Seit 20. März flimmert die Neuverfilmung der Grimm-Erzählung über die Kinoleinwände. Doch bei der Hauptdarstellerin Rachel Zegler, Tochter einer kolumbianischen Mutter und eines US-amerikanischen Vaters polnischer Herkunft, sucht man die namengebende weiße Haut vergeblich. Ihr Name rührt jetzt aus dem Schneesturm, der in der Nacht ihrer Geburt getobt hatte. Dabei steht in der Grimm-Erzählung die weiße Haut von Schneewittchen für ihre Unschuld – kein Gedanke an Rassismus im Jahr seiner Aufzeichnung 1812.
Schwarz-weiß-Denken
Auch andere Merkmale der Geschichte gibt es nicht mehr: kein Prinz, kein Glas-Sarg. Dafür politische Forderungen nach Solidarität und Umverteilung. Es wird auch nicht mit extremen Kontrasten gespart: Während Schneewittchens Eltern äußerst soziale Monarchen sind, die unter dem Volk lebten und den Menschen selbstgebackenen Apfelkuchen schenkten, ist die Stiefmutter eine Ausgeburt des Bösen.
Es geht also um reich gegen arm, böse gegen gut. Schneewittchen solidarisiert sich nicht nur mit den Zwergen, also Bergarbeitern, sondern auch mit einer neu dazu erfundenen Robin-Hood-artigen Räuberbande. Dabei sind die Zwerge computeranimiert, um möglichen Stereotypen vorzubeugen.
Tod im Namen der »Wokeness«
Doch die Menschen haben es satt, ständig im linken Sinne erzogen und letztlich gemaßregelt zu werden. Die Neuverfilmung wurde daher zum finanziellen und künstlerischen Desaster. Die Ausgaben für die Neuverfilmung belaufen sich auf 410 Millionen US-Dollar, 270 Millionen für den Film und 140 Millionen für das Marketing. Nach zehn Tagen hatte der neue Film in den Kinos aber nur 143,1 Millionen Dollar eingespielt.
Einnahmen eines Films müssten in diesem Zeitraum das Doppelte der Produktionskosten einspielen, damit er ein Gewinn ist – davon ist Schneewittchen meilenweit entfernt. Die Aktienkurse von Disney haben sich in den letzten vier Jahren halbiert. Dabei ist vielen Linken die Neuverfilmung immer noch nicht links genug. Hauptdarstellerin Zegler wollte sich nicht von einem Mann retten lassen, das sei rückschrittlich. Schneewittchen träumt nicht mehr von der wahren Liebe, sondern strebt eine Führungsrolle an.
Sohn einer deutschen Mutter
1937 hatte der Sohn einer deutschen Mutter für Walt Disney mit der ersten Verfilmung einen Meilenstein der Filmgeschichte gesetzt. Der Streifen aus 2025 schreibt ebenfalls Filmgeschichte, allerdings als einer der größten Misserfolge Hollywoods. Der Sohn des Regisseurs der Erstverfilmung nannte die Neuverfilmung »eine Schande«. Sein Vater und Walt Disney würden sich im Grabe umdrehen.
Ach ja, da ist ja noch ein Aspekt: die kulturelle Aneignung. Schneewittchen ist ein urdeutsches Märchen und war bereits 1812 in den gesammelten Werken der Brüder Grimm aufgenommen. Zitat (aus dem Mund der Königin): »Hätt’ ich ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und ihr Haar so schwarz wie das Holz an dem Rahmen!«. Ihr Wunsch erfüllt sich, und sie bekommt eine Tochter, die Schneewittchen genannt wird, weil sie weiß wie Schnee, rot wie Blut und Schwarz wie Ebenholz war.«
Mit welchem Recht eignen sich die Wokisten der Disney-Studios urdeutsches Kulturgut an und vergewaltigen es dann zusätzlich auch noch?
Der Artikel erschien zuerst bei freiewelt.net.
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