Foto Pixabay.com

„Bür­gerrat“ fordert Zensur der Bürger??? Welcher Bür­gerrat macht sowas?

Ein schnit­tiger Titel und eine scheinbar bür­gernahe For­derung von Bürgern für Bürger: „Forum gegen Fakes – gemeinsam für eine starke Demo­kratie“ lesen wir da. Dann wie­derum soll das aber ein „Gut­achten“ sein. Gut­achten werden von ver­ei­digten Gut­achtern erstellt, die in dem betref­fenden Thema nach­ge­wie­se­ner­maßen über pro­funde Sach­kennt­nisse ver­fügen und ihre Qua­li­fi­kation zur Beur­teilung auch prüfen lassen. Da gibt es für jedes Fach­gebiet spe­zi­fische Anfor­de­rungen. Dieser soge­nannte „Bür­gerrat“ hat also ein „Gut­achten“ erstellt, das sich mit Fake-News und Des­in­for­mation im Netz beschäftigt und fordert die Politik auf, dagegen vor­zu­gehen. Haben sie denn eine Aus­bildung darin, wie weit der Staat in die Medien und Infor­ma­tionen ein­greifen kann und darf? Nein. Das brauchen sie offenbar nicht, denn es gibt ja die mächtige Ber­telsmann-Stiftung, die diesen Bür­gerrat über­haupt initiiert hat.

Ein sehr frag­wür­diger „Bür­gerrat“

Die Neue Zürcher Zeitung ist ein ange­se­henes Medium und genießt hohen Respekt. Seit der Spiegel zum Sprachrohr der Links­grünen dege­ne­riert ist und seine Auf­lagen daher ständig sinken, in 2003 waren es noch 1.106.293, ver­kaufte Auf­lagen, in 2020 nur noch 657.815, also auf etwa die Hälfte geschrumpft (2023 wegen des neuen Spiegel-E-Papers 695.004). Die Aufgabe des Spiegels über­nimmt nun immer öfter die NZZ, So hat sie sich auch diesmal mit dem deut­schen Nachbarn und seiner Innen­mi­nis­terin beschäftigt.

Diesen Artikel eröffnet die NZZ mit fol­gender Einleitung:

„Ein pseudo-reprä­sen­ta­tives Gremium hat Vor­schläge gemacht, um Des­in­for­ma­tionen im Netz zu bekämpfen. Das Ergebnis ist zum Gruseln. Die Grünen sind begeistert.“

Dar­unter ein Foto des Grünen-Poli­tikers Kon­stantin von Notz und die Bildunterschrift:
„Hat sich schon «sehr herzlich» für die Vor­schläge des «Bür­gerrats» der Ber­telsmann Stiftung bedankt und will diese rasch in eine Stra­tegie der Bun­des­re­gierung ein­fließen lassen: Grünen-Poli­tiker Kon­stantin von Notz.“

Tat­sächlich ist dieser Bür­gerrat unter der Ägide der Ber­tels­mann­stiftung initiiert worden. De 140 Mit­glieder sollen „die Vielfalt der Bevöl­kerung in Deutschland abbilden“. Aus­ge­wählt wurden diese Rats­mit­glieder aus 420.000 Per­sonen in einem Online-Ver­fahren. Es sollen aus all den Zusen­dungen erst 3.300 Vor­schläge in die engere Wahl gekommen sein, daraus wurden dann 28 „Hand­lungs­emp­feh­lungen“ in der End­runde, was Staat, Medien, Wirt­schaft und Gesell­schaft gegen Fehl­in­for­ma­tionen im Netz unter­nehmen könnten.

Links­grüne Super­reiche-Stif­tungen spielen mit den links­grünen Poli­tikern „New Demo­cracy“ und der Bürger hat das Maul zu halten?

Natürlich ist die links­grün­bunte Ber­tels­mann­stiftung ganz stolz auf das Ergebnis, das ganz im Sinne der grünen Gesin­nungs­po­lizei aus­fällt. Die NZZ schreibt:

„Das Bun­des­in­nen­mi­nis­terium, das mit der Stiftung koope­riert, hat sich offenbar ver­pflichtet, die «Maß­nahmen» zur Erar­beitung einer neuen Anti-Fake-News-Stra­tegie der Regierung zu nutzen. Jeden­falls feiert die Ber­telsmann-Stiftung dies als «ersten wich­tigen Schritt» zur «ernst­haften Aus­ein­an­der­setzung» mit den Bürgern. Die sozi­al­de­mo­kra­tische Innen­mi­nis­terin Nancy Faeser zeigte sich in Bezug auf ein­zelne Vor­schläge aller­dings skep­tisch – zu Recht. Das Projekt, das als Teil des Stif­tungs­pro­gramms «New Demo­cracy» bean­sprucht, die «in Stress geratene» deutsche Demo­kratie zu schützen, ist in vielen Punkten kritikwürdig.“

Dass Frau Minister Faeser skep­tisch ist, dürfte nach­voll­ziehbar sein, hat sie doch gerade mit ihrem früh­mor­gend­lichen Überfall auf das Magazin „Compact“ einen üblen Rüffler vor Gericht ein­stecken müssen. Das war zwar absehbar, aber die Wokeisten leben ja immer in der sicheren Gewissheit, die Guten zu sein und daher, wenn es gegen „Rechts“ geht, heiligt der hehre Zweck die gesetz­wid­rigen Mittel und sie stehen halt mora­lisch über dem Gesetz. Es mag ja deren Ansicht sein, dass das eine tolle, „New Demo­cracy“ sei, wenn dem Volk das Maul ver­boten wird, aber die weitaus über­wie­gende Mehrheit der Bürger – auch der red­lichen, zuge­wan­derten Bürger! – ist mit der „alten Demo­kratie“ sehr zufrieden.

Was zum Teufel, sind die Kom­pe­tenzen von Bürgerräten? 

Viele Kri­tiker sehen in diesen irgendwie in Mode kom­menden Bür­ger­räten eine eher pseudo-reprä­sen­tative Insti­tu­tionen, deren Zustan­de­kommen ja immer aus bestimmten Grund­hal­tungen ent­steht. Ent­weder werden die Räte – wie in diesem Fall – von einer Insti­tution oder Stiftung oder Partei zusam­men­ge­stellt oder sie for­mieren sich aus Interessensgruppen.

Ein Abbild der Mei­nungen und Wil­lens­be­kun­dungen der Bürger muss und darf auch gar nicht über solche „Bür­gerräte“ ent­stehen. Dafür haben wir nämlich in einer funk­tio­nie­renden Demo­kratie freie Wahlen. Da können ALLE Bürger ihren Willen kundtun und es haben eben auch alle den Willen der Mehrheit zu tole­rieren. So einfach ist das.

Frau Susanne Gaschke, die Autorin des NZZ-Bei­trages, moniert:

„Die Grünen mögen sie, wie auch jetzt im kon­kreten Fall, aus sen­ti­mental-basis­de­mo­kra­ti­schen Auf­wal­lungen heraus bejubeln. Der Bun­destag mag spe­ziell ein­ge­ladene Bürger weit­gehend fol­genlos über Themen wie «gesunde Ernährung» beraten lassen und dafür Mil­lionen Euro an Steu­er­geldern ausgeben.

Die Räte bleiben aber ent­weder eine teure Form der obrig­keitlich ver­ord­neten Beschäf­ti­gungs­the­rapie und ent­täu­schen so die geweckten Erwar­tungen. Oder sie dele­gi­ti­mieren den eta­blierten Weg der demo­kra­ti­schen Wil­lens­bildung: erst in poli­ti­schen Par­teien, Ver­einen und Ver­bänden, dann in den Par­la­menten. Deutschland ist nun einmal eine reprä­sen­tative Demo­kratie und aus guten his­to­ri­schen Gründen keine Räterepublik.“

Die Zensur quillt aus allen Sätzen

Was den Inhalt der Vor­schläge dieses hand­ver­le­senen Bür­ger­rates betrifft, ist es nur noch zum Erschrecken. Es ist in vielen Vor­schlägen unver­hohlen Zensur, die aber vom Grund­gesetz aus­drücklich ver­boten wird. Wo bleibt denn hier der Ver­fas­sungs­schutz, der unter dem neuen Chef so beiß­wütig geworden ist?

So wird vor­ge­schlagen, Güte­siegel für Medien ein­zu­führen. Das Fei­gen­blatt „trans­parent, frei­willig“ ist von vor­ne­herein nur Maku­latur. Wenn so etwas ein­ge­führt würde, wäre schon klar, wer die Vor­aus­set­zungen für dieses Güte­siegel festlegt und es steht vorher schon fest, dass regie­rungs­kri­tische Medien nicht nur kein Güte­siegel bekämen, sondern irgendwann abge­würgt werden. Und wer soll den die Vergabe über­prüfen? Die Regierung? Egal welche Par­teien am Ruder wären, die Kri­tiker bekämen keine Gütesiegel.

Es blieben den ver­schie­denen Medien nur zwei Mög­lich­keiten: Ent­weder lie­be­die­ne­risch das zu ver­breiten was die Juroren wollen, um das Güte­siegel zu bekommen, oder umstrittene Themen grund­sätzlich zu meiden, wenn man nicht anecken will. Oder man bezieht klar Stellung und bringt Infor­ma­tionen, die nunmal nicht auf Gegen­liebe stoßen und ist über kurz oder lang „weg vom Fenster“. Ein „Rat“, der für Bürger und Medien Fake-News defi­niert und im Falle eines Ver­stoßes auch straf­recht­liche Sank­tionen ein­leiten kann, lässt Asso­zia­tionen an den dys­to­pische Roman «1984» von George Orwell mit seinem „Wahr­heits­mi­nis­terium“ auf­kommen. Oder an die Sowjet-Räte, die jeden ins Gefängnis oder vor ein Erschie­ßungs­kom­mando bringen konnten.

Frau Gaschke hat da Fragen:

„Doch was anderes als eine ver­deckte Zensur wäre ein «frei­wil­liges, trans­parent gestal­tetes Güte­siegel» für Medien, das jährlich aufs Neue – von welchem Gremium, mit welcher Befugnis? – ver­geben würde? Welchen und von wem defi­nierten Anti-Fake-News-Kri­terien müssten unab­hängige Medien zu ent­sprechen ver­suchen, um ihre Unbe­denk­lich­keits­be­schei­nigung zu erhalten? Wer defi­niert und wie, was wirklich Des­in­for­mation und was nur miss­liebige, aber zu dul­dende Meinung ist? Wie wäre, nur als Bei­spiel, eine solche Defi­nition in der Corona-Krise aus­ge­fallen? Wie würde sie bei der Beur­teilung der «rich­tigen» Kli­ma­po­litik heute aussehen?

„Was weder die Ideo­logen der Ber­telsmann Stiftung noch der Bür­gerrat zu begreifen scheinen, ist, dass Demo­kratie die Ordnung der Freiheit ist – und nicht die Ordnung der betreuten, gelenkten und aus­drücklich erlaubten poli­ti­schen Debatte. Die aktu­ellen Maß­nahmen könnten die Mei­nungs­freiheit in Deutschland erheblich ein­schränken und die demo­kra­tische Kultur nach­haltig schädigen.“

Was hier vor­be­reitet wird, ist Zensur. Sollte das umge­setzt werden, drohen jedem Bürger, der eine nicht genehme Meinung sagt, Sank­tionen bis hin zu Gefäng­nishaft. Es hat seinen Grund, dass nach der Kata­strophe der Hitler-Ära im Grund­gesetz bei den wich­tigsten und hei­ligsten Artikeln ganz vorne in unserem Grund­gesetz, der Art.5 GG jedem Men­schen das Recht garan­tiert, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu ver­breiten. In diesem Artikel ist auch die Pres­se­freiheit ver­ankert. Das ist eine Lehre, die die Mütter und Väter des Grund­ge­setzes aus der Zeit der Unter­drü­ckung, Zensur und Schikane gezogen haben. Heute wird von den Links­grünen jeder schnell als „Nazi“ beleidigt, der ihre zer­stö­re­rische Politik kri­ti­siert. „NAZI!“ Das ist das Aller­schlimmste. Aber das, was sie selbst an Methoden benutzen oder beab­sich­tigen ein­zu­setzen, ist dem Arsenal tota­li­tärer Macht­struk­turen entliehen.

Ideo­logen wollen immer Hirn und Herz der Jugend 

„Das Bür­ger­gut­achten enthält 15 Emp­feh­lungen mit 28 Maß­nahmen. Ein zen­trales Anliegen ist die Stärkung der Medi­en­kom­petenz. So soll Medi­en­kom­petenz als Pflicht­modul im Lehr­amts­studium ver­ankert werden. Wei­terhin wird vor­ge­schlagen, die Rück­ver­folg­barkeit von Quellen in Online-Artikeln zu ver­bessern und KI-gene­rierte Inhalte deut­licher zu kenn­zeichnen. Zudem emp­fiehlt der Bür­gerrat die Ein­richtung einer Anlauf­stelle zur Meldung und Rich­tig­stellung von Des­in­for­mation sowie eine stärkere Ver­pflichtung der Social-Media-Platt­formen, Maß­nahmen gegen Des­in­for­mation zu ergreifen.“

Da will man also schon die Lehrer schulen, damit die den Kindern auch ja ein­bläuen, was man denken und sagen darf und was nicht. Das ist übrigens allen tota­li­tären Sys­temen eigen. Der nächste Schritt ist, dass man bestraft wird, wenn man „Ver­bo­tenes“ liest oder weitergibt.

Eine „Anlauf­stelle für Mel­dungen“ für die „Rich­tig­stellung der Des­in­for­mation“ soll es geben. Klingt erst­einmal harmlos. Ist aber bein­harte Zensur und die Auf­for­derung, zu denun­zieren. Es ist der Ein­stieg in die Belo­bigung für Denun­zi­anten, ihre Mit­men­schen zu melden und zu schä­digen. Überdies eine schöne Mög­lichkeit, per­sön­liche Feinde auf diese Weise zu erle­digen. Wer zuerst petzt, hat gewonnen.

Und es würde übrigens auch die „eta­blierten Medien“ treffen. Wie viele Bei­träge stehen heute noch von den großen Medien im Netz, wo sie die Covid-Impfung als „sicher“ anpreisen, die Lockdown-Masken-Iso­la­tions-Maß­nahmen gut­heißen, kate­go­risch Impf­schäden negieren und Anste­ckung durch Geimpfte ins Reich der Irren und Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker ver­or­teten? Mas­senhaft findet sich das noch im Internet. Wieviel Unrecht wurde denen angetan, die sich damals gegen den Zwang gewandt haben, diese nicht erprobte und nicht vor­schrifts­mäßig aus­ge­testete Gen­the­rapie namens Covid-„Impfung“ in den Körper spritzen zu lassen? Sie wurden wie der letzte Deck, wie Aus­sätzige, ja, wie Mörder ange­sehen und behandelt.

Heute kann man es mit allen Finten und Lügen nicht mehr ver­stecken, dass die „Covidioten“ und Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker recht hatten. Jetzt kommt es heraus. Es ist nur eine Frage der Zeit. Oder eine Frage der Repres­salien, die Warner ein zweites Mal zu diffamieren.
Lernen wir daraus doch bitte!