Eine verheerende Sabotage in Frankreich legte pünktlich zur Anreisezeit nach Paris zur Olympiade mehrere Strecken für den französischen Schnellzug TGV (sprich Tee-sche-weh) komplett lahm. Dass es sich um gezielte Anschläge handelt, ist erwiesen. Die Polizei will bisjetzt aber keinen Sabotageakt bestätigen. Israels Außenminister Israel Katz hat dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan indirekt mit seiner Hinrichtung gedroht, wenn er sich in den Gaza-Krieg einmischen würde.
Beide Nachrichten beleuchten die Doppelzüngigkeit und die seltsamen Widersprüche des ach-so politisch-korrekten „Westens“. Das Besorgniserregende daran: Kaum jemand merkt es noch, weil wir täglich mit dieser Heuchelei leben.
Bahnsabotage Frankreich: Verdächtiger festgenommen
„Laut Polizeikreisen handle es sich um eine Person aus dem linksextremen Spektrum“, melden die Medien. Das es eine gezielte und umfangreiche Sabotage handelt, ist nach fast vier Tagen vollkommen offensichtlich. So berichtet „euronews“:
„Brandstifter verübten am frühen Freitag einen Anschlag auf das französische Hochgeschwindigkeitsnetz und legten damit den Zugverkehr nach Paris für rund 800.000 Menschen in ganz Europa lahm, darunter auch Athleten, die zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele unterwegs waren.“
Man kann also nicht so tun, als handle es sich um einen Molotowcocktail, der irgendwo ein Gleis beschädigt hat und zu ein paar Verspätungen führte. Aber so wurde es anfangs dargestellt. Es sei „zu Versprätungen gekommen“. Sehr lakonisch. Jetzt heißt es anders:
„Ein “massiver Angriff” auf die Zuginfrastruktur der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF hat dazu geführt, dass eine “große Anzahl” von Zügen umgeleitet oder gestrichen werden mussten, wie das Verkehrsunternehmen in den sozialen Medien mitteilte. Die offenbar koordinierten Anschläge zielten auf weit von der Hauptstadt entfernte Orte ab, um die Zugverbindungen nach Paris aus allen Richtungen zu unterbrechen. Die Brände wurden vor allem in Rohren gelegt, die wichtige Signalkabel für den TGV enthalten.“
Ein Anschlag mit großen Auswirkungen
Davon betroffen waren 800.000 Reisende. Also keine kleine Störung, sondern ein gut organisierter, großer Anschlag einer Truppe, die genau wusste, was sie tat, gut vorbereitet, ausgerüstet, bestens koordiniert und offensichtlich straff strukturiert, fast schon militärisch. So sieht es auch Monsieur Frank Dubordieu, der Direktor der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF (Societé National de Chemin de Fer) der TGV-Atlantiklinie.
Dabei haben die „Unbekannten“ nicht die Gleise beschädigt, sondern die Glasfaserkabel mehrerer französischer Internetanbieter durch Feuer zerstört. In sechs Departements sorgte das für Chaos im Schienenverkehr. Und das nicht zum ersten Mal. Es ist schon der zweite große Sabotageakt in kurzer Folge.
Es wird möglichst nicht von „Linksextremen“ gesprochen
Der französische Innenminister redet aber immer noch um den heißen Brei herum und spricht nicht von „Linksextremen“, sondern sagt:
„Wir haben eine Reihe von Profilen identifiziert, die die Sabotageakte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gegen die TGV-Linien der SNCF hätten begehen können.“
Und jetzt wird es seltsam. Der Artikel auf der Seite „Heute.at“ am 29.07.2024, 10:54. Wir wissen bereits, dass es sich um einen dezentralen Angriff handelt, wobei Brände in den Rohren die Glasfaserkabel zerstört haben, die den gesamten Schienenverkehr koordinieren. Diese Brände müssen gelegt werden, und das müssen Menschentun, das kann man nicht durch Fernsteuerung erledigen.
Dies im Hinterkopf, mutet die Stellungnahme des französischen Innenministers im Fernsehsender „France 2“ seltsam an. Er betont dort, dass „diese Sabotageakte mutwillig, sehr präzise und extrem zielgerichtet” gewesen seien.“ Stimmt. Dann aber setzt er hinzu, dass man einen Mann identifiziert habe, der „in seinem Fahrzeug Schlüssel für den Zugang zu technischen Räumen der SNCF, Bolzenschneider, einen Satz Universalschlüssel sowie Literatur mit Bezug zur Ultralinken“ hatte.
Das glaubt keiner, der noch drei lebende Gehirnzellen hat. Einen Brand in vielen Glasfaser-Rohren an vielen Stellen, im Land weiträumig verteilt, dazu braucht es einiges an Einsatzkräften, das geht sicher nicht mit einem Bolzenschneider, einem Schlüsselsatz und einem ultralinken Pamphlet.
Warum eiert der französische Innenminster herum …
… statt Ross und Reiter zu nennen? Sehr einfach: Die notdürftig zusammengenagelten Kolalitionen, um die eigentlichen Wahlsieger, Marine le Pens „Rassemblement National“ (und weitere konservativ-rechten Parteien) auszutricksen, kann jederzeit auseinanderfliegen. Um unter allen Umständen an der Macht zu bleiben, was ja auch gelungen und international kaum auf heftige Kritik gestoßen ist, darf diese eindeutig terroristische Tat einer offenbar gut organisierten ultralinken Organisation nicht alzu deutlich in das Bewusstsein der Franzosen gelangen.
Überdies hieß es, laut der Zeit „Am selben Tag hieß es aus Polizeikreisen, ein Linksextremer sei auf einem Gelände der französischen Bahn festgenommen worden. Laut Polizei steht die Festnahme aber nicht im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach den Brandanschlägen. Bei diesem Komplex habe es bisher keine Festnahme gegeben.“
Die Berliner Zeitung berichtet schon vom nächsten Anschlag:
„Während die Behörden weiter mit der Aufklärung des Falls beschäftigt sind, kam am Montagmorgen gleich die nächste Hiobsbotschaft: Offenbar wurden in der Nacht die Glasfasernetze von mehreren Internetanbietern in Frankreich sabotiert. Betroffen seien etwa Free und SFR, hieß es am Montag aus Polizeikreisen. Von diesen „Sabotageakten“ seien sechs Départements im Südwesten, Osten und Norden des Landes betroffen – die Hauptstadt Paris, wo derzeit die Olympischen Spiele stattfinden, jedoch nicht. Ein neuer Akt des Vandalismus an der französischen Infrastruktur – und das unmittelbar nach Auftakt der Olympischen Spiele am Freitag in Paris.“
Bekenner-E-Mail mit Absender aus ultralinksradikaler Domain
Die Schweizer Aargauer Zeitung berichtete bereits am Sonntag, dass sich „vermutlich linksextreme Olympia-Gegner“ zu den Sabotageakten bekannt haben. Der Artikel dazu ist leider hinter der Bezahlschranke.
Also rätselhafte Mächte? Wohl nicht. Die Hinweise auf ultralinksradikale Hintermänner sind sehr valide. Die Seite „Watson“ berichtet:
„Die TGV-Saboteure outen sich: Es waren vermutlich linksextreme Olympia-Gegner – Ultralinke bekennen sich zu den Brandanschlägen auf das Netz der französischen Hochgeschwindigkeitszüge.“
Denn am Wochenende trudelte bei französischen und ausländischen Medien eine E‑Mail ein, in der „Politaktivisten die Verantwortung für die konzertierte Sabotageaktion vor den Olympischen Spielen übernehmen. (…) Die französischen Ermittler nehmen das Bekennerschreiben «ernst», wie die Zeitung «Le Parisien» berichtet. Ihr zufolge deutet das Schreiben auf die Urheberschaft einer «an die Ultralinke gekoppelten gewalttätigen Protestbewegung» hin. Die auch von der «New York Times» erhaltene Email war von der Adresse «sabotagetgvjo@riseup.net» verschickt worden.“
Das vordere Kürzel der E‑Mail „sabotagetgvjo“ bedeutet aufgeschlüsselt: Sabotage TGV JO, wobei das JO für „Jeux Olympiques“ – Olympische Spiele steht. Der Absender nannte sich «Unbekannte Delegation», der Domainname riseup (also englisch rise up! — steht auf!) ist eine von den inksextremisten, radikalen Umweltschützern und Anarchisten benutzte Domain. Die Organisation hinter „Riseup“ hat ihren Sitz in Seattle, ihre Schöpfer sollen der italienischen Anarchoszene entstammen.
„Inszenierte Unterjochung der Bevölkerung durch Staaten“
„Watson“ zitiert neben dem österreichischen „Standard“ so ziemlich als einzige deutsche Quelle aus dem Schreiben:
„In dem Schreiben ist zu lesen: «Sie nennen es ein Fest? Wir sehen darin die Feier des Nationalismus, eine gigantische Inszenierung der Unterjochung der Bevölkerung durch Staaten.» Und weiter: «Hinter dem spielerischen und geselligen Schein bieten die Olympischen Spiele ein Experimentierfeld für die Kontrolle der Massen und unserer Bewegungen durch die Polizei.» Die Verfassenden appellieren zum «Sturz einer Welt, die auf Ausbeutung und Domination beruht».“
Die Aargauer Zeitung berichtete weiter, dass am Samstag vierzehn Aktivisten der radikalen Organisation „Extinction Rebellion“ verhaftet wurden. Sie hatten sich mit Messern, Zangen, Vorhängeschlössern und Strohballen im Stadtzentrum von Paris gruppiert, um den Ablauf sportlicher Anlässe zu stören. In den sozialen Medien gab eine Organisation mit dem Namen «Olympische Revolte» bekannt, eine Widerstandsoperation gegen die «soziale und Umweltzerstörung» sei durch eine polizeiliche «Repression» verhindert worden.
Nun ermittelt die französischen Staatsanwaltschaft. Die Polizei-Spezialeinheiten zur „Bekämpfung der organisierten Kriminalität und die „Antiterrosroistische Vizedirektion“ ermitteln weiter.
Und jetzt stellen Sie sich mal vor, das wären „Rechte“ gewesen!
Warum schreibe ich das alles? Warum wird es möglichst verschämt verbrämt, dass es sich um gefährliche, ultralinke Organisationen handelt, die international arbeiten, keine Skrupel haben, bestens ausgerüstet sind? Weil sie alle in den staatlichen Strukturen linksgrüner Regierungen und der mit Steuergeldern unterstützten linken Stiftungen und großen NGO-Organisationen verankert sind. Sie sind die Enfants terribles des Woken Zeitgeistes. Und sie dienen letztendlich Zielen, die die demokratischen, staatlichen und wirtschaftlichen Strukturen jedes Staates völlig zerstören werden. Und, wie sie selber schreiben, ist das ja auch ihr Ziel. Das wird aber alles mehr oder weniger vertuscht.
Können Sie sich vorstellen, was los wäre, wenn es Rechte gewesen wären? Wir würden täglich neue Durchsuchungen und Verhaftungen in allen Medien sehen, hören, lesen. Und jeder Verhaftete würde wieder zig neue vermutete sympathisierende Kontakte haben, die dann auch ins Visier gerieten. Und wenn’s der Zeitungsausträger wäre. Diese moralischen Doppelstandards sind schon eklatant und nicht mehr zu entschuldigen und auch das, was die meisten Bürger richtig zornig macht.
Woke-Doppelmoral-Monopol des „Westens“
Wie der Ungarische Premier Viktor Orbán die entgleiste Olympische Eröffnungsfeiert zutreffend kommentierte, galten die „westlichen Werte“ lange Zeit als universell, werden aber von vielen Ländern der Welt zunehmend als inakzeptabel angesehen und abgelehnt.
Man kann zu dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan stehen, wie man will. Was aber gestern berichtet wurde passt wieder genau dazu und man fragt sich, wie lange das noch gut geht. Der Reihe nach:
Der türkische Präsident kündigte an, sich militärisch in den Nahostkonflikt einzumischen. Er werde dem Treiben Israels nicht mehr weiter zusehen. Er drohte mit einer militärischen Intervention, wennder Konflikt nicht beendet würde.
Präsident Erdoğan sagte während einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) in Rize am Schwarzen Meer: „So, wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen (Israel) dasselbe tun.“
Israels Außenminister Israel Katz konterte, dass solle Präsident Erdoğan tunlichst lassen, er solle sich mal daran erinnern, was mit dem Irakischen Präsidenten Saddam Huddein geschehen ist – womit er andeutete, dass dasselbe Schicksal Präsident Erdoğan widerfahren würde, wenn er es wage, sich dort einzumischen.
Auch der israelische Oppositionschef Yair Lapid reagierte heftig auf die Worte des türkischen Präsidenten. Die Welt und insbesondere die NATO-Mitglieder müssten seine Drohungen „aufs Schärfste verurteilen und ihn dazu zwingen, seine Unterstützung für die Hamas einzustellen“, forderte Herr Lapid, und fügte hinzu: „Wir akzeptieren keine Drohungen eines Möchtegern-Diktators.“
Die erste Reaktion kam aus Russland. Regieiungssprecher Maria Sacharowa reagierte scharf auf den Vergleich des israelischen Außenministers zwischen Erdogan und Saddam Hussein. Sacharowa daran, dass die USA im Jahr 2003 gemeinsam mit anderen Nato-Staaten in den souveränen Staat Irak einmarschiert war und das einen Überfall nannte, der mit dem Scheinargument von Massenvernichtungswaffen des Irak begründet wurde – was sich nie beweisen ließ. Sie fragte, ob Israels Minister damit ausdrücken wolle, dass er „solche internationalen Vorgänge“ befürworte. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde er wegen Massakern an Kurden und Schiiten von den Amerikanern gehenkt.
Auch hier ist er wieder, der Doppelmoralstandard. Wenn den USA irgendwo auf der Welt ihre Interessen bedroht sehen, sind sie auch sofort mit ihrer Militärmacht präsent. „Boots on the ground“ – mit den Stiefeln auf dem Boden heißt es, wenn sie in ein Land einmarschieren. Und meistens unter der Devise „R2P“ – Responsibility to Protect, die „Verantwortung, zu schützen“. Wen sie dann schützen und vor wem, liegt dann meistens auffällig im Interesse der USA. Da kann schonmal ein Staatsoberhaupt den Kopf verlieren.
Aber, wie sagten es die alten Römer? „Quod licet jovi, non licet bovi“ – was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt. Die USA dürfen alles und sind immer im Recht. Alle anderen müssen kuschen. Wenn also Präsident Erdoğan das tut, was Amerika dauernd tut, wird also die USA als Schutzmacht Israels (und im Gefolge Amerikas Vasallen) Erdogan für das bestrafen, was es selbst immer selbstverständlich als sein Recht in Anspruch nimmt.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.