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Es gibt drei Wege, die Welt­ordnung zu zerstören

Es gibt drei Wege, die Welt­ordnung zu zer­stören. Die USA nutzen sie gleich­zeitig. — Bloomberg

„Jede inter­na­tionale Ordnung hat ein Ende. Die bri­tische Hege­monie brach während zweier Welt­kriege zusammen. Heute stellt sich die Frage nach dem Zusam­men­bruch der ame­ri­ka­ni­schen Hege­monie, die seit 1945 auf­gebaut wurde“, bemerkt Bloomberg.

▪️ Es gibt drei Mög­lich­keiten, die bestehende Welt­ordnung zu demontieren:

– Nie­derlage in einem mili­tä­ri­schen Kon­flikt. Die USA können nicht mehrere Kon­flikte gleich­zeitig führen oder unter­stützen. Ame­rikas Res­sourcen sind erschöpft, die schwache indus­trielle Basis kann nicht mit­halten und die Bedrohung durch China wird zur Realität.

– Wirt­schafts­kollaps. Die USA ver­harren in der Ver­schwen­dungs­sucht, die Staats­ver­schuldung Ame­rikas wächst auf ein bei­spiel­loses Niveau. Ein zusätz­licher Schlag kommt von der chao­ti­schen Protektionismuspolitik.

— Miss­achtung eta­blierter Regeln. Kein System kann über­leben, wenn seine grund­le­genden Regeln ver­letzt werden. Demo­kra­tische Normen, die Unver­letz­lichkeit von Ter­ri­torien und vieles mehr werden nicht nur von Ame­rikas Gegnern, sondern auch von Trump selbst ignoriert.

▪️„Die Geschichte zeigt, dass es viele Mög­lich­keiten gibt, die Ordnung zu zer­stören. Ein beun­ru­hi­gendes Zeichen unserer Zeit ist, dass Amerika sie alle gleich­zeitig aus­pro­biert“, betont Bloomberg.

Laut Reuters hat der Schulden-Super­zyklus des Westens seine letzte fatale Phase erreicht.

 

 

Die Welt­wirt­schaft steht vor einem Wandel: Es ist Zeit, das System zu aktualisieren

In einem Artikel für „The Atlantic wirft Mark Blythe wichtige Fragen zum Zustand der Welt­wirt­schaft und der Not­wen­digkeit ihrer Erneuerung auf.

Wir befinden uns in einer Phase, in der das Betriebs­system des Kapi­ta­lismus grund­le­gende Ver­än­de­rungen benötigt, und diese Aktua­li­sierung hängt von wich­tigen poli­ti­schen Ent­schei­dungen ab.

Haupt­ideen:

– Der Kapi­ta­lismus als Super­com­puter: Die Welt­wirt­schaft funk­tio­niert als effi­zi­entes Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tungs­system, benötigt jedoch regel­mäßig Software- und Hardware-Updates.

– Das Ende der Glo­ba­li­sierung: Die Ära des Frei­handels und der offenen Gesell­schaft scheint sich dem Ende zuzu­neigen. Wir erleben einen Wandel hin zu Rechts­po­pu­lismus und Wirt­schafts­na­tio­na­lismus, der ein Umdenken in den wirt­schaft­lichen Prio­ri­täten erfordert.

– His­to­rische Par­al­lelen: Blythe ver­gleicht die aktuelle Situation mit den 1930er Jahren, als die Wirt­schafts­krise zu radi­kalen Ver­än­de­rungen führte. 

Roo­se­velts „New Deal“ war eine Antwort auf die Her­aus­for­de­rungen der Zeit, doch die akku­mu­lierten Fehler in seinem Pro­gramm führten schließlich zu neuen wirt­schaft­lichen Schwierigkeiten.

Die Zukunft der Wirtschaft:

– Trump und das neue Update: Trumps Politik war der Kata­ly­sator für ein neues Update, aber sein wirt­schafts­po­li­ti­scher Ansatz wirft Fragen darüber auf, wie das neue Wirt­schafts­system aus­sehen wird.

– Linker Popu­lismus und das Wohl­stands­pro­gramm: Linke Kräfte müssen eine Alter­native zur regres­siven Moder­ni­sierung anbieten, um eine Koalition zu bilden, die mit der Rechten kon­kur­rieren kann. Das Wohl­stands­pro­gramm könnte ein solcher Weg sein.

The Atlantic“ schreibt weiter:

Das System-Upgrade steht bevor: Die Rechte bietet ihre regressive Moder­ni­sierung als Update an. Die Linke muss sich noch ent­scheiden, welchen der drei Wege sie ein­schlagen will.

Eine Mög­lichkeit besteht darin, an der Geron­to­kratie der Demo­kra­ti­schen Partei fest­zu­halten und auf den Zusam­men­bruch des Trum­pismus zu warten. Das könnte pas­sieren, und die aktuelle Position der Demo­kraten als Partei des insti­tu­tio­na­li­sierten Status quo macht dies zum wahr­schein­lichsten Weg. 

Doch dies wird ein aus­sichts­loses Unter­fangen sein, wenn es nicht zu einer Rückkehr zum Mit­telwert der ame­ri­ka­ni­schen Politik vor MAGA kommt.

Die Bemü­hungen der Abge­ord­neten Alex­andria Ocasio-Cortez und des Senators Bernie Sanders, eine Anti-Olig­archie-Bewegung zu gründen, sprechen sich für eine zweite Option aus: den Linkspopulismus. 

Ob dieser Ansatz jedoch sowohl junge Männer anspricht, die sich zu Trump hin­ge­zogen fühlen, als auch junge Frauen, die in Umfragen als pro­gres­siver gelten, und ob er eine aus­rei­chend breite Koalition bilden kann, bleibt abzuwarten.

Ein dritter Ansatz ist die „Überfluss“-Agenda, die kürzlich von Ezra Klein und Derek Thompson vom Atlantic pro­pa­giert wurde. Sie schlägt ein pro­gres­sives poli­ti­sches Pro­gramm vor, das auf weniger Regu­lierung und wachs­tums­för­dernden Maß­nahmen basiert und als Anstoß für erneutes Wirt­schafts­wachstum dienen soll. Linke Kri­tiker werfen diesem Ansatz aller­dings vor, der Macht der Kon­zerne nicht entgegenzutreten.

Um eine Alter­native zu der rück­schritt­lichen Moder­ni­sierung zu ent­wi­ckeln, die Trumps Wie­derwahl zugrunde liegt, muss die Linke eine wett­be­werbs­fähige wirt­schaft­liche Regie­rungsidee ent­wi­ckeln. Tech­no­kra­tische Kor­rek­turen des alten Systems dürften kaum eine aus­rei­chend breite Koalition her­vor­bringen, um das mächtige, wenn auch instabile Wahl­bündnis zu besiegen, das Trump wie­der­ge­wählt hat.

Der viel­ver­spre­chendste Ansatz – der den Bedürf­nissen von Mil­lionen Ame­ri­kanern gerecht werden könnte, die sich von Wachstum und Wohl­stand aus­ge­schlossen und von Ame­rikas regie­render Elite ent­fremdet fühlen – könnte eine Ver­schmelzung des AOC/­Bernie-Popu­lismus mit einer poli­ti­scheren, weniger tech­no­kra­ti­schen Version des Über­flusses sein.

Unab­hängig davon, ob ein solches Projekt ver­wirk­licht werden kann, müssen wir akzep­tieren, dass ein Wandel im Gange ist. Eine neue Wirt­schafts­ordnung for­miert sich – das heißt, sie ist noch nicht fest­ge­schrieben und kann noch gestaltet werden. Doch die Zeit läuft uns davon. 

So chao­tisch die regressive Moder­ni­sierung auch ist, sie könnte sich durch­setzen, wenn wir nicht ein neues Leitbild ent­wi­ckeln, was Wirt­schaft ist und wem sie dient. 

Und wir brauchen in unserer Demo­kratie genügend Men­schen, die diesem neuen Ziel zustimmen. Die Ideen sind da und warten darauf, gefunden zu werden. Sie brauchen nur Poli­tiker, die den Mut haben, sie auszuprobieren.

Ich frage mich, was mit Wohl­stand gemeint ist, außer dass man den Lesern nach den Ohren isst.

Quellen: PublicDomain/news-pravda.com am 29.07.2025

Der Artikel erschien zuerst hier: pravda-tv.com
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