Studie bestätigt: So kann Kaffee das Gehirn schützen

Kaffee trinken wir, weil wir morgens schneller wach werden wollen. Der eine sagt, Kaffee sei schlecht für die Gesundheit, der andere sagt, es ver­bessert den Tag dadurch. Jetzt haben Wis­sen­schaftler bewiesen, dass bestimmte Kaf­fee­sorten für die Gesundheit des Gehirns von Nutzen sein können. Eine neue Studie zeigt, wie die guten Stoffe des Kaffees das Gehirn vor dem geis­tigen Verfall schützen können.

Ist Kaffee trinken schlecht?

Nach der Harvard TH Chan Schule in Boston trinken 54 Prozent aller Erwach­senen jeden Tag min­destens einen Kaffee. Kaffee trinken wurde bis jetzt immer wieder ver­teufelt, doch eine Studie aus dem Jahr 2016 kommt zu dem Schluss, dass die gesund­heit­lichen Vor­teile eines mode­raten Kaf­fee­konsums die poten­zi­ellen Risiken deutlich überwiegen.

Der beste Vorteil ist wohl, dass Kaffee das Gehirn vor kogni­tiven Beein­träch­ti­gungen schützen und die Denk­fä­higkeit steigern kann.

Wie kommt es, dass Kaffee so etwas kann? Das hat sich das Kerbel Brain Institute aus Kanada auch gefragt und das Thema in ihrer Studie behandelt.

Dr. Donald Weaver, Co-Direktor des Kerbel Brain Institute, sagt dazu Folgendes:

“Kaf­fee­konsum scheint eine gewisse Kor­re­lation mit einem ver­rin­gerten Risiko für die Ent­wicklung der Alz­heimer-Krankheit und der Par­kinson-Krankheit zu haben.“

Und weiter fährt er fort:

“Wir wollten aber unter­suchen, warum das so ist und welche Sub­stanzen invol­viert sind und wie sie den alters­be­dingten kogni­tiven Rückgang beein­flussen können.“

Die ganzen Ergeb­nisse des Teams um Dr. Weaver konnte man in der Zeit­schrift Frosters in Neu­ro­sciene lesen. Darin kann man auch lesen, dass der Schlüssel nicht im Koffein liegt, sondern in gewissen Ver­bin­dungen, die beim Rösten der Kaf­fee­bohnen frei­ge­setzt werden.

Der Röst­prozess ist wichtig

In der neuen Studie beschlossen die For­scher, die Aus­wir­kungen von drei Kaf­fee­sorten zu untersuchen:

  1. Kof­fe­in­haltig, dunkler geröstet
  2. Kof­fe­in­haltig, heller geröstet
  3. Ent­kof­fe­iniert, dunkler geröstet

Dr. Ross Mancini, wis­sen­schaft­licher Mit­ar­beiter der medi­zi­ni­schen Chemie, sagte nach dem Test Folgendes:

“Der kof­fe­in­haltige und der ent­kof­fe­inierte Röst­vorgang wies in unseren ersten expe­ri­men­tellen Tests iden­tische Potenzen auf. Wir haben also schon früh fest­ge­stellt, dass seine Schutz­wirkung nicht auf Koffein zurück­zu­führen ist.“

Die For­scher schauten sich die ganzen Ver­bin­dungen an, die sich beim Röst­vorgang von Kaf­fee­bohnen bil­deten. Sie kon­zen­trierten sich vor allem auf die Ver­bindung namens Phenylindane.

Phe­ny­lindane ist eine Ver­bindung, die Beta-Amloid zu hemmen scheint. Hierbei handelt es sich um ein toxi­sches Protein, von dem die über­mäßige Anhäufung im Gehirn ein Schlüs­sel­faktor bei euro­de­ge­nera­tiven Erkran­kungen wie der Alz­heimer- und Par­kinson-Krankheit ist.

Sehr wichtig ist es auch zu wissen: Umso länger eine Kaf­fee­bohne geröstet wurde desto mehr Phe­ny­lindane wurde pro­du­ziert. Dies deutet darauf hin, dass dunkler Röst­kaffee — egal ob normal oder ent­kof­fe­iniert -, die stärkste schüt­zende Wirkung auf das Gehirn hat.

Mutter Natur ist die beste Chemikerin

Für die For­scher ist es natürlich ein auf­re­gender Aspekt, dass diese Kaf­fee­ver­bindung natürlich ist und keine syn­the­tische, die aus dem Labor kommt.

Dr. Ross Mancini:

“Mutter Natur ist ein viel bes­serer Che­miker als wir; und Mutter Natur ist in der Lage, diese Ver­bin­dungen her­zu­stellen. Wenn sie eine kom­pli­zierte Ver­bindung haben, ist es besser, sie in einer Ernte zu züchten, die Ernte zu ernten, die Ernte zu mahlen und zu extra­hieren, als zu ver­suchen, sie zu schaffen.“

 


Quelle der Erst­ver­öf­fent­li­chung: www.arturthomalla.de