Prof. Manfred Krames: Ich will mein altes Deutschland zurück!

Ver­ehrte Freunde und Leser meiner Bücher,

es kommt schon mal vor, dass ich auf YouTube Musik und Filme aus den 70ern (+/- 6 Jahre) anklicke, weil es Freude auslöst. Sei es Heinz Rühmann oder Derrick, James Last, Adamo, Marianne Rosenberg & Co. – sie alle hatten Tiefgang und Herz, was man über den heu­tigen Schrott nicht sagen kann.

Doch mehr noch als die Qua­lität dama­liger echter Künstler bin ich über­rascht von den Kom­men­taren hun­derter anderer dar­unter. Wie sehr sie sich nach dieser Zeit zurück­sehen. Einer schreibt: „Ich liege auf dem Sofa und heule… wo nur ist diese Zeit geblieben?“ Eine andere jammert: „Ich will mein altes Deutschland zurück!“ Andere: „Wie konnte das nur so schnell verschwinden?“

Eigentlich bin ich kein Sen­ti­men­taler, kann aber die Ver­zweiflung gut nach­emp­finden. In nur wenigen Jahr­zehnten wurde deutsche Qua­lität durch ame­ri­ka­ni­schen Schrott ersetzt. Der momentane Para­dig­men­wechsel mitsamt Wer­te­verlust kann schon weh tun. Vorbei mit Willy Brandt und Helmut Schmidt. Adieu deut­scher Geist. Alles hat in irre schneller Zeit an Moral, Ethik und Werten abgenommen.

Als kleiner Trost: In Japan, wo ich nun lebe, ist es genauso. Einige hier behaupten, der Werte- und Iden­ti­täts­verlust sei von den USA bewusst so gesteuert, also her­bei­ge­führt. Was die beiden Völker noch ver­bindet: Sie hatten früher über­wiegend die rechte Gehirn­hälfte benutzt, die für Intuition, Bewusstsein und den 7. Sinn zuständig ist. Heute wird auf Teufel komm raus die linke Hälfte über­be­nutzt, und das stumpft ab – zusätzlich zur digi­talen Technik und Ver­blödung durch Handys.

Das alles steht in meinem Buch „Gefähr­liche Intel­ligenz“, und so kam ich auf die Idee, es auf Japa­nisch zu über­setzen. Und siehe da, es wurde verlegt. Neulich durfte ich einen Vortrag vor ca. 3500 Zuhörern halten und habe mal mit dem Finger auf den Ver­ur­sacher gezeigt – eigentlich ein Tabu in Japan. Ein No-Go. Denkste! Die haben mir applau­diert und zuge­jubelt. Ich hatte ver­kündet, was alle dachten, aber sich nie trauten, es auszusprechen.

Sollten wir diese chao­tische Zeit über­leben, muss die Ursache erkannt und an die Nach­ge­neration wei­ter­ge­geben werden! Dazu dient „Gefähr­liche Intel­ligenz“, und jetzt auch die japa­nische Ausgabe. Also, wenn Sie noch nach einem sinn­vollen Oster­ge­schenk suchen, der Amadeus Verlag steht Ihnen zu Diensten.

Aus Japan,

Prof. h. c. Manfred Krames