Gilbert Sternhoff: Welche deutsche Ver­nich­tungs­waffe sollte 1945 zuerst zum Einsatz kommen?

Aus aktu­ellem Anlass möchte ich vorab auf das kürzlich erschienene Interview Jan van Hel­sings mit Jürgen Gum­pinger unter dem Titel „Mein Groß­vater war Hitlers Pilot in Argen­tinien – nach 1945!“ ein­gehen. Zum Thema Flug­scheiben wurde u.a. fol­gendes aus­gesagt: „Einmal sah er mich, als ich als Jugend­licher ein Science-Fiction-Buch las, auf dessen Umschlag ein UFO abge­bildet war. Er sagte sofort: „Das ist keine außer­ir­dische Erfindung – diese Flug­scheiben stammen von den Deut­schen … Über 15 Jahre lang bewegte ich mich in diesen Kreisen. Ich traf viele Per­sön­lich­keiten aus der Zeit des Dritten Reichs – Pan­zerasse, Flieger, ehe­malige Par­tei­größen und SS-Mit­glieder. Eine Beob­achtung zog sich wie ein roter Faden durch viele Vor­träge und private Gespräche: Das Wissen um die Existenz von Reichs­flug­scheiben war in diesen Kreisen absolut selbst­ver­ständlich. Niemand stellte sie infrage. Auch ihre Wei­ter­ent­wicklung nach 1945 wurde als Fakt dar­ge­stellt …Von Außer­ir­di­schen hatte ich nie jemanden sprechen gehört. Das Thema Flug­scheiben fas­zi­niert mich bis heute – gerade weil viele Men­schen glauben, es handle sich dabei um außer­ir­dische Tech­no­logie. Tat­sächlich jedoch, so wurde es mir vielfach geschildert, handelt es sich um rein irdische Ent­wick­lungen … Nach dem Krieg, so seine Aussage, sei die For­schung an geheimen Orten wei­ter­ge­führt worden. Und: Ja, es seien weitere Flug­scheiben entstanden.“

(Von Gilbert Sternhoff)

Nichts anderes habe ich in meinen Büchern immer behauptet. Siehe hierzu die zuletzt erschie­nenen „Die Rückkehr der Dritten Macht“ (2021 bei Jan van Helsing im Amadeus-Verlag) und DER KONTAKT zur Dritten Macht (2024 im HJB-Verlag).

Jetzt soll der Frage nach­ge­gangen werden, welche deutsche Ver­nich­tungs­waffe 1945 zuerst zum Einsatz kommen sollte.   

Um eine Antwort darauf zu erhalten, müssen zuvor zwei andere Fragen geklärt werden. Unter welchen Bedin­gungen sollte und konnte der Einsatz dieser Waffen über­haupt nur sinnvoll erscheinen? Und welche Waf­fen­typen standen zur Verfügung?

Zur Beant­wortung der ersten Frage exis­tieren zwei Aus­sagen Adolf Hitlers, die seine in diesem Punkt gleich­lau­tende Ansicht über einen län­geren Zeitraum beweisen.

Gegenüber dem rumä­ni­schen Dik­tator Mar­schall Anto­nescu machte Hitler am 5. August 1944 Andeu­tungen über neue Spreng­stoffe, deren Ent­wicklung bis zum Expe­ri­men­tier­stadium durch­ge­führt sei. Der tech­no­lo­gische Sprung zum neuen Super­spreng­stoff sei größer als der vom Schwarz­pulver zu den heu­tigen Spreng­stoffen … Ganz all­gemein gelte bei der Ein­führung neuer Waffen der Grundsatz, dass man sie nur dann unver­züglich zur Anwendung bringen könne, wenn man der fel­sen­festen Über­zeugung sei, dass sie mit einem Schlage den Krieg beenden würden. In der Mehrzahl der Fälle bestehe jedoch die Gefahr, dass der Gegner sich nach Ablauf von zehn bis zwölf Monaten der gleichen Stoffe bedienen würde, so dass man solche Stoffe erst prak­tisch anwenden könne, wenn man selbst vorher ein Abwehr­mittel ent­wi­ckelt habe. (1)

In seinem letzten Interview am 22. April 1945, das als sein poli­ti­sches Tes­tament in die Geschichte ein­gehen sollte, sprach Mus­solini von den Wun­der­waffen und wurde deutlich: „Die berühmten Zer­stö­rungs­bomben (Auf­lö­sungs­bomben) sind fast fertig. Vor nur wenigen Tagen wurden mir äußerst genaue Nach­richten gegeben. Hitler will diesen furcht­baren Schlag wahr­scheinlich erst dann aus­führen, wenn er die voll­kommene Sicherheit hat, dass er ent­scheidend sein wird.“ (1)

Seit Sommer 1944 bis kurz vor dem Ende des Krieges hatte Hitler wie­derholt gegenüber Gesprächs­partnern auf die Ent­wicklung und den bal­digen Einsatz von Sie­ges­waffen hin­ge­wiesen, ohne dabei allzu sehr in die Details zu gehen, was sich zum einen aus Gründen der Geheim­haltung erklären lässt, zum anderen aber auch seine Unsi­cherheit wider­ge­spiegelt haben dürfte, welche Waffe sich denn wann als ein­setzbar erweisen würde.

Welche Ver­nich­tungs­waffen standen dem Deut­schen Reich im März/April 1945 schon zur Ver­fügung bzw. wären innerhalb eines über­schau­baren Zeit­raumes ein­satz­fähig gewesen?

  • Die Ner­vengase Tabun, Sarin und Soman. Welche kriegs­ent­schei­dende Wirkung der Einsatz dieser che­mi­schen Kampf­stoffe noch Ende 1944 gehabt hätte, habe ich aus­führlich in meinem neuen Buch „DER KONTAKT zur Dritten Macht“ dar­ge­stellt. (2) Das Deutsche Reich ver­fügte zu diesem Zeit­punkt über eine auf längere Sicht kon­kur­renzlose unge­heure Mas­sen­ver­nich­tungs­waffe, die zudem „sauber“ war. Der Einsatz dieser Ner­vengase hätte gegenüber dem von ato­maren Waffen mehrere Vor­teile gehabt. Die vom deut­schen Heer auf­ge­ge­benen Gebiete wären nahezu kampflos und vor allem unzer­stört wieder besetzt worden. Auf längere Zeit ver­strahlte Land­schaften wären kein Thema gewesen. Unge­heure Mengen an feind­lichem Kriegs­ma­terial, Treib­stoffen etc. hätten für künftige Offen­siven sicher­ge­stellt werden können. Hitlers hart­nä­ckiges Fest­halten an längst auf­ge­ge­benen mili­tä­ri­schen Kon­ven­tionen wie der des Genfer Pro­to­kolls, scheint hier aus­schlag­gebend für den Nicht­einsatz gewesen zu sein. (3)
  • Die Atom­bombe, für deren Vor­han­densein zum Ende des Krieges mehrere Aus­sagen in die Gescheh­nisse invol­vierter Per­sonen vor­liegen. Einige wenige Bei­spiele seien ange­führt. Die Ver­laut­ba­rungen von Werner Grothmann, dem ersten Adju­tanten von Heinrich Himmler, in den in „Unter Ver­schluss“ schon mehrfach the­ma­ti­sierten „Grothmann-Pro­to­kollen“ lassen an Ein­deu­tigkeit nichts zu wün­schen übrig: „Es stimmt, das Reich besaß die Atom­waffe … Mir ist bekannt, dass es vier Atom­ver­suche gab… die Pro­to­ty­pen­pro­duktion der deut­schen Uran- und Plu­to­ni­um­bomben wäre in den unter­ir­di­schen Anlagen des Trup­pen­übungs­platzes Ohrdruf vor­be­reitet worden … Im Februar 1945 hätte man damit begonnen, eine Ver­suchs­linie für den Seri­enbau vor­zu­be­reiten. Aller­höchstens 20 Mann sollten unter der Ägide der SS in den dar­auf­fol­genden Monaten für eine Grund­aus­stattung mit Atom­bomben sorgen.“ (4)

Dem ent­spricht die Aussage von Hitlers per­sön­lichem Adju­tanten Julius Schaub, dass die Reichspost „klein­kür­bis­große Uran­bomben“ ent­wi­ckelt habe, die „in einem unter­ir­di­schen SS-Werk im Südharz“ alsbald in Pro­duktion gehen sollten. (1) Bei der Angabe Südharz dürfte es sich um eine Ver­wechslung handeln und eher das südlich vom Harz gelegene Thü­ringen gemeint sein.

Rochus Misch, einer der Tele­fo­nisten im Füh­rer­haupt­quartier, erin­nerte sich, dass einer der Adju­tanten Ende 1944 von einem Gespräch zwi­schen Hitler und Reichs­post­mi­nister Ohnesorge berichtete, in dessen Verlauf der Einsatz von »Ura­ni­um­bomben« dis­ku­tiert wurde. Von sieben solcher Bomben soll die Rede gewesen sein. (1) Mus­solini hin­gegen sprach Ende April 1945 in seiner oben zitierten Rede nur von drei Bomben. Sei es, wie es sei. Mit einer so kleinen Aus­stattung hätte zu einer Zeit, als die Kriegs­gegner schon große Teile Deutsch­lands besetzt hielten, eine Ent­scheidung zu Gunsten Deutsch­lands nicht mehr her­bei­ge­führt werden können.

Nach­denklich machen sollte die wie­derholt erwähnte Ver­bindung von Reichspost und SS bei der Ent­wicklung der deut­schen Atom­bombe. Die Zusam­men­arbeit dieser beiden Insti­tu­tionen war sehr eng und betraf anscheinen nicht nur die Zusam­men­arbeit  in der Hoch­fre­quenz­for­schung und die Inte­gration der 40.000 Mann des Post­schutzes in die damals mäch­tigste Orga­ni­sation des Dritten Reiches.

  • Die Was­ser­stoff­bombe, deren Einsatz laut Werner Grothmann für 1946 pro­gnos­ti­ziert worden wäre. (4) Schon im Mai 1944 hatte der Reichs­be­voll­mäch­tigte für Kern­physik Walther Gerlach in einem Bericht geschrieben: „Die Frage der Gewinnung von Kern­energie auf anderem Wege als durch den Uranz­erfall ist auf brei­terer Basis in Angriff genommen.“ (1) Er kann damit nur die Ener­gie­frei­setzung mittels Kern­fusion gemeint haben. Die von Gerlach in seiner Funktion mit allen ihm zur Ver­fügung ste­henden Mitteln unter­stützte Gruppe um Kurt Diebner, die in den Monaten vor Kriegsende eben­falls in Thü­ringen aktiv gewesen ist, dürfte von daher par­allel zum von SS und Reichspost gemeinsam betrie­benen Projekt der Ent­wicklung einer Atom­bombe schon an der nächsten Gene­ration von Kern­waffen gear­beitet haben. Darauf deuten die von Rainer Karlsch in seinem Buch „Hitlers Bombe“ doku­men­tierten viel­fäl­tigen Ent­wick­lungs­schritte hin. (1)
  • RADgUM als ein Super­spreng­stoff, über den der für seine For­schungen zur deut­schen Atom­bombe bekannt gewordene Thomas Mehner in der Zeit­schrift „Unter Ver­schluss“, Ausgabe 1/2023, erst­malig aus­führlich berichtet hat: RADgUM wäre „bri­santer und ‚besser‘ als alles, was sich Men­schen heut­zutage an zer­stö­re­ri­schen Waf­fen­sys­temen vor­zu­stellen ver­mögen, von Was­ser­stoff­bomben im Zehner-Mega­tonnen-Bereich, die jedoch weitaus kom­pli­zierter zu hand­haben sind, viel­leicht einmal abge­sehen. Es handelt sich – um es kurz zu machen und ver­ein­facht dar­zu­stellen –, um eine bis heute der For­schung unbe­kannt gebliebene che­mische Sub­stanz, die bei ihrer Deto­nation mit dem Gra­vi­ta­ti­onsfeld bezie­hungs­weise der in ihm vor­han­denen Energie in Wech­sel­wirkung tritt, was letztlich eine unge­heure Ver­nich­tungs­kraft frei­setzt. Die wenigen Tests, die mit RADgUM erfolgten, pro­du­zierten eine ganze Reihe unge­wöhn­licher bezie­hungs­weise unbe­kannter Effekte, die – sofern die Hun­derte Meter oder gar mehrere Kilo­meter weit ent­fernt sit­zenden Ver­suchs­mann­schaften am Leben blieben – von diesen bei­spiels­weise wie folgt beschrieben wurden: Bei der Deto­nation der Son­der­waffe vernahm man innerhalb der Primär- und Sekun­därzone der Waf­fen­wir­kungen ‚ein Brüllen des Himmels‘ und danach ‚ein Brüllen der Erde‘, und Per­sonen, die dem Epi­zentrum zu nahe waren, fielen – mög­li­cher­weise ver­ur­sacht durch die Druck­welle und gra­vi­tative Effekte – in ein son­der­bares Koma, aus dem die meisten nicht mehr zurück­geholt werden konnten.“ Der Spreng­stoff wäre so einfach zu zünden wie Dynamit, könne nicht durch Detek­toren geortet werden und ließe sich beliebig por­tio­nieren. 500‑1000 Gramm reichten für eine Groß­stadt, mehrere Hundert Kilo­gramm mög­li­cher­weise für den gesamten Pla­neten – da die Explo­si­ons­stärke mit zuneh­mender Spreng­stoff­menge expo­nen­tiell zunehme. Einen finalen Test hätte es am 12. März 1945 auf dem Trup­pen­übungs­platz Ohrdruf gegeben. „Der Versuch diente unter anderem dem Zweck, die Aus­wir­kungen des kurz vorher statt­ge­fun­denen kleinen Atom­ver­suchs zu mini­mieren, indem die dort auf­tre­tende Radio­ak­ti­vität mittels der beson­deren Effekte der RADgUM-Explosion in harmlose Radio­strahlung umge­wandelt wurde, wie uns später ein gut infor­mierter Phy­siker erläu­terte.“ (5) Gegenüber den Kern­waffen hätte der Einsatz von RADgUM einen ent­schei­denden Vorteil gehabt; eine radio­aktive Kon­ta­mi­nation wäre von vorn­herein ver­mieden worden.

Inter­mezzo: Bisher nur gerüch­te­weise soll sich noch eine andere post­nu­kleare schreck­liche Ver­nich­tungs­waffe im Arsenal des Dritten Reiches befunden haben, die soge­nannten Megra-Phiolen. Thomas Mehner sagte dazu in einem Interview: „In eine andere Richtung gehen spe­zielle Phiolen (eine Phiole ist ein bir­nen­för­miges Glas­gefäß mit langem, engem Hals), welche bei ihrer ‚Inbe­trieb­setzung‘ damit beginnen, alle im Umfeld befind­liche Materie in ein bestimmtes che­mi­sches Element umzu­wandeln. Dieser Prozess kann nicht gestoppt werden, sondern endet erst, wenn die in der Phiole befind­liche Sub­stanz auf­ge­braucht ist. Die betroffene Fläche kann 50, 100 oder 1000 Qua­drat­meter groß sein – aber auch so groß wie ganze deutsche Bun­des­länder. Nach oben hin gibt es keine Grenze.“ Ein Gegen­mittel exis­tiere nicht. (6)

Alle in der End­phase des Dritten Reiches vor­han­denen bzw. sich in einem fort­ge­schrit­tenen Ent­wick­lungs­stadium befind­lichen Ver­nich­tungs­waffen mussten freilich wir­kungslos bleiben ohne das Vor­han­densein geeig­neter Trägersysteme.

Von den Ner­ven­gasen wurden min­destens 12.000 Tonnen Tabun und etwa 400 Tonnen Sarin bis zum Ende des Krieges in den groß­tech­ni­schen Anlagen Dyhern­furth und Fal­ken­hagen (Fer­tig­stellung erst kurz vor Kriegsende) pro­du­ziert. Mit Aus­nahme von Soman, von dem nur geringe Mengen zu Test­zwecken syn­the­ti­siert worden waren, gelang es, einen großen Teil davon in Bomben und Gra­naten abzu­füllen. Mit 90 Tonnen Tabun konnten ca. 6.000 Gift­gas­gra­naten pro­du­ziert werden, wie Nach­kriegs­funde belegen. (2) „Eine Bestü­ckung von Raketen mit Giftgas wurde während des Krieges erwogen, erwies sich aber als wenig effektiv. Gift­gas­ra­keten hätten einige Meter über dem Boden explo­dieren müssen, um maximale Wirkung zu erzielen. Die V2 ohne Boden­ab­stands­zünder war dafür schlecht geeignet.“ (1)

Für die Atom­bombe waren zwei Trä­ger­va­ri­anten ange­dacht. Erich Schumann, der Leiter der For­schungs­ab­teilung im Hee­res­waf­fenamt, bemerkte im Herbst 1944 gegenüber einem Gesprächs­partner: „Die Bombe solle an einem Fall­schirm abge­worfen werden. Die Zünd­vor­richtung sei in tech­nisch ein­facher Form gelöst worden.“ (1) Aber auch der Transport mit Raketen wurde vor­be­reitet. Werner Grothmann gab zu Pro­tokoll, dass die Rie­sen­rakete, die nach Amerika fliegen sollte in der Nähe des Trup­pen­übungs­platzes Ohrdruf als reines SS-Projekt, das heißt ohne die Mit­wirkung der Gruppe um Werner von Braun, in Serie gegangen wäre. Im Herbst 1945 sollten die ersten dieser Raketen den Atlantik über­queren. Aus­ge­stattet mit Atom­spreng­köpfen! (4) Pla­nungen, die Kurz­stre­cken­rakete „Rheinbote“ als nuklearen Träger ein­zu­setzen sind genauso doku­men­tiert (1), wie eine Nutzung der V101, einer Mit­tel­stre­cken­rakete mit ca. 1.800 km Reich­weite plau­sibel erscheint. Diese Rakete konnte noch am 16. März 1945 in Thü­ringen erfolg­reich getestet werden und hätte zum Bei­spiel London erreichen können. (7)

Für die Was­ser­stoff­bombe wären später alle diese Trä­ger­mittel wohl genauso in Frage gekommen.

Und für RADgUM? Wenn der „finale Test“ am 12. März statt­ge­funden hatte, kam es dann nur mangels eines geeig­neten Trägers nicht mehr zum Einsatz? Das mag kurz­fristig der Fall gewesen sein. Jedoch exis­tieren Hin­weise, nach denen dieses Problem in abseh­barer Zeit hätte behoben werden können.

Auf einen Zeit­zeugen der beson­deren Art stießen Edgar Mayer und Thomas Mehner im Sommer 1999 bei den Recherchen zu ihrem Buch „Das Geheimnis der deut­schen Atom­bombe“. Dieser ehe­malige Mit­ar­beiter des bri­ti­schen Geheim­dienstes ließ Uner­hörtes ver­lauten. Nur auf einen Aspekt soll an dieser Stelle ein­ge­gangen werden, den aus­zugs­weisen Bericht über eine geheim­nis­volle Gruppe von Wis­sen­schaftlern, die seiner Meinung nach an „Unge­heu­er­lichem“ arbeitete und „im Begriff gewesen sei, her­kömm­liche phy­si­ka­lische Gesetze auf­zu­heben“. Die Welt wäre sei­nerzeit um Haa­res­breite an einer rie­sen­großen Kata­strophe vorbei gegangen, „vor allem, wenn man bedenkt, dass es möglich zu sein schien, diese Tech­no­logie innerhalb von Distanzen ein­zu­setzen, die alles sprengten, was damals machbar war“. (8) Bezieht sich die „rie­sen­große Kata­strophe“ auf die enorme Spreng­kraft von RADgUM, von dem mehrere hundert Kilo­gramm mög­li­cher­weise zur Zer­störung des ganzen Pla­neten hätten führen können? Und könnte mit dem erwähnten Träger nicht ein Anti­gra­vi­ta­ti­ons­an­trieb gemeint sein?

In meinem neuen Buch „DER KONTAKT zur Dritten Macht“  hatte ich auf einen Beitrag aus dem Jahr 1948 in der in Argen­tinien erschie­nenen deutsch­spra­chigen Zeit­schrift „Der Weg“ ver­wiesen. Dort stand zu lesen: „Nur der schnelle Abschluss des Krieges konnte bewirken, dass die Deut­schen nicht noch mit einer weit­rei­chenden reak­ti­ons­ge­trie­benen Bom­ben­ma­schine fertig wurden, die in vier Minuten von Deutschland nach New York fliegen konnte.“ (2) Ich wie­derhole es noch einmal, weil es so unglaublich ist – in vier Minuten von Deutschland bis an die Ost­küste Nord­ame­rikas! Das sind sage und schreibe – legt man die Ent­fernung von dem im Westen Deutsch­lands gele­genen Köln bis nach New York zugrunde, welche 6.050 Kilo­meter beträgt – ca. 1.500 Kilo­meter pro Minute und damit ca. 90.000 Kilo­meter pro Stunde! Jetzt wird ver­ständlich, was der bri­tische Geheim­dienst­mit­ar­beiter gemeint haben könnte…

Kommen wir zu der Frage zurück, die diesem Beitrag seinen Titel gegeben hat: Welche deutsche Ver­nich­tungs­waffe sollte 1945 zuerst zum Einsatz kommen? Eine Antwort, das sollte zwi­schen­zeitlich deutlich geworden sein, lässt sich pau­schal nicht geben.

Die Mög­lichkeit durch den Einsatz der Ner­vengase noch einen „Endsieg“ zu erringen, der den Namen auch ver­dient hätte, war im Dezember 1944 ver­passt worden.  Der Abwurf von Atom­bomben mit ihrer groß­flä­chigen Zer­störung und radio­ak­tiven Ver­seu­chung konnte wegen des schnellen Vor­rü­ckens der Alli­ierten auf das Reichs­gebiet nicht mehr umge­setzt werden; zudem war die Anzahl der sich im Arsenal befind­lichen Bomben zu gering. Die Inter­kon­ti­nen­tal­rakete für deren Transport wäre erst im Herbst 1945 ein­satz­bereit gewesen. Die Was­ser­stoff­bombe sogar erst Anfang 1946. Nur RADgUM hätte das Kriegs­glück even­tuell noch kurz­fristig wenden können, aber auch bei dieser Waffe fand der „finale Test“ erst sehr spät statt bzw. war die Ent­wicklung des Trägers noch nicht abgeschlossen.

Mit keiner dieser Waffen ließ sich demnach bis zum 8. Mai 1945 ent­spre­chend Hitlers Vorgabe „der Krieg mit einem Schlag beenden“.

 

Quel­len­ver­zeichnis:

  1. Karlsch, Rainer: Hitlers Bombe, DVA 2005
  2. Sternhoff, Gilbert: DER KONTAKT zur Dritten Macht, HJB Verlag 2024
  3. Sternhoff, Gilbert: Hitlers „Nero­befehl“- eine alter­native Deutung, in „Unter Ver­schluss“ Ausgabe 3/2024,

Kopp Verlag

  1. „Die Grothmann-Pro­to­kolle“, auf­ge­zeichnet von Wolf Krotzky
  2. Mehner, Thomas: Der Super­spreng­stoff RADgUM und SS-Ober­führer Emil Klein, in „Unter Verschluss“

Ausgabe 1/2023, Kopp Verlag

  1. Die Warnung – ein Interview mit dem Chef­re­dakteur des Infor­ma­ti­ons­dienstes Unter Ver­schluss Thomas

Mehner, „Unter Ver­schluss“ Son­der­ausgabe 1/2022, Kopp Verlag

  1. Nagel, Günter: Himmlers Waf­fen­for­scher, Helios Verlag 2011
  2. Mayer, Edgar und Mehner, Thomas: Das Geheimnis der deut­schen Atom­bombe, Kopp Verlag 2001

 

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