Nach dem Sieg der Konservativen bei der Unterhauswahl in Großbritannien hat US-Präsident Donald Trump dem britischen Premier Boris Johnson gratuliert und erneut ein Handelsabkommen angekündigt. “Congratulations to Boris Johnson on his great WIN! Britain and the United States will now be free to strike a massive new Trade Deal after BREXIT. This deal has the potential to be far bigger and more lucrative than any deal that could be made with the E.U. Celebrate Boris!”, schrieb Trump in der Nacht (US-Ostküstenzeit) auf Twitter. Nach Auszählung von 647 der 650 Wahlkreise kommen die Tories auf 362 Sitze, die Mehrheit im Parlament liegt bei 326. Labour ist der Verlierer dieser wahl und schnitt deutlich schlechter ab, als es auch die Mainstreammedien in Deutschland “prophezeiten”. Die Sozialisten um Jeremy Corbyn kommen nur noch auf 203 Sitze, mindestens 56 weniger als bei der letzten Wahl.Die Schottische SNP gewinnt mindestens 13 Sitze und kommt auf 48, die Liberaldemokraten und die nordirische DUP verlieren leicht oder halten ihr Ergebnis in etwa. Das britische Pfund und der Euro hatten schon unmittelbar mit Veröffentlichung der ersten Prognose deutlich zugelegt. Das Pfund gewann im internationalen Devisenhandel um Punkt 23 Uhr deutscher Zeit rund zwei Prozent gegenüber dem US-Dollar und 1,7 Prozent gegenüber dem Euro und hielt dieses Niveau bis zum Morgen. Die europäische Gemeinschaftswährung gewann zeitgleich gegenüber dem US-Dollar ebenfalls sprunghaft 0,4 Prozent. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, David McAllister (CDU), bezeichnete den Austritt Großbritanniens aus der EU mit dem Wahlergebnis als “endgültig”. “Ich erwarte, dass der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU bis zum 31. Januar 2020 vollzogen werden wird”, sagte McAllister der “Welt”. Es sei nun zu erwarten, dass eine “tragfähige Mehrheit der Abgeordneten” noch vor Weihnachten für den Austrittsvertrag stimmen werde. Auch Johnson hatte den 31. Januar 2020 im Falle eines Wahlsieges als definitives Austrittsdatum genannt.
Washington/London (dts Nachrichtenagentur) bearbeitet durch die Redaktion — Foto: Boris Johnson, über dts Nachrichtenagentur