Spaltung, Ängste und steigende Inflation stellen die Gesellschaft vor großen Herausforderungen. Die Welt befindet sich unübersehbar im Wandel. Wie geht man damit um, was kann jeder für sich und andere tun, damit es nicht noch schlimmer kommt? Diese und weitere Fragen klärt Coach und Schamane Ralph Riedel in einem neuen Video. Von Frank Schwede
Veränderungen können ganz schön herausfordernd und anstrengend sein, weil wir jedesmal Neuland betreten und zunächst völlig orientierungslos sind. Veränderungen sorgen für Ängste und führen zwangläufig zu der Frage, bin ich den Veränderungen gewachsen, werde ich das schaffen.
Der Grund ist, dass Veränderungen und Umbrüche geprägt sind durch Ungewissheit. Das auszuhalten ist nicht leicht, sich ausgeliefert fühlen und das Gefühl, jegliche Kontrolle abgeben zu müssen. Doch Veränderungen gehören nun mal zu unserem Leben dazu. Oft sind sie unvermeidbar.
Es gibt Situationen, die können wir nicht beeinflussen. Manchmal fühlen sich unser Leben und unser Alltag an wie eine Achterbahnfahrt, ohne das wir uns daran erinnern können, eingestiegen zu sein. Der Coach und Schamane Ralph Riedel erklärt, was er seinen Klienten in solchen Momenten rät:
„Aus schamanischer Sicht ist der Schlüssel zur Veränderung genau das, wie du mit diesen äußeren Einflüssen umgehen kannst. Das heißt auf tieferer Ebene auch zu lernen, wie du mit dir selbst umgehst, um besser auf die veränderten äußeren Einflüsse reagieren zu können.“
Alles ist plötzlich aufgewirbelt, nichts ist mehr an seinem ursprünglichen Platz und da, wo wir es gerne hätten. Doch wir können nichts dagegen tun und müssen mit unseren Ängsten, unserer Ohnmacht, unserer Wut und einer Vielzahl anderer Gefühle fertig werden. Jetzt ist dringend Hilfe nötig! Ralph Riedel rät:
„Wenn du jetzt versuchst, dich mal nicht von deinen Ängsten überwältigen zu lassen, gibt es auch die Möglichkeit, mehr auf dein Herz zu hören, denn dein Herz kennt den Weg zur Einheit und kann dir helfen, dich nicht mehr so leicht manipulieren zu lassen, denn in Zeiten der Spaltung wird oft versucht, unsere Ängste für fremde Interessen zu nutzen.“
Letztendlich geht es bei jeder Entscheidung, die wir treffen, immer um die Frage, in welcher Welt möchten wir leben, was wünschen wir uns wirklich. Erst wenn wir uns darüber im Klaren sind, kommt meistens im Umkehrschluss die Erkenntnis, dass wir uns nicht weiter den Manipulationen, die im außen geschehen, aussetzen möchten, in denen beispielsweise erklärt wird, dass Krieg Frieden schaffen würde oder dass die Interessen von Großkonzerne die Freiheit jedes Einzelnen sichern könnten. Riedel weiß aus eigener Erfahrung:
„Wenn dir das bewusst wird, dann wirst du vielleicht auch feststellen, dass es, wenn du dich weiter so verhältst, wie du dich jetzt momentan verhältst, keine Änderung geben wird. Auch nicht im außen.“ (Erschütternde Durchsagen von der anderen Seite – Ich breche das Schweigen! (Video))
Aktiv die neue Welt gestalten
Das heißt, dass es jetzt wichtig ist, Verantwortung zu übernehmen, sich aktiv dafür einzusetzen, eine Welt zu erschaffen, in der ich für mein Teil leben möchte und in der ich mich auch wohl fühle. Dazu erklärt Ralph Riedel:
„Das beginnt zunächst im Kleinen, etwa in Beziehungen – und nach und nach kann sich dass dann zu etwas Größerem auch im außen entwickeln. Das kann dir vielleicht auch die Erkenntnis bringen, dass dir bisher nur klar war, was du nicht haben willst, weil du dich bisher nur auf die Missstände konzentrierst hast und dir zu wenig Gedanken gemacht hast, in welcher Welt du wirklich leben möchtest und für welche Werte du einstehen möchtest. „
Ralph Riedel hat in vielen seiner Gespräche immer wieder feststellen müssen, dass viele Menschen das Gefühl haben, mit ihrer Meinung und den Vorstellungen, die sie haben, allein zu sein. Riedel hält es für wichtig, sich ein Umfeld zu schaffen, in dem es möglich ist, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Riedel:
„Dass du ein Gefühl bekommst, dass deine Gefühle, deine Wahrnehmungen, deine Überzeugung vollkommen normal sind, denn wenn du dich länger in einem falschen Umfeld aufhältst, verhältst du dich ähnlich wie ein Fisch, der in die entgegengesetzte Richtung schwimmt wie all die anderen Fische um ihn herum und dadurch entsteht ein Gefühl, nicht normal zu sein, nicht dazuzugehören.“
Viele Menschen glauben, dass sie komisch sind, nicht dazugehören, nicht akzeptiert werden. Wenn sie aber unter Ihresgleichen sind, dann stellen sie plötzlich fest, dass sie vollkommen normal sind, dass sie sich nur im falschen Umfeld aufgehalten haben. Deshalb rät Riedel jenen, die sich unverstanden fühlen, sich die richtige Gruppe zu suchen.
Auch das Ego, unser Bewusstsein, spielt in Bezug auf unsere Wahrnehmung eine große Rolle. Vielleicht sogar die größte, weil viele Menschen irrtümlich glauben, dass Reichtum, Beruf oder Erfolg ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit sind. Doch das ist nicht so, sagt Riedel und erklärt:
„In Wahrheit bist du viel mehr. Da sich unser Ego auf der Außenfläche eines Kreisels befindet, fühlt es sich oft hilflos, getrieben und angstbesetzt. Und gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, sich immer wieder in das Zentrum dieses Kreisels zurückzuziehen.
Stärke und Zuversicht durch Selbstliebe
An diesem Ort ist es möglich, Zuversicht, innere Stärke und Selbstliebe zu finden, um herauszufinden zu können, wie es möglich ist, mit dem persönlichen Leben und den Herausforderungen des Alltags umzugehen, so Riedel:
„Das fängt im Kleinen an, wie du mit dir selbst und deinem Leben umgehst und dann wird sich das immer weiter auf unsere Gesellschaft übertragen. In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass die Trennung der Welten und der Gesellschaft darin besteht, dass es Menschen gibt, die unbewusst auf der Außenfläche des Kreisels bleiben, dann gibt es aber auch Menschen, die sich bewusst dafür entscheiden, sich immer wieder in ihr eigenes Zentrum zurückzuziehen., um auf diese Weise eine neue Welt zu erzeugen, in der sie sich nicht mehr manipulieren lassen.“
Aufgrund der Tatsache, dass sich der Kreisel immer schneller dreht, kommt es bei unbewussten Menschen häufig zu einem Gefühl von Hilflosigkeit und Panik, weil sich die Trennung der Welt in der Zukunft weiter verstärken wird. Deshalb rät Riedel:
„Vielleicht wirst du an einem gewissen Punkt feststellen, dass es nicht die Lösung ist, an der Außenflächen des Kreisels zu bleiben und dass die wahre Erfüllung nicht vom Ego kommt, sondern von dir selbst. Sie ersteht erst dann, wenn du erkennst, dass alles miteinander verbunden ist.“
Richtig mit Krisen umgehen und von ihnen lernen ist nicht immer einfach. Sie erfordern viel Stärke, Verantwortung und nicht zuletzt auch Selbstliebe, um zukünftig besser für unerwartete Ereignisse gewappnet zu sein, so Riedel.
„Tief in deinem Herzen weißt du dann, dass etwas nicht stimmt, weil Krieg keinen Frieden schafft. Die Freiheit des Einzelnen kann nur in einer Welt wachsen, in der Liebe und Mitgefühl im Vordergrund stehen.
Liebe und Mitgefühl fängt nicht im außen an, sondern das, was wir hier lernen dürfen, ist, dass wir selbst erstmal Liebe und Mitgefühl entwickeln müssen. Es fängt immer bei dir selbst an.
Ich habe immer den Eindruck, viele Menschen versuchen zuerst im außen Liebe und Mitgefühl zu projizieren, haben aber in ihrem Inneren für sich selbst noch gar nicht diese Liebe und Anerkennung entwickelt. Deswegen funktioniert das Ganze nicht. “
Ralph Riedel hat im Laufe seiner beruflichen Praxis viele Menschen kennengelernt, die ständig auf der Suche sind nach Selbstlieb und Anerkennung. Häufig fand er die Ursache dafür in der Kindheit:
„Diese Menschen haben in ihrer Kindheit nie Liebe und Anerkennung erfahren. Später versuchen sie es sich im außen zu verdienen. Deswegen tragen diese Menschen ein Loch in ihrem Herzen.
Das heißt, das eigentliche Gefühl ist bei diesen Menschen, dass so, wie sie jetzt gerade sind, nicht gut genug für sie ist. Sie versuchen sich anzustrengen, Liebe und Anerkennung zu bekommen, weil sie ja von vornherein glauben, dass sie nicht gut genug sind.“
Niemand ist perfekt
Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, ist es oft nötig, auf eine tiefere Ebene herabzusteigen – auf die die mystische, die Ebene der Emotionen. Sie ist laut Riedel oft wie ein blinder Fleck, den wir selbst nicht wahrnehmen. Ralph Riedel erläutert den ersten entscheidenden Schritt zur Selbstliebe:
„Wichtig ist, dich so anzunehmen, wie du jetzt momentan bist, dich genau so anzunehmen und genau dort hinzuschauen, was sich dir auch immer zeigt. Ob es der Schmerz ist, zurückgewiesen zu sein, nicht gesehen zu werden oder das Gefühl, nicht gut genug zu sein, oder die Liebe nicht bekommen zu haben, nach der du dich wirklich gesehnt hast.
Das sind die ursprünglichsten tiefer sitzenden Antriebe, die Verletzungen – und genau das ist das, wo wir lernen dürfen, wieder bereit zu sein, dort hin einzutauchen, uns einfach so anzunehmen, wie wir sind.“
Erst dann wird es nach Worten des Coachs möglich sein, auch andere so anzunehmen, wie sie sind. Riedel betont, niemand ist perfekt und jeder hat seine eigene ganz persönliche Geschichte. Erst wer das erkannt hat, wird wir dazu in der Lage sein:
„… diese Geschichten stehen zu lassen, ohne sie zu verurteilen. Du musst niemand anderer sein, als der, der du jetzt schon bist. Du bis gut, so, wie du jetzt gerade bist – mit all deinen Fehlern, mit all deinen Emotionen, was auch immer du da momentan in dir hast.
Nimm einfach all das an. Wenn du das versuchst hast, dann kann das in dir ein Gefühl erzeugen, endlich angekommen zu sein, bei dir selbst zu sein. Du musst nicht mehr jemand anders sein, du musst nicht mehr gut genug sein, um das zu verdienen.“
Doch viele Menschen befinden sich in einem regelrechten Teufelskreis, weil sie ständig und überall um Anerkennung bemüht sind, in der Familie, im Freundeskreis oder beim Arbeitgeber.
Das führt häufig dazu, dass diese Menschen sich am Ende selbst verlieren. Auf der anderen Seite ist es wichtig, klare Grenzen zu ziehen und auch nein zu sagen, wenn man von einer Sache nicht überzeugt ist, so Riedel:
„Selbstliebe und Selbstannahme heißt auf dich zu achten, dass es dir gut geht. Menschlichkeit, Frieden, Sicherheit, Selbstverwirklichung, Mitgefühl. Selbstliebe heißt aber auch, dass du gut für dich selbst sorgst. Nein zu anderen, heißt ja zu dir selbst. Es ist wichtig, zu lernen, für dich selbst einzustehen.“
Selbstliebe ist einer der größten Schritte in die persönliche Freiheit. Abschließend betont Ralph Riedel, dass es im Hinblick auf den Wandel wichtig ist, jetzt aktiv zu werden:
„Das bedeutet für deine Überzeugungen einzustehen und mit anderen den Wandel mitzugestalten, weil die neue Welt und die neue Gesellschaft nicht von alleine entsteht. Es erfordert, dass wir alle Verantwortung übernehmen, uns aktiv dafür einsetzen und uns entscheiden, in welcher Welt wir zukünftig leben wollen.“
Freiheit im Kleinen und im Großen kann nur durch nötigen Respekt entstehe und nicht über Kontrolle und Macht einer kleinen Elite, so der Coach. Riedel sieht darin eine große Chance für unser spirituelles Wachstum.
Jetzt kommt es laut seinen Worten darauf an, Verantwortung zu übernehmen und nicht darauf zu warten, bis jemand anderes kommt und es besser macht und alles regelt. Dann nämlich würden wir in diesem Dilemma stecken bleiben. Riedel:
„Das ist unsere Entwicklung und wir sind alle gefordert, unsere Erde, die Menschheit anzunehmen und eine neue Welt zu kreieren, eine neue Welt zu manifestieren, wenn wir dazu bereit sind, die volle Verantwortung zu übernehmen, für unsere Werte einzustehen und das umzusetzen, was wir wollen und nicht das, was wir nicht wollen.“
Video:
Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 30.09.2024
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