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Endlich die Studie, die zeigt, dass mRNA-COVID-19 „Impf­stoffe“ Ihrer Gesundheit för­derlich sind … [oder auch nicht]

jeden­falls behaupten das die Autoren der Studie, ein ganzes Rudel von Autoren, die am Uni­ver­si­täts­kli­nikum in Köln und bei der Max-Planck-Gesell­schaft ihr Brot ver­dienen. Auf das Uni­ver­si­täts­kli­nikum Köln kommen wir noch zurück.

Diese Leute:

Simonis, Alex­ander, Sebastian J. Theobald, Anna E. Koch, Ram Mum­ma­da­varapu, Julie M. Mudler, Andro­machi Pouikli, Ulrike Göbel et al. (2025) Per­sistent epi­ge­netic memory of SARS-CoV‑2 mRNA vac­ci­nation in monocyte-derived macro­phages. Mole­cular Systems Biology: 1–20.

Hinter dem „et al.“ ver­bergen sich 12 weitere Autoren. Ins­gesamt sollen 19 Köche an dem epi­ge­ne­ti­schen Brei gerührt haben, den uns die Autoren in „Mole­cular Systems Biology“ servieren.

Aber nicht nur dort, auch in der Ber­liner Mor­genpost:

Wir sind immer wieder erstaunt darüber, wie schnell wis­sen­schaft­liche Texte, die ein Nar­rativ, das Medien ver­breiten sollen, bestä­tigen, ihren Weg aus einer nur Ein­ge­weihten bekannten Fach­zeit­schrift in die Shit­stream-Medien finden. Im Fall der Studie aus Köln sind zwi­schen Ver­öf­fent­li­chung in „Mole­cular Systems Biology“ und „Ber­liner Mor­genpost“ ganze 12 Tage ver­gangen. Eine reife Leistung von Fer­dinand Heimbach, die in dieser kurzen Zeit noch um Ori­gi­nal­zitate der Haupt­au­toren ergänzt wurde, etwa dieses Zitat:

„Da es sich um eine Akti­vierung des ange­bo­renen Immun­systems handelt, das relativ breit und unspe­zi­fisch auf ver­schiedene Erreger zielt, kann dies bedeuten, dass die mRNA-Imp­fungen zumindest für eine gewisse Zeit auch vor anderen Viren und Bak­terien schützen“, so Dr. Sebastian Theobald, ein wei­terer Erst­autoren der Studie.“

Das Inter­es­sante an diesem in Mög­lich­keitsform zum Aus­druck gebrachten Ergebnis, das in der Über­schrift des Bei­trags in der Mor­genpost schon als Gewissheit ver­kauft wird und in der Unter­über­schrift den fol­genden Aus­druck findet:

„Jetzt zeigt sich: Die mRNA-Imp­fungen schützen nicht nur gegen Covid-19, sondern haben auch einen lang­fris­tigen Ein­fluss auf unsere Gesundheit.“

Es handelt sich dabei um REINE SPE­KU­LATION auf Seiten der Autoren und das Wort SPE­KU­LATION ist nicht von uns gewählt, es wird von den Autoren in ihrem Text selbst benutzt:

„Similar effects were pos­tu­lated for the BCG-vaccine ame­lio­rating the cli­nical course of severe COVID-19 through enhancement of trained innate immunity in humans (Man­tovani and Netea, 2020). However, a series of pro­s­pective cli­nical trials eva­luating BCG for reduction of mor­bidity and mor­tality due to COVID-19 did not show a bene­ficial effect (Moorlag et al, 2022; Ten Does­schate et al, 2022; Upton et al, 2022). Nevert­heless, it is intri­guing to spe­culate that the broad and non-dis­cri­mi­native innate immune response we observed in macro­phages fol­lowing SARS-CoV‑2 mRNA vac­ci­nation may induce resi­lience pro­grams against other, non-related infec­tious diseases. More fun­da­mental and cli­nical research is required to fully under­stand the trans­la­tional potential of these findings.“

Ab „Nevert­heless“ spe­ku­lieren die Autoren, dass eine breite Akti­vi­tierung des ange­bo­renen Immun­systems, das letztlich dazu da ist, eine Breit­seite gegen Pathogene zu schießen, ohne dabei auf spe­zi­fische Pathogene zu zielen, darüber, dass ihre Ergeb­nisse zeigen könnten, dass mRNA-Spritz­brühen nach dem zweiten Shot eine Grundlage legen, die eine solche Breit­seite, also das, was ange­borene Immun­systeme von Hause aus tun, befördern könnte. Sie spe­ku­lieren „Nevert­heless (Unge­achtet)“, denn BCG-Impf­stoffe, das sind Bacillus Cal­mette-Guérin basierte Impf­stoffe gegen Tuber­kulose, zeigen eine ähnlich breite Akti­vierung des ange­bo­renen Immun­systems. Aller­dings sind alle bis­he­rigen Ver­suche, diese Effekte in kli­ni­schen Studien zu repli­zieren und nutzbar zu machen, gescheitert. „Nevert­heless“ halten die Autoren an ihrem Glauben, etwas ganz Groß­ar­tiges ent­deckt zu haben, fest.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Indes, Hoffnung und Wis­sen­schaft sind eigentlich inkommensurabel…

Wie auch immer.

Die Ergeb­nisse, die in der Ber­liner Mor­genpost so wirksam ver­breitet werden und die sich sicher positiv auf den Absatz von mRNA-Spritz­brühen, wogegen sie auch immer schützen sollen, aus­wirken werden, basieren auf Blut­ana­lysen von 6, in Worten „sechs“ Frei­wil­ligen, gesunden Erwach­senen, die zu 5 Zeit­punkten, vor dem mRNA-Shot, nach dem ersten, nach dem zweiten, noch einmal nach dem zweiten, nach dem dritten und noch einmal nach dem dritten Shot ana­ly­siert wurden, sehr spe­zi­fisch ana­ly­siert wurden, nämlich dar­aufhin ob mRNA-Gen­the­rapien in der Lage sind, eine sehr spe­zi­fische epi­ge­ne­tische Reaktion her­vor­zu­rufen, die dazu führt, dass Mono­zyten in kurz­lebige Macro­phagen umge­wandelt werden, eine Ent­zün­dungs-bekämp­fende oder ‑akti­vie­rende Immun­antwort hervorrufen.

Das ist sehr spe­zi­fisch und über der ganzen Spe­zifik ist man geneigt, eines der Ergeb­nisse, das die Autoren nicht weiter aus­führen, zu über­sehen: Sie finden nach mRNA-Impfung KEI­NERLEI spe­zi­fische Immun­anwort auf COVID-19:

„The nature of this immune response was again non-spe­cific and SARS-CoV‑2 unre­lated PAMPs were able to trigger macro­phages post vac­ci­nation.“

Sie finden lediglich eine breite unspe­zi­fische Immun­antwort und machen aus dieser Not eine Tugend, denn die breite Immun­antwort, die ein­setzt, bevor dem Immun­system bekannt ist, welchem Pathogen es sich gegen­über­sieht, die eine ganz normale Übung für das ange­borene Immun­system ist, zumin­desst diese Immun­antwort kann man, so die Autoren, mRNA-Shots zuweisen.

Zentral ist hier H3K27ac (histone 3 lysine 27 acetylation):

„A key epi­ge­netic enhancer mark in these cells is the acqui­sition of histone 3 lysine 27 ace­ty­l­ation (H3K27ac), which we observed to increase at pro­moters fol­lowing mRNA vaccination.“

Ein erhöhtes Niveau von H3K27ac auf der Ebene von Mono­zyten weist darauf hin, dass eine Umwandlung von Mono­zyten zu Makro­phagen als Reaktion auf eine Ent­zündung statt­findet. Es werden z.B. Zytokine pro­du­ziert. Auf Ebene von Makro­phagen weist ein erhöhtes H3K27ac Niveau darauf hin, dass eine Ent­zündung bekämpft oder  gefördert wird. Letz­teres geht in der Regel mit einer erhöhten Präsenz von Genen wie TNF‑α (Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha) or IL‑6 (InterLeukin‑6) einher. Die Autoren inter­es­sieren sich für den zuletzt genannten Reak­ti­onspfad des Immun­systems und finden in ihren Blut­proben von sechs Leutchen Hin­weise darauf, dass eine „lang­fristige“ Repro­gram­mierung von Immun­zellen durch mRNA-Gen­the­rapien erfolgt, die dazu führt, dass eine erhöhte unspe­zi­fische Immun­antwort auf Pathogene, egal, welche, wie die Autoren SPE­KU­LIEREN, erfolgt:

„Our extensive study per­formed at five time points post vac­ci­nation revealed that it is pri­marily altered H3K27ac levels asso­ciated with genes coding for cyto­kines and innate immune receptors like C‑type lectins which are shaped in a highly dynamic manner. In addition, we found H3K27ac on genes coding for major regu­latory pro­teins of the human immune response.“

Um die Ergeb­nisse bis hierhin zusammenzufassen:

  • Rund 6 Monate nach Abschluss der so genannten Grund­im­mu­ni­sierung mit modRNA-Spritz­brühen finden die Autoren als Reaktion auf eine dritte Spritzung mit modRNA eine Reaktion des ange­bo­renen Immun­systems, eine unspe­zi­fische Reaktion.
  • Die unspe­zi­fische Reaktion wird durch ein erhöhtes Niveau von H3K27ac-Markern iden­ti­fi­ziert, die ihrer­seits auf eine pro- und eine anti­in­flamm­a­to­rische Reaktion hin­weisen können.
  • Die Autoren finden weitere Indizien, die für einen ver­stärkten Ausstoß von Zyto­kinen als Reaktion auf die modRNA-Shots hin­weisen ( TNF‑α und IL‑6) und schließen daraus, dass es sein könnte, dass durch COVID-19 Shots ein Breit­band­schutz gegen unspe­zi­fi­zierte Pathogene geschaffen werden könnte.
  • Die­selbe Spe­ku­lation gibt es im Zusam­menhang mit BCG-Impf­stoffen, die gegen Tuber­kulose zum Einsatz kommen. Indes ist jeder Versuch, diese angeb­liche Breit­band­re­aktion für die Medizin nützlich zu machen, bislang gescheitert.
  • Nevert­heless [Sie erinnern sich] wollen die Autoren unbe­dingt das Ergebnis ver­breiten, dass modRNA vor Viren und Bak­terien, welchen auch immer, schützen kann [oder nicht] für wie lange auch immer.

Und bei der Ber­liner Mor­genpost haben sie einen Wil­ligen gefunden, der diesen Krempel ver­breitet. Und nun wissen wir, dass auch Wochen nach dem COVID-19 Shot H3K27ac Marker erhöht sind, wenn sie durch einen zusätz­lichen Shot mRNA-COVID-19 Spritz­brühe akti­viert werden… Und natürlich sind modRNA-Shots voll­kommen unge­fährlich und mit kei­nerlei Neben­wir­kungen ver­sehen, die die Hoffnung auf eine viel­leicht ein­set­zende Wirkung gegen welche Pathogene auch immer, trüben könnten.

Immerhin hat der Gesund­heits­mi­nister, Twitter-Pro­fessor Karl, höchst effektiv die Lüge von den nicht vor­han­denen Neben­wir­kungen verbreitet:

Falls Sie sich für einen Über­blick, über die „mehr oder weniger“-Nebenwirkungen inter­es­sieren, die sich nach mo®d‑RNA Shot ein­stellen, dann können Sie unsere Liste von 53 schweren Erkran­kungen, die wir aus rund 160 Studien extra­hiert haben, hier nach­lesen.

Nun fragt man sich nach der Lektüre einer solchen „Studie“, welche Moti­vation die Autoren haben könnten, mit dem Mikroskop unter all den Neben­wir­kungen nach der einen posi­tiven Wirkung, die modRNA-COVID-19 Shots haben könnten, zu suchen. Wie wir so sind: Unser erster Tipp ist eine finan­zielle oder pro­fes­sio­nelle Abhän­gigkeit. Indes: Keiner aus dem Rudel der 19 Autoren gibt irgend­welche Anbin­dungen an, die sein wis­sen­schaft­liches Urteil trüben könnten:

Project Deal ist ursprünglich darauf aus­gelegt gewesen, freie Zugäng­lichkeit von Bei­trägen in wis­sen­schaft­lichen Zeit­schriften für wis­sen­schaft­liche Insi­tu­tionen in Deutschland zu sichern. Mitt­ler­weile hat sich das Ganze als „Con­sortium“ ver­festigt, das von der MPDL Ser­vices gGmbH koor­di­niert wird, ein Con­sortium, das auch wis­sen­schaft­liche For­schung finan­ziert. Mit­glied in diesem Con­sortium, die Max-Planck-Gesell­schaft, bei der 3 der 19 Autoren ange­stellt sind.

Die Frage der Finan­zierung dürfte damit geklärt sein.

„Recht­liche Hin­weise zur Organisationsform

Die MPDL Ser­vices gGmbH ist eine Gesell­schaft mit begrenzter Haftung, deren Anteile zu 100% von gemein­nüt­zigen Kör­per­schaften und juris­ti­schen Per­sonen des öffent­lichen Rechts aus dem Bereich von Wis­sen­schaft und For­schung gehalten werden. Gesell­schafter der MPDL Ser­vices gGmbH sind seit 2022 die Deutsche For­schungs­ge­mein­schaft e.V. (31,25%), die Max-Planck-Gesell­schaft zur För­derung der Wis­sen­schaften e.V. (31,25%), die Stiftung zur För­derung der Hoch­schul­rek­to­ren­kon­ferenz (11%), die Fraun­hofer-Gesell­schaft zur För­derung der ange­wandten For­schung e.V. (8,5%), die Helm­holtz-Gemein­schaft Deut­scher For­schungs­zentren e.V. (5%), die Leibniz-Gemein­schaft e.V. (5%), die Deutsche Aka­demie der Natur­for­scher Leo­poldina e.V. (3%), das Helm­holtz-Zentrum Potsdam Deut­sches Geo­For­schungs­Zentrum GFZ (3%) und die Tech­nische Infor­ma­ti­ons­bi­bliothek (TIB) (2%).

Die MPDL Ser­vices gGmbH ver­folgt aus­schließlich und unmit­telbar gemein­nützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steu­er­be­güns­tigte Zwecke“ der Abga­ben­ordnung und ist durch Bescheid des Finanzamts München vom 28.03.2022 seit dem 01.01.2022 als gemein­nützig aner­kannt. Sie adres­siert ins­be­sondere öffent­liche Auf­trag­geber, für die sie als zen­trale Beschaf­fungs­stelle nach §120 Abs. 4 GWB die DEAL-Ver­träge als Rah­men­ver­ein­ba­rungen im Sinne des öffent­lichen Ver­ga­be­rechts mit wis­sen­schaft­lichen Ver­lagen abschließt.“

Quelle

Nicht geklärt ist indes die Frage der Inter­essen, die einen Ein­fluss auf die Ergeb­nisse nehmen könnten.

Also haben wir bei clinicaltrial.gov eine kur­so­rische Suche nach mRNA-Trials, die von BIONTECH durch­ge­führt werden und an denen das Uni­ver­si­täts­kli­nikum in Köln beteiligt ist, durchgeführt.

Und sind fündig geworden:

  • NCT05142189: …eva­luating the Safety, Tole­r­a­bility and Preli­minary Efficacy of BNT116 … in Patients with Advanced Non-Small Lung Cancer …
  • NCT04534205: … inves­ti­gating the Safety, Tole­r­a­bility and The­ra­peutic Effects of BNT113 … for Patients with a form of Head and Neck Cancer …
  • NCT04101357: … Phar­ma­co­ki­netics, Phar­ma­co­dy­namics, and Preli­minary Efficacy Trials of BNT411 … for Solid Tumors…
  • NCT30815058: .. eva­luate the Efficacy and Safety of Autogen Cevu­meran (…) in Com­bi­nation with Pemb­ro­li­zumab … in Par­ti­ci­pants with Pre­viously Unt­reated Advanced Melanoma…
  • NCT04503278: … Safety and Effec­ti­veness of an Inves­ti­ga­tional Cell Therapy … in Patients with Organ Tumors…

Es gibt eine sehr umfang­reiche Zusam­men­arbeit zwi­schen der Uni­ver­si­täts­klinik in Köln und BionTech auf dem Gebiet der Bekämpfung von Krebs. 5 Trials bringen viel Geld in die Kassen der Uni­ver­si­täts­klinik. Denn die Pati­enten, die zur Teil­nahme an diesen Trials bereit waren / über­redet wurden, bringen der Uni­ver­si­täts­klinik zwi­schen 3.000 Euro und 15.000 Euro, die um weitere 1.200 Euro bis 6.000 Euro pro Patient ergänzt werden, so genannten Overhead-Kosten, also Kosten für die Bereit­stellung von Material und admi­nis­tra­tiven Leis­tungen usw.

Kurz: Die Teil­nahme an kli­ni­schen Trials ist für eine Klinik ein Geschäft, zahlt sich aus, rechnet sich gerade in Zeiten klammer Kassen, wie sie derzeit herr­schen. Insofern mag es stimmen, dass die ein­zelnen Wis­sen­schaftler, die am Beitrag beteiligt waren, keine direkten Ver­bin­dungen zu BionTech haben, die ihre wis­sen­schaft­liche Arbeit unter das Damo­kles­schwert fremder Inter­essen stellt, die Uni­ver­si­täts­klinik, an der 16 der 19 beschäftigt sind, hat diese Inter­essen aber in jedem Fall.

Und wir haben nur nach BIONTECH als Sponsor kli­ni­scher Trials gesucht, nicht nach Pfizer oder Moderna. Suchen, die mit Sicherheit noch weitere Ver­bin­dungen zwi­schen der Uni­ver­si­täts­klinik zu Köln und mRNA-Her­stellern zu Tage befördert hätten.

Insofern ist das Ergebnis, der Popanz, der aus herzlich wenig geschaffen wird, viel­leicht doch ander­weitig erklärbar.


Der Artikel erschien zuerst bei sciencefiles.org.