Serbien zieht Pflege-Notbremse

Alarm beim CDU-Ehr­geizling Jens Spahn: Der Bun­des­ge­sund­heits­mi­nister hat von Serbien mit­ge­teilt bekommen, dass die Regierung des Bal­kan­staates nicht länger aus­ge­bildete ein­hei­mische Pfle­ge­kräfte nach Deutschland ent­senden will. Damit wird eine seit 2013 lau­fende Ver­ein­barung fak­tisch auf­ge­kündigt. Der ser­bische Arbeits­mi­nister hatte einem Bericht der FAZ zufolge kürzlich erklärt: „Wir können Migration nicht stoppen, aber es ist unan­ge­messen, sie auf irgendeine Weise zu fördern, wenn wir alle darüber sprechen, sie zu stoppen.“ Hin­ter­grund dieser Äußerung: Auch in Serbien altert die Bevölkerung.

(von Wolfgang Hübner)

Zwar gibt es nur 787 Pfle­ge­kräfte aus Serbien in Deutschland. Gleichwohl hat die Ent­scheidung in Belgrad erheb­liche Bedeutung: Denn auch in anderen euro­päi­schen Staaten wird das Absaugen von qua­li­fi­zierten Arbeits­kräften durch Deutschland ein immer grö­ßeres Problem. Besonders ärmere Länder innerhalb und außerhalb der EU ver­lieren damit aus­ge­rechnet die Men­schen, die dort am drin­gendsten gebraucht werden.

Deutschland handelt wie ein nim­mer­satter Ego-Vampir, schafft jedoch für diese Länder, aber auch für sich selbst immer mehr Pro­bleme. Denn der hohe Zustrom aus dem Ausland hat selbst­ver­ständlich auch negative Aus­wir­kungen auf den deut­schen Wohnungsmarkt.

Gerade in den von Arbeits­kräf­te­ver­lusten betrof­fenen Staaten wird man mit sich mit Erstaunen, eher aber mit Unver­ständnis fragen, warum das Land der so groß­zü­gigen Grenz­öffnung und Ein­wan­derung aus aller Welt nicht sein Pfle­ge­per­sonal aus dem Heer der nach Deutschland geströmten Sozi­al­asy­lanten rekru­tieren kann. Diese und andere Fragen müssen ver­mehrt nun ebenso zwi­schen Flensburg und Kon­stanz gestellt werden.

Es muss zudem wieder über ein für alle jungen Men­schen gel­tendes soziales Pflichtjahr dis­ku­tiert werden. Es gibt kein Men­schen­recht auf die Neu­seeland-Reise oder das Bum­meljahr nach dem Abitur. Und selbst­ver­ständlich sind Gehälter für Pfle­ge­kräfte not­wendig, die der schweren und gesell­schaftlich so wert­vollen Arbeit ange­messen sind. Auch das mensch­liche Klima hat seinen Preis. Geringer als jener fürs andere Klima kann der nicht sein.

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PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner schreibt seit vielen Jahren vor­nehmlich zu den Themen Links­fa­schismus, Isla­mi­sierung Deutsch­lands und Mei­nungs­freiheit. Der lang­jährige Stadt­ver­ordnete und Frak­ti­ons­vor­sit­zende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frank­furter Römer nieder. Der lei­den­schaft­liche Rad­fahrer ist über seine Facebook-Seite erreichbar.


Ein Beitrag von PI-News