Foto: Bildschirmfoto YouTube

Ohne Regeln, ohne Regie­rende: Der Zusam­men­bruch der alten Welt­ordnung und die Rolle Russlands

Es ist wohl nicht mehr lange hin, bis der Begriff „Welt­ordnung“ seine frühere Bedeutung ver­liert – so wie es mit dem einst theo­re­ti­schen Konzept der „Mul­ti­po­la­rität“ geschah. Was genau ist eigentlich diese „Welt­ordnung“? Zu oft wird dieser Begriff als etwas Selbst­ver­ständ­liches betrachtet.

Die Mul­ti­po­la­rität, die Mitte des 20. Jahr­hun­derts als Mittel zum Kräf­te­gleich­ge­wicht zwi­schen den Groß­mächten ent­stand, erinnert heute kaum noch an das, was ihre Ideo­logen ursprünglich beab­sich­tigten. Das Gleiche gilt in zuneh­mendem Maße auch für die Weltordnung.

In den letzten Jahren wurde es gang und gäbe zu sagen, dass sich die glo­balen Kräf­te­ver­hält­nisse ver­schieben und dass frühere Füh­rungs­mächte ihre domi­nante Stellung nicht mehr behaupten können.

Das liegt auf der Hand. Keine Staa­ten­gruppe ist heute in der Lage, ihre Vor­stellung von Gerech­tigkeit oder Welt­ordnung dem Rest der Welt auf­zu­zwingen. Tra­di­tio­nelle inter­na­tionale Insti­tu­tionen werden schwächer, ihre Funk­tionen werden revi­diert oder aufgehoben.

West­europa, einst das Zentrum der Welt­di­plo­matie, scheint sich in der End­phase seines stra­te­gi­schen Nie­der­gangs zu befinden – heute wird diese Region eher mit Büro­kratie als mit Macht assoziiert.

Doch bevor man sich dem Chor derer anschließt, die das Ende einer Ära bzw. den Beginn einer neuen Ära beweinen oder bejubeln, sollte man sich die Frage stellen: Was genau ist eigentlich diese „Welt­ordnung“? (Neue Welt­ordnung: Über­windung des „Designer-Chaos“ in einem kri­ti­schen Moment für die Menschheit)

Zu oft wird dieser Begriff als etwas Selbst­ver­ständ­liches betrachtet, obwohl er in Wirk­lichkeit immer ein Instrument war – und zwar in erster Linie ein Instrument der Staaten, die über die Mittel und den Willen ver­fügen, andere zur Ein­haltung bestimmter Spiel­regeln zu zwingen.

Begriffe wie „Welt­ordnung“ könnten bedeu­tungslos werden

His­to­risch gesehen wurde Schwä­cheren die „Welt­ordnung“ von domi­nanten Mächten auf­erlegt, die in der Lage waren, sie durchzusetzen.

Heute zeigen jedoch neue Player außerhalb des west­lichen Ein­fluss­be­reichs – wie China und Indien – wenig Interesse daran, diese Rolle zu über­nehmen. Warum sollten sie ihre Res­sourcen in eine vage abs­trakte Idee inves­tieren, die in erster Linie den Inter­essen anderer dient?

Der zweite tra­di­tio­nelle Zweck der inter­na­tio­nalen Ordnung lag in der Ver­hin­derung revo­lu­tio­närer Umwäl­zungen. Im aktu­ellen stra­te­gi­schen Umfeld wird diese Funktion weit­gehend nicht von Insti­tu­tionen oder Diplo­matie erfüllt, sondern durch die bloße Existenz gegen­sei­tiger nuklearer Abschreckung.

Es reichen bereits wenige Staaten mit großem Nukle­ar­po­tenzial – Russland, die USA, China und einige andere – aus, um den Aus­bruch eines glo­balen Krieges zu verhindern.

Keine anderen Mächte sind in der Lage, sie exis­ten­ziell wirklich zu bedrohen. Wohl oder übel, aber genau das garan­tiert die relative globale Stabilität.

Es wäre daher naiv zu erwarten, dass die neuen Groß­mächte sich mit Begeis­terung am Aufbau einer neuen Welt­ordnung im tra­di­tio­nellen Sinne betei­ligen werden. Alle bis­he­rigen Ord­nungen, ein­schließlich der der­zei­tigen UN-zen­trierten Ordnung, ent­standen aus inner­west­lichen Konflikten.

Russland, das zwar weder kul­turell noch insti­tu­tionell ein west­liches Land ist, spielte in diesen Kon­flikten – ins­be­sondere im Zweiten Welt­krieg – eine ent­schei­dende Rolle und trug maß­geblich zur Schaffung der darauf fol­genden Glo­ba­l­ar­chi­tektur bei.

Man könnte sogar behaupten, dass die der­zeitige Welt­ordnung das Produkt der Ein­mi­schung Russ­lands in den west­lichen Bür­ger­krieg dar­stellt. Nicht zufällig ver­hielt sich Zar Alex­ander I. auf dem Wiener Kon­gress 1815 nicht wie einer von vielen euro­päi­schen Staats­ober­häuptern, sondern nahm eine Son­der­stellung als „Schieds­richter Europas“ ein.

Russland hatte sich immer genau so wahr­ge­nommen: zu groß, zu sou­verän und zu unab­hängig, um nur ein wei­teres Glied in einem fremden System zu sein.

Darin liegt der grund­le­gende Unter­schied: Für Russland war die Teil­nahme an der Welt­ordnung nie Selbst­zweck, sondern lediglich ein Mittel, um seine ein­zig­artige Position in den Welt­an­ge­le­gen­heiten zu bewahren. Dies ver­folgt es seit über zwei Jahr­hun­derten mit erstaun­licher Beharrlichkeit.

Was die heu­tigen Groß­mächte – China, Indien und andere Länder – betrifft, so ist noch nicht ganz klar, ob sie die „Welt­ordnung“ als Instrument zum Über­leben oder zur Kon­trolle betrachten. Für viele bleibt dieser Begriff eine west­liche Erfindung, eine theo­re­tische Kon­struktion, die dazu diente, das Kräf­te­un­gleich­ge­wicht unter dem Deck­mantel gemein­samer Regeln zu legitimieren.

Zugleich ist dieses Konzept für viele mit­tel­große Staaten nach wie vor attraktiv, ins­be­sondere für die­je­nigen, die zur soge­nannten „glo­balen Mehrheit“ gehören. Für sie bieten das Völ­ker­recht und das UN-System – so unvoll­kommen sie auch sein mögen – einen gewissen Schutz vor der Willkür der Mächtigsten.

Trotz ihrer Schwächen ver­schaffen diese Insti­tu­tionen klei­neren Ländern einen Platz am Ver­hand­lungs­tisch und manchmal auch Schutz vor grau­samstem Machtmissbrauch.

Doch selbst diese minimale Ordnung steht unter Druck. Ihre Legi­ti­mität beruhte einst auf der gegen­sei­tigen Aner­kennung durch die Mächte, die ihre Zer­störung bewirken können.

Heute jedoch ver­lieren ehe­malige Hege­mo­ni­al­mächte ihren Ein­fluss, und keine neuen Kräfte schicken sich an, ihren Platz ein­zu­nehmen. Ohne Legi­ti­mität und Zwangs­mittel wird die Idee einer gemeinsam getra­genen Welt­ordnung schwer auf­recht­zu­er­halten sein.

Daraus ergibt sich ein Para­doxon: Wir begeben uns mög­li­cher­weise in eine Welt, in der die west­liche Vision der Welt­ordnung nicht mehr akzep­tiert wird oder keine Relevanz mehr hat – und dennoch ist niemand besonders daran inter­es­siert, sie durch etwas Neues zu ersetzen. Statt­dessen könnte sich all­mählich ein Gleich­ge­wicht her­aus­bilden, eine neue Ord­nungs­struktur, die Wis­sen­schaftler als „neue Welt­ordnung“ bezeichnen werden, obwohl sie in der Praxis wenig mit frü­heren Modellen gemein haben wird.

Zusam­men­fassend lässt sich sagen, dass die Kate­gorie „Welt­ordnung“ bald ebenso wie „Mul­ti­po­la­rität“ in die kon­zep­tio­nelle Bedeu­tungs­lo­sigkeit geraten könnte. Man wird über sie sprechen, sie in Reden erwähnen und in wis­sen­schaft­lichen Arbeiten zitieren, aber sie wird nicht mehr die reale Welt beschreiben.

Wir betreten ein Zeit­alter, das von einer neuen Macht­ver­teilung geprägt ist, in dem Kon­troll­me­cha­nismen weniger for­ma­li­siert sind und Legi­ti­mität nicht mehr von tra­di­tio­nellen Insti­tu­tionen vererbt, sondern in Echtzeit aus­ge­handelt wird.

In einer solchen Welt hängt Sta­bi­lität nicht von abs­trakten Regeln oder for­malen Bünd­nissen ab, sondern von den prag­ma­ti­schen Kal­külen hand­lungs­fä­higer Staaten – vor allem jener, die über die Res­sourcen und die Wider­stands­fä­higkeit ver­fügen, um Ereig­nisse zu gestalten, anstatt von ihnen gestaltet zu werden.

Am 10. März 2023 erschien „Illu­mi­na­tenblut 2: Jagd­ge­sell­schaften der Eliten – sie benutzen Rituale und Magie um Dich zu kon­trol­lieren!“ (auch bei Amazon ver­fügbar), mit einem span­nenden Kapitel „Ordnung aus dem Chaos“: Wie die Pläne der Elite in aller Öffent­lichkeit vor­her­gesagt wurden – Warum mussten die Georgia Gui­des­tones 2022 zer­stört werden?“.

Am 15. Oktober 2024 erschien: „Die Welt-Illusion: Archonten, Anunnaki, Rep­ti­loiden, Vatikan, Alte Welt Ordnung und andere Pro­gramme(auch bei Amazon ver­fügbar), mit einem span­nenden Kapitel Die große Fäl­schungs­aktion der Jesuiten und der geheime Krieg gegen Ger­manien“.

Am 15. März 2025 erschien: „Die ver­gessene Welt der Rie­sen­bäume: Warum die Zeit­rechnung der Menschheit kom­plett falsch ist(auch bei Amazon ver­fügbar), mit einem span­nenden Kapitel Die biblische Sintflut, die gigan­ti­schen Sili­zi­um­bäume und Direkt-Ener­gie­waffen-Hightech-Maschinen “.

Quellen: PublicDomain/rtnewsde.com am 16.05.2025

Zuerst erschienen bei Pravda-tv.com.
  • Top Artikel

  • Service-Hotline:
    0179-6695802

  • Servicezeiten:
    Mo. und Do.: 10:00 - 12:00 Uhr
    Mi.: 15:00 - 18:00 Uhr