Migranten steigen von Schlepperbooten auf NGO-Schiffe um, die sie nach Europa chauffieren. Foto: Irish Defence Forces / Wikimedia (CC BY 2.0) - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:LE_Eithne_Operation_Triton.jpg?uselang=de

Sea-Eye: Deut­scher Migran­ten­schlepper “Alan Kurdi” könnte selbst See­not­ret­tungs­meldung abgeben

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Das deutsche Migran­ten­schlep­per­schiff “Alan Kurdi” könnte als letzte Mög­lichkeit, irgendwo anzu­legen, selbst eine See­not­ret­tungs­meldung abschicken. Das sagte der Ein­satz­leiter des deut­schen Vereins Sea-Eye, Jan Ribbeck, der “Welt” (Don­ners­tags­ausgabe). Das Schiff mit 64 Migranten an Bord findet seit Tagen keinen Hafen.
“Es wäre die letzte Trumpf­karte des Kapitäns, dass er einen Not­fall­hafen anfragen kann. Das müsste aller­dings über den Flag­gen­staat des Schiffes, also Deutschland, erfolgen”, sagte Ribbeck. Er setzte auch eine Frist: Noch einmal sechs Tage dürfe es nicht dauern, die Migranten an Land zu bringen. Am Mittwoch sollen Wasser und Lebens­mittel auf die “Alan Kurdi” gebracht werden. Eine Rück­meldung von Malta, ob sie anlegen dürfen, gebe es noch nicht, so Ribbeck. An Bord des Schiffes müssen inzwi­schen Wasser und Lebens­mittel ratio­niert werden. “Das ist für die zwei schwan­geren Frauen und die zwei Kinder ein Zustand, den kann man zwei, drei Tage tole­rieren. Aber dann wird es bedenklich”, sagte Ribbeck. Der Ein­satz­leiter berichtete, dass die “Alan Kurdi” zudem mit hohem Seegang und bis zu fünf Meter hohen Wellen zu kämpfen hatte. “Da mussten alle unter Deck, mit über 80 Men­schen wird es sehr knapp.” Eine 24-jährige Frau musste zuletzt wegen Kreis­lauf­pro­blemen und “zuneh­menden Bewusst­seins­stö­rungen” als medi­zi­ni­scher Notfall nach Malta gebracht werden.
 

Kommentiert/Bearbeitet durch die Redaktion – Quelle: dts Nachrichtenagentur