der Krise samt einer nachhaltigen Sicherheit nicht gegen, sondern nur mit Russland in Aussicht gestellt worden.
Der Analyst und Autor Bernd Liske erklärte in den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, dass Scholz von Biden »eingehegt« und Deutschland auf die Konfrontation mit Russland »ausgerichtet« worden sei.
Obendrein kommt noch, dass auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg den deutschen Kanzler am selben Tag des Biden-Telefonats sprichwörtlich »abkanzelte«, weil er den Beitritt der Ukraine zum Atlantischen Militärbündnis als für »lange Zeit ausgeschlossen« bezeichnet hatte. Konkret sagte Scholz, dass der Beitritt der Ukraine »nicht auf der Tagesordnung« stehe und vermutlich weder in seiner noch Putins Amtszeit beschlossen werden würde.
Und auch die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand meldete sich gleich darauf in Brüssel zu Wort, dass die Tür der NATO weiter offenbleiben müsse, ungeachtet der »beispiellosen russischen Aggression an der ukrainischen Grenze.«
Das alles zeigt eine unfassbare Düpierung des deutschen Regierungschefs.
Aber noch mehr: Deutschland scheint weiter unter der Knute der USA zu stehen.
Der öffentlich verkündete »eigene Wille« ist nur vordergründig ein solcher.
Ansonsten muss das Land wohl weiterhin die Vasallenschaft der Vereinigten Staaten erfüllen.
Zuerst erschienen bei GuidoGrandt.de.
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