Während die ganze westliche Welt den Ukrainern jede nur mögliche Hilfe und Unterstützung zukommen lässt und für die Flüchtlinge alles mobilisiert, machen sie viele davon einfach ein schönes Leben auf Kosten ihres Gastlandes. Was man in Deutschland nicht zu sagen wagt, weil es ja irgendwie „Nazi“ oder „AfD“ oder auf eine verquere Weise als rassistisch gelten könnte, das lässt Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz ungebremst raus: Die Polen haben die Schnauze voll von der 5‑Sterne-Hotel-Flüchtlingen“.
Zuvor hatte der polnischen Verteidigungsminister sogar zugegeben, dass die Situation auf dem Schlachtfeld für die ukrainischen Truppen kritisch ist.
Interview bei der Financial Times über Kriegsmüdigkeit, Trumps Forderungen und Ukrainer in Luxushotels
Traditionell steht Polen immer den USA sehr nah, weil der gemeinsame Feind Russland ist. Die Polen waren maximal unbegeistert von den Nordstream-Pipelines von Russland nach Deutschland. Als Nordstream 2 gesprengt wurde, traf das in Polen auf Wohlgefallen. Polens ehemaliger Verteidigungsminister, Radek Sikorski, lobte die Amerikaner für Sprengung der beiden Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 und twitterte „Thank you, USA“ (Danke USA). Diese Tweets sind heute gelöscht. Präsident Biden freute sich wohl nicht so richtig über dieses herzliche Dankeschön.
Die Polen mögen die Russen mehrheitlich überhaupt nicht und waren daher gleich hundertprozentig auf der Seite der Ukrainer. Sie unterstützten den Kampf der Ukrainer mit Geld, Waffen, kostenlosem Gesundheitssystem für ukrainische Flüchtlinge, mit Vergünstigungen aller Art und kostenlosem Zugang zum Bildungssystem, Lebensmitteln und Medikamenten.
Polen stellte den Ukrainern auch Ausbilder für die ukrainischen Truppen. Sie sollen 25.000 Soldaten ausgebildet haben. Das Land bietet auch den ukrainischen Männern im Polen, die freiwillig an die Front wollen, diese sehr intensive Ausbildung an. Doch die Freiwilligen aus den Reihen der Ukrainer bleiben seltsamerweise aus. Irgendwie scheint die Wahl zwischen „dolce vita“ in Polen und dem Fleischwolf an der Ostflanke in Eis und Schnee ziemlich leicht zu fallen. Die Überlebenszeit an der Front von durchschnittlich nur einigen Stunden oder ein paar Tage ist wohl keine verlockende Aussicht.
Hoffnungslosigkeit, Desillusion und Kriegsmüdigkeit an der Front
Während an der Front die ukrainischen Soldaten sterben, weil sie mit schwindenden Kräften immer länger aushalten müssen, ist kein Nachschub zu rekrutieren. Das ukrainische Volk will nur noch überleben. Hier ein kurzes Video von einem deutschen Freiwilligen:
Wir erfahren hier nur sehr wenig von den Zuständen an der ukrainischen Front. So würde die Bevölkerung Europas wohl nicht so ruhig sein, wenn sie wüsste, dass einem Bericht von Forbes zufolge die in Polen und Frankreich ausgebildeten ukrainischen Soldaten der 155. mechanisierte Brigade einfach weglaufen, bevor sie an die Front geschickt werden. Damit ist keine schlagkräftige Brigade aufzustellen. Die neu ausgebildeten Rekruten, die nicht vor dem Einsatz an der Front fliehen, werden in die Verbände der alten Soldaten eingegliedert, wie Forbes berichtet – was aber eigentlich nicht Sinn der Übung war. Menschlich jedoch verständlich.
„Der Ukraine-Krieg ist verloren und das schon seit einiger Zeit“
Der Krieg ist für die Ukraine zunehmend zerstörerisch und unzumutbar geworden. Experten und sogar erfahrene Militärs, wie Arthur Macgregor, haben frühzeitig diesen Ausgang dieses Waffenganges vorhergesagt.
Vor zwei Tagen veröffentlichte der alte Kämpe ein Video. „Der Krieg ist verloren und das schon seit einiger Zeit“ stellt er fest. In dieser detaillierten Analyse, im Video unten, befasst sich Colonel Douglas Macgregor mit dem sich entfaltenden Chaos der verlorenen, ukrainischen Kursk-Offensive. Die plötzliche Truppenmobilisierung Weißrusslands in der Nähe der Grenze „hebe den Konflikt auf eine neue Stufe von Schwierigkeiten“. Unterdessen haben Russlands kalkulierte Gegenoffensiven die ukrainischen Streitkräfte in die Falle gelockt, eingekreist und überfordert. Die ukrainische Strategie könnte zusammenbrechen. Diese neuen, für die Ukraine dramatische Wende wird natürlich Auswirkungen auf die gesamte Geopolitik haben. Die Russen werden selbstverständlich ihren Vorteil nicht verschenken.
Nun kommen auch noch weißrussische den russischen Truppen an der Front bei Kursk zur Hilfe. Der weißrussische Präsident Lukaschenko nutzte diese Aufmerksamkeit, und hielt den westlichen Medien, die ihn immer wieder als Diktator kritisieren, entgegen: „Lass doch Selenskyj uns Diktatoren nennen, wenn er will. Aber ein Diktator hier ist besser als das Chaos in der Ukraine“.
Die Folge: Noch mehr junge Ukrainer verlassen jetzt das Land, denn die Regierung erwägt, die 18-Jährigen an die Front zu schicken. Natürlich unterstützen die Familien die Flucht, denn die Bereitschaft, die Söhne in diese seit drei Jahren tobende Schlacht zu schicken und damit ziemlich wahrscheinlich in den Tod, ist nicht besonders ausgeprägt. Also findet man Mittel und Wege, die ukrainischen Männer in Polen in Sicherheit zu bringen. Wer will den ukrainischen Familien das verdenken?
Anfangs hatte die Ukraine eine Armee von angeblich 800.000 Männern unter Waffen. Berichten zufolge sollen noch 150.000 übrig sein, ob mit oder ohne frische Rekruten, Söldner und Freiwillige … niemand weiß es sicher. Die Rekrutierungs-Kommandos greifen sich Männer von der Straße weg, um sie an die Front zu schicken. Es gibt Videos, wo sie aus einem Bus springen, einen Man wegschleppen wollen, der sich an dem Pfosten eines Straßenschildes festklammert und Passanten herbei eilen um auf die Rekruter einzudreschen. Die fliehen in den Bus und fahren davon.
Polen: Langsam die Faxen dicke von den ukrainischen Flüchtlingen?
Interessant: Während polnische Berichte beschreiben, wie ihr stellvertretender Premierminister und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz im Unterview mit der Financial Times den Unmut der polnischen Bürger darüber beschreibt, wie die jungen ukrainische Flüchtlinge sich in Polen benehmen, indem sich in teuren Hotels leben und übernachten und das Leben genießen, zitieren die Westlichen Medien nichts davon, sondern trauen sich nur, von einer „gewissen Müdigkeit“ der Polen zu reden:
„Es gibt eine Müdigkeit in der polnischen Gesellschaft. Und das ist ganz natürlich, vor allem, wenn die Menschen hier junge Ukrainer sehen, welche die neuesten Autos fahren oder in Fünf-Sterne-Hotels leben.“
Die britische Tageszeitung Financial Times berichtet weiter, dass die Beziehungen zwischen den Ländern angespannt seien, obwohl Polen ein treuer Verbündeter der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland sei. Aber aufgrund historischer Probleme (siehe weiter unten), der Einfuhr billiger ukrainischer Agrarprodukte, die die eigenen Landwirte benachteiligt – und eben der wachsenden Frustration über die in Polen lebenden ukrainischen Flüchtlinge.
Minister Kosiniak-Kamysz bemängelt in dem FT-Artikel zudem, dass Präsident Selenskyj Polen ständig zu mehr Hilfeleistungen auffordert: „Einerseits verstehe ich Präsident Selenskyj, weil seine Aufgabe immer darin besteht, um mehr Hilfe zu bitten. Aber ich denke, er und die Ukraine sollten sich auch daran erinnern, dass wir Panzer geschickt haben, als andere nur Helme geschickt haben.“
In Polen gibt es aber nicht nur Unbehagen wegen der jungen Männer, die da als Luxus-Flüchtlinge kommen und auf Kosten Polens leben. Es sind auch die ukrainischen Frauen, die in großer Menge nach Polen kommen. Sie wollen natürlich auch gern in Polen bleiben und – wie man von dort hört – schnappen sie den Polinnen die Männer weg. Überdies sind mehr als eine Million Ausländer legal in Polen beschäftigt und die meisten davon sind Ukrainer, nämlich 701,3 Tausend. Der größte Teil davon lebt und arbeitet in Warschau. Das sind aber nur die legal arbeitenden, schreibt die polnische Seite KRESY. Es komme eine immer weiter anwachsende Zahl illegal ins Land und arbeitet dort. Das werde, so der Bericht, von ukrainischen Unternehmen gesteuert, um die Legalisierung zu umgehen. Die Arbeitskräfte werden von diesen Unternehmen informiert und berufen sich auf die polnischen Vorschriften zur nicht angemeldeten Tätigkeit.
Alte Rechnungen kommen wieder auf den Tisch
Außerdem gibt es offenbar noch ein sehr erschreckendes, historisches Problem zwischen den Polen und den Ukrainern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Russischen Berichten und Wikipedia zufolge gab es viele Massaker an polnischen Bewohnern und selbst heutzutage finden sich noch neue Opfer in der Region Wolhyn in den ehemaligen polnischen Ostgebieten. Die Täter sollen ukrainische Nationalisten der Ukrainischen Aufständische Armee (UPA) gewesen sein, die dort etwa 80 Menschen polnischer Abstammung ermordet haben. Die Exhumierung der vergrabenen Opfer werde nun deren Identität belegen. Ihre Überreste seien in der Nähe des ehemaligen Friedhofs des Dorfes Puzhniky ausgemacht worden.
Das ist aber anscheinend nur ein kleiner Teil der getöteten polnischen Menschen in der Ukraine. „Die genaue Zahl der Opfer des Genozides der polnischen Bevölkerung in Wolhyn und Galizien ist bis heute nicht genau festgestellt“, schreibt die Seite. Sie bemängelt auch, dass die „ukrainischen Historiker“ versuchen, „diese Zahl so niedrig wie möglich zu halten. Aber auch sie geben die Opferzahlen mit 40 bis 60 tausend Menschen an. Das offizielle Warschau nennt hingegen 100 bis 120 tausend Opfer.“
„Die vom 9. Februar 1943 bis Kriegsende durchgeführten Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung durch die UPA in den im deutschen Machtbereich liegenden Gebieten Polens und der Ukraine nahmen Formen ethnischer Säuberungen an. Bei den Massakern wurden je nach Quelle 50.000 bis 80.000 oder annähernd 100.000 Polen von ukrainischen Nationalisten ermordet. Aber auch Ukrainer (mit ca. 10.000 bis 15.000 Todesopfern) und andere ortsansässige ethnische Gruppen sowie Flüchtlinge waren betroffen.“
Es gibt auch Fachleute, die es für möglich halten, dass die Ukraine aufgeteilt werden wird. Der östliche Teil mit russischstämmiger Bevölkerung (die Volksrepubliken Donezk und Lugansk) würde Russland zugeschlagen werden. Im westlichen Teil der Ukraine gibt es ehemals polnisch-litauische Reichsgebiete, die Polen sich gern zurückholen will – und dafür dieses alte Kriegsbeil der Massaker wieder ausgräbt.
Solche alten, nie beglichenen Rechnungen schwären immer und für sehr lange Zeit im Hintergrund. Sie werden vom Tagesgeschäft überdeckt und der gemeinsame Feind Russland schmiedete eine Waffenbruderschaft. Aber wenn man die Waffenbruderschaft aus gemeinsamem Interesse überstrapaziert, brechen die alten Wunden auf. Und Russland hat ein Interesse daran, diese alten Rechnungen für sich zu nutzen. Die Lage ist in mehrerer Hinsicht für den „Westen“ verfahren. Wir werden sehen, was sich entwickelt.
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