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SYRIEN – plötzlich feiert der Westen die Über­nahme eines säku­laren Landes durch die Islamisten?!?

In Syrien waren die Reli­gionen bisher gleich­be­rechtigt. Prä­sident Assad sorgte dafür, dass jede Reli­gi­ons­ge­mein­schaft sich frei ver­wirk­lichen konnte und das funk­tio­nierte. Die Men­schen fei­erten ihre Feste und waren gute Nachbarn, nicht selten feierte man gemeinsam die hohen, reli­giösen Feu­ertage: ob Muslim oder Christ. Nun, auf einmal wird im Westen der Sturz des Prä­si­denten, der das ermög­lichte, als Hel­dentat gefeiert. Aber wer sind denn die „Befreier“? Es ist kein Geheimnis, sie sind isla­mis­tische, sala­fis­tische „Frei­heits­kämpfer“.

Syrien war ein fried­liches, reiches Land 

Syrien ist ein Schmelz­tiegel für ver­schiedene Zivi­li­sa­tionen, Kul­turen, Reli­gionen und Ethnien. Es war das, was hier in Europa so hoch­gelobt wird: mul­ti­kul­turell. Die Kurden konnten dort unbe­helligt leben. Obwohl Syrien etwa halb so groß wie Deutschland ist, leben dort nur 22 Mil­lionen Men­schen. Die größte Reli­gi­ons­ge­mein­schaft sind die Sun­niten, aber es gibt auch eine große Gruppe von Christen, Ala­witen, Jesiden, Juden, Schiiten und Drusen. Es gib acht staat­liche Uni­ver­si­täten und mehrere private, sogar eine deutsch-syrische. Das wird sich jetzt wahr­scheinlich bald ändern. Den Nicht-Mus­limen, ins­be­sondere den Juden werden harte Zeiten bevor­stehen und es wäre keine Über­ra­schung, wenn es dort viele Tote geben wird, was Gott ver­hüten möge. Die Beschrei­bungen aus der Zeit, wo in Syrien die Al-Qaida hauste und Nicht-Muslime miss­han­delten, töteten, die Mädchen und Frauen ver­sklavten und ver­ge­wal­tigten, sind grausam. Das Ver­sprechen der „Rebellen“ in den ersten Tagen des Anti-Assad-Auf­stands, dass sie „die Christen nach Beirut und die Ala­witen ins Grab“ treiben würden, wird sich nun wahr­scheinlich erfüllen.

Der bekannte Blogger und Autor Pepe Escobar stellt die mora­lische Gret­chen­frage: „Wird sich der kol­lektive Westen erheben, um die ver­blie­benen syri­schen Christen zu ver­tei­digen, wenn die Schwarzen Fahnen kommen, um sie zu beseitigen?“ 

Nun werden diese Min­der­heiten sehr wahr­scheinlich außer Landes fliehen und ver­mutlich Richtung Europa. Aber noch klat­schen sie ja Beifall, unsere Politiker.

Aber der Westen jubelt, dass der Dik­tator Baschar al-Assad endlich ver­trieben wurde. Er war es aber, der den Frieden zwi­schen den völ­ki­schen und reli­giösen Min­der­heiten auf­recht erhielt.

Es ging Syrien eigentlich gut. Aber die west­lichen Sank­tionen haben das Land schwach gemacht. Die Ame­ri­kaner haben sich dort mit Öl ein­ge­deckt und hin und wieder kamen Bom­bar­de­ments aus Israel. Syrien wurde auch zum bösen Popanz gemacht, weil es unter Prä­sident Assad Russland unterstützte.

Und Russland unter­stützte Assad, weil es keine radikal-isla­mis­tische Regierung wollte.

Es sind lupen­reine Dschi­ha­disten, Isla­misten und Ter­ro­risten, die jetzt die Macht in Syrien haben

Die Hayat Tahrir a‑Sham (HTS) (früher Jabhat al-Nusra, ein Ableger von Al-Qaida) ist in viele Ländern als ter­ro­ris­tische Gruppe gelistet — in den USA und in vielen inter­na­tio­nalen Gremien und sie stehen auch auf der schwarzen Liste der Euro­päi­schen Union.

Das, was sie sich auf die Fahnen geschrieben haben, sagen sie jetzt auch ganz offen: „Unser Kampf gegen Assad bestand darin, ein säku­lares, ungläu­biges Regime zu besei­tigen und einen isla­mi­schen Staat zu errichten.“ Das konnten sie nun tat­sächlich umsetzen, und zwar in einer unglaub­lichen Geschwin­digkeit. Das war nur möglich, weil es bereits vor 13 Jahren begann.

Es war damals schon zu finden und zu lesen: Damals war Hillary Clinton US-Außen­mi­nis­terin. Sie betrieb den Sturz Prä­sident Assad mit Ent­schlos­senheit. Ihr Berater, Jake Sul­livan, sandte ihr eine E‑Mail mit dem Inhalt „AQ ist in Syrien auf unserer Seite“  (AQ = Al-Qaida). Es ist damals, dank Russland, nicht gelungen, Assad zu stürzen. Aber man ließ nicht locker – und jetzt ist es ja geschafft.

Ob der Umsturz vom Wochenende auch gewollt war und mit US-Unter­stützung geschah, wissen wir (noch) nicht. Aber das Ergebnis sehen wir: ein isla­mis­ti­sches Kalifat am Mit­telmeer neben Israel.

Der Westen besetzt 20 Jahre lang Afgha­nistan im Kampf gegen die Taliban – und freut sich nun, das Al Qaida Syrien mit Gewalt übernimmt?

Und die IDF (Israeli Defence Force, israe­lische Armee) packte die Gele­genheit beim Schopfe und besetzte einfach mal ein ordent­liches Stück Land, ohne dass „der Westen“ dazu auch nur ein Ster­bens­wörtchen gesagt hätte. Als Russland in den Donbass ein­mar­schierte, um die rus­sisch­stämmige Bevöl­kerung und seine Grenze zu schützen, schrie alles auf, was ein Ver­brechen das sei.

Was sagen denn die USA zu diesen Gescheh­nissen in Syrien? Sie über­legen, die HTS, die jetzt Syrien erobert hat, von der Liste der gesi­chert ter­ro­ris­ti­schen Orga­ni­sa­tionen zu nehmen.

Im Mai 2017 hörte sich das noch ganz anders an. Hier zwei auf­ein­an­der­fol­gende Tweets der US-Bot­schaft in Syrien aus dieser Zeit:

Über­setzung: „Der Kern von HTS ist Nusra, eine aus­ge­wiesene ter­ro­ris­tische Orga­ni­sation. Diese Bezeichnung gilt unab­hängig davon, welchen Namen sie ver­wendet oder welche Gruppen darin zusam­men­ge­führt werden. HTS ist eine Fusion und jede Gruppe, die sich ihr anschließt, wird Teil des syri­schen Netz­werks von Al-Qaida.“

 

Über­setzung: „Wir setzen uns wei­terhin dafür ein, füh­rende AQS-Per­sön­lich­keiten in HTS vor Gericht zu bringen.“

Schauen Sie sich Namen und Gesicht des Anführers der HTS, des jetzt starken Mannes in Syrien, genau an. Er heißt „Mohammed Al-Jolani“, im Eng­li­schen „Muhammad Al ‑Jawlani“, den man auf dem alten Tweet oben sehen kann. Damals waren bis zu 10 Mil­lionen Dollar auf seinen Kopf aus­ge­setzt. Jetzt posiert er ohne die Kopf­be­de­ckung, aber er ist der­selbe – und der Mann der Ame­ri­kaner, denn er hat für sie die Basis des rus­si­schen Prä­si­denten Wla­dimir Putin in Syrien zerschlagen.

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In dem Artikel wird das Video teil­weise in Deutsche übersetzt.

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