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26-Mil­lionen-Jahre-Zyklus des Mas­sen­aus­sterbens, Evo­lu­ti­ons­lügen und der Tag und die Nacht von Brahma

Die Vor­stellung, dass sich die mensch­liche Zivi­li­sation im Laufe der Zeit linear ent­wi­ckelt hat, ist ein relativ neues Konzept, das während der Kolo­nia­li­sierung ent­stand. Fast alle antiken Kul­turen glaubten anders. Sie sagten, die Zeit ver­laufe in Zyklen, klei­neren und grö­ßeren, und unsere Zivi­li­sation habe im Laufe der Äonen unzählige Höhen und Tiefen erlebt. Von Bibhu Dev Misra

Mit dem Auf­tauchen neuer wis­sen­schaft­licher Erkennt­nisse wird es immer offen­sicht­licher, dass die Men­schen der Antike wussten, wovon sie sprachen, und wir waren viel zu schnell dabei, die kol­lektive Weisheit unserer Vor­fahren als Hirn­ge­spinste pri­mi­tiver Men­schen abzutun.

Das Konzept des Yuga-Zyklus oder des Großen Jahres war den meisten alten Kul­turen bekannt und in diesem Rahmen haben wir uns von einem eins­tigen Gol­denen Zeit­alter der Erleuchtung, Har­monie und des Über­flusses in das gegen­wärtige Zeit­alter der Gier und Lügen, der Zwie­tracht und des Mangels entwickelt.

Der grund­le­gende Faktor, der ein höheres Zeit­alter von einem nied­ri­geren unter­scheidet, ist der Bewusst­seins­zu­stand des Men­schen. Im Gol­denen Zeit­alter ist das Bewusstsein so erhaben und gereinigt, dass wir die Geheim­nisse der Schöpfung und unseren Platz im großen Ganzen leicht begreifen und so ein langes Leben in Freude, Aus­ge­gli­chenheit und Har­monie führen können. Da die Umwelt unseren Bewusst­seins­zu­stand wider­spiegelt, herr­schen in den höheren Zeit­altern Frucht­barkeit und Über­fluss, während Krank­heiten und Natur­ka­ta­strophen sel­tener vorkommen.

Doch während wir uns entlang des abstei­genden Bogens des Yuga-Zyklus oder Großen Jahres zurück­ent­wi­ckeln, bewegen wir uns vom See­len­be­wusstsein zum Ego-Bewusstsein, was mit einer Ver­schlech­terung unserer kör­per­lichen Größe und der äußeren Umgebung ein­hergeht, was all­mählich zu einer Zunahme von Gewalt, Elend und Unzu­frie­denheit in der Gesell­schaft führt.

Was wirklich ver­blüffend ist, ist, dass all diese Behaup­tungen nun durch wis­sen­schaft­liche Erkennt­nisse aus ver­schie­denen Dis­zi­plinen bestätigt werden. Es zeigt sich, dass der Mensch in den letzten 12.000 Jahren des abstei­genden Bogens des Yuga-Zyklus um min­destens 10 % geschrumpft ist, ein­her­gehend mit einem ent­spre­chenden Rückgang der Kno­chen­stärke und Ath­letik. Dies ging im gleichen Zeitraum mit einer Ver­rin­gerung des Schä­del­vo­lumens um 10 bis 17 % einher, was nicht nur den durch­schnitt­lichen Intellekt ver­rin­gerte, sondern auch unser Gedächtnis schwächte und unser Urteils­ver­mögen und unsere Moral ver­kümmern ließ, zusammen mit einer Vielzahl sub­tiler geis­tiger Fähig­keiten wie Weit­sicht, Tele­pathie usw.

Zu diesen über­ra­schenden Sta­tis­tiken kommt noch hinzu, dass es gegen Ende der letzten Eiszeit weder Nah­rungs­mit­tel­knappheit noch Krank­heiten gab, im Laufe der Zeit jedoch die Nah­rungs­mit­tel­quellen knapp wurden, viele Krank­heiten ende­misch wurden und die Zahl gewalt­samer Todes­fälle erheblich zunahm.

Alles, was die Alten über den Yuga-Zyklus oder das Große Jahr sagten, erweist sich heute als Tat­sache. Doch warum werden diese Sta­tis­tiken nicht in den Main­stream-Medien dis­ku­tiert? Weil sie dem Dar­win­schen Mythos der all­mäh­lichen Evo­lution durch natür­liche Selektion wider­sprechen, der uns buch­stäblich auf­ge­zwungen und zu einem unum­stöß­lichen Dogma gemacht wurde.

Nur wenige Wis­sen­schaftler, Aka­de­miker oder Medien wagen es, den Dar­wi­nismus in Frage zu stellen, aus Angst, lächerlich gemacht, För­der­mittel oder Beför­de­rungen ver­weigert oder gar aus ihrem Beruf ver­trieben zu werden. Hin­ter­fragt nicht die Wis­sen­schaft, sondern den aktu­ellen Stand der Wis­sen­schaft. Dies ist leider die heim­tü­ckische Art und Weise, wie die Dinge im Kali Yuga, dem dun­kelsten Zeit­alter der Mensch­heits­ge­schichte, funk­tio­nieren. (Ver­botene Archäo­logie: Wis­sen­schaftler ent­schlüsseln die älteste Karte der Welt und ent­hüllen den Standort der Arche Noah)

In meinem Buch „Yuga Shift“ habe ich den meiner Meinung nach ursprüng­lichen Rahmen des Yuga-Zyklus vor­ge­stellt. Er hat die gleiche Dauer wie der Prä­zes­si­ons­zyklus der Erde, also 25.800 Jahre, und umfasst einen auf­stei­genden und einen abstei­genden Bewusst­seins­zyklus. Diese sind durch zwei längere Über­gangs­pe­rioden getrennt, die die Griechen Katak­lysmos (Sintflut) bzw. den „großen Winter“ des Großen Jahres und Ekpy­rosis (Feu­ers­brunst) bzw. den „großen Sommer“ des Großen Jahres nannten. Wir steuern auf die Ekpy­rosis-Periode zu, da das Kali Yuga und der gesamte abstei­gende Bewusst­seins­zyklus im Jahr 2025 enden.

 

Der 25.800-jährige Yuga-Zyklus
Der 25.800-jährige Yuga-Zyklus. Die auf­stei­genden und abstei­genden Zyklen sind durch zwei längere Über­gangs­pe­rioden getrennt, Katak­lysmos und Ekpy­rosis genannt. Bild­nachweis: Bibhu Dev Misra.

Ein Tag und eine Nacht von Brahma

Wenn wir über den Yuga-Zyklus oder den Zyklus der Zeit­alter nach­denken, stellt sich unter anderem die Frage: Dauert er unendlich an, ohne Anfang oder Ende, oder ist er Teil eines noch grö­ßeren Zeitzyklus?

Den alten vedi­schen Texten zufolge gibt es einen noch län­geren Zeit­zyklus, genannt „Tag und Nacht Brahmas“, der sich über satte 25,8 Mil­lionen Jahre erstreckt! Er besteht aus einem „Tag Brahmas“, der sich über tausend Yuga-Halb­zyklen von jeweils 12.900 Jahren erstreckt, also ins­gesamt 12,9 Mil­lionen Jahre. Auf einen „Tag Brahmas“ folgt eine ebenso lange „Nacht Brahmas“. Dieser Zyklus wird in zahl­reichen Sanskrit-Texten beschrieben.

Gemäß dem Vishnu Purana wird die Welt zu Beginn eines „Brahma-Tages“ von Brahma, dem reinen, ewigen, form­losen Bewusstsein, das im Nabel der Welt sitzt, aus unma­ni­fes­tierter Materie erschaffen. Am Ende eines „Brahma-Tages“ wird die gesamte Schöpfung zer­stört und ver­wandelt sich in einen mäch­tigen, form­losen Ozean. Darauf folgt eine „Brahma-Nacht“, in der keine Lebens­formen mehr exis­tieren. Der Schöp­fungs­prozess beginnt zu Beginn des nächsten „Brahma-Tages“ von neuem.

„Am Ende dieses Tages (d. h. „Tag Brahmas“) kommt es zur Auf­lösung des Uni­versums, wenn alle drei Welten, die Erde und die Regionen des Welt­raums vom Feuer ver­zehrt werden … Wenn die drei Welten nur noch ein gewal­tiger Ozean sind, schläft Brahma …, gesättigt mit der Zer­störung des Uni­versums, auf seinem Schlan­genbett … für eine Nacht, die genauso lang ist wie sein Tag (d. h. die Nacht Brahmas); an deren Ende erschafft er etwas Neues.“[1]

In der Bha­gavad Gita gibt Lord Krishna der Dauer des „Tages und der Nacht von Brahma“ einen bestimmten Wert.

Wer die kos­mi­schen Gesetze ver­steht, weiß, dass der Tag Brahmas nach tausend Yugas endet und die Nacht Brahmas nach tausend Yugas endet. Wenn der Tag Brahmas anbricht, werden Formen aus dem Unma­ni­fes­tierten her­vor­ge­bracht; wenn die Nacht Brahmas kommt, ver­schmelzen diese Formen wieder mit dem Form­losen. Diese Vielzahl von Wesen wird in den fol­genden Tagen und Nächten Brahmas immer wieder erschaffen und vernichtet.“[2]

Es sei hier daran erinnert, dass in den Sanskrit-Texten, wenn vom Yuga-Zyklus die Rede ist, der Yuga-Halb­zyklus gemeint ist, der von Satya Yuga -> Treta Yuga -> Dwapara Yuga -> Kali Yuga reicht, ein­schließlich der Über­gangs­pe­rioden zwi­schen ihnen.

1000 Yuga-Halb­zyklen ent­sprechen 500 voll­stän­digen Yuga-Zyklen von jeweils 25.800 Jahren, was 12,9 Mil­lionen Jahren entspricht.

 

Ein Tag und eine Nacht von Brahma von 25,8 Millionen Jahren Dauer
Ein „Tag und eine Nacht Brahmas“ erstrecken sich über 25,8 Mil­lionen Jahre und bestehen aus einem „Tag Brahmas“ von 12,9 Mil­lionen Jahren und einer „Nacht Brahmas“ von gleicher Dauer. Bild­nachweis: Bibhu Dev Misra.

Ein „Tag des Brahma“ dauert 12,9 Mil­lionen Jahre. In dieser Zeit erleben wir eine lange Abfolge von 500 voll­stän­digen Yuga-Zyklen oder 1000 Yuga-Halb­zyklen, und die Erde ist voller Leben und Zivi­li­sation. Darauf folgt eine „Nacht des Brahma“ von ebenso langer Dauer, die 12,9 Mil­lionen Jahre dauert. In dieser Zeit wird alles Leben aus­ge­löscht und die ganze Welt ver­schwindet als rie­siger, form­loser, leb­loser Ozean.

Somit ist „Brahmas Tag und Nacht“ ein großer kos­mi­scher Zyklus von Schöpfung und Verfall, der sich über 25,8 Mil­lionen Jahre erstreckt. Es ist leicht zu erkennen, dass der Zeitraum zwi­schen zwei auf­ein­an­der­fol­genden Ver­fall­ereig­nissen in diesem Zyklus 25,8 Mil­lionen Jahre beträgt, was auf 26 Mil­lionen Jahre auf­ge­rundet werden kann.

Wenn es alle 26 Mil­lionen Jahre zu einer Auf­lösung des Lebens im kos­mi­schen Maßstab kommt, sollte sich diese Tat­sache dann nicht auch in den Fos­si­li­en­funden unseres Pla­neten widerspiegeln?

Erstaun­li­cher­weise deuten neuere palä­on­to­lo­gische Erkennt­nisse genau darauf hin: Alle 26 Mil­lionen Jahre kommt es auf der Erde zu einem Mas­sen­aus­sterben von Arten!

Die Mas­sen­aus­ster­be­er­eig­nisse

Vor rund 67 Mil­lionen Jahren sah die Erde noch ganz anders aus. Riesige Dino­saurier durch­streiften die Land­schaft, während gewaltige Vogel­rep­tilien den Himmel patrouil­lierten. Doch dann geschah etwas Kata­stro­phales, das alles fast über Nacht ver­än­derte. Vor fast 66 Mil­lionen Jahren erlebte die Erde eine Phase rasanten Arten­sterbens, ein soge­nanntes Mas­sen­aus­sterben, bei dem mehr als 75 % aller Tier- und Pflan­zen­arten aus­starben. Wis­sen­schaftler haben nun Beweise dafür, dass das Mas­sen­sterben durch einen Aste­roiden mit einem Durch­messer von etwa 10 Kilo­metern aus­gelöst wurde, der mit einer Geschwin­digkeit von etwa 20 km/s auf die Erde traf und den 200 km großen Chic­xulub-Krater im Süd­osten Mexikos schuf. Dabei wurde eine Mil­liarde Mal mehr Energie frei­ge­setzt als bei den Atom­bom­ben­ab­würfen auf Hiroshima.

 

Das Aus­sterben der Dino­saurier wurde durch einen Aste­ro­iden­ein­schlag an der KT-Grenze vor fast 66 Mil­lionen Jahren ver­ur­sacht. Quelle: Adobe Stock.

Der Auf­prall erzeugte heiße Winde und Schock­wellen und schleu­derte einen gigan­ti­schen Strahl geschmol­zenen Mate­rials aus, der um ein Viel­faches heißer war als die Son­nen­ober­fläche und alles im Umkreis von 1600 Kilo­metern in Brand setzte. Mes­sungen der Asche- und Ruß­schicht, die schließlich die Erde bedeckte, deuten darauf hin, dass die Brände etwa siebzig Prozent der welt­weiten Wälder ver­nich­teten. Die Kol­lision löste heftige Erd­beben aus und erzeugte Mega-Tsu­namis mit einer Höhe von meh­reren hundert Metern. Ein von Wis­sen­schaftlern des Los Alamos National Labo­ratory ent­wi­ckeltes Modell des Auf­prall­ereig­nisses ergab, dass

Der Staub und Ruß des Ein­schlags und der Feu­ers­brünste ver­hin­derten mona­telang, dass das Son­nen­licht die Ober­fläche des Pla­neten erreichte. Die Pho­to­syn­these kam fast voll­ständig zum Erliegen, was den Großteil der Pflan­zenwelt tötete. … Nachdem die Feuer erlo­schen waren, stürzte die Erde in eine Käl­te­pe­riode, viel­leicht sogar in einen tiefen Frost. Die beiden wich­tigsten Nah­rungs­ketten der Erde, im Meer und an Land, brachen zusammen. Etwa 75 Prozent aller Arten starben aus. Mehr als 99,9999 Prozent aller Lebe­wesen auf der Erde starben, und der Koh­len­stoff­kreislauf kam zum Still­stand . [3]

 

Der Aste­ro­iden­ein­schlag an der KT-Grenze setzte eine Mil­liarde Mal mehr Energie frei als die Atom­bom­ben­ab­würfe auf Hiro­shima. Quelle: Adobe Stock.

Es ist anzu­merken, dass das Ein­schlags­er­eignis an der KT-Grenze prak­tisch alle Lebe­wesen auf unserem Pla­neten aus­ge­löscht hat, obwohl das Arten­sterben auf etwa 75 % geschätzt wird. Dies liegt daran, dass einige der damals exis­tie­renden Arten später in Fos­si­li­en­funden wieder auf­tauchten und daher nicht als aus­ge­storben gelten.

Die feurige Kata­strophe, die zum Aus­sterben der Dino­saurier führte, steht in per­fekter Über­ein­stimmung mit der Beschreibung des Auf­lö­sungs­er­eig­nisses, das am Ende eines „Tages von Brahma“ statt­findet, wenn alle Lebens­formen auf der Erde zer­stört werden und, wie es im Vishnu Purana heißt, „alle drei Welten, die Erde und die Regionen des Welt­raums, vom Feuer ver­zehrt werden“.

Offen­sichtlich wussten die alten vedi­schen Weisen das eine oder andere über die wahre Geschichte unseres Planeten!

Dies ist übrigens nicht das einzige Mas­sen­aus­sterben, das sich in der Ver­gan­genheit auf unserem Pla­neten ereignet hat. Es gibt noch viele weitere, und über­ra­schen­der­weise ereignen sie sich alle 26 Mil­lionen Jahre!

1984 stellten die Palä­on­to­logen David Raup und Jack Sep­koski von der Uni­ver­sität Chicago eine Peri­odi­zität der Aus­ster­be­raten von 26 Mil­lionen Jahren in den letzten 250 Mil­lionen Jahren fest.[4] Im Rahmen einer umfas­senden Studie zur Ver­breitung des Mee­res­lebens im Laufe der Erd­ge­schichte hatte Sep­koski eine Liste von etwa einer Vier­tel­million Arten mee­res­be­woh­nender Lebe­wesen erstellt, sowohl aus­ge­storbene als auch noch exis­tie­rende, und den Zeit­punkt ihres Auf­tretens bzw. ihres Aus­sterbens ver­merkt. Die Studie beschränkte sich auf Mee­res­or­ga­nismen, da die Wahr­schein­lichkeit, Fos­silien zu finden, unter dem Meer deutlich höher ist. Die Ozeane sind Gebiete mit Net­to­se­di­men­tation, während das Land ein Gebiet mit Net­to­erosion ist.

David Raup, ein lei­tender Kollege an der Uni­ver­sität Chicago, schlug Sep­koski vor, die Liste auf Hin­weise auf ein Muster im zeit­lichen Ablauf der Mas­sen­aus­sterben zu unter­suchen. Sep­koski beschloss, sich auf die letzten 250 Mil­lionen Jahre geo­lo­gi­scher Zeit zu kon­zen­trieren und Tiere aus­zu­schließen, deren genauer Zeit­punkt des Auf­tretens und Ver­schwindens umstritten war. Übrig blieben ihm etwa 500 seiner ursprünglich 3.500 Mee­res­fa­milien (250.000 Arten).

Sep­koski ließ die Daten durch ein Com­pu­ter­pro­gramm laufen und stellte über­rascht fest, dass alle 26 Mil­lionen Jahre eine große Zahl an Lebens­formen auf der Erde ver­schwand. Beide For­scher über­prüften die Daten auf Fehler und bestä­tigten das Muster; genau alle 26 Mil­lionen Jahre schien das Leben dras­tisch zu ver­schwinden. In ihrer weg­wei­senden Arbeit schrieben Raup und Sepkoski:

Die zeit­liche Ver­teilung der großen Arten­aus­sterben der letzten 250 Mil­lionen Jahre wurde mit­hilfe ver­schie­dener Zeit­rei­hen­ana­lysen sta­tis­tisch unter­sucht. Die ana­ly­sierten Daten basieren auf der Variation der Aus­ster­bein­ten­sität fos­siler Familien mariner Wir­bel­tiere, Wir­bel­loser und Pro­tozoen und umfassen zwölf Aus­ster­be­er­eig­nisse. Die zwölf Ereig­nisse weisen eine sta­tis­tisch signi­fi­kante Peri­odi­zität (P <0,01) mit einem mitt­leren Intervall von 26 Mil­lionen Jahren zwi­schen den Ereig­nissen auf. Zwei der Ereig­nisse fallen mit Arten­aus­sterben zusammen, die zuvor mit Meteo­ri­ten­ein­schlägen in Ver­bindung gebracht wurden (End­kreide und Spä­teozän). Obwohl die Ursachen dieser Peri­odi­zität unbe­kannt sind, ist es möglich, dass sie mit außer­ir­di­schen Kräften (solar, im Son­nen­system oder in der Galaxie) zusammenhängen.

Der 26 Millionen Jahre dauernde Zyklus des Massenaussterbens
Die Daten zum Mas­sen­aus­sterben der letzten 250 Mil­lionen Jahre zeigen, dass die Aus­ster­berate alle 26 Mil­lionen Jahre ihren Höhe­punkt erreicht. Quelle: Raup und Sep­koski (1984)

Mas­sen­aus­sterben sind kei­neswegs selektiv, wie Darwin es vor­ge­schlagen hatte. Dem Dar­wi­nismus zufolge ver­läuft die Evo­lution schritt­weise, und die Lebens­formen ent­wi­ckeln sich langsam durch natür­liche Selektion, wobei min­der­wertige Lebens­formen eli­mi­niert werden, da sie im Kampf ums Über­leben weniger geeignet sind. Im Falle eines Mas­sen­aus­sterbens lässt sich jedoch nicht im Voraus vor­her­sagen, welche Arten über­leben und welche aus­sterben werden. Der Prozess ist rein zufällig.

In einem Artikel mit dem Titel „Die Rolle des Aus­sterbens in der Evo­lution“ (1982) schrieb David Raup:

Die größten Mas­sen­aus­sterben führen zu einer umfas­senden Umstruk­tu­rierung der Bio­sphäre, bei der einige erfolg­reiche Gruppen aus­ge­löscht werden, wodurch sich zuvor kleinere Gruppen aus­breiten und diver­si­fi­zieren können. … Es gibt kaum Hin­weise darauf, dass das Aus­sterben im posi­tiven Sinne, wie Darwin es argu­men­tierte, selektiv ist. Es ist im All­ge­meinen unmöglich, im Voraus vor­her­zu­sagen, welche Arten einem Aus­ster­be­er­eignis zum Opfer fallen werden.

Der 26-Mil­lionen-Jahre-Aus­ster­be­zyklus wurde seitdem durch eine Reihe unab­hän­giger Studien bestätigt. Im Jahr 2010 iden­ti­fi­zierten Adrian Melott und Richard Bambach in den Aus­ster­be­daten eine Peri­odi­zität von 27 Mil­lionen Jahren, die sich über die letzten 500 Mil­lionen Jahre erstreckt. Sie schrieben:

Wir unter­suchten die Peri­odi­zität des Arten­sterbens der letzten 500 Mil­lionen Jahre und kamen zu dem Schluss, dass ein von Raup & Sep­koski (1984) ent­decktes Signal in besser auf­ge­lösten, umfang­rei­cheren aktu­ellen Daten, über einen län­geren Zeitraum als ursprünglich ange­nommen und mit höherer Signi­fikanz vor­handen war. Der ange­gebene Zeitraum erhöhte sich von 26 auf 27 Mil­lionen Jahre und erstreckt sich nun auf­grund von Revi­sionen der geo­lo­gi­schen Zeit­skala seit den 1980er Jahren über den gesamten 500-Mil­lionen-Jahre-Zeitraum und nicht nur über die letzten 250 Mil­lionen Jahre.[6]

Mas­sen­aus­sterben und Einschlagkrater

Mit der Zeit wurde deutlich, dass Ein­schlags­er­eig­nisse die Haupt­aus­löser für das Mas­sen­aus­sterben sind. 1980 ver­mu­teten der Phy­siker und Nobel­preis­träger Luis Alvarez und sein Sohn, der Geologe Walter Alvarez, dass das plötz­liche Aus­sterben der Dino­saurier an der Kreide-Tertiär-Grenze vor fast 66 Mil­lionen Jahren auf den Ein­schlag eines großen Aste­roiden oder Kometen zurück­zu­führen sei.

 

Luis und Walter Alvarez hatten fest­ge­stellt, dass Sedi­ment­schichten an der K‑T-Grenze weltweit eine um ein Viel­faches höhere Iri­di­um­kon­zen­tration auf­weisen als normal. Iridium ist in der Erd­kruste extrem selten, kommt jedoch in chon­dri­ti­schen Meteo­riten und Aste­roiden reichlich vor. Darüber hinaus ähnelt das Iso­to­pen­ver­hältnis von Iridium in Aste­roiden dem in der K‑T-Grenz­schicht.

Darauf auf­bauend ver­mutete das Alvarez-Team, dass der Iridium-Spit­zenwert an der K‑T-Grenze außer­ir­di­schen Ursprungs sei und sich aus einer glo­balen Staub­wolke abge­setzt habe, die durch den Ein­schlag eines min­destens 10km großen Aste­roiden ent­standen sei. Alvarez‘ Theorie wurde zunächst von den meisten Palä­on­to­logen abge­lehnt, doch die spätere Ent­de­ckung und Datierung des Chic­xulub-Kraters in Mexiko bestä­tigte ihre Ergeb­nisse und brachte die Anders­den­kenden zum Schweigen.

Seitdem haben andere Wis­sen­schaftler her­aus­ge­funden, dass das geschätzte Alter einer Reihe von Ein­schlag­kratern mit den Ereig­nissen des Mas­sen­aus­sterbens übereinstimmt.

Mitte der 1980er Jahre ana­ly­sierte der Kra­ter­spe­zialist Richard Grieve seine Liste gut datierter Ein­schlag­krater am Goddard Institute for Space Studies der NASA und ermit­telte eine Kra­ter­pe­ri­odi­zität von fast 30 Mil­lionen Jahren. Etwa zur gleichen Zeit ermit­telten Walter Alvarez und Richard Muller an der UC Ber­keley anhand einer etwas anderen Kra­ter­gruppe einen 28-Millionen-Jahre-Zyklus.

 

Eine Luft­auf­nahme des Bar­ringer-Mete­or­kraters in Arizona, USA, der vor etwa 50.000 Jahren ent­stand. Bild­nachweis: Lar­ry­Bloom, CC BY 3.0 via Wiki­media Commons

Im Jahr 2015 unter­suchten Michael Rampino und sein Student Ken Caldeira weitere Ein­schlag­krater anhand ver­bes­serter Daten zum Kra­ter­alter und „fanden heraus, dass sowohl Krater als auch Aus­sterben im gleichen Zyklus von 26 Mil­lionen Jahren auftreten“.[7] Die Kra­ter­bil­dungsrate erreicht kurz vor dem Zeit­punkt eines Aus­ster­be­er­eig­nisses ihren Höhe­punkt, und einige der größten Ein­schlag­krater ent­standen während eines Aussterbeereignisses.

Der 26 Mil­lionen Jahre dau­ernde Aus­ster­be­zyklus ist ein­deutig ein bedeu­tendes geo­lo­gi­sches Signal, das manche Wis­sen­schaftler als den „geo­lo­gi­schen Herz­schlag“ unseres Pla­neten bezeichnen.

Es ist geradezu erstaunlich, dass die vedi­schen Texte so präzise Infor­ma­tionen über den 26 Mil­lionen Jahre dau­ernden Zyklus des Mas­sen­aus­sterbens liefern. Natürlich müssen noch einige Fragen geklärt werden.

Die vedische Lehre besagt, dass die Erde während der gesamten 12,9 Mil­lionen Jahre dau­ernden „Nacht Brahmas“, die auf das Mas­sen­aus­sterben folgt, völlig frei von jeg­lichem Leben bleibt. Gibt es dafür wis­sen­schaft­liche Beweise? Wie sich her­aus­stellt, gibt es welche. Und weitere Studien kommen zu dem­selben Schluss.

Ein Tag und eine Nacht von Brahma
Das Mas­sen­aus­sterben und die schnelle Arten­bildung ereig­neten sich gemäß den vedi­schen Texten in einem „Tag und einer Nacht Brahmas“. Bild­nachweis: Bibhu Dev Misra

Die Nacht von Brahma

In einem im Mai 2012 in Nature Geo­science erschie­nenen Artikel von Dr. Zhong-Qiang Chen von der China Uni­versity of Geo­sci­ences in Wuhan und Pro­fessor Michael Benton von der Uni­versity of Bristol hieß es, dass es nach dem Mas­sen­aus­sterben am Ende des Perms vor 250 Mil­lionen Jahren, bei dem fast 90 % aller lebenden Arten aus­ge­löscht wurden, fast 10 Mil­lionen Jahre gedauert habe, bis neue Lebens­formen auftauchten.[8]

Nach Ansicht der Wis­sen­schaftler könnten zwei Fak­toren das Auf­treten neuer Lebens­formen ver­zögert haben:

  1. Die schiere Inten­sität der Krise
  2. Die wei­terhin düs­teren Bedin­gungen auf der Erde nach der ersten Aussterbewelle.[9]

Pro­fessor Michael Benton schrieb: „In diesem äußerst ver­hee­renden Fall erholte sich das Leben nach vielen Mil­lionen Jahren, und neue Gruppen ent­standen. Dieses Ereignis hatte die Evo­lution neu gestartet.“[10]

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass es min­destens zehn Mil­lionen Jahre dauert, bis die Vielfalt einer Art wieder ein ähn­liches Niveau erreicht wie vor dem Massenaussterben.[11] Dr. Lowery und Dr. Fraass unter­suchten For­ami­ni­fe­ren­fos­silien über einen Zeitraum von etwa 20 Mil­lionen Jahren, vom Ende des Mas­sen­aus­sterbens in der Krei­dezeit (vor 66 Mil­lionen Jahren) bis zur dar­auf­fol­genden Erholung, um fest­zu­stellen, wie lange diese Klein­tiere brauchten, um ihre Arten­vielfalt wie­der­her­zu­stellen. Dr. Lowery und Dr. Fraass kamen zu dem Schluss, dass es min­destens zehn Mil­lionen Jahre dauerte, bis sich die Arten­vielfalt der For­ami­ni­feren erholte. [12]

Diese Studien bestä­tigen, dass es nach einem Mas­sen­aus­sterben im All­ge­meinen etwa 10 Mil­lionen Jahre oder länger dauert, bis Lebens­formen ent­stehen und sich die globale Arten­vielfalt erholt. Dies bestätigt die Aussage der vedi­schen Weisen über die „Nacht Brahmas“, eine Zeit, in der es auf der Erde keine Lebens­formen gibt.

Die andere Frage, die mich beschäf­tigte, ist fol­gende: Gemäß der vedi­schen Lehre ent­stehen Lebens­formen sehr schnell, nachdem eine „Nacht Brahmas“ endet und der nächste „Tag Brahmas“ beginnt. Pas­siert das wirklich? Erleben wir ein plötz­liches Auf­tauchen von Lebens­formen nach einem Mas­sen­aus­sterben oder ent­stehen sie all­mählich durch einen Prozess natür­licher Selektion, der sich über Mil­lionen von Jahren erstreckt, wie Darwin vor­ge­schlagen hatte?

Unter­bro­chenes Gleichgewicht

Darwins Theorie, dass neue Arten durch die langsame und stetige Trans­for­mation ganzer Popu­la­tionen ent­stehen, spiegelt sich in den Fos­si­li­en­funden nicht wider. Wäre dies der Fall, müsste in den Gesteins­schichten eine kon­ti­nu­ier­liche Abfolge von „Zwi­schen­formen“ gefunden worden sein, die schritt­weise Ver­än­de­rungen auf dem Weg zu einer neuen Art zeigen. Leider wurden Zwi­schen­formen, die Arten mit­ein­ander ver­binden, nie identifiziert.

Das Fehlen feh­lender „feh­lender Glieder“ hatte auch Darwin beun­ruhigt, der es auf die Unvoll­kom­menheit der geo­lo­gi­schen Auf­zeich­nungen zurück­führte. In der Ent­stehung der Arten schrieb Darwin:

Warum ist dann nicht jede geo­lo­gische For­mation und jede Schicht voll von solchen Zwi­schen­gliedern? Die Geo­logie offenbart mit Sicherheit keine derart fein abge­stufte orga­nische Kette; und dies ist viel­leicht der offen­sicht­lichste und schwer­wie­gendste Einwand, der gegen meine Theorie vor­ge­bracht werden kann.[13]

Die geo­lo­gi­schen Auf­zeich­nungen sind äußerst unvoll­ständig, und diese Tat­sache erklärt weit­gehend, warum wir keine endlose Vielfalt finden, die alle aus­ge­stor­benen und exis­tie­renden Lebens­formen durch feinste Abstu­fungen mit­ein­ander ver­bindet. Wer diese Ansichten über die Natur der geo­lo­gi­schen Auf­zeich­nungen ablehnt, lehnt meine gesamte Theorie zu Recht ab. [14]

1972 ver­öf­fent­lichten die Harvard-Palä­on­to­logen Stephen Jay Gould und Niles Eld­redge ihre bahn­bre­chende Arbeit „Unter­bro­chenes Gleich­ge­wicht: eine Alter­native zum phyl­e­ti­schen Gra­dua­lismus“. Darin argu­men­tierten sie, dass der Fos­si­li­en­be­stand nicht unvoll­kommen sei, wie Dar­wi­nisten behaup­teten. Die vielen Brüche in den Fos­si­li­en­funden seien real und zeigten, wie Evo­lution vor sich gehe. Das Fehlen von Über­gangs­formen impli­ziert, dass Evo­lution nicht durch die langsame und all­mäh­liche Trans­for­mation einer Art erfolgt.

Unter dem Ein­fluss des phyl­e­ti­schen Gra­dua­lismus bleibt die Sel­tenheit von Über­gangs­reihen unser hart­nä­ckiges Schreck­ge­spenst… Viele Brüche im Fos­si­li­en­be­stand sind real; sie drücken die Art und Weise aus, wie Evo­lution statt­findet, und sind nicht die Frag­mente einer unvoll­stän­digen Auf­zeichnung. Der scharfe Bruch in einer lokalen Säule doku­men­tiert genau, was in diesem Gebiet im Laufe der Zeit geschah.“[15]

Obwohl der phyl­e­tische Gra­dua­lismus in der Palä­on­to­logie als Bild für die Ent­stehung neuer Arten vor­herrscht, gibt es nur wenige klas­sische Bei­spiele, die ihn doku­men­tieren. Einige Autoren haben eine ein­fache, wört­liche Inter­pre­tation dieser Situation ange­boten: In-situ‑, gra­duelle, fort­schrei­tende evo­lu­tionäre Ver­än­de­rungen sind ein sel­tenes Phä­nomen. Wir erklären die geringe Zahl solcher Fälle jedoch meist mit der fast ritua­li­sierten Beschwörung der Unzu­läng­lichkeit des Fossilienbestands.[16]

Gould und Eld­redge schlugen die Theorie des Unter­bro­chenen Gleich­ge­wichts vor, um zu erklären, was in den Fos­si­li­en­funden tat­sächlich geschieht. Sie sagten, die Fos­si­li­en­funde wiesen lange Perioden des Still­stands oder Gleich­ge­wichts auf, die sich über Mil­lionen von Jahren erstreckten und in denen es kaum oder gar keine evo­lu­tio­nären Ver­än­de­rungen gab. Diese seien durch schnelle, epi­so­dische Perioden der Art­bildung unter­brochen, die sich innerhalb weniger tausend Jahre ereigneten.

Gould lie­ferte weitere Erläu­te­rungen in seinem Artikel „Evolution’s Erratic Pace (1977)“, in dem er schrieb, dass in jedem lokalen Gebiet „eine Art nicht all­mählich durch die stetige Trans­for­mation ihrer Vor­fahren ent­steht; sie erscheint auf einmal und voll­ständig ausgebildet“[17]. Sobald eine Art auf­taucht, unter­liegt sie über Mil­lionen von Jahren kaum oder gar keiner evo­lu­tio­nären Ver­än­derung. Die meisten Arten „erscheinen im Fos­si­li­en­be­stand weit­gehend unver­ändert; der mor­pho­lo­gische Wandel ist meist begrenzt und richtungslos.“[18]

Gould warf der palä­on­to­lo­gi­schen Gemein­schaft vor, so stark von Darwins Theorie der all­mäh­lichen Evo­lution beein­flusst zu sein, dass sie die offen­sicht­lichen Muster in den Fos­si­li­en­funden nicht bemerkte.

Die extreme Sel­tenheit von Über­gangs­formen im Fos­si­li­en­be­stand bleibt das Geschäfts­ge­heimnis der Palä­on­to­logie… Palä­on­to­logen haben für Darwins Argument einen exor­bi­tanten Preis bezahlt. Wir bilden uns ein, die ein­zigen wahren Erfor­scher der Lebens­ge­schichte zu sein, doch um unsere bevor­zugte Theorie der Evo­lution durch natür­liche Selektion auf­recht­zu­er­halten, betrachten wir unsere Daten als so schlecht, dass wir den Prozess, den wir angeblich erfor­schen, nie sehen.“[19]

Gould war einer der ein­fluss­reichsten und meist­ge­le­senen popu­lär­wis­sen­schaft­lichen Autoren seiner Gene­ration. Er ver­fasste 300 popu­lär­wis­sen­schaft­liche Essays für die Zeit­schrift „Natural History“, die sich sowohl an Fach­leute als auch an Laien rich­teten. Im April 2000 ernannte ihn die US-ame­ri­ka­nische Library of Con­gress zur „lebenden Legende“. Während seiner gesamten Laufbahn betonte Gould, dass die gra­du­ellen Evo­lu­ti­ons­mo­delle in den Fos­si­li­en­funden schlicht nicht wider­ge­spiegelt würden und dass innerhalb der wis­sen­schaft­lichen Gemein­schaft eine starke Tendenz bestehe, ihr Denken auf bestimmte Glau­bens­systeme zu beschränken.

In dem Essay „Darwin’s Untimely Burial“ (1976) machte Gould seiner Frus­tration Luft, als er schrieb: „Ich bin ein ent­schie­dener Ver­fechter des all­ge­meinen Argu­ments, dass sich die von Wis­sen­schaftlern gepre­digte „Wahrheit“ oft als nichts weiter als ein von vor­herr­schenden sozialen und poli­ti­schen Über­zeu­gungen inspi­riertes Vor­urteil herausstellt.“[20]

In „Die Rückkehr der hoff­nungs­vollen Monster“ (1977) schrieb er: „Alle Palä­on­to­logen wissen, dass der Fos­si­li­en­be­stand nur sehr wenige Zwi­schen­formen enthält; Über­gänge zwi­schen den Haupt­gruppen sind typi­scher­weise abrupt.“ Und dann, in dem Essay mit dem Titel „Ent­steht eine neue und all­ge­meine Evo­lu­ti­ons­theorie?“ (1980), wie­der­holte Gould die offen­sicht­lichen Mängel des Dar­win­schen Evolutionsmodells:

„Das Fehlen fos­siler Belege für Zwi­schen­stadien zwi­schen den großen Über­gängen in der orga­ni­schen Struktur, ja sogar unsere Unfä­higkeit, in vielen Fällen funk­tionale Zwi­schen­stufen zu kon­stru­ieren, ist ein hart­nä­ckiges und quä­lendes Problem für die gra­dua­lis­ti­schen Evolutionstheorien.“[21]

Die Wahrheit ist: Wenn wir uns aus­schließlich an die Fos­si­li­en­funde halten und alle Theorien und Spe­ku­la­tionen bei­seite lassen, sehen wir schnelle Aus­brüche der Art­bildung und nicht eine lang­wierige, all­mäh­liche Anhäufung kleiner Variationen.

Goulds Harvard-Kollege Niles Eld­redge schätzte, dass die schnellen Perioden des evo­lu­tio­nären Wandels „zwi­schen 5.000 und 50.000 Jahren dau­erten – geo­lo­gisch gesehen nur ein Wimpernschlag.“[22]

Ebenso fas­zi­nierend ist, dass diese Schätzung sehr nahe an dem Wert liegt, der im Surya Sid­dhanta , der ältesten astro­no­mi­schen Abhandlung Indiens, erwähnt wird. Dort heißt es: „Ein­hundert mal vier­hun­dert­vier­und­siebzig Jahre ver­gingen, während der All­weise damit beschäftigt war, die belebte und unbe­lebte Schöpfung, Pflanzen, Sterne, Götter, Dämonen und den Rest zu erschaffen.“[23]

Dies bedeutet, dass der gesamte Schöp­fungs­prozess (mög­li­cher­weise zu Beginn des heu­tigen Tages von Brahma) 47.400 Jahre dauerte, was in den von Eld­redge ermit­telten Wer­te­be­reich zwi­schen 5.000 und 50.000 Jahren fällt.

Schwin­gungen in der Morphologie

Sobald die Art­bildung abge­schlossen ist, bleibt jede Art über Mil­lionen von Jahren erstaunlich stabil. Das heißt aber nicht, dass sie sich über­haupt nicht ver­ändert. In seiner Studie über devo­nische Tri­lo­biten, die vor 380 bis 375 Mil­lionen Jahren lebten, hatte Eld­redge her­aus­ge­funden, dass neue Arten nach ihrem Auf­treten Mil­lionen von Jahren mit nur sehr geringen mor­pho­lo­gi­schen Ver­än­de­rungen überlebten.

„Es gab einige Schwan­kungen in der Mor­pho­logie, die Arten waren also nicht völlig inva­riant, aber die Net­to­summe aller Ver­än­de­rungen neigte nor­ma­ler­weise dazu, sich auf­zu­heben, so dass es zu keiner Net­to­ver­än­derung kam.“[24]

Gould hatte übrigens auch bei seinen Unter­su­chungen an fos­silen Land­schnecken der Gattung Poe­ci­lo­zo­nites, die vor einigen hun­dert­tausend Jahren im Pleis­tozän lebten, sehr ähn­liche Muster festgestellt.[25]

Ich war erstaunt über diese Erkennt­nisse, denn genau das hatte ich im Laufe meiner Unter­su­chungen zum Yuga-Zyklus ent­deckt. In „Yuga Shift“ hatte ich auf Grundlage zahl­reicher Daten vor­ge­schlagen, dass sowohl das mensch­liche Schä­del­vo­lumen als auch die Kör­per­größe während eines 25.800-jährigen Prä­zes­si­ons­zyklus sinus­förmig schwanken, ohne dass es in irgend­einer Richtung zu- oder abnimmt. Ich hatte geschrieben, dass diese Schwankung in den letzten rund zwei Mil­lionen Jahren der mensch­lichen Evo­lution statt­ge­funden haben muss.

 

Das Schä­del­vo­lumen des Homo sapiens schwankt im 25.800 Jahre dau­ernden Yuga-Zyklus (Prä­zes­si­ons­zyklus). Bild­nachweis: Bibhu Dev Misra.

Und nun stellt sich heraus, dass die „Schwin­gungen in der Mor­pho­logie“ nicht nur beim Men­schen auf­treten, sondern ein cha­rak­te­ris­ti­sches Merkmal des gesamten Tier­reichs sind! Alle Arten nehmen während des gesamten „Tages Brahmas“ von 12,9 Mil­lionen Jahren, der 500 voll­ständige Yuga-Zyklen umfasst, sinus­förmig an Größe und Schä­del­vo­lumen zu und ab.

Aus diesem Grund war die Megafauna der Eiszeit so viel größer als die heu­tigen Tiere. Es ist ein wie­der­keh­rendes Muster der Natur!

Jede Aussage der vedi­schen Texte über „Tag und Nacht Brahmas“ wurde inzwi­schen in Fos­si­li­en­funden nach­ge­wiesen. Es handelt sich nicht um eine annä­hernde Über­ein­stimmung, sondern um eine nahezu exakte. Ich fasse die wich­tigsten Zusam­men­hänge zusammen:

  • Aus den Fos­si­li­en­funden geht hervor, dass alle 26 Mil­lionen Jahre ein Mas­sen­aus­sterben von Arten statt­findet, während die vedi­schen Texte behaupten, dass am Ende eines „Tages von Brahma“ alle 26 Mil­lionen Jahre alles Leben auf der Erde aus­ge­löscht wird.
  • Fos­si­li­en­funde zeigen, dass es nach einem Mas­sen­aus­sterben min­destens zehn Mil­lionen Jahre dauert, bis neue Lebens­formen ent­stehen und sich die globale Arten­vielfalt erholt. Die vedi­schen Texte behaupten, dass die Erde während der „Nacht Brahmas“, die nach einem Mas­sen­aus­sterben 13 Mil­lionen Jahre andauert, in einem leb­losen Zustand verharrt.
  • Fos­si­li­en­funde zeigen, dass neue Arten in schnellen, epi­so­dischen Schüben voll­ständig aus­ge­bildet ent­stehen. Die rasche Art­bildung ist innerhalb von 5.000 bis 50.000 Jahren abge­schlossen. Die vedi­schen Texte behaupten, dass neue Lebens­formen auf der Erde ent­stehen, sobald ein neuer „Tag Brahmas“ anbricht, und dass es fast 47.400 Jahre dauert, bis alle Lebe­wesen erschaffen sind.

Die Fos­si­li­en­funde stimmen perfekt mit jedem Element der Lehre von „Tag und Nacht Brahmas“ überein. Dies ist ein wei­terer Hinweis auf das tiefe Wissen unserer Vor­fahren über die gewal­tigen Zeit­zyklen. Sie über­lie­ferten uns dieses Wissen in ein­fachen Versen, wobei sie manchmal auch Meta­phern und sym­bo­lische Bilder ver­wen­deten, um die Aussage zu ver­deut­lichen und das Ein­prägen zu erleichtern.

Bei­spiels­weise werden die Ereig­nisse im Verlauf eines „Tages und einer Nacht Brahmas“ meta­pho­risch auch als „Ein- und Aus­atmen Brahmas“ beschrieben. Wenn Brahma aus­atmet, zer­streuen sich die Lebens­formen im Kosmos, und wenn er ein­atmet, kehren die Lebens­formen zur Quelle zurück und der Kosmos wird leblos.

In Yuga Shift habe ich vor­ge­schlagen, dass sich das nicht mani­fes­tierte, kreative Prinzip, das die vedi­schen Weisen Brahma nannten, auf das zen­trale Schwarze Loch der Milch­straße bezieht, das, wie die meisten Wis­sen­schaftler über­ein­stimmen, als zen­traler Motor unserer Galaxie fungiert.

Wann endet der aktuelle Tag von Brahma?

Falls Sie sich fragen, wann der aktuelle „Tag Brahmas“ ein kata­stro­phales Ende finden wird, können Sie beruhigt sein, denn es ist noch sehr weit weg. Das letzte Mas­sen­aus­sterben war die „Mit­tel­miozäne Dis­ruption“, die sich vor etwa 14,8 Mil­lionen Jahren ereignete. Das bedeutet, dass der aktuelle „Tag Brahmas“ 12,9 Mil­lionen Jahre später, also vor etwa 1,9 Mil­lionen Jahren, begann.

Es über­rascht nicht, dass die frü­hesten fos­silen Über­reste der Gattung Homo (zu der auch unsere eigene Spezies Homo sapiens gehört) etwa zur gleichen Zeit auf­tauchten. Die ältesten Homi­ni­nen­fos­silien stammen vom Homo habilis, der auf etwa 1,9 Mil­lionen Jahre datiert wird. Das Schä­del­vo­lumen von H. habilis schwankte im Laufe seiner Präsenz in den Fos­si­li­en­funden bis vor etwa 1,5 Mil­lionen Jahren zwi­schen 500 und 800 Kubik­zen­ti­meter. Der zwei­beinige, auf­recht gehende Homo erectus erscheint in den Fos­si­li­en­funden von vor 1,7 Mil­lionen Jahren bis vor etwa 250.000 Jahren. H. erectus weist eine Schwankung des Schä­del­vo­lumens zwi­schen 850 und 1200 Kubik­zen­ti­meter auf.

Da der aktuelle „Tag Brahmas“ vor etwa 1,9 Mil­lionen Jahren begann, liegt das nächste kos­mische Auf­lö­sungs­er­eignis noch fast 11 Mil­lionen Jahre ent­fernt. Wir können es also getrost aus unserem Kalender streichen. Nicht die kos­mische Auf­lösung sollte uns Sorgen bereiten, sondern der bevor­ste­hende Übergang aus dem Kali Yuga im Jahr 2025, der wahr­scheinlich sehr tur­bulent sein wird.

Es besteht kein Zweifel, dass unsere Vor­fahren ein sehr aus­ge­prägtes Ver­ständnis der gewal­tigen Zeit­zyklen besaßen, die Leben und Zivi­li­sation auf unserem Pla­neten bestimmen. Leider geriet dieses Wissen im Zuge der Ent­wicklung entlang des abstei­genden Bogens des Yuga-Zyklus all­mählich in Ver­ges­senheit. Die wis­sen­schaft­lichen Fort­schritte der letzten Jahr­hun­derte helfen uns nun, die wahre Bedeutung dieser alten Lehren zu enthüllen.

Im All­ge­meinen bleiben Wis­sen­schaftler und Aka­de­miker den alten Kul­turen jedoch wei­terhin abweisend gegenüber. Das Problem ist, dass es, sobald uns seit unserer Kindheit ein bestimmtes Glau­bens­system ein­ge­prägt wurde, selbst mit Hilfe umfang­reicher wis­sen­schaft­licher Daten äußerst schwierig ist, sich davon zu lösen. Wenn wir den alten Zivi­li­sa­tionen keinen Respekt ent­ge­gen­bringen, werden wir uns der großen Weisheit, die in ihren hei­ligen Texten, Sym­bolen und präch­tigen archäo­lo­gi­schen Monu­menten ver­schlüsselt ist, wei­terhin nicht bewusst sein.

Quellen: PublicDomain/bibhudevmisra.com am 23.04.2025

Zuerst erschienen bei pravda-tv.com.

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