Collaga von Hanno Vollenweider - Originalbild von Peter Altmaier: By Olaf Kosinsky - Own work, CC BY-SA 3.0 de, Link

Karl-Eduard von Alt­maier — Der pein­lichste Schön­redner von Merkel

Peter Alt­maier gestern in den tages­themen: „Wir haben einen sehr guten Koali­ti­ons­vertrag. Mit dem sind auch alle in der CDU zufrieden. In der SPD ĂĽbrigens auch.“ Der offen­sicht­liche Blödsinn, den er redet, sagt mehr ĂĽber Merkel aus als ĂĽber ihn.
(Von Dr. Rainer Zitelmann)
„Zeig mir deine Freunde – und ich sag’ dir wer du bist“, sagt ein Sprichwort. Merkels beste Freunde sind unkri­tische Schön­redner wie Ursula von der Leyen oder Peter Alt­maier. Men­schen, die ohne Merkel nichts sind und nichts wären, und die das auch ganz genau wissen.
Alt­maier macht sich seit Jahren lächerlich, weil er in einer devoten und pri­mi­tiven Art ebenso unbeirrt wie pene­trant das Loblied auf Angela Merkel singt, und sich dabei auch nicht schämt, den größten Unsinn von sich zu geben:
In der CDU brodelt es, der Unmut ist so groß wie nie zuvor. BILD titelt heute sogar: „Auf­stand gegen Merkel“. In der SPD brodelt es auch, und es ist nicht einmal aus­ge­macht, dass die Mit­glie­der­be­fragung positiv ausgeht. Alt­maier erklärt dagegen gestern in den tages­themen: „Wir haben einen sehr guten Koali­ti­ons­vertrag. Mit dem sind auch alle in der CDU zufrieden. In der SPD übrigens auch.“ Da müsste man erst einmal nach­denken, ob man sich nicht verhört hat – wenn es nicht Alt­maier gesagt hätte.
… da wurde es sogar Marietta Slomka zu viel!
Auf den Einwand der Mode­ra­torin Marietta Slomka, die CDU sei bei den Minis­terien zu kurz gekommen, ant­wortete er, schließlich stelle die CDU ja die Kanz­lerin und darüber hinaus „viele wichtige Res­sorts, die für die Bürger und für den Wohl­stand dieses Landes ent­scheidend sind.“ Als Slomka darauf verwies, dass die CDU das Finanz­mi­nis­terium ver­loren hat, ent­gegnet er: “Wir haben dafür aber das Wirt­schafts­mi­nis­terium, das Minis­terium von Ludwig Erhard, bekommen – zum ersten Mal übrigens seit mehr als 50 Jahren.” Da wurde es sogar Marietta Slomka zu viel (und das wie­derum sagt sehr viel): „Das Wirt­schafts­mi­nis­terium wollen Sie jetzt nicht allen Ernstes mit dem Finanz­mi­nis­terium aufrechnen.“
Merkel ver­steht unter Loya­lität absolute Unter­wĂĽr­figkeit, die dadurch bewiesen wird, dass sich jemand dafĂĽr hergibt, öffentlich offen­sicht­lichen Blödsinn von sich zu geben. Belohnt werden von ihr Leute wie Alt­maier, dessen Pro­pa­ganda so pri­mitiv ist, dass wahr­scheinlich sogar ein Karl-Eduard von Schnitzler vom „Schwarzen Kanal“ im DDR-Fern­sehen erkannt hätte, dass dies nur zum Gegenteil des Beab­sich­tigten fĂĽhren kann. Ich gehe davon aus: Auch ein Peter Alt­maier weiĂź, dass er mit seiner pri­mi­tiven Schön­red­nerei, die nicht das Geringste mit der Wirk­lichkeit zu tun hat, keinen ein­zigen Men­schen ĂĽber­zeugen kann. Beob­achten Sie mal: Wenn er die Wirk­lichkeit mal wieder besonders krass ver­biegt, huscht manchmal ein Lächeln ĂĽber sein Gesicht, das ganz offen­sichtlich zeigt: Er findet es selbst lächerlich, was er da erzählt. Aber das ist ihm egal. Er weiĂź, was Merkel will und was ihr gefällt, er weiĂź, dass er dafĂĽr von ihr belohnt wird. Und somit sagt der Blödsinn, den er von sich gibt, mehr ĂĽber Merkel aus als ĂĽber ihn.
Dr. Rainer Zitelmann fĂĽr TheEuropean.de