Sowjetische T-55 Kampfpanzer MTB, gemeinfrei (US national Archives)

Sind die USA ein Schein­riese? Ame­rikas Atom­waffen über­altert … alle schweren Waffen an der Front zer­stört … „NATO-Invasion“ vor Scheitern

Es sieht nicht gut aus für die USA und die NATO. Das Wall­street Journal, immer gut infor­miert, schrieb bereits im Januar dieses Jahres, dass die Atom­waffen der USA „gefährlich am Ende“ seien. Unter­zeile: „Unsere Sicherheit hängt von der Finan­zierung und dem recht­zei­tigen Einsatz des Sen­tinel ICBM ab.“ Und dass Russland sehr genau weiß, in welchem Zustand die Silos mit den alten Kern­waffen „Minu­teman“ sind. Gleich­zeitig pro­vo­zieren die USA mit einer – ebenso völ­ker­rechts­wid­rigen – Invasion, wie im Februar 2022 die Russen, eine enorme Ver­schärfung der Lage. Dabei sieht es auch an der Kursk-Front für die Ukraine nicht gut aus.

Über­al­terter Nukle­ar­schirm, über­al­terte Silos, irre Kosten und ein jah­re­langer Weg 

Es wäre über­trieben zu sagen, dass alles, was da noch explo­diert, die Kosten der Moder­ni­sierung für die über­al­terten Raketen sind. Doch die sollten ja eigentlich nach zehn Jahren durch neuere Mis­siles ersetzt werden. Mitt­ler­weile sind es aber 50 Jahre geworden und diese Technik ist längst überholt. Nun soll das „Sentinel“-Programm durch­ge­zogen werden. Aber quer durch die Wehr­technik-Fach­seiten schüttelt alles den Kopf.

Im März dieses Jahres ver­öf­fent­lichte das WSJ eine kurze Videodoku von sechs­einhalb Minuten zu den Plänen der US-Regierung, die alte Minu­teman-Mis­siles mit einem neuen System zu ersetzen. Das Ganze werde 130 Mil­li­arden Dollar kosten. Sogar der US Secretary der Air­force, Frank Kendall, zweifelt: „Ehrlich gesagt, ich denke, Sen­tinel läuft gerade nicht so gut.“ Das ist stark untertrieben.

Das Rückgrat der nuklearen Abschre­ckung: die „nukleare Triade“

Im Video wir die „nukleare Triade“ erläutert: Am Boden die U‑Boote mit Mis­siles und in der Luft die Bomber, zu Lande in den Silos sind es sie soge­nannten ICBMs (Inter Con­ti­nental Bal­listic Mis­siles,) Dabei haben die Unter­see­boote den Vorteil, schwer geortet werden zu können. Die Bomber haben die größte Fle­xi­bi­lität und die in den 450 Silos war­tenden Mis­siles sind in fünf Bun­des­staaten ver­streut und es ist für den Feind schwer und mate­ri­al­in­tensiv, sie punkt­genau zu treffen. Nach 50 Jahren sind die Spreng­la­dungen sicher noch intakt und könnten wieder grau­en­hafte Zer­störung und Mas­sen­sterben anrichten. Aber die Antriebs­technik darin hat die unan­ge­nehme Tendenz, aus­ein­an­der­zu­fallen. Sie stehen nun seit 50 Jahren in kalten Silos und auch die Stahl­hülle könnte eben­falls in den Jahr­zehnten gelitten haben. Die neuen Sen­tinels haben eine Carbon-Kom­po­sit­hülle und sind viel leichter und weniger anfällig für Umge­bungs­ein­wir­kungen. Und sie können mehr Nukle­ar­spreng­köpfe auf­nehmen und ins Ziel bringen. Na, wunderbar.

Diese tollen Nukle­ar­ra­keten und alles drum­herum sind aber sehr teuer

Das alles sei nicht billig, meint die Filmdoku, und die Wartung und das Updating in den Silos ist wesentlich kom­plexer, als gedacht. Das neue System war erst mit 78, dann mit 96 Mil­li­arden Dollar kal­ku­liert worden, wird jetzt aber min­destens 130 Mil­li­arden Dollar kosten … und wie das immer so ist, im Laufe der nächsten Jahre wird es wahr­scheinlich auf die 200 Mil­li­arden hinaufklettern.

Das Problem besteht auch darin, dass das Land, auf dem die Silos gebaut wurden, in Pri­vat­besitz ist, wie das Video ein­drucksvoll bei Minute 3:32 zeigt. Und nun muss die Air­force den Eigen­tümern einiges an Grund und Boden abkaufen, um die nötigen Silos neu zu bauen oder umzu­bauen für die neue Gene­ration von Atombomben.Und natürlich müssen Daten­bahnen neu geschaffen werden, die das alles mit­ein­ander ver­binden und eben­falls durch pri­vates Land laufen.

Und dann fällt auch mitt­ler­weile auf, dass die neuen „Sen­tinels“ mög­li­cher­weise leichter zu hacken sind, als die alten Minu­temans. Die arbei­teten noch mit einem ana­logen System, also die großen Floppy-Disks und den Kup­fer­lei­tungen der 70er Jahre. Um da ein­zu­brechen, müsste man diese Kup­fer­lei­tungen aus­buddeln und sich von Hand über die Kup­fer­lei­tungen „ein­hacken“. Die Sen­tinels sind natürlich mit digi­taler Software aus­ge­stattet. Neben den neuen Raketen, die noch in der Pla­nungs­phase sind, steht auch die Moder­ni­sierung der 50 Jahre alten Silos und Kom­man­do­zen­tralen bevor, sowie der Bau neuer Silos. Das erfordert unter anderem das Ver­legen von tau­senden Kilo­metern Glasfaserkabel.

Aber: Man wird das ganze System „bom­ben­sicher“ machen. Nur ist das auch alles teuer, es ver­teuert das Projekt um 37 Prozent, also um über ein Drittel auf 130 Mil­li­arden. Der repu­bli­ka­nische Abge­ordnete John Gara­mendi warnt, dass die Schät­zungen eher bei 150 Mil­li­arden Dollar liegen. „Wofür?“ fragt er. „Macht es uns sicherer? Nein! Über­haupt nicht!“

Das bedeutet, dass das Sen­tinel-Vor­haben erst­einmal wieder durch das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terium pas­sieren muss und durch den Kon­gress. Und das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terium hat einfach kaum Zeit. Das Wall­street Journal mutmaßt, dass die Arbeiten am Sen­tinel-Projekt erst in fünf Jahren beginnen werden. Nichts­des­to­trotz hat das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terium nun beschlossen, es anzu­gehen. Die Regierung hat bereits über ein Drittel des nötig gewor­denen Landes ver­handelt, das für die tau­senden Kilo­meter Glas­fa­ser­kabel-Ver­legung erfor­derlich ist. Einige davon müssen jedoch mög­li­cher­weise ange­sichts des neuen Zeit­plans neu ver­handelt werden, was die Sache bestimmt nicht bil­liger macht.

… und in Kursk läuft es auch nicht gut für den „Westen“

Der Vorstoß auf rus­si­sches Gebiet unter Einsatz von NATO-Truppen (was mitt­ler­weile schon gar nicht mehr abge­stritten wird) ist eine hoch explosive Sache. Hierzu hat der alte Hau­degen, erfahrene Militär und Dozent Douglas Mac­gregor einmal wieder mit Judge Napo­litano ein Interview gemacht. Bisher hat Colonel Mac­gregor immer genau richtig gelegen und so kann man davon aus­gehen, dass es diesmal auch so sein wird. Für die, die es wollen: Das gesamte Video auf eng­lisch ist hier zu sehen:

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Der rus­sische Sender „Russia Today“ hat hier einen der inter­es­san­testen Parts her­aus­ko­piert und auf RTdeutsch hoch­ge­laden. Es sind nur zwei­einhalb Minuten, aber die haben’s in sich (deutsche Über­setzung ist als Unter­titel eingeblendet:

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Der Oberst a. D. der US-Armee und Poli­tik­wis­sen­schaftler, Douglas Mac­gregor, gibt in dem Interview inter­es­sante Infos zur ukrai­nische Kursk-Offensive:

„Bedau­er­li­cher­weise – für die Ukrainer – kann man mit abso­luter Sicherheit sagen, dass alle schweren Waf­fen­systeme, Patriot-Raketen, Radar­an­lagen, Panzer, Artil­lerie, elek­tro­nische Kampf­führung, alles, wozu man Männer als Besatzung braucht, zer­stört wurden.“

Das heißt, es ist aus. Da ist nichts mehr zu gewinnen.

Natürlich erfahren wir das nicht aus unseren strom­li­ni­en­för­migen Medien. Allein, es sollte denen, die mit wachen Augen und unter Ein­schaltung der Hirns und der Erfah­rungen, die wir seit Jahren machen müssen, auf­ge­fallen sein: Wenn eine Sache erst durch die Medien peitscht mit größt­mög­lichem Tamtam, dann aber schnell völlig aus den Berichten und Nach­richten ver­schwindet, ist sie mit ziem­licher Sicherheit voll in die Hose gegangen. Und das war schon auf­fällig, wie der Jubel um die Invasion auf rus­si­sches Gebiet (wobei man tun­lichst vermied zu erwähnen, dass da Briten, Ame­ri­kaner und Polen und einige West­eu­ropäer mehr dabei waren und es von den Russen eigentlich als NATO-Angriff hätte gewertet werden können) die Nach­richten füllte. Und dann, wie abge­schnitten: Nichts mehr. Hätte dieser Vorstoß außer ein paar Meilen nutz­losen Gelän­de­ge­winns im ersten Anlauf IRGEND­ETWAS gebracht, wäre es in den Medien pau­senlos gefeiert worden.

Wir spielen ein sehr gefähr­liches Spiel mit Russland

„Dieses Kon­glo­merat (gemeint ist diese Truppe aus ver­schie­denen NATO-Ländern und Ukrainern) hat sich wirklich in Schwie­rig­keiten gebracht. Sie werden es nicht schaffen. (…) Das war nicht eine rein ukrai­nische Invasion in Russland, es war ein Ein­marsch der NATO. Auch, wenn sie nicht sehr weit vor­ge­drungen sind, ich würde sagen, viel­leicht zwanzig oder dreißig Meilen, viel­leicht zehn Meilen. Überall diese ver­zwei­felten Behaup­tungen, es seien Gebiete besetzt und das Land erobert worden – das ist alles Unsinn. Die NATO will das, was Washington will. In der NATO geschieht nichts, was nicht von Washington initiiert und gebilligt wird. Darüber müssen wir uns im Klaren sein. Für die Russen ist das natürlich kein Geheimnis. Niemand lässt sich von all dem täu­schen. Wir spielen ein sehr gefähr­liches Spiel mit Russland.“

Douglas Mac­gregor spricht also auch klar von einer “NATO-Invasion in ukrai­ni­schen Uni­formen”, die zum Scheitern ver­ur­teilt sei, was viele Fach­leute ebenso sehen. Es ist sogar das Wort von einem „Sta­lingrad“ für diesen Vorstoß die Rede. Die Eli­te­truppen der Ukrainer, die dorthin verlegt wurden. werden zu einem großen Teil nicht mehr lebend zurück­kehren. Und auch die NATO-Truppen werden wahr­scheinlich stark dezimiert.

Total­schaden! Das Ver­trauen der Russen in den ver­lo­genen Westen ist dahin

Colonel Mac­gregor berichtet davon, dass wach­sender öffent­licher Druck auf den rus­si­schen Prä­si­denten Wla­dimir Putin aus der Bevöl­kerung fordert, endlich „ent­schiedene Maß­nahmen zu ergreifen“. Schluss mit den Bemü­hungen zu verhandeln.

Schon die Minsker Ver­träge, denen Russland glaubte, waren, laut Ex-Kanz­lerin Dr. Angela Merkel eine Taktik, Zeit zu gewinnen. Der „Westen“ hatte niemals die Absicht, die Ver­träge einzuhalten.

Die Frank­furter Rund­schau ver­suchte damals noch, die Schuld auf Prä­sident Putin zu schieben, doch die meisten Medien waren damals noch ziemlich objektiv. Dabei hat die FR sogar die Aussage des fran­zö­si­schen Prä­si­denten Hol­lande und des deut­schen Kanzlers Merkel zitiert:

„Das Minsker Abkommen war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit auch genutzt, wie man heute sieht“, sagte Merkel in einem Interview mit der „Zeit“. 2015 hätte Putin die Ukraine leicht erobern können, die Nato-Länder aber hätten kaum so viel tun können, um der Ukraine zu helfen, wie sie es jetzt täten. „Angela Merkel hat recht in diesem Punkt“, erklärte später Hol­lande dem „Kyiv Inde­pendent“: „Die Minsker Ver­ein­ba­rungen stoppten die rus­sische Offensive für eine Weile.“

Die „World Socialist Web Site“ (WSWS) schrieb hierzu:

„Nun bestätigt Merkel, dass die NATO von Anfang an Krieg wollte, aber Zeit für die mili­tä­rische Vor­be­reitung brauchte – eine Ein­schätzung, die die WSWS seit langem vertritt.“

Auch der Radio­sender Hit Radio FFH ver­öf­fent­lichte den wahren Hin­ter­grund der Minsker Verträge.

Die Russen haben ihre Lektion gelernt. Der „Westen“ spricht, wie es in den Karl May-Romanen immer so schön aus dem Mund der Ame­ri­ka­ni­schen Urein­wohner heißt, „mit gespal­tener Zunge“. So versaut man sich sein Ansehen und sein Renommee. Dem US-hörigen Westen darf man nicht ver­trauen, dass ist die Lektion, die Russland und die Russen gelernt haben. Leider. Auch einem noch so gut ver­han­delten Frie­dens­vertrag würde andau­erndes, tiefes Miss­trauen ent­ge­gen­ge­bracht. Die einzige glaub­würdige Lösung, die nach Ansicht der Russen bleibe, sei, so Colonel Mac­gregor „das Leben dieses unab­hän­gigen ukrai­ni­schen Natio­nal­staates zu beenden“.

Ange­sichts der Gesamtlage kann man nur sagen: Totalkatastrophe.
Das wird nicht gut enden. Und es wird bald übel enden.