Peter AltÂmaier gestern in den tagesÂthemen: „Wir haben einen sehr guten KoaliÂtiÂonsÂvertrag. Mit dem sind auch alle in der CDU zufrieden. In der SPD ĂĽbrigens auch.“ Der offenÂsichtÂliche Blödsinn, den er redet, sagt mehr ĂĽber Merkel aus als ĂĽber ihn.
(Von Dr. Rainer Zitelmann)
„Zeig mir deine Freunde – und ich sag’ dir wer du bist“, sagt ein Sprichwort. Merkels beste Freunde sind unkriÂtische SchönÂredner wie Ursula von der Leyen oder Peter AltÂmaier. MenÂschen, die ohne Merkel nichts sind und nichts wären, und die das auch ganz genau wissen.
AltÂmaier macht sich seit Jahren lächerlich, weil er in einer devoten und priÂmiÂtiven Art ebenso unbeirrt wie peneÂtrant das Loblied auf Angela Merkel singt, und sich dabei auch nicht schämt, den größten Unsinn von sich zu geben:
In der CDU brodelt es, der Unmut ist so groĂź wie nie zuvor. BILD titelt heute sogar: „AufÂstand gegen Merkel“. In der SPD brodelt es auch, und es ist nicht einmal ausÂgeÂmacht, dass die MitÂglieÂderÂbeÂfragung positiv ausgeht. AltÂmaier erklärt dagegen gestern in den tagesÂthemen: „Wir haben einen sehr guten KoaliÂtiÂonsÂvertrag. Mit dem sind auch alle in der CDU zufrieden. In der SPD ĂĽbrigens auch.“ Da mĂĽsste man erst einmal nachÂdenken, ob man sich nicht verhört hat – wenn es nicht AltÂmaier gesagt hätte.
… da wurde es sogar Marietta Slomka zu viel!
Auf den Einwand der ModeÂraÂtorin Marietta Slomka, die CDU sei bei den MinisÂterien zu kurz gekommen, antÂwortete er, schlieĂźlich stelle die CDU ja die KanzÂlerin und darĂĽber hinaus „viele wichtige ResÂsorts, die fĂĽr die BĂĽrger und fĂĽr den WohlÂstand dieses Landes entÂscheidend sind.“ Als Slomka darauf verwies, dass die CDU das FinanzÂmiÂnisÂterium verÂloren hat, entÂgegnet er: “Wir haben dafĂĽr aber das WirtÂschaftsÂmiÂnisÂterium, das MinisÂterium von Ludwig Erhard, bekommen – zum ersten Mal ĂĽbrigens seit mehr als 50 Jahren.” Da wurde es sogar Marietta Slomka zu viel (und das wieÂderum sagt sehr viel): „Das WirtÂschaftsÂmiÂnisÂterium wollen Sie jetzt nicht allen Ernstes mit dem FinanzÂmiÂnisÂterium aufrechnen.“
Merkel verÂsteht unter LoyaÂlität absolute UnterÂwĂĽrÂfigkeit, die dadurch bewiesen wird, dass sich jemand dafĂĽr hergibt, öffentlich offenÂsichtÂlichen Blödsinn von sich zu geben. Belohnt werden von ihr Leute wie AltÂmaier, dessen ProÂpaÂganda so priÂmitiv ist, dass wahrÂscheinlich sogar ein Karl-Eduard von Schnitzler vom „Schwarzen Kanal“ im DDR-FernÂsehen erkannt hätte, dass dies nur zum Gegenteil des BeabÂsichÂtigten fĂĽhren kann. Ich gehe davon aus: Auch ein Peter AltÂmaier weiĂź, dass er mit seiner priÂmiÂtiven SchönÂredÂnerei, die nicht das Geringste mit der WirkÂlichkeit zu tun hat, keinen einÂzigen MenÂschen ĂĽberÂzeugen kann. BeobÂachten Sie mal: Wenn er die WirkÂlichkeit mal wieder besonders krass verÂbiegt, huscht manchmal ein Lächeln ĂĽber sein Gesicht, das ganz offenÂsichtlich zeigt: Er findet es selbst lächerlich, was er da erzählt. Aber das ist ihm egal. Er weiĂź, was Merkel will und was ihr gefällt, er weiĂź, dass er dafĂĽr von ihr belohnt wird. Und somit sagt der Blödsinn, den er von sich gibt, mehr ĂĽber Merkel aus als ĂĽber ihn.
Dr. Rainer Zitelmann fĂĽr TheEuropean.de
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