Die Dro­gen­falle – ein Medium plaudert aus dem Nähkästchen

Schon während ich diese Zeilen schreibe, bekomme ich Gän­sehaut. Diese Geschichte ist so unfassbar, so lebens­be­drohlich und gleich­zeitig so voller Hoffnung, dass sie kaum zu glauben ist – und doch ist sie wahr. Zum Glück endet sie positiv.

(Von Ursula Haimerl – Medium und Kartenlegerin)

Bevor ich beginne: Ja, ich habe mir die Erlaubnis ein­geholt, dass Jan van Helsing (mein Ver­leger) und ich davon erzählen dürfen. Dieser Fall ging damals tagelang durch die öster­rei­chi­schen Medien. Doch das, was die Öffent­lichkeit nicht erfahren hat, ist noch viel tief­ge­hender – und nur durch die Ein­gebung der geis­tigen Welt war es über­haupt möglich, dieses Mädchen zu retten.

Vor einigen Monaten stand plötzlich eine liebe Freundin mit ihrem Mann vor meiner Tür. Ver­zweifelt. Weinend. Hilflos. Ihre bild­hübsche 18-jährige Tochter war plötzlich nicht mehr sie selbst. Ein paar Tage zuvor hatte sie einen jungen Mann ken­nen­ge­lernt – und auf einmal war alles anders. Sie ging nicht mehr zur Arbeit, zog sich zurück, reagierte abweisend und fremd. Die Eltern erkannten ihr eigenes Kind nicht mehr wieder.

Ich legte die Karten. Was ich sah, schnürte mir die Kehle zu. Es war furchtbar, aber ich wusste: Nur Klarheit kann hier helfen. Also sagte ich ihnen die Wahrheit – so hart sie auch war: Eure Tochter ist an einen Dro­gen­dealer geraten. Er hat sie mit Tabletten und harten Drogen gefügig gemacht und will sie in die Pro­sti­tution zwingen.

Die Eltern brachen zusammen. Sie hatten es geahnt, aber gehofft, dass es nicht wahr ist. Ich riet ihnen, sofort zur Polizei zu gehen, Anzeige zu erstatten, alles zu ver­suchen, um ihr Kind da raus­zu­holen. Doch wie so oft griffen die Behörden erst ein, als es fast zu spät war.

Es folgten Monate voller Angst, Hoffnung und Ver­zweiflung. Ich begleitete sie mit den Karten, um jede neue Ent­wicklung zu sehen und irgendwie gegen­zu­steuern. Doch das Mädchen war immer wieder ver­schwunden – ihr Freund riss sie fort, und niemand wusste, wo sie war. Es war die Hölle auf Erden. Irgendwann sagte ich zu den Eltern: „Ihr müsst jetzt alles in Bewegung setzen. Sofort. Sonst stirbt sie. Es geht um Leben und Tod.“

Und sie haben es geschafft. Nach Monaten voller Alb­träume holten sie ihre Tochter zurück. Sie hatte Mord­ver­suche und Ver­ge­wal­ti­gungen überlebt. Ihr Pei­niger wurde ange­zeigt und ver­haftet – und sie war endlich frei.

Doch die wahre Heilung begann erst danach. Ich riet ihr dringend, eine Ent­zugs­klinik auf­zu­suchen. Ohne diesen Schritt hätte sie keine Chance auf ein Leben in Freiheit gehabt. Aber in meinen Karten sah ich noch etwas: „Wenn du diesen Weg gehst, wird dich der liebe Gott belohnen“, sagte ich ihr. „In der Klinik wirst du jemanden treffen – und dieser Mensch wird dein Leben verändern.“

Und so kam es. Während des Entzugs lernte sie einen jungen Mann kennen. Zwei Seelen, die beide Schweres durch­ge­macht hatten, fanden ein­ander. Heute sind sie zusammen, haben die Klinik ver­lassen und leben nun in Salzburg.

Die Medien berich­teten über das Ver­brechen, aber nicht über den Schmerz dieser Familie. Nicht über die Narben, die bleiben. Doch auch nicht über die Wunder, die geschehen können, wenn man niemals aufgibt. Wenn man ver­traut. Wenn man hinhört.

Von Mord­ver­suchen bis zum Happy End war es ein langer und harter Weg. Möge diese junge Liebe ewig halten – sie haben es sich ver­dient wie kaum jemand sonst.

Darum sage ich es immer wieder: „Hände weg von Drogen!“ Wenn uns diese Geschichte eines lehren kann, dann, wie gefährlich sie sind – und wie wertvoll das Leben ist.

Bleiben wir stark. Und schützen wir unsere Kinder.

Noch mehr solche span­nenden und gleich­zeitig lehr­reichen Erleb­nis­be­richte findest Du in meinem Buch „Karma is a Bitch!“.

 

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