Foto: Annette Widmann-Mauz, über dts Nachrichtenagentur

Inte­gra­ti­ons­be­auf­tragte will Kopf­tuch­verbot an Schulen prüfen

Berlin  — Die Inte­gra­ti­ons­be­auf­tragte der Bun­des­re­gierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), fordert die Prüfung eines Kopf­tuch­verbots für Kinder an Schulen. “Dass kleine Mädchen Kopftuch tragen ist absurd — das sehen auch die meisten Muslime so. Alle Maß­nahmen, die Mädchen davor schützen — vom Eltern­ge­spräch bis zum Verbot — sollten geprüft und ange­gangen werden”, sagte Widmann-Mauz der “Bild-Zeitung” (Frei­tags­ausgabe).
Auch aus der SPD gibt es Zuspruch für ein Kopf­tuch­verbot an Schulen. “Ich bin für ein Kopf­tuch­verbot für Kinder. Das ist für mich keine reli­giöse, sondern eine gesell­schaft­liche Frage, eine Frage der Gleich­stellung. Darüber sollen Erwachsene selbst ent­scheiden”, sagte die SPD-Fami­li­en­po­li­ti­kerin Leni Brey­maier. Der fami­li­en­po­li­ti­scher Sprecher der Uni­ons­fraktion im Bun­destag, Marcus Weinberg (CDU), sieht ein Kopf­tuch­verbot nach öster­rei­chi­schem Vorbild hin­gegen kri­tisch. “Das pau­schale Verbot eines Kopf­tuches — wie in Öster­reich — benach­teiligt auch die Mädchen, die sich frei­willig für das Tragen eines Kopf­tuches als Zeichen ihrer Religion ent­schieden haben”, sagte Weinberg der “Bild-Zeitung”. Er verwies auf “das im Grund­gesetz ver­an­kerte Recht, seine Religion frei ausüben zu können”. Heinz-Peter Mei­dinger, Prä­sident des Deut­schen Leh­rer­ver­bandes, ver­mutet, dass von den Eltern schon auf kleine Kinder Druck aus­geübt werde, das Kopftuch zu tragen. “Kopf­tücher in der Schule sind inte­gra­ti­ons­feindlich, weil sie bereits in Kin­der­gärten und Grund­schulen zur äußer­lichen Abgrenzung bei­tragen”, sagte Mei­dinger. Er würde deshalb ein Verbot in Kin­der­gärten und Grund­schulen begrüßen, so der Prä­sident des Deut­schen Leh­rer­ver­bandes weiter.


Quelle: dts