Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. (Mt 25,45)
(von Dr. Juliana Bauer)
In St. Elisabeth Fulda müssen Spender und Empfänger der Krankenkommunion einen Impfnachweis parat haben, was zahlreiche Diskriminierungsprobleme aufwirft.
Fulda (kath.net/mk) „Die Spendung der Krankenkommunion kann nur erfolgen, wenn sowohl der Spender als auch der Empfänger vollständig geimpft sind!“ Dies ordnet die katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth Fulda für ihre Pfarre auf der Website an. Der Empfänger der Krankenkommunion müsse einen (offenbar Corona-)Impfnachweis vorlegen bzw. eine Erklärung unterschreiben. Dies alles wird fett gedruckt, unterstrichen und mit Rufzeichen eingeschärft.
Völlig offen bleibt, was passiert, wenn es sich um einen Notfall handelt, der Empfänger etwa im Sterben liegt und Impfnachweis/Unterschrift nicht mehr erlangbar sind. Werden auch jene von der Krankenkommunion ausgeschlossen, die noch keinen Impftermin bekommen haben, oder die sich aus vernünftigen (medizinischen oder ethischen) Gründen nicht impfen lassen?
Pfarrer und damit Verantwortlicher ist Ordinariatsrat Msgr. Elmar Gurk.
Ich bin völlig entsetzt: soeben las ich in kath net die obige Information, die kurz nach 6 Uhr online ging. Mir ist es unglaublich wichtig, dass hiervon möglichst ganz Deutschland erfährt.
Das ist keine Kirche des Jesus von Nazareth, der das Reich Gottes verkündete, der sich den Kranken und Leidenden zuwandte, der sich jedem Menschen zuwandte und keinen ausschloss. Das ist auch keine Kirche von Nachfolgern der Apostel. Hier fehlen jegliche Nächstenliebe und Barmherzigkeit! Nächstenliebe, die sich auf Gottes Liebe gründet.
Der blanke Hohn ist zudem folgender: die Pfarre St. Elisabeth nennt als ihre Patronin Elisabeth von Thüringen. Auch eines der Hospize von Fulda trägt ihren Namen. Die große Heilige der Nächstenliebe, die die Kranken Tag und Nacht aufopfernd pflegte, betreute, sie Gottes Liebe erfahrbar werden ließ. Unabhängig davon, ob die Menschen ansteckend waren oder nicht. Elisabeth, die Mitstreiterin des Heiligen Franziskus von Assisi, der die Aussätzigen und Leprakranken umarmte und ihnen Zärtlichkeit schenkte.
Mons. Gurk, treten Sie als Pfarrer und Priester zurück! Sie sind als Pfarrer, als Priester und als Seelsorger völlig fehl am Platz! Treten Sie zurück!
Priester wie Sie brauchen wir nicht! Wir brauchen auch eine solche Kirche nicht, die die Menschen alleine lässt, die die Menschen diskriminiert und zurückstößt.
Wie überlieferte doch Matthäus in 7, 21–23:
21 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
22 Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?
23 Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!
Dr. Juliana Bauer
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Dr. Juliana Bauer, die Autorin dieses Artikels, verfasst ihre zeitkritischen und auch prosaischen Beiträge in Deutsch, Französisch sowie Italienisch und schreibt seit einigen Monaten für conservo. Über sich selbst sagt sie: „Ich bin keine Theologin, sondern Kunst- und Kulturhistorikerin, aber eine, die mit der Bibel von Kindheit an vertraut ist und den Worten eines meiner Lehrer, eines ehemaligen Ordinarius des kunsthistorischen Instituts der Universität Freiburg/Br., Rechnung trägt: „Ein Kunsthistoriker des Abendlandes muss bibelfest sein.“ Auch bin ich, in einem ökumenischen Haus aufgewachsen, mit der katholischen wie der evangelischen Kirche gleichermaßen vertraut.“
Dieser lesenswerte Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Peter Helmes – www.conservo.wordpress.com
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