Zuletzt hörten wir, dass die Amerikaner im Verbund mit den Briten den Ukrainern wahrscheinlich eine „Weitschuss-Erlaubnis“ erteilen wollen. US-Außenminister Anthony Blinken hat anscheinend sogar bestätigt, dass die Regierung bald strategische Waffen an die Ukraine liefern wird, die tief in russisches Territorium eindringen können. Von den USA gelieferte Langstreckenraketen an die Ukrainer sind der letzte und entscheidende Schritt. Dann ist es kein Grenzkonflikt in der Ukraine mehr, sondern der Einstieg zu einem Weltkrieg. Am Ende, wenn eine Seite nicht mehr weiter weiß, wird es wahrscheinlich zu einem Atomkrieg führen. Wie wir vom freundlicherweise vom US-Verteidigungsministerium selbst erfahren, will man sich die Folgen eines Atomkriegs in Europa in einer „Modellierung“ ausrechnen lassen.
Herr Bundeskanzler Scholz, übernehmen Sie! Verhindern Sie das! Trommeln Sie die Europäischen Regierungen zusammen! Das wäre jetzt Ihre allervordringlichste Aufgabe!!!
Spiel mit dem atomaren Feuer
Das US-Verteidigungsministerium macht eine Ausschreibung für einen Vertrag darüber, welche Auswirkungen ein Atomkrieg in Europa auf die Umwelt und die Landwirtschaft hätte. Es sollen Studien erstellt werden, die berechnen und beschreiben, welche Auswirkungen ein Nuklearkrieg im globalen Umfang hätte, bei dem dann landwirtschaftliche Betriebe und Natur zerstört würden. Und ersteinmal soll das Ganze für die ehemaligen Ostblockstaaten und Westrussland durchgerechnet werden. Allerdings später auch auf andere und weitere Regionen der Erde. So etwas gibt man nicht aus purer Neugier in Auftrag.
Interessanterweise interessiert den lieben, großen Bruder über’m Teich offenbar die Landwirtschaft und Umwelt am meisten und nicht die Bevölkerung. Welchen Grund kann das haben? Rechnet man damit, dass die europäischen und westrussischen Völker sowieso alle dahingerafft werden und ob der Kontinent dann doch wieder irgendwann mit neuen Menschen besiedelt werden könnte? Hört sich fast so an.
Es wird also schlicht und kalt kalkuliert, was herauskommt, wenn ein Atomkrieg in Europa stattfindet. Eine Überraschung ist das nicht, denn bereits 1989 wurde die NATO-Übung „Wintex-Cimex“ durchgeführt. Diese Übung machte damals klar, dass bei einem nuklearen Schlagabtausch Deutschland praktisch von der Landkarte radiert werden würde. Der Grund: Die Amerikaner haben ihre Nuklearwaffen in Deutschland stationiert und die Russen wissen auch sehr genau wo. Also ist klar, dass sie diese Atombombensilos zuallererst vernichten werden, und dann den Gegenschlag führen und zwar ebenfalls atomar. Damals schrieb der Spiegel fassungslos: „Wir Europäer sollen uns opfern. (…) Soll Europa in einem künftigen Krieg zum alleinigen Schlachtfeld werden? Wird gar der Untergang Deutschlands geplant?“
Ein Papier aus dem NATO-Hauptquartier beschreibt den Ablauf eines Dritten Weltkrieges so, dass die Amerikanischen Atomraketen im Erstschlag gezündet und losgeschickt werden, dass aber sofort der nukleare Gegenschlag aus Russland erfolgen würde – gegen Deutschland und ganz Europa. Der Verdacht, dass die Modernisierung der Kurzstreckenraketen letztlich nur dazu dienen sollten, „die USA durch einen begrenzten Krieg in Europa aus dem großen, atomaren Holocaust herauszuhalten“.
Niemand kann behaupten, dass der russische Präsident Putin nicht gewarnt habe. Seine Sicht der Dinge war sehr deutlich, wenn auch immer noch höflich: Wenn die Ukrainer NATO-Langsteckenwaffen erhalten, werde er, Präsident Putin, das als eine Beteiligung der NATO an dem Krieg auffassen und die NATO als Kriegspartei betrachten. Mehr sagte er nicht. Aber das reicht schon.
Eine Skizzierung der Lage durch Eric S. Margolis
Eric S. Margolis ist ein sehr bekannter und renommierter Autor, der international beachtet wird. Er schrieb für die New York Times, dem International Herald Tribune, für die Los Angeles Times, für die Times of London und für führende Medien in der Türkei, Malaysia, Pakistan und andere asiatische Medien. Er gilt als ein gut informierter Experte für außenpolitische Themen und tritt mit seinen Kommentaren bei CNN, BBC, France2, Fox News und anderen auf. Und er war Kriegskorrespondent in Angola, Namibia, Südafrika, Nicaragua und anderen Ländern. Er war auch einer der Ersten, denen Zugang zum KGB-Hauptquartier erlaubt wurde. Also kein Spinner, Verschwörungstheoretiker oder Hobbyschreiber.
Ebenjener Eric Margolis schrieb vor erst vier Tagen Folgendes (Auszüge aus dem verlinkten Artikel):
„ … US-Außenminister Anthony Blinken hat offenbar bestätigt, dass Washington in Kürze solche strategischen Waffen (für Weitschüsse tief ins russische Territorium) an die Ukraine liefern will. Diese Woche traf der neue britische Premierminister in Washington ein, um über weitere strategische Waffen für die Ukraine zu sprechen. Die von den USA gelieferten Langstreckenraketen sind der letzte Schritt zwischen einem möglichen Grenzkonflikt und einem umfassenden Krieg, der höchstwahrscheinlich in einen Atomkrieg münden wird. (…) Russlands Präsident Wladimir Putin hat wiederholt erklärt, er habe die konventionellen Streitkräfte reduziert, um Gelder in die geschwächte russische Zivilwirtschaft umzuleiten. Im Falle eines Angriffs auf Russland würden Atomwaffen eingesetzt, sagte Präsident Putin. Wir müssen ihm aufs Wort glauben.“
Herr Margolis befindet kurz und bündig: „Die Idee, weitere Langstreckenraketen an die Ukraine zu schicken, ist purer Wahnsinn.“
Weiter schreibt er: „Die Ukraine wird in diesem langen Abnutzungskrieg langsam zermürbt. Die derzeitige Strategie der Ukraine besteht darin, einen direkten Zusammenstoß zwischen Russland und den Vereinigten Staaten zu provozieren. (…) Die USA, die von kriegsbefürwortenden Republikanern und reichen proisraelischen Sonderinteressen dominiert werden, scheinen einen Krieg mit Russland unbedingt herbeiführen zu wollen. Vor allem aber drängen Neokonservative auf einen verschärften Krieg gegen Russland, um ihr Ziel zu erreichen, die Russische Föderation in kleine, schwache Teile zu zerlegen, die von Washington dominiert werden.“
Dann geht Herr Margolis auf die Zeit ein, wo der russische Präsident Boris Jelzin den amerikanischen Umtrieben keine Grenzen setzte. Eine Zeit, in der Bill Clinton eine „Freundschaft“ zu Präsident Jelzin aufbaute, die hauptsächlich in der Versorgung mit amerikanischem Whiskey für den Alkoholiker Jelzin bestand. Russland wurde ein Selbstbedienungsladen für die USA. Boris Jelzins eigene Tochter Tatjana soll sich mit dem damals amtierenden Premierminister Wladimir Putin verständigt haben, dass ihr Vater unbedingt ersetzt werden müsse, um Russland zu retten. Drei Absetzungsverfahren waren gescheitert, aber am letzten Tag im Jahr 1999 trat Boris Jelzin müde und krank zurück.
Dazu schreibt Herr Margolis (Ergänzungen zum Verständnis von mir in Klammern, einen Satz stelle ich fett):
„Dies (die Zerteilung und Ausplünderung Russlands) war unter dem ehemaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin der Fall, der es den US-Finanzinteressen erlaubte, Russland zu dominieren, während er selbst Spaß hatte. Der ehemalige KGB-Offizier Wladimir Putin machte Washingtons Versuchen, Russland in eine amerikanische Satrapie zu verwandeln, ein Ende. 1991 interviewte ich die KGB-Führung im Moskauer Lubjanka-Gefängnis. Sie äußerten ihre Abscheu gegenüber der damaligen kommunistischen Führung Russlands und kündigten an, dass es einen Säuberungsakt geben werde. Das Ergebnis war natürlich der überraschende Aufstieg des KGB-Offiziers Wladimir Putin an die Macht. Putin wurde schnell zur Zielscheibe des Hasses der US-Medien. Er verübte in Tschetschenien schreckliche Brutalitäten, aber ohne ihn wäre Russland vielleicht das heutige, ergebene und unterwürfige Deutschland.
Die USA stürzten die letzte prorussische Regierung der Ukraine (mit Janukowski beim Euro-Maidan 2014). Die Ukraine war jahrhundertelang Teil des russischen Staates und das Zentrum seiner Schwerindustrie. Dieser Putsch kostete die USA 5 Milliarden Dollar, so seine Urheberin, die führende Neokonservative im Außenministerium, Victoria Nuland. Nuland setzte einen Schauspieler, den liebenswerten Wolodymyr Selenskyj, an die Macht. US-Gelder und Waffen flossen in die Ukraine. Washingtons Bemühungen, die alte Sowjetunion zu zerschlagen, waren ein voller Erfolg.“
Und Herr Margolis schließt seinen Artikel mit den Worten:
„Als erfahrener Kriegsberichterstatter und alter Freund der Ukraine sehe ich, dass die USA und Russland auf einen großen Krieg zusteuern. Die westlichen Mächte provozieren Russland unablässig. Die Idee, die Ukraine mit einer neuen Klasse von Langstreckenraketen zu beliefern, wird wahrscheinlich einen schrecklich gefährlichen Krieg entfachen, der höchstwahrscheinlich in einen Atomkrieg münden könnte. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Großmächte Frieden erzwingen, nicht Waffen liefern. Es ist an der Zeit, das unnötige Leid der Ukrainer und Russen zu beenden. Die Antwort ist echte Diplomatie, nicht mehr Waffen.“
Es kann doch nicht sein, dass wir uns hier über AfD oder Queer oder Grenzen oder Pronomen oder Klima aufregen, wenn möglicherweise hier in Europa ein nukleares Höllenfeuer alles in eine tödlich strahlende Wüste verwandelt? Und es kann doch nicht akzeptiert werden, dass die USA vollkommen ungerührt bereit sein sollte, einen ganzen Kontinent mit Mann und Maus auszulöschen?
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