Die neuen Nazis sind tota­litäre „Gut­men­schen“

Von WOLFGANG HÜBNER | Die Wei­gerung einer Ber­liner Wal­dorf­schule, das Kind eines AfD-Abge­ord­neten auf­zu­nehmen (PI-NEWS berichtete), bewegt sich auf den Spuren des Sip­pen­haft­terrors der Nazis. Die Ent­scheidung der Wal­dorf­schule steht jedoch nicht nur in der unse­ligen Tra­dition des Natio­nal­so­zia­lismus, sondern setzt einen neuen unmensch­lichen Akzent in der um sich grei­fenden tota­li­tären „Gutmenschen“-Anmaßung hell­deut­scher Prägung. Immer öfter werden oppo­si­tio­nelle Per­sonen und Gruppen mit patrio­tisch-frei­heit­licher Gesinnung aus­ge­grenzt, dis­kri­mi­niert, stig­ma­ti­siert und denunziert.
Zwar wäre es in einer offenen Dik­tatur sozu­sagen normal, Regime­gegner so zu behandeln. Aber in Merkel-Deutschland, formal immer noch eine plu­ra­lis­tische Demo­kratie mit schriftlich garan­tierten Grund­rechten, sind es nicht miese Büttel der Tyrannei, die die Drecks­arbeit erle­digen. Vielmehr halten sich die Aus­grenzer und Denun­zi­anten des Jahres 2018 für mora­lisch hoch­stehend, fort­schrittlich, gebildet und betrachten sich selbst als vor­bild­liche Bürger im hel­den­haften Kampf gegen die ima­gi­nierte Wie­derkehr der braunen Pest. Genau das macht die Lage in der der­zei­tigen Welt­zen­trale der Moral­hybris zwi­schen Flensburg und Kon­stanz ebenso uner­träglich wie gefährlich für die Zukunft unseres Landes.
Gefährlich sind die tota­li­tären „Gut­men­schen“ vor allem deshalb, weil sie Über­zeu­gungs­täter bzw. Über­zeu­gungs­mit­läufer sind. Denn sie glauben meist tat­sächlich daran, mit ihren zutiefst unde­mo­kra­ti­schen Ver­hal­tens­weisen ein dro­hendes wei­teres „1933“ ver­hindern zu müssen. Das ist natürlich ebenso irre wie unhis­to­risch. Aber es ist eben auch das Resultat einer jahr­zehn­te­langen Erziehung und Berie­selung in den Schulen, der Politik und den Leitmedien.
Diese „Helden“ des heillos ver­spä­teten Wider­stands gegen den längst im Abgrund der Geschichte gelan­deten Faschismus und Natio­nal­so­zia­lismus haben über­haupt kein Sen­sorium mehr, um die ganze Lächer­lichkeit und die Absur­dität ihres ima­gi­nierten Luxus­wi­der­stands zu erkennen, geschweige denn zu begreifen. Da aber viele dieser tota­li­tären „Gut­men­schen“ wichtige Stel­lungen in der Politik, den Medien, der Kultur, der Justiz und gesell­schaft­lichen Insti­tu­tionen inne­haben, können sie ihren Wahn und Hass sehr ein­fluss- und fol­gen­reich verbreiten.
Dagegen muss weit mehr Gegenwehr for­mu­liert und mobi­li­siert werden als nur die Wahl der AfD, so not­wendig diese zumindest im Bund auch ist. Was also not­wendig ist, das ist eine scharfe, kom­pro­misslose Aus­ein­an­der­setzung mit dem tota­li­tären Ungeist, der sich in Deutschland ja eben nicht durch Pegida, Iden­titäre oder pole­mische Reden von AfD-Poli­tikern ver­breitet, sondern durch jene, die es noch nicht einmal ertragen wollen, die Kinder eines Poli­tikers mit miss­lie­biger Par­tei­zu­ge­hö­rigkeit zu beschulen.
Es kann kein Zweifel bestehen, dass sehr viele der tota­li­tären „Gut­men­schen“ nichts dagegen hätten, solche Kinder auch von öffent­lichen Schulen aus­zu­schließen. Noch wird das nicht offen pro­pa­giert, aber das kann sich schon bald ändern. Deshalb muss jede Grenz­über­tretung der tota­li­tären „Gut­men­schen“ so deutlich wie nur möglich ange­prangert werden. Es darf keine Gewöhnung geben nach dem Motto „Das müssen wir halt erdulden“ oder „Da kann man nichts dagegen machen“. Patrio­tische, frei­heitlich gesinnte Men­schen sind keine christ­lichen Mär­tyrer, sie halten nicht die linke Backe hin, wenn die rechte Backe geohr­feigt wurde: Wir müssen vielmehr zurück­schlagen, sonst ver­lieren wir!


Quelle: Pi-News