Bild KI-generiert: https://impfkritik.de/pressespiegel/2025032901.html

Götter in Weiß allein im Labor

Die hier erzählte Geschichte ist natürlich völlig absurd. Gleich­zeitig stellt sie jedoch einen ernst­haften Versuch dar, dem medi­zi­ni­schen Laien die Rea­lität der Infek­ti­ons­for­schung der letzten 150 Jahre nahe zu bringen. Ich freue mich auf Ihre Kom­mentare: Was genau haben die Helden der Geschichte falsch gemacht?

(HT, 29.03.25) Nehmen wir mal an, Laborarzt Dr. med. Heinrich Weissgott erhält vom prak­ti­schen Arzt Dr. med. Horst Kno­chen­brecher, mit dem zusammen er schon einige Artikel in Fach­zeit­schriften unter­ge­bracht hat, einige Proben von Pati­enten, die an einer Fülle von uner­klär­lichen Sym­ptomen, leiden, als da wären: Übelkeit und Erbrechen, Bauch­schmerzen, Blä­hungen, Durchfall, Sod­brennen, Herz­rasen, Unruhe, Zittern, Kopf­schmerzen und Erschöpfung.

Horst, selbst ein lei­den­schaft­licher Lieb­haber von Scho­kolade, hatte eine inter­es­sante Gemein­samkeit zwi­schen den Pati­enten mit diesem Sym­ptom­spektrum fest­ge­stellt. Und zwar hatte jeder der Pati­enten während der ver­gan­genen 48 Stunden Bit­ter­scho­kolade der beliebten Marke “Fitter Mord” genossen.[1]

Horst und Heinrich träumen bei einer WhatsApp-Kon­ferenz schon davon, ob man von einem neuen Syndrom sprechen könne und ob man es besser “Weissgott-Kno­chen­brecher-Syndrom” oder “Kno­chen­brecher-Weissgott-Syndrom”  nennen sollte. Sie einigen sich mit “Fitter-Mord-Syndrom” auf einen Kompromiss.

Für die Publi­kation, an der bereits im Vorfeld die Fach­zeit­schrift “NEP” (“Nur Ein Pieks”) Interesse zeigt, planen die beiden Experten nun ein Expe­riment, um zu beweisen, dass die Bit­ter­scho­kolade von “Fitter Mord” die Ursache des Pro­blems darstellt.

Horst fügt also seiner nächsten Bestellung bei seinem Lieb­lings-Online-Super­markt “Kaufmich” eine Tafel Bit­ter­scho­kolade von Fitter Mord hinzu.

Bis das DHL-Paket ankommt, denkt Horst nur noch an sein Expe­riment und ver­gisst dadurch völlig, dass er auch noch andere Sachen mit bestellt hat. Er nimmt das Paket mitsamt Ver­pa­ckung und schickt es durch einen Schredder und danach durch ein mehr­stu­figes Mahlwerk, das aus dem Inhalt ein sehr feines Pulver macht. Dem hoch­feinen Pulver fügt er Phenol als Lösungs- und Des­in­fek­ti­ons­mittel bei und zieht es in einer Spritze auf.

Er lässt sich neun Affen der Gattung Grüne Meer­katze vom nächsten Ver­suchs­tier­händler kommen. Um Kosten zu sparen, nimmt er aus­schließlich kürzlich von einem renom­mierten Institut aus­ran­gierte Überlebende.

Drei der Ver­suchs­affen inji­ziert er 1 ml der Sus­pension durch ein Loch ins Gehirn. Das Loch muss er nicht erst bohren, denn das wurde bereits von ihrem vor­he­rigen “Arbeit­geber” erledigt (Ver­suchs­gruppe 1).

Drei der Ver­suchs­affen inji­ziert er 10 ml der gleichen Sus­pension in den Bauch (Ver­suchs­gruppe 2).

Die letzten drei Ver­suchs­affen bekommen 100 ml mit ihrer nächsten Mahlzeit ver­füttert (Ver­suchs­gruppe 3).

Die drei Affen der Gruppe 1 sterben innerhalb von 72 Stunden, wobei bei jedem Tier ein Teil der Syndrom-Sym­ptome erkennbar ist. Die Obduktion stellt krank­hafte Gewe­be­ver­än­de­rungen im Gehirn­liquor fest. Es finden sich mittels der PCR-Methode Moleküle, die laut einer inter­na­tio­nalen Datenbank zur Kakao­sorte aus der Bit­ter­scho­kolade von Fitter Mord passen.

In der Gruppe 2 zeigen die Tiere mit­tel­starke bis schwere Sym­ptome, erholten sich aber innerhalb von 14 Tagen wieder eini­ger­maßen. Im Stuhl von zwei der Tiere sowie an der Ein­stich­stelle, die sich bei allen drei Tieren ent­zündet hat, sind die gleichen Kakao­mo­leküle per PCR nachweisbar.

In der Gruppe 3 zeigen die Tiere drei bis sieben Tage lang eine deut­liche Appe­tit­lo­sigkeit, ein Tier musste sich erbrechen. Danach erholen sie sich recht schnell, zumindest bis zu dem Niveau des vor­he­rigen Zustandes.

Die beiden Möch­tegern-Nobel­preis­träger schreiben im Fazit ihrer Publikation:

“Das Expe­riment legt nahe, dass der Genuss von Fitter-Mord-Scho­kolade zu Sym­ptomen des Fitter-Mord-Syn­droms bis hin zum Tod führen kann. Ob die Kakao­mo­leküle über­tragbar und damit anste­ckend sind, muss noch geklärt werden. Weitere For­schungen zu dem Thema sind dringend ange­raten, denn die Scho­ko­la­den­sorten von Fitter Mord sind in Deutschland weit ver­breitet. Wir emp­fehlen dem Bun­des­ge­sund­heits-minis­terium, über das Robert Koch-Institut (RKI) eine ent­spre­chende For­schungs­för­derung anzu­stoßen. Ein vor­sorg­liches Ver­kaufs­verbot für alle Scho­ko­la­den­sorten des Her­stellers könnte sinnvoll sein. Sicher­heits­halber sollten sämt­liche Käufer der Scho­kolade sowie ihre Kon­takt­per­sonen namentlich fest­ge­stellt und unab­hängig von ihrem Gesund­heits­zu­stand mittels PCR unter­sucht werden, um sicher­zu­stellen, dass sie keine sym­ptom­losen Über­träger sind, die — vor­sorglich — sofort in Qua­rantäne gehören.”

Jetzt meine Frage an Sie als meine Leser:

Hätten die beiden Ärzte den Nobel­preis zu Recht ver­dient? Wenn nicht: Was genau gibt es an ihrer Vor­ge­hens­weise zur Fest­stellung der Erkran­kungs­ur­sache zu kritisieren?

[1] Mög­liche Namens­ähn­lich­keiten mit tat­sächlich exis­tie­renden Scho­ko­la­den­marken legen kei­neswegs nahe, dass sie tat­sächlich die im Text erwähnten Sym­ptome aus­lösen können, es sei denn, man kon­su­miert sie kilo­weise. Von so einem Expe­riment möchte ich hiermit aus­drücklich abraten: Ich kann keine Haftung für die gesund­heit­lichen Folgen über­nehmen.

Zuerst erschienen bei impfkritik.de.