Das britische »End of Life Bill« sollte eigentlich durch »robuste Schutzmaßnahmen« gekennzeichnet sein. So versprach es die Labour-Abgeordnete Kim Leadbeater, als sie den Gesetzentwurf einbrachte. Doch wie The European Conservative enthüllt, wurde nun die zentrale Sicherheitsklausel – die zwingende richterliche Genehmigung jeder Tötung – einfach gestrichen, …wie The European Conservative berichtet. Künftig soll ein Drei-Personen-Gremium aus Jurist, Psychiater und Sozialarbeiter über Leben und Tod entscheiden. Papierlage statt Rechtsschutz.
Was wie ein bürokratisches Detail klingt, ist in Wahrheit ein kulturrevolutionärer Dammbruch. Denn wer sich die internationale Entwicklung ansieht, erkennt das Muster: In Belgien wurde eine kerngesunde Frau wegen »unheilbarer Depression« getötet. In Kanada erhielten Menschen mit Autismus, Obdachlose und sogar Veteranen mit PTBS die Todesspritze. In den Niederlanden trat ein Ethik-Professor zurück, nachdem ihm 4.000 Euthanasiefälle gereicht hatten: »Ich habe geglaubt, man könne Töten regulieren. Ich lag falsch.«
Auch in Großbritannien war diese Erkenntnis längst da: 2015 wurde ein ähnlicher Vorstoß mit 330 zu 118 Stimmen im Parlament abgelehnt. Doch das neue Gesetz wurde praktisch über Nacht veröffentlicht und durchgedrückt. Kritische Stimmen – darunter hochrangige Richter, Palliativmediziner und Behindertenvertreter – wurden ignoriert oder belächelt. Nun fällt auch noch der letzte Anschein von rechtsstaatlicher Kontrolle.
Was bleibt, ist ein Gesetz, das wie alle anderen Euthanasiegesetze aussieht: Ohne echte Schutzmechanismen, mit wachsender Zahl an Todesfällen und in einer Gesellschaft, in der der »Wunsch zu sterben« zunehmend zur »Pflicht zu verschwinden« wird – aus finanziellen Gründen, wegen Einsamkeit oder familiärem Druck.
Die Frage ist nicht mehr, ob es zu Missbrauch kommen kann, sondern ob überhaupt noch jemand da ist, der ihn verhindern will.
Wer meint, dies sei ein britisches Problem, irrt. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz drängen NGOs, Richter und Medien in dieselbe Richtung. Wer jetzt nicht aufsteht, wacht bald in einer Gesellschaft auf, in der die Schwächsten nicht mehr geschützt, sondern beseitigt werden – ganz legal.
Zuerst erschienen bei freiewelt.net.
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