ANURA VERLAG — NEWS­LETTER — INTERVIEW MIT ROLAND M. HORN

Liebe Lese­rinnen und Leser,

vor ein paar Tagen war ich gemeinsam mit dem For­scher und Heil­prak­tiker Jörg Klemm zu Besuch bei Dr. Harry Lamers in Roermond/Niederlande. Dazu folgt bald noch ein Interview.

Ein wei­terer News­letter über Jason Mason ist eben­falls in Arbeit.

Heute nun ein Interview mit Roland M. Horn über seine Ufo-For­schung und sein neues Buch „Das große Buch der Ufo Sich­tungen“, das ich vor ein paar Monaten im AnuRa Verlag ver­öf­fent­licht habe:

Roland, jetzt ist „Das große Buch der UFO-For­schung schon eine Zeitlang erhältlich und ich erhalte ständig Anfragen, was Dich dazu brachte, Dich mit dem UFO-Phä­nomen zu beschäf­tigen. Kannst Du uns hierzu ganz kurz was sagen?

Nun, tat­sächlich hat der Weltraum schon seit ich denken kann, eine große Fas­zi­nation auf mich aus­geübt. Als in meiner Jugendzeit – lang, lang ist’s her – das UFO-Phä­nomen Einzug in die Medien hielt, war ich dafür Feuer und Flamme – der Besuch vom anderen Pla­neten rundete mein Interesse an der Astro­nomie ab und ich deckte mich mit Büchern ein und begann mich immer stärker mit der The­matik zu beschäftigen.

Die meisten UFO-For­scher hatten eine eigene initiale UFO-Sichtung, das sie durch die The­matik ein­führte. Das war also bei Dir nicht der Fall? Oder hattest Du auch schon mal eine UFO-Sichtung.

Nun, die ganzen Jahre hin­durch, ins­be­sondere in meiner Zeit als Skep­tiker, dachte ich eigentlich, die Sache sei erledigt. Aber wenn ich heute, das, was ich damals als 16 oder 17-jäh­riger sah, irgendwo bei­läufig erwähne, wird es für inter­essant gehalten. Natürlich ist meine Erin­nerung an mein Erlebnis nicht mehr das Beste, aber ich weiß noch, dass ich mich als Bei­fahrer in einem Auto auf einem Weg in einen etwa zehn Kilo­meter ent­fernten Ort befand. Die Strecke war recht kurvig. Ich weiß noch, dass ich aus dem Auto heraus am Himmel ein Objekt sah, das eine rote Farbe hatte (es kann sein, dass es z. T. auch weiß erschien, das weiß ich nicht mehr so genau) und sich die ganze Strecke über in der Nähe des Autos befand, mal auf der rechten, mal auf der linken Seite. Meine Mit­fahrer machte ich nicht auf der Objekt auf­merksam. Für die wohl schon sehr lange nicht mehr aktive UFO-For­schungs­gruppe Essen füllte ich einen Fra­ge­bogen aus und man befand meine Sichtung als „inter­essant“. Für meinen spä­terer Mentor Werner Walter von der Skep­ti­ker­gruppe CENAP war die Sache aber relativ klar. Dass sich das Objekt – als was er es iden­ti­fi­zierte, weiß ich nicht mehr – mal rechts mal links vom Auto befand, sei ein durch die kurvige Strecke ent­stan­dener Eindruck.

Moment mal, Du sagst, Werner Walter war Dein spä­terer Mentor. Heißt das, dass Du selbst zum Skep­tiker wurdest?

Ja, irgendwie hatte der Mann eine Guru-Men­ta­lität. Er erklärte mir alle klas­si­schen Sich­tungen – für jede hatte er eine Erklärung parat. Das bein­druckte mich. Ich war von nun als „UFO-Sich­tungs­er­mittler“ tätig, hatte zeit­weise eine eigene Gruppe und gab auch zwei Mal eine Pri­vat­zeit­schrift heraus, die eine Auflage von etwa 50 Ex. hatte. Ich arbeitete eng mit dem CENAP und der eben­falls skep­ti­schen GEP e. V. zusammen.

Du betonst ja heute bei jeder Gele­genheit mit Nach­druck, dass Du das UFO-Phä­nomen für echt hältst, dann musst Du Deine Meinung dann ja irgendwann geändert haben…

Tat­sächlich habe ich meine Meinung mehrmals geändert. Zunächst war meine Zeit als „UFO-Skep­tiker“ unter­brochen durch einen Abstecher ins evan­ge­likale Lager, wo ich die die dortige Auf­fassung übernahm, dass UFOs Dämonen aus der Hölle seien. Nach meinem Aus­stieg als dem Bibel­fun­da­men­ta­lismus nahm wieder Kontakt mit dem CENAP und der GEP auf und machte da weiter, wo ich vor meinem Ausflug auf­gehört hatte.

Später kaum ich nach und nach auf den Trichter, dass die Erklä­rungen, die Werner für die klas­si­schen UFO-Sich­tungen hatte, nichts als Über­set­zungen von Material war, das von aus­ge­spro­chenen Skep­tikern – meist aus den USA stammte –, das ziemlich unplau­sibel war.

Ich las später Bücher vom ame­ri­ka­ni­schen Quer­denker Joh. A. Keel, der erklärte, dass die UFOs nicht aus dem Weltraum, sondern von außerhalb unseres Wahr­neh­mungs­spektrum kamen und ent­wi­ckelte so seine Theorie vom „Super­spektrum“.  Diese Theorie kann meiner Ansicht nach gewisse „Unsin­nig­keiten“ bei UFO-Begeg­nungen erklären. So zeigen sich viele UFO-Sich­tungen vom Hand­lungs­verlauf als ziemlich unlo­gisch, ja sogar unsinnig. Keel dachte, dass die von den auf elek­tro­ma­gne­ti­schen Wesen aus dem „Super­spektrum“, die sich als alles Mög­liche tarnen können – z. B. eben auch als Außer­ir­dische und das erscheint mir in den meisten Fällen plau­sibler als die These von den Besu­chern aus dem Weltraum. Ich ziehe auch andere Thesen – wie z. B. die These, nach dem Zeit­rei­sende hinter dem UFO-Phä­nomen stecken, oder Mac Tonnies‘ These von den Kryp­to­ter­res­triern in Betracht, im Wesent­lichen bin ich aber immer Kee­lianer geblieben. Aller­dings komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass das gesamte UFO-Phä­nomen nicht mit nur einer Hypo­these zufrie­den­stellend erklärt werden kann. So halte ich für einen Teil des UFO-Phä­nomens die ET-Theorie dann doch für möglich, ins­be­sondere wenn man die Aus­sagen der sehr in Mode gekom­menen Whist­le­b­lower betrachtet, spe­ziell die, die eine beein­druckte Vita beim Militär oder Geheim­diensten auf­zu­weisen haben, in vor­derster Front David Grusch, wobei natürlich auch eine eher inter­di­men­sionale Her­kunft der „Besucher“ denkbar ist. Dazu kommt, dass es deut­liche Indizien dafür gibt, dass es Außer­ir­dische waren, die den Men­schen erschaffen habe, wie ich in meinem Buch „Auf der Suche nach dem Garten Eden“ ausführe.

Es erstaunt mich, dass Du die die Reichs­flug­schei­ben­these nicht erwähnst. Oft wirst Du mit dieser Erklä­rungs­mög­lichkeit in Ver­bindung gebracht.

Das stammt noch aus meiner Zeit als 2. Vor­sit­zender der DEGUFO. Dort herrschte bei meinem Amts­an­tritt ein striktes „Reichs­flug­schei­bentabu“. Darüber durfte nicht dis­ku­tiert werden, weil es ja „rechts“ ist. Mir war es wichtig – und der 1. Vor­sit­zende zeigte sich mit mir einer Meinung –, dass die Flug­schei­ben­theorie – selbst­ver­ständlich los­gelöst von einem poli­ti­schen Hin­ter­grund – genauso ein Exis­tenz­recht hat wie bei­spiels­weise die ETH. Als ich in der internen Vor­stands­sitzung diese Ent­ta­bui­sierung vor­schlug, wehte mir ein kalter Wind ent­gegen und auch der 1. Vor­sit­zende drehte sich wie ein Fähnchen im Wind. Ihm und einer anderen indis­kreten Person habe ich es zu ver­danken, dass ich fortan nicht nur als Befür­worter der Flug­schei­ben­theorie, sondern als „Nazi der DEGUGO“ galt. Dabei glaubte ich nie an die „klas­sische Flug­schei­ben­theorie“, sondern meine Recherchen ließen nur den Schluss zu, dass Hit­ler­deutschland tat­sächlich Flug­scheiben zu ent­wi­ckeln ver­suchte, aber sehr weit vom Besitz ein­satz­fä­higer Flug­geräte dieser Art ent­fernt waren. Aller­dings fand ich später Hin­weise darauf, dass die „Glocke“ tat­sächlich exis­tiert haben könnte.

Roland, hast du so etwas wie einen „Lieb­lingsfall“?

Als meinen „Lieb­lingsfall“ würde ich tat­sächlich den ersten bekannt gewor­denen UFO-Fall der Neuzeit betrachten: Den Kenneth-Arnold-Fall, viel­leicht auch des­wegen, weil er oft falsch dar­ge­stellt wird. Die einen sagen, er habe „Flie­gende Unter­tassen“ beob­achtet, die anderen sagen es seien sichel­förmige Objekte gewesen. Tat­sächlich bezeich­netet Arnold acht der neun Objekte als „unter­tas­sen­ähnlich“, auch wenn es keine per­fekte Scheibe war, sondern eher wie ein Mond eine paar Tage vor dem Vollmond geformt war. Das Objekt in der Mitte der For­mation kann man durchaus als „sichel­förmig“ bezeichnen, wenn auch die Form weitaus kom­plexer war. Tat­sächlich ähnelte dieses Objekt sehr einer Horten-HO-229. Da die Bau­pläne von den US-Ame­ri­kanern erbeutet wurden, halte ich es für sehr wahr­scheinlich, dass diese Nur­flügler in den USA wei­ter­ent­wi­ckelt wurde und ein solcher es war, den Arnold gesehen hat. Die beschriebene außer­ge­wöhnlich hohe Geschwin­digkeit könne die Folge einer Wei­ter­ent­wicklung sein. – Inwieweit die Begleit­ob­jekte tat­sächlich so etwas wie wei­ter­ent­wi­ckelte Reichs­flug­scheiben gewesen sein könnten, lasse ich einmal dahingestellt.

Wenn man Dich in Podcast hört – und Deine Auf­tritte dort sind ja nicht gerade selten – sprichst Du häufig von der Ver­zer­rungs­theorie. Was ist denn damit gemeint?

Die „Teoría de la dis­torsión“ stammt vom spa­ni­schen UFO-For­scher Antonio José Caravaca. Ihm zufolge werden UFO-Sich­tungen tat­sächlich von einem externen Aus­löser ver­s­ur­sacht, dessen Natur aller­dings unbe­kannt ist. Das, was der UFO-Sicher sieht, ist letztlich ein Produkt, das zwar von diesem externen Aus­löser ver­ur­sacht wird, aber erst im Gehirn des Zeugen unter Wech­sel­wirkung mit diesem externen Aus­löser ver­ur­sacht wird. Im Rahmen dieser Wech­sel­wir­kungen gelangen auch Erin­ne­rungen des Zeugen ins end­gültige „Produkt“, womit ein­drucksvoll erklärt werden kann, warum z. B. das Objekt, das Lonnie Zamora, der Haupt­zeuge der Soccoro-Sichtung, sah, bei Start und Landung einem Raum­schiff aus der Fern­seh­serie „Outer Limits“ ähnelt oder warum die Linien auf der angeb­lichen Ster­nen­karte, die Betty Hill gezeigt wurde, grob jenen auf einer Karte von der Landung in der Nor­mandie glich, die sie in ihrem Büro hängen hatte…

Roland, ich danke Dir für Deine Zeit und das inter­es­sante Interview!

Soweit für heute! Bis demnächst.

Mit allen guten Wünschen,

Ihr Stefan Erdmann